Gewässer-Tipps Auf Kleinbarschpirsch im Erzgebirge
„Na du Kleinbarschfänger, wie lief`s?“ So oder so ähnlich werde ich meistens von meinem guten Angelfreund und Kollegen Danny begrüßt, wenn ich am Vortag angekündigt habe „heut geht`s an de Sperre!“. Mit Sperre meine ich dann mein Hausgewässer, die Trinkwassertalsperre Klingenberg, am Rande des Osterzgebirges. Dabei handelt es sich um einen ca. 110ha großen, bis 30m tiefen und vor allem wunderschönen Stausee, bis zu dem ich mit dem Auto 3 Minuten fahre (ja ich bin lauffaul ;)).
Das „Problem“ mit dem Gewässer ist, dass es von 2009-2012 wegen Sanierungsarbeiten komplett leer stand und dementsprechend auch erst vor drei Jahren neu besetzt wurde, weshalb es bei vielen als Kleinfischgewässer verschrien ist. Dazu kommt noch, dass es nach dem Leerstand einfach wieder gefüllt wurde und damit auch die üppige Vegetation in den Fluten versank, was zwar ein Paradies für die Fische aber auch ein riesiges Ködergrab ergibt.
Kurzum, das Gewässer ist bei den meisten Anglern nicht sehr beliebt, was es für mich aber keineswegs unattraktiver macht. Ich habe mich gerätemäßig auf die Bedingungen eingestellt und gehe jetzt halt meist mit leichtem Gerät auf Kleinbarschpirsch.Inspiriert von Hannes Startseitenbericht über das Angeln vor der „Herbsttapete“ habe ich also kurzerhand meine Freundin gefragt, ob sie nicht auch mal ein paar Bilder von schönen Barschen vor bunter Herbstkulisse schießen möchte. Da sie auch Anglerin und noch dazu Hobbyfotografin ist, war die Frage eigentlich nur Formsache und es konnte direkt losgehen. Bei diesem Ausflug sind dann sämtliche Bilder in diesem Bericht entstanden.Als Gerät dient mir eine leichte Rute von MajorCraft mit 1-7g Wg. und eine Rolle von Mitchell in 500er Größe. Bespult ist die Rolle mit einer 0,08er Nanofil und einem ca. rutenlangen 0,20er Fluorocarbonvorfach.
Während ich im Sommer am liebsten mit 5cm langen Stickbaits und Poppern losziehe, verwende ich jetzt im Herbst am liebsten kleine Fransenjigs mit Krautschutz da die Barsche auf diese Köder unglaublich aggressiv beißen. Ich konnte im flachen Wasser schon mehrfach beobachten wie die Barsche bis zu 20 Sekunden vor dem am Boden liegenden Jig standen und ihn dann doch noch voll inhaliert haben.
Ebenfalls als Toppköder haben sich kleine ca. 7cm lange Softjerks erwiesen. Diese montiere ich am Widegap-Haken und beschwere sie mit einem kleinen Einsteckgewicht.
Dazu noch ein paar Wobbler und ein kleiner Spinnerbait und schon ist die Köderbox ausreichend gefüllt.
Überhaupt ist es auch gerade das wenige Material auf diesen Touren, was mir so gut gefällt. Rute, Rolle, Kescher und Gürteltasche reichen völlig aus, um ein paar herrliche Stunden am Wasser zu verbringen.
So kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren und das ist auch dringend geraten, denn trotz des „frischen“ Besatzes und des damit verbundenen Rufs als Kleinfischgewässer ist auch hier immer mit Überraschungen zu rechnen. So konnte ich bei dieser Angelei schon Bachforellen bis 40cm fangen und ein Freund von mir sogar zwei Ü40 Barsche.
In der Regel ist allerdings bei 25cm Schluss. Aber sind wir mal ehrlich: Spaß macht es trotzdem und ich weiß, dass sich die Barsche in „meiner“ Sperre wohlfühlen und gut entwickeln, denn vor dem Ablassen habe ich hier meinen PB-Barsch von 48cm gefangen und auch die 50er Marke wurde damals schon geknackt.So macht es mir auch gar nix aus, wenn ich morgen auf Arbeit wieder mit „Na Kleinbarschfänger, wie lief`s ?“ begrüßt werde ;).