Fangberichte Auch in Spanien springen sie einem nicht ins Boot…
„Wir kommen wieder!“. Das stand nach dem 1. Besuch am Lake Caspe im Herbst 2008 fest. Mein Bruder und ich hatten wundervolle 10 Tage am Ebrostausee verbracht, super Wetter gehabt und gut gefangen. Da es – wie gesagt – unser erster Besuch war und mein Bruder leidenschaftlicher Karpfenangler ist , haben wir alles mal ausprobiert, vom Waller klopfen über Ansitzen auf Karpfen bis hin zum Schleppen auf Zander.
Dieses Mal sollte es spezieller werden. Mein Bruder wollte die Karpfenruten am liebsten Tag und Nacht draußen lassen und ich holte mir mit Lukas einen weiteren Raubfischangler an Board, mit dem ich jede Minute auf dem Wasser verbringen wollte um Zander zu ärgern. Dafür wollten wir uns diesmal auch noch gleich 2 Wochen Zeit nehmen. Dass es wieder zu „Alex“ ins Camp geht war klar, da die entspannte Atmosphäre, die guten Preise und natürlich das gute Essen beim Alex für sich sprechen.Aufgrund der angeblich guten Beißlaune der Zander und natürlich um die Wartezeit auf die kommende Zandersaison zu verkürzen, wählten wir die Osterferien als Reisezeitpunkt aus.
Nachdem es Johannes mit dem Wetter ja nicht so toll getroffen hatte, konnte es bei uns ja nur besser werden. Laut wetter.com hatten wir zumindest Höchsttemperaturen von 25°C zu erwarten.
Am 05.04 war es dann soweit: Die ganze Gummifischbestellung von Camo sowie etliche Wobbler im Koffer und jede Menge Ruten in den Transportrohren konnte es losgehen. Zum Frankfurter Flughafen hatten wir´s ja nicht weit und der Flug verlief auch problemlos. Von Barcelona ging es dann mit der Bahn bis nach Caspe, wo wir von Alex abgeholt wurden. Nach herzlicher Begrüßung im Camp und gutem Abendessen wurden eilig die Ruten zusammengesteckt und – es fing an zu regnen…
Am nächsten Tag hat die Sonne lange auf sich warten lassen. Dafür knallte sie dann förmlich auf uns runter, was einen, sagen wir „leichten“ Sonnenbrand bei mir zu Folge hatte. Die Bisse, die man wohl eher als Anfasser deklarieren sollte, hielten sich in Grenzen. Aber immerhin konnten wir 2 Zander zum Fototermin überreden – der Anfang war gemacht!
Es konnte ja nur besser werden, dachten wir. Dass wir da falsch lagen, bewiesen die nächsten 2 Tage an denen es ununterbrochen regnete! Trotz des miserablen Wetters war die Atmosphäre im Camp gut. Wenn man nicht angeln kann, wird eben gepokert und Bier getrunken!
Die weiteren Tage waren sehr wechselhaft. Der Luftdruck ging hoch und runter und der Wind machte das Angeln manchmal unmöglich, da wir mit unserer Nussschale nicht raus fahren konnten.
An einem der wirklich extrem windigen Tage haben wir uns dann für ein Guiding mit „Al“ entschieden. Der Amerikaner gilt im Camp als „Zanderguru“. Er ist schon seit über 40 Jahren dort und kennt jedes Loch und jeden Stein im Stausee. Aber auch mit ihm konnten wir lediglich 2 Zander verhaften. Unter diesen Extrembedingungen ist es eben auch am Ebro nicht leicht, Fische ans Band zu bekommen…
Wir waren trotzdem froh, dass wir mit ihm gefahren sind, da wir mit unserem kleinen Boot gar nicht hätten fischen können. Außerdem haben wir viel gelernt. Von den letzten 4 Tagen waren 2 gut angesagt, danach sollte es wieder Regen geben. Genervt von den sowieso schon vielen regnerischen Tagen, entschlossen wir uns dann, etwas früher abzureisen und noch die letzten Tage im wunderschönen Barcelona zu verbringen. Die beiden guten Tage nahmen wir natürlich noch mit und konnten unsere Fangstatistik doch noch etwas hochschrauben. Das freute uns dann doch sehr, obwohl die Stückzahlen der Zander um einiges besser waren als die Qualität der Fische. Der einzige Fisch, den wir auf über 70 cm schätzten, wollte wohl nicht aufs Foto. Er verabschiedete sich mit einem kräftigen Kopfschütteln direkt vor dem Boot.
Köder des Urlaubs: 4“ CAMO Swimbait
Drop-Shot Zander auf 5“ Hellgie
Keitech 4,75“ Swing Impact FAT voll inhaliert.
Naja, gut. Ich denke, wir hatten einen wirklich lustigen Urlaub und es wird wohl auch nicht der letzte Besuch am Ebro gewesen sein. Und die Moral von der Geschicht`? Manchmal ist das Wetter gut – manchmal eben nicht.
Jonas