Barsch Jig-Spinner-Special
Beitrag enthält WerbungAls ich in diesem August am Bodden aufschlug, um dort einen Monat lang die Rute zu schwingen, hatte ich neben all den Gummifischen und Wobblern einen Haufen guter Erfahrungen mit Jig-Spinnern im Gepäck. Und natürlich auch eine frisch aufgefüllte Schachtel mit den Wirbel-Blech-Batzen. Was dann folgen sollte, war ein einziger Siegeszug des Jig-Spinners. Egal ob Boddenangel-Guide, Shad Invader, Jürgen Haese oder Gäste wie Stephan Pechel von Camo-Tackle – nach spätestens zwei Stunden mit mir auf dem Boot wurde ich um meinen Bestand an Jig-Spinnern beneidet.
In kürzester Zeit füllten sich die Boxen all derer, die mit mir kommunizierten, mit den metallenen Wunder-Ködern. Bei einem Fisch&Fang-Dreh fingen Jürgen und ich so viel Fisch, dass es nur ein Bruchteil der Hechte und Barsche auf die DVD geschafft hat. Das war so überzeugend, dass Chefredakteur Henning Stühring einen Heftschwerpunkt setzen wollte und das Angeln mit Jig-Spinnern zum neuen Trend erklärt hat. Davon könnt ihr nun in der Dezember-Ausgabe auf 14 Seiten lesen. Der Gesamtausgabe liegt diesmal auch die Abonnenten-DVD bei, auf der ein langes Video ist – mit vielen Live-Bissen und reichlich Angel-Talk.
Begonnen hat der Siegeszug meiner Blech-Armada bereits am ersten Angeltag. Da war ich mit Mathias Fuhrmann, seinem Sohn Finn und Torsten Schneider unterwegs. Ich wollte Barsche angeln, die Kollegen auch mal auf Hechte schmeißen. Es war recht windig. Und als mir bedeutet wurde, dass vom driftenden Boot gefischt wird (mag ich nicht besonders), war mir sofort klar, was ich in den Karabiner klinken würde: einen Spinmad Jig-Spinner in Gelb/Rot mit einem Gewicht von 18 Gramm. Den kann man jiggen, einkurbeln, mit der Drift fischen und gegen die Drift ziehen…
Am Ende des Tages fischte Finn mit einem Jig Spinner und auch Torsten hatte einen aus seiner Box gekramt und sich so entschneidert. Mathias fing gleich zu Beginn zwar einen guten Hecht auf Gummi, unterm Strich gingen aber 90 Prozent der gefangenen Fische auf Blech.
Und so ging es weiter: Bei den Hechtguidings fielen pro Tag und Boot ungefähr so viele Entenschnäbel auf Gummis rein wie ich allein als Beifang auf mein Blech verzeichnen konnte. Wobei ich im Gegensatz zu den Boddenangel-Guides keine Meterhechte fing.
Als mich Camo-Stephan besuchte, konstatierte der irgendwann: „Eigentlich macht es fast keinen Sinn, was anderes als so einen Tiemco Ocean Spin anzubieten.“ (Wobei wir am dritten Tag ganz gut mit den Barsch-Alarm-Keitech-Gummis fingen.)
Während des Jugend-Angelns konnte ich alle Teilnehmer vom Blech überzeugen. Wobei Eric schon selber Erfahrungen mit den ASPs gesammelt hatte und mit einer Spezialfarbe mindestens genauso gut fing wie ich auf die Spinmads und Ocean Spins.
Der Fisch&Fang-Dreh ist zur reinen Blech-Show mutiert und die Jig-Spinner zum Top-Thema bzw. Trend avanciert.
Beim Stachelritter-Cup waren alle Guides und die meisten Teilnehmer bereits mit Jig-Spinnern ausgestattet. Zwar hatte ein Trio, das mit dem Max Rap Fat Minnow fischte, die meisten Dickbarsche. Dennoch ging der größte Fisch (ein 49er) auf einen Jig-Spinner.
Und jetzt? Jetzt ist es ein bisschen zu kalt für die wilde Jiggerei, die man im Video sehen kann. Spätestens zur Eisangelsaison kommt aber wieder eine Jig-Spinner-Hochphase. Generell sollte man die Teile auf dem Plan haben. Wer’s nicht glaubt, kann sich ja mal die Fisch&Fang kaufen. Viel besser kann man den Beweis nicht antreten, dass ein teilweise unterschätzter Köder funktioniert. Wir fangen da Hechte bis knapp an die Metergrenze, einen 68er Zander und reichlich Barsche (darunter zwei 46er) vor laufender Kamera.
Übrigens tune ich die Teile. Bei den Spinmads kommt der offene Doppelhaken ab und wird entweder durch einen kompletten Owner ST36 ersetzt oder (bei Krautgang) durch einen ST36, an dem ich eine Flunke entferne. Mit Einzelhaken wird’s leider problematisch, da sich dieser immer um den Körper „wickeln“. Beim Tiemco Ocean Spin entferne ich den hinteren Haken. Den braucht man nicht wirklich. Ab und an kann man mal mit einem Fehlbiss leben. Die Fische hauen die Köder oft so weg, dass mir die OPs zu lange dauern. Der vordere Drilling kommt zwar recht schmächtig daher, ist aber unglaublich stabil. Den muss man nicht austauschen. Den habe ich selber krass unterschätzt.
Ich hab’s in der Fisch&Fang schon geschrieben und möchte es auch hier nochmal erwähnen: Ich will mir die Entdeckung gar nicht auf meine Fahne schreiben. Darum geht’s mir überhaupt nicht. Andere angeln schon viel länger intensiv mit den Teilen. Wieder andere haben sie erfunden. Die nächsten basteln sich ihre eigenen Modelle… Mein Job ist es halt, den Leuten zu Angelspaß zu verhelfen und so ein Thema aufzugreifen, wenn es sonst keiner macht. Ein bisschen leid tun mir die Barsche, denen das Feature sicher reichlich Zahnschmerzen macht. Aber inziwschen können ja immer mehr Angler mit Massenfängen umgehen.