BA-Treffen BA-Mequinenza-Tour III: Die Schwaben-Crew
Wann immer ich es mit einem Schwarm Badenser zu tun habe, werden die erstmal als Schwaben betitelt – wohl wissend, dass ich da eine direkte Reaktion bekomme. Die Schwaben und die Badener mögen sich ungefähr so gern wie die Bayern und die Franken. Und so hagelt es meistens mehr oder weniger heftige Proteste, wenn ich den Badener, der sich im Gegensatz zum schwäbischen Schaffer als Denker versteht, zum Schwaben mache. In diesem Fall wurde mal kurz angebrummt und dann gelacht. Felix, Chris und Patrick haben Humor und haben ihr Schwabentum inzwischen akzeptiert. Zumindest hier an Bord. Und so haben wir jetzt ein paar Badenser-Schwaben an Bord. Sehr gute Angler übrigens. Davon zeugt u.a. dieses kleine Schwaben-Feature.
Die drei Jungspunde mit Wohnsitz im Raum Freiburg sind als einziges Team mit dem Auto angereist und hatten so zwei Angeltage mehr als alle anderen. Denn sie sind am Freitagabend losgefahren und waren schon in Mequinenza während wir anderen noch im Flieger saßen. Allerdings sahen sie sich mit einem Sturm konfrontiert, was sie aber nicht davon abgehalten hat, das für sie am oberen Stausee „hinterlegte“ 15 PS-Boot zu besteigen und die ersten Buchten nach dem Bootssteg abzuklappern. Ziemlich erfolgreich in Anbetracht des fiesen Windes (als wir ankamen stand das aufgepeitschte Seewasser in der Luft). Vier Barsche gab’s. Einer davon war schwarz.
Es folgten schwere Tage auf dem oberen Stausee. Die Jungs waren immer als erstes Team auf dem Wasser und haben sich knallhart durchgefischt bis zu den ersten langen Buchten. Mit ihrer Schleichschüssel ein echter Ritt. Und so dürfen sie besonders stolz auf ihre hart erkämpften Fische sein.
Noch stolzer bin ich auf die Jungs aber, weil sie sich flexibel gezeigt haben. Und ausdauernd. So ein echter Badenser Schwabe lässt sich nicht unterkriegen. Er schafft hart UND setzt seinen Grips ein, um auch an Starkwindtagen ein paar Fische zu verhaften. Auch vom Ufer, wenn’s nicht anders geht.
Vom oberen See hatten sie irgendwann genug. Und als sich dann am letzten Tag die Chance ergab, den unteren See zu befischen, haben sie das richtig gut gemacht. Über 60 Fische im Dreierboot.
Kein Wunder, dass Patrick uns die Bilder schon durch die Windschutzscheibe per Smartphone gezeigt hat, als wir am letzten Abend gegen 8 Uhr ins Camp kamen. Wobei Patrick, der sich auch mal für einen Tag augeklinkt hat und dank der Spotkenntnis unseres Vater&Sohn-Teams seinen Zander- und Barsch-PB verbessern konnte…
… auch eine „Lektion“ lernen durfte: Während er es am Donnerstag nach einem halben Tag im Sturm vorgezogen hat, sich auszuruhen, sind Felix und Chris nochmal losgezogen und haben an jenem Tag noch 22 Fische gefangen. Die Lehre (von der bin ich ein großer Anhänger): Wenn es Angler gibt, die einen mit ihrer Energie mitziehen können, sollte man sich dranhängen. Auch wenn die Chancen klein scheinen, wird Einsatz oft belohnt.
Da Patrick am Freitag aber am Inferno am unteren Stausee teilhaben durfte, war dieser „Fehler“ sicher zu verschmerzen. So richtig vorherzusehen war’s ja auch nicht, dass es da so krachen würde. So ein Spinnfischer braucht aber halt auch eine krasse Energie und muss Fehlschläge schnell verdrängen können, um sich neu zu motivieren. Das können unsere Schwaben. Ich find’s megacool, wie ihr das alles gemacht habt. Superstark gefischt, Männer! Ich freue mich auf ein Widersehen!