Ruten Dialuna XR S906M: Distanz-Barsch-Rute aufgetackelt!
Für die neue Saison habe ich mir ein paar Pläne zurechtgelegt. Einer davon ist, viel mehr vom Ufer zu fischen. Drei meiner schönsten Angelsessions im letzten Jahr waren Ufer- bzw. Watangel-Nummern am Rhein bzw. im Rhein-Delta und am Bodden. Dort konnte ich jeweils dicke Barsche fangen und auch ein paar Zettis haken. Wobei ich im Delta sicher noch besser gefangen hätte, wenn ich ein paar Meter weiter rausgekommen wäre und so nicht nur die weit vorm Ufer gelagerte 6 m -Kante angekratzt hätte, sondern über den Abbruch hinaus hätte fischen können. Und auch am Bodden hätte es noch mehr Fisch geben können, wenn ich die gegenüberliegende Fahrrinnenkante hätte runterfischen können. Seit diesen Trips bin ich total angefixt von der Idee, Fische auf extreme Distanz zu fangen.
Dazu braucht man eine Weitwurf-Kombo. (Mit meiner Wurftechnik bin ich inzwischen einigermaßen zufrieden.) Nun bin ichzusammen mit Dustin, Robert und dem Neuen ja einer der JDM-Tester im Team. Was natürlich krass und geil gleichzeitig ist, weil ich ständig mit extrem tollen Angelgerät unterwegs bin und mir auch für die neue Saison zwei Ruten zum Probefischen aussuchen konnte. Eine davon ist die von Dustin so geliebte Expride Cast bis 30 Gramm, die in der Mitte geteilt ist und so in meine neue Flugtasche passt (ich habe mir eine Golf-Travel-Tasche umgebaut, so dass ich nur noch ein Gepäckstück auf meine Flugreisen mitnehmen muss und viel Geld sparen kann). Die zweite ist die Rute, um die es hier gehen soll. Das Weitwurf-Katapult. Die Langstreckenwaffe. Der Missile-Shooter. Oh nee. Jetzt werde ich mir aber zu martialisch. Bleiben wir bei Distanz-Barsch-Rute. Name: Dialuna XR S906M Spinning. Zum Zanderfischen empfohlen von Kollege Robert Balkow.
Im Katalog steht: „Mit einer Länge von 2,89 m liefert das Modell noch mehr Wurfperformance.“ „Noch mehr“ bezieht sich auf die leichteren Modelle. Und die werfen schon megakrass. Fast schon zu weit, als dass man auf volle Distanz die Anhiebe durchbringt, wenn man das Wurfgewicht mit Jigs ausreizt. Im Prinzip sind das ja auch keine Gummifisch-Ruten, sondern Ruten, die die Japaner zum Wolfsbarsch-Wobbeln einsetzen. „Ein etwas höheres Wurfgewicht ermöglicht es, Wobbler, Blinker und Gummis bis 42 Gramm hinauszufeuern.“ Sehr gut. Da dürften ja dann bei 10 bis 20-Gramm-Jigs-Gummi-Gespannen noch Reserven da sein. Was Robert ja auch bestätigt hat. Er hat mit der Rute schließlich seinen Zander-PB aufgestellt. Was zandertauglich ist, dürfte auch den Distanz-Barsch dingfest machen.
Die Features:
Länge: 2,89 m
Gewicht: 162 Gramm (nur!!!)
Wurfgewicht: 8 – 42 Gramm
Beringung: Fuji
Rollenhalter: Ci4+
Blank: Hi-Power X und Spiral X
Griff: Split-Grip-Design / Moosgummigriff zum Vorgreifen
Aktion: M (Moderate)
Im Fließtext: Eine relativ lange Rute in einer Länge, wie ich sie eigentlich schon lange nicht mehr gefischt habe. Die brauche ich nicht nur für mehr Wurfweite. Der größere Hebel dient auch zum Abheben der Gummis auf Distanz und dann natürlich auch zum Hakenvergraben beim Anhieb. Die Rute ist hervorragend beringt, hat einen geilen Rollenhalter und der Blank basiert auf den beiden besten Shimano-Blank-Konzepten. Wenn man die Hand – wie hier vorgesehen – vor die Rolle um den Griff legt, hat man erstens viel mehr Kraft für den Anschlag. Zweitens ist die Rute dann nicht kopflastig – selbst wenn man eine leichte Ci4+ Rolle fischt. Und genau das habe ich vor.
In Bildern:
Ich kombiniere diese Rute mit einer 4000er Stradic Ci4+. Nicht weil ich denke, dass ich für meine Riesenbarsche, die da draußen hinter der Kante lauern ein Megazugwerk brauche. Sondern weil ich mit einer größeren Rolle weiter werfen kann und einen größeren Schnureinzug habe, der mich bei der Köderführung unterstützt. Mit ihrer 6,0:1 Übersetzung zieht die Stradic Ci4+ satte 88 Zentimeter ein. Das sollte für eine sportliche Köderführung genügen. Im Katalog wird zu der Rute eine Exsence empfohlen. Da holt sich die 4000er dank einer 6,2:1 Übersetzung sogar 99 Zentimeter pro Kurbelumdrehung. Aber 88 Zentimeter scheinen mir genug. Und ich liebe meine Ci4+ Stradics. Da brauche ich nicht mehr.
Zum Schluss noch zur Schnur. Da führt für mich kein Weg an der pinkfarbenen Sufix Performance Pro 8 vorbei. Die ist dünn. Leise. Hat eine hohe Tragkraft und ist auch sehr geschmeidig. Ich nehme die 12er mit einer Tragkraft von 8,2 kg. Viel dünner mag ich nicht fischen. Auf eine Ersatzspule werde ich wohl noch 10er packen. Aber der Standard wird die 12er sein. Schließlich gibt’s in beiden Revieren neben großen Hechten auch dicke Zander und die mag ich nicht beim ersten Kantenschubbern verlieren.
Man schaue sich außerdem mal an, wie dünn die 135 m-Füllung auf der Schnurspule sind.
Da muss man ordentlich unterfüttern auf einer 4000er. Dieses Futter hat nicht gereicht. Ich musste zweimal hoch- und runterspulen.
Damit man eine gleichmäßige Wicklung hinbekommt und die Schnur nicht konisch auf der Spule liegt, habe ich eine Unterlegscheibe verwendet.
Eine Hammer-Kombo, die jetzt auf ihren ersten Einsatz wartet. Ich kann’s kaum erwarten, das ganze System einzufischen. Spätestens in Spanien – also ab Ende Februar – wird sie mich auf meinen Ufertrips begleiten. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich sie wie ihre kleine Schwester mit einem dicken Barsch einweihen werde.
Hoffentlich auf Maximal-Distanz. Das macht mit am meisten Spaß.