Fangberichte Auf Sommerbarsche mit Brassen-Flavour und Hegene
Endlich in diesem Jahr mal einer der Tage, wo die Sonne scheinbar erbarmungslos vom Himmel brennt und das Licht das Wasser in ein glitzerndes Meer verwandelt. Ohne Poolbrille keine Chance und der erste Sonnenbrand des Jahres – unvermeidlich. Aber an diesen heißen Sommertagen, sofern das Wasser selbst noch nicht zu warm geworden ist, sollten die beliebten Stachelritter in aggressiver Beißlaune sein und gelegentlich in großen Jagdverbänden bis an die Oberfläche rauben.
Am Samstag konnten wir endlich gegen 18.00 Uhr unseren ersten Hotspot ansteuern; ein Barschberg in der Mitte des Sees, der zu dieser Jahreszeit durch gewaltige Mengen Wasserpflanzen an der Oberfläche deutlich zu erkennen ist. Diese extrem verkrauteten Bereiche bieten einen optimalen Schutz für allerlei Insekten und Brutfische, was wiederum zahlreiche Räuber anlockt.
Die ersten Würfe galten den Hechten, um zu verhindern, dass diese später die feine Barschmontage zerpflücken. Nachdem kein Esox zu verhaften war, montierten wir das Barschtackle. Hierzu dienten – ganz klassisch – selbstgebaute Hegenen aus 25er Fluorocarbon mit einem kleinen Seitenarm, an dem am unbeschwerten Einzelhaken ein 1’er Kopyto von Relax befestigt wird. Unten an das Vorfach kommt dann ein 2,5’er Kopyto mit 6-12Gr-Kopf. Bereits die ersten Würfe brachten gleich kleinere Barsche, in der Mehrzahl am Seitenarm. Dann wurde es nach einem relativ zarten Zupfen deutlich schwerer am Haken, nur der Widerstand war wenig räuberisch und nach kurzem Kurbeln tauchte einer der berühmten „Kampfbrassen“ neben dem Boot auf.
Er hatte den Beifänger vollständig inhaliert und im Übrigen für eine sehr schöne schleimige Beschichtung des gesamten Vorfachs gesorgt. Mit einem derart gut natürlich geflavourten Vorfach konnte ich im tieferen Wasser am abfallenden Barschberg zwischen 4-6 Metern in der Folgezeit einige gute Mitte-30er Barsche überlisten.
In einer Tiefe von 8 Metern schließlich ein knallharter Biss und heftigste Gegenwehr mit schnellem Zucken, welches untrüglich auf einen größeren Barsch hindeutet. Nach einem schönen Drill tauchte ein wunderbar gezeichneter Prachträuber von 47cm auf, den ich schonend landen konnte und nach einigen Schnappschüssen in der Hoffnung auf viel Nachwuchs wieder in sein Element entlassen habe.
Trotz meiner eindringlichen Bitte an den Prachtbarsch leider nicht mehr seinen Großvater vorbeigeschickt, dennoch konnten noch zahlreiche schöne Kinder und Enkel verhaftet werden, die das Ausklingen des Angeltags begleiteten.
Jonas (angeljoe.de)