Fangberichte Angeln in Thailand: Mit der Jerkrute unterwegs in Bangkok
Ende Oktober war es endlich soweit, Angelgäste für Dreamlake oder Guidingtouren auf Snakeheads waren kurzfristig nicht in Sicht, so konnte ich dann einen 6-Tage Kurzurlaub mit Frau und Tochter einlegen. Neben ein paar Tagen Strandurlaub, stand Shopping in Bangkok ganz weit oben auf dem Programm…zumindest hat das meine Regierung so geplant. Mir als bekennendem Kaufhausverweigererwar war das ganz Recht. Denn so musste ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich morgens für ein paar Stunden dünne machte. Im Vorfeld war das natürlich minutös durchgestylt. Ein paar Telefonate mit meinem Spezi Khun Boy (Topguide vom Team Fishsiam) und ich konnte mich bei einer seiner Touren einklinken.
Ziel war der IT Monster Lake in Rachtaburi, ca. 2 Std. Fahrzeit von BKK. Der See ist seit ca. 2 Jahren geöffnet und wohl inzwischen das bekannteste Großfischgewässer für Raubfischangler in Thailand. Es handelt sich wie bei den meisten Gewässern dieser Art selbstverständlich um einen Besatzsee.
Ich war schon vor ca. 1,5 Jahren mal dort und mir hatte der Rummel dort gar nicht zugesagt, mein Freund konnte mir aber versichern, das der Besitzer aus schlechten Erfahrungen mit verangelten Fischen dazu gelernt hat und das der See nicht mehr jedermann zugänglich ist. Aus anderen Ecken, hatte ich bereits schon vernommen, dass gerade das Fischen mit Kunstködern nur noch wenig Erfolg bringt…
Ok, ein Anreiz mehr. Frage war also, was setze ich den verwöhnten Bewohnern vor die Nase. Meine Vermutung war, dass Jerkbaits dort noch relativ unbekannt sein mussten, und das sollte sich als völlig richtig erweisen.
Um 4.30 stand mein Spezi in der Hotellobby und los ging’s. Unterwegs noch 2 Jungs aus Singapore eingesammelt, die eine Session mit Köderfisch gebucht hatten und um 6.30 stand ich endlich am See und montierte meine Peitsche: St.Croix Jerke, Daiwa Zillion mit 64lb PE und 80lb Fluo-Leader. Auf Anraten wurde anstelle eines Snaps ein 80lb Sprengring gewählt. Als Köder hatte ich noch ein paar Salmo Slider und 2 Piketime Buffalo Junior, Souvenirs aus Deutschland, in der Köderbox.
Die beiden Ansitzangler verabschiedeten sich an das andere Ende des Sees und ich hatte den Rest für mich allein, goil. Buffalo eingefädelt und los ging es. Nach ca. 20 Minuten der erste Biss. Eine rasante Flucht über 10 Meter und ich konnte den Jerk mit völlig verformten Drillingen wieder einkurbeln. Ok, dann eben ne Nummer härter, Hakenwechsel. In der nächsten halben Stunde hatte ich noch 3 Aussteiger, unter anderem einen Arapaima von geschätzten 40-45 kg. Irgendwas lief grundverkehrt. Ich wollte schließlich nicht nur piercen. Beim nächsten Biss Anhieb, gewartet bis der Fisch sich dreht, Daumen auf die Spule und noch einen Anhieb mit voller Kraft gesetzt. Ok der hängt… Zum Vorschein kam ein kleinerer Asien Redtail Catfish, der Erste dieser Art für mich.
Der nächste Biss ließ nicht lange auf sich warten, die gleiche Technik wieder beim Anhieb und auch diesmal sitzt der Haken… Nur ging diesmal eine ganz andere Musik ab. Die Bremse der Zillion war schon völlig zugedreht und dennoch war nach sehr kurzer Drillzeit kaum noch Schnur auf der Spule. Der Fisch ließ sich mit verstärktem, seitlichem Zug dann doch noch überreden etwas folgsamer zu sein, und nach ca. 10 min. konnte ein Amazonas Redtail von ca. 25-30kg gekeschert werden.
Es folgten in den nächsten 2 Stunden noch ein weiterer Austeiger und 2 weitere Redtail Catfish, die etwas kleiner waren und ein kleiner Alligator Gar der direkt im Wasser abgehakt wurde.
Dann ein schöner Einschlag in der Rute und der Fisch springt direkt nach dem Biss in voller Schönheit aus dem Wasser, nach kurzem Drill ergibt sich ein Arapaima von ca. 25kg.
Der Fisch wird auch im Wasser abgehakt und ich lege schon mal Geldbörse und Handy beiseite um für das Photo ins Wasser zu steigen. Der Arapaima zeigt sich aber nicht wirklich kooperativ und verabschiedet sich mit kräftigen Schlägen aus dem Haltegriff der Helfer.
Zum Abschluss steigt nochmal ein schöner Redtail ein und sorgt für Adrenalin.
Gegen 11.00 (Agreement mit meinem Boss) steige ich in das wartende Taxi und beende die gelungene Session. Hier noch ein paar ältere Bilder die deutlich machen, was dort so rumschwimmt.
Diese Monstergrößen wurden aber allesamt auf Köderfisch gefangen.
Am letzten Tag des Kurzurlaubs ging es dann noch auf Barramundi in der Nähe von Chacheongsao, ca. 40min. Fahrzeit von Bangkok.
Nonstop-Action war angesagt, auch hier waren Jerks echte Topköder und die artistischen Flugeinlagen der Barras sorgten für jede Menge Fun.
Herzliche Grüße aus Chiang Mai, Reiner (www.dreamlake-fishing.com)
Kleiner Hinweis zum Schluss: Wir bieten die Gewässer rund um Bangkok nicht explizit auf unserer Webseite an. Wer dennoch Interesse hat, dort mal zu fischen und Wert auf einen deutschsprachigen Ansprechpartner zur Abwicklung legt, kann uns gerne eine Anfrage schicken, wir beraten und helfen gern.