Gewässer-Tipps Barsch-Eldorado Edersee mit Guiding
Beitrag enthält WerbungIch kam am Samstag am Edersee an und erkundete bereits am selben Abend mit meiner Spinnrute noch die Bucht in Bringhausen in der Hoffnung, auf einen Barsch zu treffen. Ich weiß nicht, wie oft ich geworfen habe aber irgendwie war nix – nicht einmal irgendein Ruckeln in der Rute. Nur einige Nachläufer von ein paar Minibarschen. Also, zum Auftakt hätte ich mir schon wenigstens einen, wenn auch kleinen Drill gewünscht.
Na ja, vielversprechend schaut das Ganze ja nicht aus, sagte ich mir und dachte aber gleichzeitig „Mal schauen, was morgen wird…“, denn für morgen habe ich einen Guide organisiert. Mit Boot und 7 Stunden Angeltour! Wir trafen uns um 5:30 Uhr am Morgen.
Zum Guide:
Marcel ist ganz cool und lässig drauf, angelt seit seinem 5. Lebensjahr und kennt den Edersee wie seine Westentasche. Einige von Euch werden ihn sicherlich schon kennen, zumindest hier im Forum als „skellimarcel“. Auf der Fahrt zum ersten Hotspot fragte ich ihn, was uns heute wohl erwartet. Er meinte dann nur „Aja so 30 Barsche werden wir wohl fangen“… Ich schmunzelte und dachte mir: Ey Junge, was erzählst Du hier? Pfff 30 Barsche… Wie denn? Schleppnetz oder was? Ich wusste wirklich nicht, ob ich an die Zahl glauben sollte, weil ich echt immer super glücklich bin, wenn ich an der Lahn zwei/drei Barsche fange. Gut, mit meinen gerade mal fünf Jahren Angelerfahrung fehlt sicherlich auch noch etwas an Kompetenz. Na ja, schaumermal… Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt. Auf der Fahrt zum ersten Hotspot kamen wir ein wenig ins Fachsimpeln und schwätzten über das wohl Übliche: welche Ruten, welche Köder, welche sind unsere Heimatgewässer, die größten Fische, Baitcasten, usw….
„Heute wollen wir es mal mit Oberflächenködern versuchen“, sagte Marcel. „Aha“ sagte ich und dachte mir „Oje“.
Ich hatte einen einzigen Popper in meiner Ködertasche, einen von DAM, mit dem ich in der Vergangenheit schon viel an Land gezogen habe aber es waren eher Blätter und Zweige. Trotzdem ließ ich meine Dürftigkeit nicht anmerken und hing ihn schon mal ganz cool an meinen Vorfach ein.
Wollten wir noch 30 Barsche fangen? *schmunzel*
Der erste Hotspot war eher gemütlich. Nach einigen Würfen fuhren wir dann weiter zum nächsten. Obwohl auf dem Echolot Schwärme zu erkennen waren, passierte nichts. Wir hielten uns gar nicht lange an der selben Stelle auf und fuhren gleich weiter.
Nach einigen Testspots, so ungefähr gegen 6:30 Uhr rum, hat Marcel den ersten Barsch an der Leine. Plötzlich ruckelte es auch an meiner Rute… aber leider ein Aussteiger.
Nach einigen weiteren Würfen tippte Marcel an meine Schulter und hielt mir einen Popper vor die Nase, einen Illex Chubby 42 F. „Hier, nimm mal den!“
Ich nahm ihn, wechselte den Köder und wir führten die Würfe fort.
Plötzlich hatte ich einen Biss. Dann hatte Marcel schon den nächsten… Es ging jetzt irgendwie Schlag auf Schlag, einer nach dem anderen *Bäm Bäm Bäm“! – Riiiichtig Äktschen!
Kleine Barsche, große Barsche, Aussteiger, Nachläufer und sogar einen Döbel! Echt cool. Wir probierten auch andere Köder aus, mal Gummis, mal Minnows, mal Crankbaits… aber ganz ehrlich, am besten ging der kleine Illex-Popper. Mein Vorurteil gegenüber Popper oder auch allgemein gegenüber Topwaterbaits gehörte nun der Vergangenheit an. Im Gegenteil: Dadurch, dass man den Lauf des Köders sehr gut mitverfolgen konnte, sich auch an die Köderführung konzentrierte, damit man gute und laute „plopp-Laute“ hinbekam, machte die Sache dann doch recht spannend.
Nach weiteren Hotspots zählten wir um die 60(!) Fänge. Kein Scherz, ich war im Rausch und musste erst einmal wieder runterkommen. Gut, die Bisse ließen auch nach und die Uhr war schon bei 11:00 Uhr angelangt. Genau der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören. Ein paar ordentliche Exemplare behielt ich mir für ein leckeres Abendessen, während der Rest wieder weiter schwimmen durfte. Am Steg angekommen, entschieden wir uns noch für einen Happen gegen den Hunger, und ließen die Tour noch einmal kurz Revue passieren.
Liebe Leser, mit dieser Erfahrung kann ich Euch den Edersee mitsamt Guide Marcel wirklich wärmstens empfehlen. Durch die vielen Stege mit den Segel- und Motorbooten inmitten der schönen gebirgigen Landschaft, vermittelt die Gegend ein schönes Urlaubsflair. Man hat unheimlich viel Gewässerfläche zum erkunden und fischreich ist der Edersee auch. Einen Guide zu buchen ist zwar nicht Pflicht aber ich bin mir sicher, dass ein Gast, der (wie auch ich) zum ersten Mal am Edersee angeln möchte mit einer Investition von 100 bis 120 Euro für eine geführte Angeltour gut beraten ist. Die Tatsache, dass wenn man in eigener Regie auf Erkundung rausfahren möchte und für ein Mietboot (Nussschale mit E-Motor) auch schon mindestens 40,- Euronen hinblättert, und noch nicht weiß, in welche Richtung man fahren soll, lässt die Entscheidung für einen Guide einfacher werden.
Für mich war es ein richtig gelungenes Erlebnis, welchen ich einfach mal mit Euch teilen wollte.
In diesem Sinne…
tight lines
Ekrem