Gewässer-Tipps Müritz statt Uni !!!

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So wie jedes Jahr, die Woche nach Pfingsten ist vorlesungsfreie Zeit. Tja was macht man da also, wenn man seine Heimat die Müritz nennt und ein total durchgeknallter Angler ist? Genau! Die Woche setzt man sich in Hannover in die Wohnung und arbeitet schon mal den Unikram für die nächste Woche vor!!! Ich schrieb ja total durchgeknallter Angler und nicht NERD! Deshalb Pfingstsonntag nach 10 Stunden Pizza fahren, das Auto beladen mit allem Kram was man für ne Woche Spaß am Wasser braucht und ab ging‘s Richtung großen Teich.

Nächsten Morgen sollte es um 7 Uhr auf die Müritz gehen mit einem Kumpel um die Barsche zu erschrecken. An besagtem Morgen um zehn vor Sieben an der Tanke, schnell noch 10l Sprit holen und denn kann es losgehen. Das Handy klingelt, mein Kumpel: „Sven bin gerade erst aufgewacht…“ „Klasse, ok seh‘ zu! Ich warte am Boot!“

8:00 Uhr die Bootschuppentür geht auf, da ist er endlich, mit einem Moin und dem Zusatz, dass er sich damit gerade als Gastgeber für einen Grillabend ohne Vorentscheid qualifiziert hat, geht es los aufs Wasser! Tja, an den ersten Barschbergen angekommen erst mal bisschen auf die Suche nach den Fischen gemacht. Bei etwa 3m begonnen. Nix. 4m. Wieder nix. Bei 5m? Die ersten Kontakte!

Nach drei Stunden intensiven Fischens konnten wir gerade mal 4 Barsche verbuchen, wobei die Größe auch nicht herausragend war. Also entschlossen wir uns, auf Hecht zu wechseln und zu gucken was die Krokodile so machen. Also Ruten wechseln von 20 auf 200g WG und los geht‘s.

Es wurde recht windig, so dass klar war, dass wir mit dem Wind nur noch schleppen können, danach geht‘s dann aber ohne Angeln mit Vollgas zurück. Somit wurde beim gemütlichen Schleppen denn auch erstmal gegessen. Ohne Mampf kein Kampf!

Etwa nach einer Stunde dann ein Biss auf meinen 40er Real Eel, der erste überhaupt auf das Teil. Da der Fisch an der Rute im Halter biss, konnte ich keinen Anhieb setzen und gerade als ich die Rute in der Hand hielt, erschlaffte die Schnur. Ausgestiegen! Man ärgerlich aber was soll‘s, kann man nix machen, an den Bissspuren war zu sehen, dass der Stinger gefasst hatte, aber eben nicht genug Gegendruck kam, dass der Haken richtig fassen konnte.

Nach einer weiteren halben Stunde ohne Biss machten wir uns auf den Rückweg (gegen den Wind) und versuchten es erneut in der Fahrrinne Richtung Röbel rein wo es bedeutend ruhiger war. Gerade als wir die Fahrrinnenseite wechseln wollten, bekam mein Kumpel einen schönen Biss. Nach schwierigen Drill, da der Fisch zweimal unters Boot durchzog und wir somit mit der gesamten Rute ums Boot mussten, damit sich die Schnur nicht am Echolotauge verhakt, bekamen wir ihn zu Gesicht, ein klasse Fisch, der einen super Kampf für seine Größe lieferte.

Wir konnten ihn dann ohne Probleme keschern, denn von dem 23er Realbait war nix zu sehen weit und breit. Den wollt‘ er haben. Das war aber dann auch der Grund, warum der Fisch entnommen werden musste, es waren mehrere Kiemenbögen durch den vorderen Drilling verletzt sowie auch schon durchtrennt worden. Schade um den schönen Fisch, aber das kann eben immer mal passieren.

So hier ist er: 93cm

Nach dem Fisch fuhren wir rein und beendeten das Angeln für diesen Tag. Am nächsten Morgen ging es dann wie geplant wieder um 7 Uhr raus aufs Wasser, gleiches Spiel wie am Vortag. Einige Barsche, die auch diesmal etwas größer waren, aber für den betriebenen Aufwand kein besonderes Ergebnis. Beim Reinfahren schleppten wir dann nochmal auf Hecht aber auch da ging nix.

So entschlossen wir uns, da wir am Montag morgen die Brassen beim Laichen im Schilf beobachten konnten, einfach mal ans Schilf zu stellen und ne schöne Brasse an der 2-8g Rute mit Wurm zu fangen. Tiefe 1,4 m. Die Seerosen schoben sich die Richtung Oberfläche. Bis auf ein paar Rotfedern und ein kleiner Barsch ging aber nix, bis mein Kollege mal wieder seine Wurmangel reinholte und kurz vor dem Boot das Wasser explodierte. Ich dachte er hätte ne Brasse, was er nicht mitbekommen hat und sagte zieh ran, bis der Fisch aus dem Wasser sprang und ich sah, dass es ein Hecht war, zudem noch nicht mal ein kleiner – ich schätze so zwischen 70-80cm. Aber bereits bei der nächsten Flucht hat er den 12er Haken am Monovorfach gekappt und verschwindet auf Nimmerwiedersehen!

Da soll mal einer mit rechnen. Was sagt uns das? Ja genau: Auch beim Stippen muss ein Stahlvorfach dran!

Nach diesem Erlebnis beendeten wir das Angeln. Und zwar genau zum rechten Zeitpunkt, denn starker Regen setze ein und wir fuhren zum Bootschuppen.

Tja. Mittwoch waren wir nur kurze Zeit draußen, denn dann war Holzmachen angesagt, in der kurzen Zeit konnten wir drei, vier Barsche fangen, die aber wieder nicht sehr groß waren. Was natürlich Bombe war, ja Mittwoch war der erste Tag mit Sonnenschein und das dann natürlich schön beim Holz machen, hacken, spalten usw.

Naja was soll’s. Für nächsten Tag war dann Sonne pur angesagt, schön warm und Windstärke 2 aus Süd! Wir schauten auf die Felder, schön gelb. Also nächsten Morgen fünf Uhr ab nach Warnemünde zum Hornhechtangeln. Nach einer knappen Stunde standen wir aufm Parkplatz und haben uns einsatzbereit gemacht. (Meine Güte man sieht ja wirklich aus, als hätte man sich drei Tage am Stück in die Buxxe gemacht!)

Naja das Angeln ist schnell erklärt, wenn man sich die Wellen hier anschaut.

Am Haken hing nur dieses schleimige Zeug, weshalb wir direkt zur Mole wechselten, denn mit Wathose war dort sowieso kein Blumentopf zu gewinnen. Auf dem Weg zur Mole dann mal der Blick ins Handy auf den Wetterbericht, aus der Stärke 2 war mittlerweile eine 4 geworden, in Böen 6! Dies merkten wir denn auch auf der Mole, als es uns bald den Schlübber wegwehte. Naja denn eben paar Fotos gemacht, bissel rumgegammelt und bis 8 Uhr gewartet, bis endlich die ersten Fischbrötchenbuden auf hatten. Dieses Versprechen konnten wir nicht testen, da die leider erst später aufmachten….

Und ich hätte so gerne den geschmacklichen Unterschied zwischen links und rechts gerollten Mopps probiert! Also ging‘s zu einer anderen Bude, wo wir denn erstmal schön frühstückten. Und wir lernten die nette Marianne kennen, was ne Braut!

Anschließend ging dann wieder zurück nach Röbel.

Am nächsten Tag hatte meine Kumpel keine Zeit, so dass ich alleine auf die Müritz fuhr. Das Wetter war prächtig Sonne-Wolkenmix und so gut wie kein Wind, was die Fische auch für Ausflüge nutzen, denn von denen war kaum einer zu finden auf der Müritz. Ich wollte den gesamten Tag auf Hecht fischen, weshalb ich auch erst gegen 10 Uhr los fuhr. Um etwa 12:30 Uhr bekam ich bei 20 m Wassertiefe den ersten Biss auf die Rute, die ich in der Hand hielt an der ein 23er Realbait hing. Die Gegenwehr war heftig. Noch etwa 10 m. Dann müsste er am Boot sein! Kaum gedacht, da war auch schon die Schnur schlaff. Ausgestiegen! Ich kriege gleich ein Kind. Das darf doch nicht wahr sein. Der zweite Biss in dem Urlaub und wieder weg… Na gut hilft alles nix, Köder wieder raus und weitermachen. Nachdem sich bis 14:30Uhr nix mehr tat, setze ich auf alles oder nix. An eine Rute einen 30cm Swimbait mit etwa 350g, diese Rute kam in den Halter und rund 60 m weit raus, so dass der Köder etwa 2-3m tief lief. Die andere Rute, die ich in der Hand hielt, bekam eine 30er Castaic ans Vorfach und diese ließ ich etwa 50 m raus, so dass der Köder seine Maximaltiefe von round about 10 m erreichte.

Es ist nicht gerade komfortabel, die Rute mit dem großen Realbait zu halten, da dieser doch schon einiges an Druck aufbaut, aber meine Erfahrung zeigt, dass dies Halten in der Hand und ab und an bissel variieren immer belohnt wird.

Nach einer weiteren Stunde zeigt das Echolot gerade einen der zu der Zeit seltenen Fischschwärme an, der sich von 10-23m Tiefe erstreckt. Keine 10 Sekunden später gibt die Rute in meiner Hand Schnur frei. Da ich gar nicht mehr mit Fisch rechnete dachte ich an einen Hänger, aber unwahrscheinlich bei 23 m Wassertiefe und einem Köder der bei 10 m läuft mitten auf der Müritz. Was dann kam, war bisher der härteste Drill in meinem Leben. Da ich alleine im Boot war, hieß es also erstmal: Motor aus, Boot richtig hindrehen und gleichzeitig den Fisch bei Laune halten. Klappte alles bestens, aber dann das nächste Problem: Der bereits zurecht gelegte Kescher. Oha mit einem Arm. (Schxxße war das Teil schon immer so sperrig und schwer?! Aber gut was will man erwarten bei einem Kescher wo man MobyDick drin hältern könnte!) Als der Fische etwa 20 m vorm Boot aus dem Wassersprang war sofort klar: Das ist ein Guter. Ich hatte kaum 5 m Schnur gewonnen, da zog er direkt wieder 10 m davon. Das ging so insgesamt 5-6 mal, wo der Fisch mir immer wieder zeigte, wer der Chef ist. Und der war nicht ich. Aber nach den Fluchten kam der Fisch dann an die Oberfläche und zeigte Breitseite. Schon im Wasser war zu sehen, dass es ein wunderschöner Fisch war.

Tja und nun, alleine im Boot, zitternde Knie und nur mein altes Handy dabei. Erstmal geschaut im Kescher, oh Haken sitzt gut, also Zange genommen, abgehakt, Messband zurechtgelegt, Handy auf die Angelbox gestellt, Hecht samt Kescher ausm Wasser, Auslöser gedrückt, in 15 Sekunden kommt das Foto. Messband ran, alles klar Fisch hoch – lächeln! (Ok mit Lächeln war nicht viel. Ich war völlig fertig!)

Bye bye wir sehen uns wieder! Griff zum Handy ob das was geworden ist, ja kann man wohl sagen, das Ergebnis seht ihr hier: Eine 115 cm lange Schönheit ohne jeden Makel!

Tja danach habe ich die Angeln zusammen gepackt und bin rein gefahren, was sollte das noch toppen, deshalb aufhören wenn‘s am schönsten ist!

So wie auch bei meinem letzten Bericht, ist auch diesmal der Samstagabend wieder fürs Feiern reserviert, deshalb war also Samstag am Tage nochmal angeln angesagt und der Sonntag diesmal zum Ausschlafen gedacht. Es sollte mit einem anderen Kumpel von Röbel aus mit unserem Boot auf den Kölpinsee gehen. Wetterberichtsvorhersage: Dauerregen den ganzen Tag, 12 Grad Celsius und leichter bis mäßiger Wind! Na gut zu wissen, denn werden wir mal Regenklamotten einpacken.

Samstag Morgen 6:00 Uhr ging‘s los. 7:30 Uhr waren wir aufm Kölpinsee, wo es dann auch endlich begann zu regnen. Wie soll man den Tag zusammen fassen?!
Jeder 10. Wurf brachte auf den 30er Real Eel Biss oder Fisch!!!Es war wie Plötzenstippen, die Hechte waren völlig ausm Häuschen, genauso wie das Wetter, denn es regnete und schüttetete den gesamten Tag. Bis 15:00 Uhr hatten wir eine Krautkante komplett entlanggeangelt und um die 20 Hechte im Boot, wovon der größte 88cm hatte. Es war eine super Angelei, sehr kurzweilig und ständig von Bissen und Fischen begleitet.

Um 16:45 Uhr waren wir denn endlich im Bootschuppen und der Regen hörte auch auf. Mit richtiger Kleidung ist aber auch so ein Tag mal zu ertragen! Und somit ging‘s im Anschluss dann zum Grillen und denn ab zur Party bis nächsten Morgen um 5:00 Uhr.

Es war mal wieder ein klasse Besuch in der Heimat, mit tollen Fischen lustigen Aktionen und jeder Menge Spaß. Das Beste, was es gibt!

Ich hoffe der Bericht gefällt, und es hat einigermaßen Spaß gemacht, ihn zu lesen.

Der Zanderlui

D
Hat Spaß gemacht zu lesen! :D
Petrikowski, geile Fische! Die beiden ersten Fische zu verwandeln wäre wohl zu viel des Guten gewesen ;)
S
super bericht lui!!! toll geschrieben gute fische!!!! dickes petri von mir
F
Hey Sven, wieder ein guter Bericht von dir. Die 115er Müritz- Dame ist wunderschön. Ein absolut makeloser Fisch.
Dickes Petri zur Dame :)
B
Schicke Dinger, petri petri! Schade um den schicken 93er, ich hoffe er hat wenigstens seinen Teil zum gelungenen Grillabend beigetragen 8)
Z
Oh ja Herrentag gabs das erste mal in meinem Leben Hecht vom Grill-sehr lecker, genauso wie der Bursche auch wieder.....
M
Petri! Geile Nummer!
B
nice nice
B
Moin, Moin,

schöner Bericht, danke!
Weiterhin viel Petri Heil.

Bertus
A
Cooler Bericht und schön bebildert! :D
T
Hi Sven, lustig geschrieben, Danke und dickes Petri zu den Fischen. VG Thorsten
Z
Besten Dank. ....also vom 22-29.7 wäre noch Platz im Boot!
Z