Fangberichte Action in der Meterbude
Mai ist Hechtzeit und das wollten wir auf Deutschlands besten
Hechtgewässer auch ausnutzen. Matze und ich hatten uns am 1.Mai ja
schon ordentlich warmgeschniepelt, nun sollte auch Ben auf seine Kosten
kommen. Er war extra den nicht wirklich kurzen Anfahrtsweg aus
Bern/Schweiz für dieses schon lange geplante WE gekommen. Tja, wie aber
so üblich hab ich aber bei der Planung den 80zigsten meiner Großmama
vollkommen verpennt, so dass die Anreise erstmal auf Samstag statt wie
geplant auf Freitag verlegt werden musste. Asche auf mein Haupt.
Samstag früh machten wir uns also dann in froher Erwartung auf von
Massen an Meterhechten in Richtung Rügen auf. Um Neun endlich am Wasser
erwarten uns eigentlich Idealbedingungen: 14°C Wassertemperatur, Wind 3
aus Ost und strahlender Sonnenschein. Nach Auskunft unseres Vermieters
sollten die Hechte dazu noch flach stehen. OK, also erstmal Abflug
Richtung Breetzer Bodden um Stückzahl zu machen. Am Ersten Spot konnte
Matze dann auf Anhieb einen Schniepel verhaften und ich einen
Nachläufer. Geht ja gut los.
Tja, falsch gedacht. Das war es dann aber auch mit Hechten bis nachmittags um Zwei. Nichts mit Stückzahl, denn bis auf eine Handvoll Bisse und Nachläufer lief hier irgendwie gar nichts. Und wir probierten echt alles was irgendwie Haken hat aus.
Ben musste dann auch noch den Bruch seiner guten alten Rute verkraften (nach so langer Zeit sei es ihr verziehen). Also erstmal den nächsten Hafen angesteuert und konspirative Teamsitzung abgehalten, so kann es schließlich nicht weitergehen.
Klar, hier waren erschwerte Bedingungen, denn der war Hering noch voll da und die Hornhechte waren auch schon ordentlich vertreten. Aber hier musste doch was gehen. Nach kurzem Zwischenstopp wurde der Entschluss gefasst dass Revier zu wechseln. Dort angekommen suchten wir uns erstmal eine Kante von 2 auf 3 m. Ich hatte noch nicht einmal geworfen, da hatte Ben schon seinen ersten Hecht der Saison am Band und ruckzuck im Boot. Hier war Fisch, endlich.
Mit dieser Kante hatten wir voll ins Schwarze getroffen. Nur die Köder mussten irgendwie nach Hering aussehen und im Mittelwasser laufen, dann lief es. Fisch kam auf alles: Jerks, Wobbler, Gummi und immer wieder auf Castaic Swimbaits. Die Fische waren keine Riesen, aber gute Durchschnittsgröße. Tag eins war auch zum Fische finden und Stückzahl machen angedacht.
Wir hatten unseren Spaß und waren auch gleich wieder hoch motiviert. Zum Abend machten wir noch kurz Halt an der Fahrrinne, wo ich gleich beim ersten Wurf einen Guten draufbekam. Leider stieg der auch gleich wieder aus. Zweiter Wurf, absacken lassen, nanu das ist doch nicht Grund – Zack, sitzt und ist ein bisschen besser.
Fazit Tag I: Hechte gefunden und die Großen stehen offensichtlich schon wieder in den Fahrrinnen (kein Wunder bei den Unmengen an Heringen).
Der nächste Tag stand Voll und Ganz im Zeichen des Projekts Großhecht. Also ran an die Rinne und systematisch diese abgesucht. Bis um 11.00 Uhr kamen so bei jedem Zwischenstopp ein, zwei Fische ins Boot. Alles wieder gute Durchschnittsgröße, aber nix wirklich Großes. Ab um elf war dann Ententeich und nix lief mehr, weder in der Rinne noch auf der am Vortag so guten Kante. Einfach glasklares Wasser, null Wind, Heringe und Hornhecht, macht zusammen gleich null Hechte.
Kann man halt nur Siesta machen (half aber auch nicht). Bis abends um halb acht ging wirklich gar nix mehr. Dann endlich ein Lebenszeichen in Form eines Schniepels.
Nichtsdestotrotz war ich schon reichlich unmotiviert, aber Ben und Matze überredeten mich noch einen Stopp an einer ziemlichen bekannten Stelle zu machen. OK, also zum letzten Mal – Gummis Richtung Horizont. Im Absacken bekommt Ben einen Biss, schlägt an, Rute krumm, Duck, Duck: Großhecht. Ben steht vorne im Boot, über dem Anker, also schleunigst ab nach hinten. Fisch steht wie ein nasser Sack unter dem Boot. Jaja, alles klar, der ist richtig gut. Zwei, drei Minuten später ist der Fisch reif zur Landung.
Alles läuft glatt und wir können im Boot Bens ersten Meter begrüßen, vollgefressen mit Heringen.
Fazit Tag II: Hier wird einem Nichts geschenkt, erst recht keine Meterhechte. Aber Hartnäckigkeit wird doch belohnt und das dicke Ende kommt zuletzt. Bodden, wir kommen wieder.
michaZ
PS: am Montag gab es zum runterkommen noch mal Action in der Schniepelbude :-)