Fangberichte Alle Jahre wieder – Weihnachtszeit ist Polderzeit
Die Weihnachtsfeiertage sind zum Glück überstanden und nun stellt sich
die Frage, was machen bis Sylvester? Angeln, was sonst! Aber sind die
holländischen Polder überhaupt eisfrei? Der Kälteeinbruch vor
Weihnachten hat nämlich auch in den Niederlanden für eine
vorübergehende Eiszeit gesorgt. Also kontaktieren wir Jan, um uns über
die aktuelle Situation in Nordholland zu informieren. Kurz darauf
bekommen wir grünes Licht: „ab Freitag sollen die Polder komplett
eisfrei sein“. Anschließend wird noch schnell unsere Unterkunft bei
Leny klargemacht.
Am 28.12. steht Loddi dann um 6:30 Uhr bei mir auf der Matte und wir
starten durch mit Kurs auf Andijk. Leider ist Schippi in diesem Jahr
nicht mit von der Partie. Erster Boxenstop ist bei Raven in Lelystad,
um noch einigen Kleinkram für die kommenden Tage zu kaufen. Beim Erwerb
des „VISpas“ haben wir Glück bereits den 2008er zu bekommen (26€). Nun
schnell ans Wasser.
Abends werden mit Google Maps noch schnell die Hausaufgaben für den kommenden Tag gemacht, bevor es zum gemütlichen Teil des Abends übergeht.
Ein fieser Nord-Ost Wind vermiest uns ein wenig den darauf folgenden Tag. Am „Altenheim-Polder“ sieht Loddi im klaren Wasser ein Monster von Hecht völlig uninteressiert an seinen Softköder vorbeischwimmen. Zum Glück geht im Stadtpark am Ende noch einmal die Post ab und der Kollege zieht zur Krönung einen 80er Hecht.
Am Sonntag kommt gegen Mittag die Sonne heraus und auch der Wind lässt nach. Ein zaghafter Insektenschlupf bringt so manchen Kleinfisch an die Oberfläche, woraufhin die Hechte gleich richtig Gas geben. Ein gierig raubender Stadthecht beißt nach einigen Würfen auf meinen Tandem. In einem völlig unscheinbaren, kleinen Graben kann Loddi’s Soft-Jerk einen 45er zum Anbiss verleiten. Schnell wollen wir weiter zu den Topstellen aus dem vergangen Jahr. Allerdings lockt das gute Wetter auch so manchen Holländer hinter dem Ofen hervor. Also, weichen wir eben aus. In einem schön getrübten Polder schnappt ein Esox nach meinen weiß-roten Fatso und verabschiedete sich nach einigen Schlägen wieder. 5 Minuten später kann ich dann endlich einen 80er sicher landen, dem im letzten Tageslicht ein weiterer Hecht folgt.
Bevor wir am Sylvestertag die Heimreise antreten statten wir einem Polder, in unmittelbarer Nähe unserer Unterkunft, einen Besuch ab.
Als ich plötzlich rufe: „Ich hab’ einen Karpfen dran“ tönt es von Loddi: „Und ich hab’ einen Zander! Du musst mir beim Landen helfen!“ Das gibt es nicht, über eine Stunde lang Funkstille und jetzt Doppeldrill. Kurz nach dem Loddi entnervt von Soft-Jerk auf seinen „spinnenden Gummifisch“ umgestiegen war, rappelte es.
Doch der Zander von 70+ setzt sich heftig zur Wehr und geht flöten. Jetzt aber gilt es meinen Karpfen vor die Kamera zu bringen. Nach einen nervenaufreibenden Drill hebt Loddi den Fisch behutsam aus dem Wasser. Meine Vermutung hat sich bestätigt: der 8 Pfünder hat den 2-teiligen, 14 cm langen Wobbler tatsächlich genommen und wurde nicht von außen gehakt – auch wenn das einige vielleicht nicht glauben mögen.
Kurz vor Abfahrt steigt bei Loddi ein weiterer Fisch ein. Der Hecht, der wohl nahe dem magischen Meter liegt, soll, wie kann es bei allem Pech auch anders sein, ebenfalls um das Fotoshooting herumkommen. Entnervt knallt der Angelkollege die Rute auf den Acker. „Feierabend für diesmal!“. Schnell noch Vla und Ollibollen im Deka sowie Kibbeling und Mattjes vom Fischwagen besorgen, dann bloß weiter zu Loddi’s Frustkauf bei Raven. Aber, wir kommen wieder!
Totziens
Emsfisher