Salmoniden Auftakt in die Forellensaison 2013
Als kleine Einstimmung auf die Forellensaison 2013 und den die Angelei auf die Trutten begleitenden Forellen-King habe ich einen kleinen Bericht verfasst. Bei uns in Baden-Württemberg ist die Forelle nämlich seit dem 1.3. wieder offen. Die 5 Monate währende Schonzeit ist also mal wieder überstanden und so konnte es endlich wieder losgehen mit meiner Lieblingsangelei und den schönsten Fischen überhaupt. Da leider ein Berufsschultag auf den 1. März fallen musste und ich deshalb keinen Urlaub nehmen konnte, wurde meine Forellensession erst um 16:00 Uhr eingeläutet. Das Wetter war allerdings so, wie man es gar nicht brauchen kann. Im Gegensatz zum Vorjahr, als ich am 2. März schon schön mit dem T-Shirt Forellen jagen konnte, wars diesmal ziemlich ungemütlich. Konkret: 0 Grad. Nebel. Wind. Und noch circa 15cm Schnee. Zudem extrem klares Niedrigwasser.
An der ersten Stelle angekommen, knotete ich erstmal einen Köder an die Schnur, zur Feier des Tages, entschied ich mich für einen Chubby in einer Bass Pro Farbe. Anscheinend war ich etwas aus der Übung. Und so flog der Wobbler beim ersten Wurf gekonnt gegen einen Stein. Schon der unrunde Lauf beim Einkurbeln ließ Böses erahnen. So war es dann auch. Tauchschaufel abgebrochen.
Vielleicht müssen ja alle guten Angeltage bei mir mit einem Missgeschick beginnen, dachte ich mir, so wie bei Peter vor gut zwei Wochen, bei dem ich schon nach wenigen Minuten ein Falschparkerknöllchen bekam. Die 15€ habe ich allerdings nach dem Rießenwels fast schon gern bezahlt. Doch die paar Stunden am Forellenbächlein gestalteten sich um einiges schwieriger.
Wenn sich eine Forelle aus ihrem Unterstand heraustraute, schnappte sie entweder nicht zu, oder stieg nach kurzem Drill aus. Sogar eine gute 40er entkam mir kurz vor den Füßen. Dann endlich nach gut 2 Kilometer Strecke durch den Schnee und Bach, blieb endlich die erste Forelle des Jahres hängen, ca. 30cm und schön gelb gefärbt.
Kurze Zeit später schnappte sich dann wieder eine mäßige Bachforelle den Wobbler, die allerdings die letzte des Tages bleiben sollte. Da es dann schon dunkel wurde und ich nach 4 Kilometern Fußmarsch in der Wathose K.O war, ging es nach Hause.
Nächster Tag, neues Glück, deshalb ging es schon um 8 Uhr mit Felix (aka RheinzanderKA) auf zu meinem Forellenbach. Da es am Tag zu vor, eher bescheiden lief, musste ich die Euphorie von Felix ein wenig einbremsen, trotzdem waren wir hoch motiviert und erhofften und natürlich ein paar schöne Forellen.
Schon am ersten Platz, der im Vorjahr nie Fische brachte, zog Felix mir vor meinen Augen schon die erste Bachforelle des Tages aus einem Gumpen. Zwar nur knapp mäßig, aber dafür wunderschön gezeichnet und makellos. Auch an den folgenden Stellen gab es immer wieder einen Fischkontakt und endlich auch einen Fisch für mich.
Dann ging es an einen Gumpen mit einer kleinen Wurzel. Schon beim ersten Wurf von Felix kam einen kleine 20cm Forelle dem Köder hinterher. Die nächsten Würfe von ihm brachten allerdings keinen weiteren Kontakt. Also war ich an der Reihe, ich blieb meinem Vorhaben treu und fischte große Köder. Da der Sebile Magic Swimmer 82mm, den mir Johannes bei einem gemeinsamen Ausflug im letzten Jahr als kleines Dankeschön für einen tollen Angeltag geschenkt hat, ideal für flache Bereiche war und ich mit ihm auch schon etliche Erfolge verzeichnen konnte, entschied ich mich für diesen dreiteiligen Swimbait. Der erste Wurf missglückte und der Köder landete in einem überhängenden Ast, doch dank der Einzelhaken, konnte ich ihn mit einem kurzen Ruck lösen. Er landete weit vor dem heißen Spot. Deshalb holte ich in schnell ein. Doch kaum machte ich die erste Kurbelumdrehung, kam auf einmal eine riesige Bachforelle unter dem Wurzelwerk hervor. Ich schrie schon vor Freude, bevor sie sich überhaupt den Köder inhalierte. Zum Glück tat sie das dann auch und nach kurzem Drill hatte ich den Traumfisch im Kescher. Neuer PB für meinen Bach, makellos und wie so oft, an einer Stelle, an der davor noch nie eine ü 25cm Forelle kam und wir beide nie mit so einem Fisch gerechnet hätten.
Überglücklich, war dann Felix am Zug, die nächsten Gumpen durfte alle er abfischen. Dabei gab es immer wieder spektakuläre Bisse und Fische bis an die 40cm. Erstaunlich war, dass an Stellen, an denen ich fest mit einer Dicken rechnete, nicht einmal ein Biss kam, aber diese sich an anderen Stellen aufhielten. Dann war es wieder so weit. Die nächste dicke Forelle schnappte sich Felix Wobbler. Nach einer komplizieren Landung, bei der ich eine Steinschüttung hinunter musste, hatte wir sie dann im Kescher.
Für solche Fische lohnt es sich, bei -2 Grad, das Eis aus den Ringen zu pulen und durch den Bach und Schnee zu waten! Besser konnte der Forellenstart absolut nicht beginnen.
Natürlich ging es weiter, in der Hoffnung noch einen weiteren Fisch in dieser Güte zu erwischen. Dabei wurde selbst der kleinste Spot mit mindestens einem Wurf ausgefischt.
Einige hundert Meter stromauf, an einem kleinen lang gezogenen Gumpen ging es wieder zur Sache. Nach einem Top-Wurf an den vermuteten Unterstand, ging aus meiner Sicht nichts. Allerdings verfolgte ein Fisch den Köder, was ich allerdings nicht wahrnehmen konnte, da die Wasseroberfläche genau an dieser Stelle extrem spiegelte. Als Felix rief, „Halt. Stopp“, hatte ich den Köder schon aus dem Wasser und dem Fischmaul gezogen. Da der Fisch nun direkt vor mir stand und nicht wusste, wo die vermeidliche Beute auf einmal hin sein sollte, warf Felix schnell den Fisch an und dieser packte tatsächlich Sekunden später zu. Er konnte es kaum fassen wie wunderschön und makellos die dicke Bachforelle gezeichnet war. Besser kann eine Wildforelle wohl kaum aussehen.
So ging die Zeit am Bach auch wieder viel zu schnell zu Ende, doch mit so vielen tollen Fischen hatte keiner von uns gerechnet.