Fangberichte BA-BASS-Exkursion nach Sardinien
Letztes Jahr war ich mit Dustin auf Sardinien. Und zwar kurz vor der jährlichen BA-Exkursion nach Spanien. Da sind einige Teilnehmer hauptsächlich wegen der Bass hingefahren. Die Ausbeute war bescheiden. Nachfragen zum Thema Sardinien wurden derart positiv beantwortet, dass sich schnell eine bassgeile Fraktion zusammengerottet hatte, die mit mir nach Sardinien reisen wollte. Im Sommer 2018. Und so habe ich dann einen Trip für 6 Personen anorganisiert. Mit dabei waren Old-Tom, sein Sohn Veron, der damals noch als Quertreiber sein Unwesen trieb, Björn (bwrds), Sven (1976), der 2018 endlich und unbedingt seinen ersten Bass fangen wollte (was ihm ihn Spanien aus unterschiedlichen Gründen – es war auch viel Pech im Spiel – verwehrt blieb) und ich.
Der sechste Platz war lange Zeit vakant. Letztendlich hat sich Janosch aus der Schweiz entschlossen, den anglerisch doch arg limitierten Deutschen ein bisschen was beizubringen – so dies überhaupt möglich sei.
Terminiert war die erste BA-BASS-Exkursion auf die letzte Juni-Woche. Eine Woche nach der WPC. Zu einer der Top-Zeiten für die sardischen Forellenbarsche. Nicht für große Einzelfische. Aber für viele Fische. Und das war genau das, was uns vorschwebte bei der Planung: Viele Fischkontakte, um eine gewisse Bass-Sicherheit zu erlangen, die uns weiterhelfen sollte auf künftigen Bass-Exkursionen.
Um ganz ehrlich zu sein: Die WPC war sauanstrengend. Als ich daheim ankam, habe ich mich kurz mal gefragt, ob das wirklich so schlau war, einen 7-tägigen Angeltrip anzuhängen mit lauter bis in die Haarspitzen und darüber hinaus motivierten Leuten. Am Dienstag war ich noch auf dem Trichter, dass ich den Flieger am Samstag mit Minimal-Ausrüstung besteigen würde. Am Freitagabend war die Reisetasche dann doch zu 85 Prozent mit Angelmaterial bestückt. Und zwar mit allem, was so ein Bass fressen kann. Vom Wacky-Stick bis zum Spinnerbait.
Es ging sehr spannend los: Wir landeten kurz nach dem Anpfiff des zweiten Spiels von „Die Mannschaft“. Während wir mit dem Mietwagen (einem Kleinbus für alle) in unser Quartier düsten, brach die Verbindung sehr oft ab. Man bekam mit, dass „wir“ uns schwertun. Und dann kam Kroos. Die WM nahm Fahrt auf. Die Freude war groß – außer bei Janosch, der sich über ein vorzeitiges Ausscheiden der übermächtigen Deutschen sehr gefreut hätte. (Aber er sollte sich ja ein paar Tage später amüsieren dürfen.)
Wir wurden dann um 22 Uhr noch extrem gut bewirtet. Ich hatte den Jungs nicht zu viel versprochen. Laura und Elena von Pedru Caddu haben jeden Abend brutal abgeliefert und mit mehrgängigen Menüs (nach sardischer Tradition zubereitet) dafür gesorgt, dass wir nicht vom Fleisch fallen. (Seither versuche ich, mit einer LowCarb-Diät und durch weitgehenden Verzicht auf weizenhaltige Erfrischungsgetränke, „wieder“ eine Bikini-Figur zu erlangen.)
Ansprechpartner in Sachen Bass war wieder Mirko Civinini, der uns seine Dienste als Guide und zwei Boote zur Verfügung stellte und uns jeden Morgen mit seiner Frau Nadia an der herrlichen Unterkunft abholte. Ein edler Service, der jeden Cent wert war. By the way: Ganz billig war die Reise insgesamt nicht. Aber Unterkunft (inklusive Verpflegung) und Boot für etwas mehr als 1000 Euro für 7 Tage – das geht schon mehr als in Ordnung. Für mich geht’s kaum besser. Das war garantiert nicht der letzte Trip dahin. Da sind sich übrigens alle Teilnehmer einig.
Insofern kann es angeltechnisch auch nicht so schlecht gelaufen sein. Ist es auch nicht. Bis auf den ersten Tag, an dem ein Gewitter ein ausgiebiges Angeln verhinderte, hatten wir bestes Wetter. Fast schon ein bisschen zu warm. Da die Hitze aber trocken war, konnte man es auch bei 35 Grad ganz gut aushalten auf dem Boot – zumal die Angelphasen ja auch immer wieder von rasanten Fahrten zum nächsten Spot unterbrochen wurden.
Wir waren zu dritt auf dem Boot und konnten jeden Tag zwischen 25 und etwas über 40 Fische fangen. Dazu gab’s Fehlbisse und Aussteiger. Insofern haben sich fast alle Wünsche erfüllt.
Wir kommen auf jeden Fall wieder. Ganz klare Sache!
Mille Grazie an Nadia, Laura, Elena und Mirko! Es war sehr toll! DANKE!
PS: Rohmaterial für zwei Folgen BATV habe ich auch mitgebracht. Und viele kleine Erkenntnisse, die ich alsbald mit euch teile!