Tackle-Tipps Sébile A.T. Worm – auf allen Terrains zuhause
Seitdem mit Patrick Sébile auf einem Frankreich-Trip im Mai diesen Jahres gezeigt hat, wie vielseitig man seinen A.T. Worm (A für „All“ – T für „Terrain“) anködern kann, bin ich A.T.-Fan. Das geht den meisten Leuten, die sich meine Köderpräsentationen auf Haus- und Angelmessen anschauen, genauso. Und weil auch fast alle Raubfische A.T.-Anhänger sind, wird’s höchste Zeit, euch diesen Wurm und die besten Rigging-Optionen hier mal ein bisschen näher vorzustellen. Das Teil kann man wirklich überall fischen. Von der Oberfläche bis hinunter ins ganz Tiefe.
Das Markenzeichen des A.T. Worms sind die beiden Scheren, die am Ende des schlanken Körpers sitzen. Der Körper ist komplett von einem Kanal durchzogen. Am breiteren Kopfende sind drei Slots angebracht. Der Wurm-Body ist extrem flexibel. Es gibt schwimmende und sinkende A.T.-Würmer. Und wie gesagt unzählige Möglichkeiten, das schlanke Rigging-Wonder auf den Haken bzw. auf den Jig zu ziehen.
Der Kanal: Dadurch dass der Köder innen hohl ist, wird der A.T. Worm beim Aufziehen nicht beschädigt und sitzt auch immer gerade auf dem Haken. Das garantiert ein sauberes Laufverhalten und eine lange Lebensdauer. Bis hier mal etwas ausreißt, können ein paar Dutzend Barsche zupacken.
Die Slots: Durch die kleinen Öffnungen lässt man z.B. die Offsethaken ein- und austreten. Außerdem kann man die Schnurführung bei Stingern nach innen verlegen.
Anköderungs-Varianten
Regular Offset-Rigging am Soft Weight-System: In Kombination mit dem Soft Weight-System (stabile und scharfe Offset-Haken plus Tungsten-Kautschuk-Ringe zur flexiblen Beschwerung) hat man im A.T. Worm einen ultraagilen Softjerk, der sich durchs Wasser schlängelt wie eine Ringelnatter, wenn man ihn mit kleinen und regelmäßigen Zupfern führt. Schnell gejerkt läuft das Teil kurz unter der Oberfläche und macht nicht nur Barsche kirre. Die Bisse sind genial, weil man die Angreifer fast immer vorher sieht. Durch seine Länge (der kleinste A.T. Worm ist 12,6 cm lang) bleiben meist nur die besseren Barsche am Haken kleben. Wenn man ihn weedless anködert, kann man den Wurm auch ins Schilf schmeißen oder durch die Seerosen ziehen. Natürlich ist er dann auch ein Meister der Krautbänke.
Reverse-Offset-Rigging mit dem Soft Weight-System: Wenn man den Köder verkehrt herum auf den mit ein paar Soft Weights ausgestatteten Haken zieht, verhält sich der A.T. Worm wie ein Flying Lure und schwimmt nach dem Anzupfen wieder rückwärts in seine Ausgangsposition. Dazu fädelt man die Schnur durch den Kanal, lässt sie aus dem vom Kopfende gesehen letzten Slot austreten und knotet dann den Haken an, um diesen dann durch den ersten Slot zu stecken und oben austreten zu lassen. Mit dieser Methode habe ich meinen allerersten Schwarzbarsch gefangen. Keine 30 Zentimeter vom Ufer entfernt.
Regular Jig-Rigging: Der A.T. Worm gefällt allen Fischen, die sich schlanke No Action-Shads reinrammen durch die hohe Flexibilität und die beiden an Krebse erinnernden Scheren vielleicht sogar noch besser als ein klassischer V- bzw. Pin-Tail. Der Jig-Haken wird einfach in den Kanal geschoben und so aufgezogen, dass der Köder in einer Linie mit dem Jig-Haken verläuft. Das ist sehr einfach zu bewerkstelligen. In diesem Fall sind Jigs mit einem Knubbel besser, da der A.T. Worm ohne Knubbel sehr einfach herunter gezogen werden kann. Ich nehme immer ein bisschen Sekundenkleber, um den Wurm am Bleikopf zu fixieren. Wenn man es mit vorsichtigen Fischen zu tun hat, kann man ganz am Ende des Köders einen Stinger anbringen, indem man die Schnur durchs Innere führt und das Stinger-Tau (Stahl) genau so lang hält, dass der Drilling bzw. Einzelhaken am Ende zwischen den Scherensitzt.
Reverse Jig-Rigging: Diese Montage sieht abgefahren und seltsam aus, bringt aber eine Menge Fisch und macht auch tierisch viel Spaß, weil die Fische den Köder so schön aufnehmen, wenn man alles richtig macht. Das bedeutet, dass man den leicht möglichsten Bleikopf wählt, so dass ihn die Barsche, Zander und Hechte einfach wegtragen können. Dieser wird dann zwischen den beiden Scheren eingeführt. An den Jig kommt ein Stinger (bei mir ein Einzelhaken), der am dicken Ende des Wurms austritt. (Um die Schnur durch den Körper zu fädeln, braucht man natürlich eine Ködernadel.) Dieses Konstrukt wird dann ganz flach über den Boden getwitcht bzw. geschliffen. Wichtig sind regelmäßige Pausen. Viele Bisse kommen dann in der Ablange. Diese erkennt man am Versetzen bzw. Abwandern der Schnur.
Weitere Optionen sind die Anbringung am Texas- oder Carolina-Rig. Auch am Dropshot-Rig macht der Köder eine gute Figur. Oder am Fireball…
Den A.T. Worm gibt es in einer schimmenden und einer sinkenden Version!
Farbpalette A.T. Worm Sinking:
Farbpalette A.T. Worm Swimming:
Größen: 12,6 cm, 15,2 cm und 19 cm.
Und die gute Nachricht für alle Finesse-Fans: Für die Saison 2014 ist der A.T. Worm in zwei kleineren Größen erhältlich. Bis dahin müssen wir uns mit dem Ding auf Barsche ab 25 Zentimetern konzentrieren. Oder eben auf Hechte, Zander, Rapfen, Schwarzbarsche und alles andere, was sich gern mal einen größeren Wurm reinzieht.
Hier hatte ich einen Fehlbiss nach dem die Scheren abgekniffen waren.
Also schnell nochmal hingeworfen. Tock. Und dann die große Überra-
schung nach ca. 5 minütigem Drill an der Suisho: Ein weißer Franzosen-Koi.
Viel Spaß damit!