Fangberichte Berkley-Juniors Camp 2011: Barsch-Party an der Bleilochtalsperre
„Ein See wie ein Fjord…“ Das waren die ersten Worte, die ich von Rudi Eisenbarth, dem Manager der Berkley Juniors, hörte, als ich mit 2 weiteren Berkley Juniors aus Schleswig Holstein und Hamburg am Bahnhof in Bad Lobenstein ankam. 6 Stunden Zugfahrt lagen hinter uns, seit 4 Uhr waren wir wach und wir hatten richtig richtig Lust. Lust auf dicke dicke Barsche, Zander und Hechte. Als wir dann unser ganzes High-End Raubfischtackle in Rudi’s Auto verstaut hatten, ging es los an die Talsperre. Rudi hatte Recht: Ein See wie ein Fjord. 28km lang und an der Staumauer bis zu 58 Meter tief. In meinem Kopf spielte sich zum ersten Mal der Gedanke ab, wie schwierig es werden kann, die Fische hier zu finden.
Im Camp angekommen verstauten wir unser Gepäck erst einmal in den für uns reservierten Finnhütten und gingen runter ans Wasser. Dort trafen wir dann auch schon auf die Profis, die uns in den nächsten Tagen zum Fisch führen sollten. Dabei waren Thomas Müller, der die Talsperre schon eine halbe Ewigkeit befischt, Johannes Dietel, der wohl bekannteste Barschpapst Deutschlands, Jochen Diekmann, ein echt sehr cooler und ideenreicher Typ, Steve Reuther, der vollends mit uns mitgegangen ist und eine echte Fangmaschine ist und natürlich auch der Rudi, der sich eigentlich nicht mit Kleinfisch abgibt, sondern eher auf Wels und Karpfen fixiert ist.
Nach einer kleinen Unterhaltung mit Johannes stellte sich heraus, dass die Profis schon gestern vom Strand aus recht gut Barsche gefangen hatten. Das war für uns natürlich ein Anreiz, es direkt auch vom Strand zu probieren. Aber zuerst gab‘s noch das Raubfischtackle von Pure Fishing. Es ist echt klasse gewesen, was für hochwertige Angelsachen wir bekommen haben. Neben einer Skeletor Pro bis 40g Wurfgewicht, die fast alle Bereiche des Raubfischangelns abdeckt, erhielten wir noch eine richtig richtig gute Abu Cardinal Doppelkurbe-Rolle gefüllt mit der neusten Fireline Exceed. Natürlich durften die Köder nicht fehlen und man versorgte uns mit reichlich Gummigetier. Und Einhänger. Und Fluorocarbon. Usw.
Nachdem wir unsere Angelkarten erhalten haben, zogen wir auch gleich los und feuerten unsere gesamte Köderpalette in den See. Den ersten Fischkontakt der Juniors verbuchte dann Eric, der mit mir aus Hamburg angereist war. Er fing auf einen Stickbait an der Oberfläche einen kleinen Hecht. Damit war der Bann gebrochen und bis zum Abend fingen wir viele Barsche, wovon auch einige die 30cm Marke knackten.
Zu den Fischen aus der Bleilochtalsperre ist zu sagen, dass sie sehr kompakte Brummer sind, die größer aussehen als sie es wirklich sind. So enorm kampfstarke Barsche habe ich selten gesehen.
Um 22.00 Uhr fielen wir dann am Freitag ins Bett, denn es hieß aufstehen um 4.00 Uhr und treffen um 5.00 Uhr an den Booten.
Die Bootseinteilung regelte sich quasi von selbst. Ich durfte mit 2 guten Freunden, die ich schon aus dem letzten Camp kannte, in den Genuss kommen mit dem Lokalmatador Thomas Müller in sein Boot zu steigen. Auch die anderen Boote waren stark besetzt und wir strömten auf dem See aus und suchten die ersten Spots ab. Thomas erklärte uns auf der Fahrt zum ersten Spot, dass die Fische jetzt an der Sprungschicht im See stehen und wir sie selbst über 18m tiefen Wasser in 2-3m Tiefe antreffen werden.
Und so kam es, dass wir unsere Wobbler auspackten und in die Fluten schmissen. Lange dauerte es nicht und der erste Barsch nahm meinen Wobbler. Dann ging eine Weile nichts.
Bis Fabian, der mit auf meinem Boot war, einen ins Wasser gestürzten Baum entdeckte, der sich als wahrer Barschmanget herausstellte. Wir feuerten unsere Wobbler direkt an den Baum und zogen sie mit richtig Tempo durchs Wasser. Fast bei jedem Wurf gab es Fischkontakt und Nachläufer. Es war echt verrückt wie neugierig die Fische waren und dem Wobbler in einem Trupp von 20-30 Fischen direkt ans Boot folgten.
Auch auf den anderen Booten ging die Post ab.
Am ersten Tag fingen wir wirklich gut und traten dann spät am Abend den Heimweg zur Hütte an, doch Patrick, Jonas und ich schnappten uns nocheinmal das Boot und versuchten noch einen fetten Barsch zu erwischen, denn die 40+ Marke war noch nicht gefallen. Wir stoppten dann direkt vor dem Strand, an dem wir es am Freitag bereits auf Barsch versucht hatten. Auch hatten wir am Freitag bereits eine Rinne vor dem Strand entdeckt, an der es schlagartig richtig tief wird. Patrick schmiss seinen Wobbler, der wieder genau an der Sprungschicht langlief, an der Rinne entlang und nach der dritten Kurbelumdrehung war seine Rute verdammt krumm! Er fackelte nicht lange und sagte direkt: „Das ist ein guter Hecht“. Auch die Jungs am Ufer waren auf uns aufmerksam geworden und Johannes packte die Kamera aus und filmte fleißig. Als Jonas und ich uns dann ans landen des „Hechtes“ machen wollten, sahen wir einen richtig fetten Barsch. Sofort schrien wir den Jungs am Ufer zu „Das ist die 40+ Mutti“. Der Barsch gab noch einmal alles und Patricks Fanta Red neigte sich tief ins Wasser. Die Kampfkraft des Fisches war echt enorm. Schließlich konnte Jonas den Fisch dann aber sicher keschern und wir fuhren überglücklich zum Strand. Der fette Barsch stellte sich dann aber „nur“ als 37er heraus, obwohl man ihn wohl auf 45cm schätzt, wenn man das Foto sieht.
Nach diesem klasse Erlebnis wurde noch lange gefachsimpelt und man bereitete sich auf den nächsten Tag vor. Am nächsten Tag setzten wir uns wieder in Richtung „Baum“ in Bewegung. Ich war wieder mit selber Bootsbesetzung an Bord von Thomas. Wir fingen wieder klasse Fische und fuhren gegen Mittag zurück zum Camp, da wir noch packen mussten und es der Tag der Abreise war.
Um 15.00 Uhr endete dann das Berkley Juniors Camp für die Hamburger Fraktion. Ein langer Rückweg stand an, auf dem wir den Schlaf der letzten Tage nachholten. Eric erzählte mir was und ist beim Reden eingeschlafen. Das zeigt wie hart wir am Fisch waren und alles gegeben haben.
Ein riesen DANKESCHÖN an dieser Stelle noch einmal an die klasse Betreuer – vor allem an Rudi, der alles Bestens organisiert hat, sich toll um uns gekümmert hat und ein klasse Angelkumpel war.
Und dann muss unbedingt noch der Thomas Müller erwähnt werden! Ich konnte mir keinen besseren Profi an Boot vorstellen. Er hat sein Boot so klasse manövriert, dass alle perfekt auswerfen konnten und am Fisch waren.
An dieser Stelle möchte ich noch an sein Guidingunternehmen an der Bleilochtalsperre aufmerksam machen. Der See ist für mich ein wahres Raubfischeldorado und so gut habe ich selten gefangen. Den Kontakt zu Thomas findet ihr hier:
Angelschule u. Guidingservice Thomas Müller
Festnetz: 0365-7103595 oder mobil: 01608501842
Wer es auch mal an der Bleilochtalsperre probieren will, findet im Ferienpark Saaldorf tolle und auch günstige Unterkünfte. (Die Hütten kosten pro Nacht 36 bis 50 Euro – je nach Saison.) Und ab Ende August gibt’s da wohl einen eigenen Steg und Angelboote.
Ferienpark Saaldorf
Saaldorf 79
07356 Bad Lobenstein
036651 / 653641
036651 / 656105
LG vom Elbdöner