Barsch Auf Waldbarsch-Pirsch
Die Sonne scheint wieder. Die Temperaturen steigen. Das Eis schmilzt auf den Brandenburger Seen. Es ist März und die Barsche haben noch nicht abgelaicht. Und damit stehen wir kurz vor einer der schönsten Angelphasen für den Berlin-Brandenburger Barschangler und alle Barschfreunde, die einen ähnlichen Fundus an Waldseen vor der Haustür haben und auch noch Kunstköder ins Wasser schmeißen dürfen – der Waldbarsch-Saison. Wenn das Wasser frei ist und sich mit den ersten Sonnenstrahlen aufheizt, kommen die Barsche noch einmal richtig in Fahrt. Am besten sind jetzt Flachwasserbereiche mit Restkraut, in denen sich das Wasser besonders schnell erwärmt. An sonnigen Tagen kann man die Barsche hier manchmal sogar an der Oberfläche beim Rauben beobachten.
Allerdings ist es für den Uferangler nicht ganz einfach, die Fische anzuwerfen. Viele unserer Waldseen sind von einem dichten Baumbestand umsäumt, der nur wenige Lücken zum Auswerfen lässt. Hier drohen nicht nur Rutenspitzen zu zerbrechen. Es kann auch Frust aufkommen, wenn man nicht an die raubenden Fische herankommt.
Deshalb steigen im März und April nicht nur Mefo- und Bafo-Spezialisten in die Watbuchse, sondern auch der eine oder andere Barschangler. Schließlich kann man sich zumindest in flachen Gewässern mit der Wathose vor die Bäume tasten und so voll durchziehen.
Die Alternative sind wirklich kurze Ruten, mit denen man auch kleine Lücken zwischen den Ästen noch einigermaßen nutzen kann, um den Köder ins Wasser zu schlenzen.
Weil ich auf der Waldbarschsuche Strecke machen will, beschränke ich mich auf wenige Köder. Sehr gute Erfahrungen habe ich in der Frühphase dieses Saisonabschnittes mit No-Action-Shads gemacht. Barschdesigns sind meistens gut. Oder Weißfisch-Imitate, wenn die Barsche in die Schwärme rauben. Bei trübem Wetter fangen oft Firetiger und andere UV-aktive Farben am besten. Allerdings sind die sonnigen Tage meistens viel ergiebiger.
Bei Temperatureinbrüchen sinkt die Beißlaune oft drastisch ab. Dann sind geflavourte Würmer am Carolina-Rig oft die letzte Bastion. Die müssen dann ganz langsam gefischt werden. Gut ist es, wenn man sie immer mal liegen lässt. Je wärmer es wird, desto besser fangen dann auch Action-Shads und auch Wobbler – manchmal sogar Crankbaits. Die Gummifische dürfen dann auch wieder etwas schwerer bebleit werden.
Wer es noch nie probiert hat, sollte sich mal eine kleine Köderbox packen und die Wathose bereit zu legen. Diese Angelei macht unheimlich Spaß und ist eine tolle Alternative zum Salmoniden-Waten!
Natürlich kann man auch vom Boot aus ganz gut fangen zu dieser Jahreszeit. Einen meiner allerschönsten Brandenburg-Barsch-Trips habe ich auf dem Anka abgefeiert. Das war noch ein bisschen später. Und zwar im April. Allerdings lag da auch richtig lange Eis auf dem Wasser und gekracht hat’s an den ersten warmen Tagen nach dem „Eisauf“. Hier geht’s zu einem kleinen Bericht auf meinem Blog: Big-Barsch-Time!