Tipps & Tricks Achtung, Blutsauger!
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Die Raubfisch-Schonzeit ist nun an den meisten Orten vorbei, Hecht und Zander warten auf den Angler! Wer zögert denn noch? Na los, auf geht’s! Ausrüstung überprüfen, Boot auf den Hänger und ran an den See oder den Fluss. Dabei ist aber Aufmerksamkeit geboten! Zwischen hohen Gräsern und feuchtem Laub wird der Angler nicht nur zum Jäger, sondern auch zum Opfer. Denn im Anglerrevier lauert Deutschlands gefährlichstes Tier: die Zecke. Die hungrigen Parasiten brauchen nur wenige Minuten, bis sie ihr Opfer am Haken haben und mit ihren Kieferklauen die Haut des Wirtes aufreißen. Besonders fatal: Solch ein Zeckenstich bleibt unbemerkt, erst Tage später werden mögliche Langzeitfolgen sichtbar. Dass eine Begegnung mit Zecken nicht immer glimpflich ausgeht, musste auch die passionierte Anglerfamilie Bürger/Döschner erfahren.
Angelrevier = Zeckenrevier? Wo und wann sind Zecken aktiv?
Zecken werden bei Temperaturen über sieben Grad Celsius aktiv. Aufgrund der milderen Temperaturen beobachtet man jedoch zunehmend Zeckenaktivität über das ganze Jahr. Dass die Blutsauger von Bäumen fallen, ist nur ein Mythos. Zecken lauern auf Grashalmen, in Büschen und Unterholz sowie in Wäldern, Stadtparks und Gärten. Um ihre Opfer besser erreichen zu können, klettert die Zecke bis zu 1,50 Meter hoch – eine ideale Höhe, um unbemerkt im Vorübergehen abgestreift zu werden. Die kleinen Spinnentiere befinden sich außerdem gerne zwischen altem Laub oder vermodernden Zweigen, denn sie lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit. Im Hochsommer können sie dort sogar längere Trockenperioden überstehen. Solche Lebensbedingungen finden wir an vielen Angelgewässern vor. Eine Begegnung mit den Parasiten ist somit vorprogrammiert.
Blutsauger können lebensbedrohlich sein
Zecken sind zwar winzig, haben es dafür aber in sich. Die 2–4 Millimeter großen Spinnentiere können fiese Krankheitserreger übertragen, darunter Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Viren und Borrelien. Während Borreliose mit Antibiotika therapiert werden kann, ist FSME nicht ursächlich behandelbar. Da das Virus nicht mit Medikamenten bekämpft werden kann, beschränkt sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome. Eine FSME verläuft typischerweise in zwei Stadien: Anfangs äußern sich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einem Großteil der Erkrankten ist die Erkrankung damit überstanden. Das Virus kann bei schwerwiegenden Krankheitsfällen die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen und schwere Langzeitfolgen wie Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen verursachen.
Mehr FSME-Erkrankungen in Deutschland
Im vergangenen Jahr gab es bundesweit 485 gemeldete FSME-Erkrankungen. Die FSME tritt vor allem in Süddeutschland, Sachsen, Südhessen und Thüringen auf. Zudem gibt es einzelne FSME-Risikogebiete in Mittelhessen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Aktuell zählt das Robert Koch-Institut 156 Kreise als Risikogebiete. Auch Marian Bürger steckte sich durch einen Zeckenstich mit FSME an. Er hatte hohes Fieber und war wie weggetreten. Erst nach einer Woche wurde Marian im Krankenhaus behandelt. Mit einer Lumbalpunktion hat man erkannt, dass er sich durch den Zeckenstich mit dem FSME-Virus infiziert hatte. Das war der Auftakt einer langen Leidenszeit. Auch nach dem Krankenhausaufenthalt war er nicht vollkommen geheilt. Erst Schritt für Schritt ging es ihm langsam besser. „Teilweise war es sogar so schlimm, dass wir dachten, dass er für den Rest seines Lebens auf einen Rollstuhl angewiesen sein könnte. Dieser Fall ist Gott sei Dank nicht eingetreten“, erzählt Marians Frau Rosi Bürger. Trotz langer Leidenszeit geht Marian dennoch weiter in die Natur und übt sein Hobby, das Angeln, aus. Denn nun setzen er und seine ganze Familie auf Vorsorge gegen die Blutsauger.
Beim Angeln vor Zecken schützen
Nach der FSME-Erkrankung von Marian hat sich die ganze Familie gegen FSME impfen lassen. Bei älteren Menschen ist ein Impfschutz allerdings besonders wichtig. Aufgrund ihres schwachen Immunsystems besteht die Gefahr, dass die FSME-Erkrankung einen schweren Verlauf nimmt. Auch trägt die Familie beim Angeln oder auch bei sonstigen Ausflügen in der freien Natur möglichst lange Kleidung und festes Schuhwerk – idealerweise Gummistiefel. Helle Kleidung ist ebenfalls von Vorteil, denn dadurch sind die dunklen Blutsauger gut zu erkennen. Zwar kann ein Zeckenstich an allen Körperstellen vorkommen, dennoch lieben die Parasiten weiche, gut durchblutete Hautstellen besonders. Außerdem halten sogenannte Repellents Zecken vor dem Stechen ab. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte der Körper gründlich nach Parasiten abgesucht werden. Bei einem Zeckenstich kann das Spinnentier mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenkarte entfernt werden. Mit der richtigen Zeckenvorsorge lässt sich der Angeltag entspannt genießen.
Mit freundlicher Unterstützung von Pfizer.