Tackle-Tipps Rocksweeper Nano 601 ML – ein Meilenstein in der Barsch-Ruten-Evolution
Als die neue Nano-Serie rauskam, habe ich mich gefragt, warum man sich bei Pure Fishing dazu entschloss, die Rocksweeper zu überarbeiten. Für mich war es kaum vorstellbar, dass es die neuen Modelle schaffen, mich von der alten – besonders von der 2,10er – loszueisen. Der chromfarbene Zauberstab begleitet mich seit seinem Erscheinen vor jetzt immerhin 4 Jahren auf fast jeden Angeltrip und ist meine Allzweckwaffe im Rutenschrank. Das Einsatz-Spektrum erstreckt sich vom 5cm-Wobbler bis zum 10cm-Gummifisch am 15g-Kopf. Damit deckt sie für mich praktisch jeden Bereich des Barschangelns ab. Und wenn’s mal ein paar Gramm mehr und Zander sein sollen, macht sie auch noch prima mit. Neben den sagenhaften Wurfeigenschaften, hat mich vor allem die Feinfühligkeit verblüfft. Nicht nur das man beim Angeln mit Action-Shads die Vibration des Schaufelschwanzes spürt- man bekommt es auch mit, wenn ein Fisch neben dem Köder hustet. Von der Bissübertragung ganz zu schweigen.
Was also sollte die Nano-Serie besser können? OK. Die Ruten sind um ein paar Gramm leichter und klassisch schwarz. Aber das ist eigentlich kein Grund, seine Lieblingsrute aufzugeben. Nachdem ich die Rocke Nano auf diversen Messen in den Händen gehalten habe und sie immer mit der alten verglichen habe, war ich mir fast sicher, dass ich meine alte Rocke weiterfischen werde. Schon allein weil ich mit ihr so viele gute Fische gefangen habe und der Stock damit emotional aufgeladen ist. Als es dann darum ging, sich eine Testrute aus der Nano-Serie auszusuchen, habe ich mich für die einteilige Nano 601 ML (1,83 m) entschieden. Als Ergänzung sozusagen. Mit ihr wollte ich dann mehr Wobbeln und die alte Rocke weiterhin zum Jiggen verwenden. Aus dem Plan ist nix geworden.
Zum ersten Mal habe ich die kleine Nano im Mai diesen Jahres auf der Müggelspree dabei gehabt. Da war mal kurz richtig Barsch-Alarm. Allerdings haben die Fische tagelang extrem vorsichtig gebissen, so dass das Texas-Rig die erste Wahl war. Da ich das T-Rig lieber mit der Baitcaster fische, lag „die Neue“ bei unserem ersten gemeinsamen Ausflug nach ein paar Testwürfen erstmal unbeachtet im Boot. Bis ich nach vielen „Nuckelbissen“ einen etwas härteren Biss aufs Texas-Rig bekam. Zander? Also schnell die bereits mit einem Gummifisch ausgestattete Nano gegriffen, auf die gleiche Stelle geschmissen. Paff. Was ein Einschlag! Aber leider wieder ein Fehlbiss. Schnell eingekurbelt, nochmal hingeschmissen. Erster Hub. Zweiter Hub. Paff. Wieder ein Brutalo Biss. Anhieb. Hängt!
Aber irgendwie passen der Widerstand und die Vehemenz des Bisses nicht so recht zueinander. Krass, dass ein 30cm Barsch so einen Tock erzeugen kann. Inzwischen – einige Angelausflüge und viele Bisse später – weiß ich, dass es nicht nur an den Barschen gelegen hat. Die Nano überträgt die Bisse einfach noch krasser als die alte Rocke.
Weil sie die Köder herauskatapultiert wie keine Rute vor ihr, weil sie so gut in der Hand liegt, weil sie so schön geschmeidig ist und trotzdem ordentlich Rückgrat für dicke Barsche, versehentlich gehakte Zander und Hechte mitbringt und weil es sich vom ersten Barsch bis heute so anfühlt, als ob die Rute genau für mich gemacht wurde, fällt es mir schwer, hier mit Superlativen zu sparen. Noch schwieriger ist es, am Wasser eine andere Rute in die Hand zu nehmen. Und so verwende ich das 1,83 m lange Mikado-Stäbchen inzwischen zum Wobbeln, zum Jiggen, zum Topwatern, zum Softjerken etc.
Nach diesem weiteren Meilenstein in der Ruten-Evolution werde mich nicht mehr so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass nicht noch mehr drin ist. Aber viel geiler kann eine Barschrute nicht mehr werden…
Technische Daten:
Länge: 1,83 m
Gewicht: 121 Gramm
Wurfgewicht: 5 – 25 Gramm
Beringung: Fuji Titanium-Beringung
Rollenhalter: Fuji
Griff: Hi Grade EVA