Eigenbau Auf dem Weg zum perfekten Jerkbait-Finish


Jetzt ist die Barsch-Alarm-Werkstatt ein gutes dreiviertel Jahr im Forum integriert und erfreulicherweise melden sich dort immer mehr Köderbauer zu Wort. Die von mir gebauten Köder gefallen mir, dank der dort ausgetauschten Tipps, immer besser. Eine Entwicklung die sich hoffentlich weiter fortsetzen wird.

Mitte Dezember war ich spontan im wilden Süden unserer Republik unterwegs und wollte bei der Gelegenheit den Enter aka Jo aus dem Forum persönlich kennen lernen. Ein paar pn’s reichten aus, um kurzfristig einen Termin zu finden. Bisher sind mir Enter’s Jerks immer als besonders sauber verarbeitete Köder ins Auge gestochen und so war ich sehr gespannt darauf live mitzubekommen, wie er das hinbekommt. Zuerst sind wir an den nahen Neckar gefahren, um den Lauf einiger Jerks zu testen. Da der von uns angesteuerte Abschnitt nahezu hechtleer ist, konnten wir uns ganz auf das Laufverhalten der Jerks konzentrieren. Ich fand es faszinierend, wie kleinste Variationen in der Form oder der Bebleiung das Laufverhalten beachtlich verändern können!

Dieser kleine Feldversuch wurde dann aber leider abrupt mit dem Versagen der Multirolle beendet und es ging in Enters Werkstatt. Dort hat er mir einen umfassenden Einblick in seine Jerkbait-Lackierkünste gewährt, während wir gemeinsam einen Jerk gestalteten.
An diesem Nachmittag habe ich viele Erfahrung gewonnen, die ich jetzt mit Euch teilen möchte:

Der Jerk war bereits ausgebleit, mit Ösen versehen und grundiert. Als erstes bekam er eine weiße Grundfarbe und an der Unterseite einen neonorangenen Anbisspunkt.
Nach einer kurzen Trockenphase, die wir mit einem Schluck kühlen Weizenbier überbrückten, wurde ein Netz über den Köder gelegt.

Das Netz wurde sorgfältig mit mehreren Wäscheklammern am Köder fixiert, so dass es an den zu lackierenden Stellen faltenfrei anlag.

Jetzt wurde eine Pappschablone zurechtgeschnitten, damit die Flanken vom Sprühnebel verschont bleiben. Und ab gings, in die ‚Lackierkammer’ auf dem Balkon. Dort wurde die Schablone mit Bleien auf dem Köder fixiert.

Das Sprayen erfolgte mit ruhiger Hand und in gleichmäßigen Zügen. Köder und Schablone wurde gewendet und noch mal besprüht. Die Kunst ist es, nicht zu viel Farbe aufzutragen, aber eben genau so viel, dass sie ordentlich deckt.

Jetzt musste das Netz, solange die Farbe noch nass war, vom Köder entfernt werden, damit die Konturen nicht verwischen. Erneut kam der Jerk zum Trocknen auf die Leine.

In der Zwischenzeit begann Enter ein paar passende Augen zu Basteln. Dafür zeichnete er auf eine Hologlitzerfolie Kreise, die genau den Innendurchmesser einer CD haben und schnitt diese sorgfältig aus. Anschließend klebte er mittig kleine rote Punkte auf, und fixierte diese mit einem Stückchen Tesafilm, der wieder sauber rundum abgeschnitten wurde.

Das Auge wurde dann auf den inzwischen angetrockneten Jerk geklebt. Mit dem Griffstück einer Schlüsselfeile wurden alle Luftreste oder Falten rausgewalzt.

Zu guter Letzt gings wieder in den Lackierraum um den ganzen Jerk mit einer Schicht Klarlack zu versiegeln.

Bis zum Epoxyauftrag muß der Köder jetzt wenigstens 12h durchtrocknen.

Alles in allem hat das Ganze höchstens eine Stunde gedauert, wobei die meiste Zeit für die Zwischentrocknungen draufging, welche wir aber sehr gut zu nutzen wussten. ;-). Das Ergebnis ist ein, in meinen Augen, nahezu perfekter Jerk, der keine Vergleiche scheuen muß!

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich bei Enter bedanken, dass er uns so großzügig einen umfassenden Einblick in seine Bastelkünste gewährt hat. Ich freue mich auch schon auf seinen Gegenbesuch, wo wir dann unsere Jerks an einem hechtreichen Brandenburger Gewässer testen werden. ;-)

Alle, die jetzt animiert wurden sich auch mal mit der Köderbauerei zu beschäftigen und selbstverständlich auch alle die bereits erfolgreich Köder bauen, möchte ich herzlich in die Barsch-Alarm-Werkstatt einladen. Durch den gegenseitigen Austausch unserer Erfahrungen können wir alle voneinander profitieren.
Euer  godfather aka christian

L
gutes schlusswort :D
sauber zusammengefasst! dank euch !
D
Nun kann beim Lackieren nichts mehr schief gehen! :D
Was passiert denn, wenn ich Epoxy, ohne vorher zu versiegeln, auftrage?
Gr D
L
das hab ich auch schon erfragt 8)
kann sein, dass die farben verlaufen.. ich werds im feldversuch testen und berichten ;)
gruß leo
A
dank an euch beide! @ enter fürs öffnen der trickkiste, @ gf für den guten artikel! so soll's sein! :p
N
schöner bericht !!!! :D :D danke godfather, danke enter
T
(halb)schöner bericht und gute fotos.

mir fehlt als unerfahrener aber gewollter jerkbauer folgedes:

1. "weiße grundfarbe"
ich habe keinen plan, was man da nimmt

2. "hologlitzerfolie"

was ist das? wo bekomme ich das her?

3. "kleine, rote punkte"

aus was sind die punkte hergestellt? wie "baut" er die?

4. "tesafilm"

wird der über folie und roten punkt geklebt, damit das auge auf dem jerk klebt, oder wie ? oder wird das auge mittels klber von unten auf den jerk geklebt? sieht man den tesafilm nicht nacher unschön auf dem jerk?

also für den groben überblick ein guter artikel, für den anfänger bleiben aber fragen offen :)

danke für die antworten !!!

ps: interessant wäre noch der schritt vorher: wie bleit man !genau! aus? welche ösen verwendet man ?
C
Hey Tino, ich versuch mal zu antworten...

1. ich glaube der Jerk hat einfach eine weiße "Grundfarbe", hat nichts mit grundierung oder ähnlichem zu tun. Da kannst Du Farbe aus der Dose nehmen.

2. selbstklebende Holo-Folie, bekommst du in fast jedem Schreibwarenhandel. Musst Du mal schauen oder fragen. Was man eigentlich damit macht... keine Ahnung :roll:

3. Bekommt man auch im Schreibwarenhandel, sind so kleine, farbige selbstklebende "Markierungspunkte"... kann man aber auch easy selbst herstellen oder es ganz lassen. Brauchst ja nicht unbedingt ein buntes Auge..

4. so wie ich das sehe, ist der tesa nur zum fixieren des roten punktes auf der Holo-folie gedacht, wird ja auch rundum sauber abgeschnitten. Das gesamte Auge wird normal mit Kleber befestigt.

Hoffe ein paar Fragen geklärt zu haben :D Jedoch das genaue ausbleien würde mich auch noch interressieren?!
Gruß Clausen
E
hi daniel,

klarlack verwende ich um eine glatte und glänzende oberfläche zu bekommen. z.b. mit dem schuppen muster hast du eine sehr unebene oberfläche. der klarlack gleicht diese etwas aus und das eigntliche versiegeln mit epoxy wird schöner.
das damit die farben nicht verlaufen ist in manchen fällen auch richtig. also, klarlack schadet nicht :wink:
E
hi tinsen,

schau mal hier http://www.barsch-alarm.de/index.php?name=Forums&file=viewtopic&t=1294&postdays=0&postorder=asc&start=180 da ist alles beschrieben mit den augen. die glitzerfolie ist selbstklebend genau wie die roten punkte.(ich verwende auch gelbe). du kannst um es einfacher zu machen auch nur die "roten" punkte nehmen. gibt's in vielen farben im schreibwarenhandel. :idea:
E
gut gemacht christian,

durch deine mithilfe und erfahrung ist ein toller jerk entstanden. jetzt muß er erstmal fangen :wink:

dankeschön
W
Jawoll! Sehr schön und mehr davon :)
T
danke !

was genau nimmt man als grundierung ?
E
hi tinsen,

das ist grundierung aus der spraydose. " haft grundierung auf kunstharzbasis" ich hab sie in "matt". :wink:
T
Joes Jerks sehen nicht nur gut aus, die laufen und fangen auch, konnte mich selbst schon von überzeugen... :D
L
tinsen, schau mal im baumarkt, die haben sogar holofolie , ist zum schranke bekleben . oder auch hakuma, oder mal im fliegenbinde abteilung deines TD vorbeischaun.

Grundierung habe ich inne flasche, bei mir werden sie getaucht

Klasse bericht, über enter seine jerks, habe 3 von ihm

klollege macht sich die augen mit einem tropfen epoxy. Alles auf jedenfall billiger als kaufen ;)

mfg Lachsy
H
super bericht und super bilder!
aber war klar bei euch beiden :wink:

grüsse, holle
H