Tackle-Tipps Gummiköder ohne Schaufelschwanz
Nachdem ich vor ein paar Monaten auch noch über diese unscheinbaren „Gummistriche“ gelächelt habe, möchte ich euch hier mal von meinen bisherigen Erfahrungen berichten. Ich kann mich noch gut an die Reaktion von vielen Usern (mich eingeschlossen) nach den ersten Berichten von Johannes zu dem Thema erinnern. „Das ist doch nur Geldmacherei, da kann ich doch auch gleich den Schaufelschwanz an meinem Shad abschneiden“.
Ich muss zugeben, dass ich es auch nicht sonderlich schlüssig fand einen dermaßen schlanken Köder ohne jeglichen Schaufelschwanz an die Angel zu hängen. Schließlich habe ich doch so oft an meinem „Standardshad“ gesessen, um die Schaufel möglichst im 90-Grad-Winkel unter Hilfe eines Föns oder heißen Wassers zurechtzubiegen.
Wer sich jedoch mal einen kleinen Fisch im Wasser anschaut, wird schnell
feststellen, dass dieser nicht wild durchs Wasser wirbelt, sondern nach einem
kurzen Schlag mit der Schwanzflosse ohne viel Aufsehen weitergleitet. Vor allem
bei schlanken Fischarten ist dies sehr gut zu beobachten. Und genau diese
Bewegung imitieren die unten abgebildeten Köder einfach perfekt.
Von oben nach unten: SW Shad und Split Tail Shad von Bass
Assassin, Fin-S Fish von Lunker City, Fine Fish von Mann´s, Fin-S Shad von Bass
Assassin, Wedgetail-Zander von Stanley Jig Inc.
Den Wedgetail würde ich mal als Hybriden bezeichnen wollen, denn der
Keilschwanz macht keine großen Bewegungen, schwingt aber mit enorm hoher
Frequenz. In der Rute fühlt sich das ungefähr wie der Vibrationsalarm beim Handy
an. Ihn habe ich zwar auch schon im Stillwasser getestet, gut gefangen hat er
aber vor allem im Strom der Elbe. Alle anderen Köder waren im Stillwasser und in
der Strömung erfolgreich.
Ich möchte euch auf keinen Fall von den
geliebten Gummis mit Schaufelschwanz abbringen, wer aber ein wenig
experimentierfreudig ist, sollte den schlanken Gleitern eine Chance geben.
Da diese Köder überwiegend beim Zanderangeln bekannt sind, fand ich es umso
erstaunlicher dass oft auch Hechte und Barsche gebissen haben. Kollege
Raeuberschreck hat z.B. einen Hecht von einem Meter gefangen, bei dem der Köder
wirklich extrem!!! winzig wirkte und DelPieto hat beim Treffen gleich zwei
Hechte mit derartigen Ködern erwischt.
Bei der Montage solltet ihr relativ kurzschenklige Haken nutzen und lieber
einen Zusatzdrilling montieren. Hier habe ich z. B. einen Jigkopf 3/0 und einen
so genannten Stinger mit Zusatzdrilling Größe 6 montiert. Der Schenkel am
Jigkopf kann je nach Vorliebe des Anglers aber noch kürzer ausfallen, denn je
kürzer dieser ist, desto beweglicher kann der Köder agieren.
Die Fine Fish von Mann´s haben sogar schon einen vorgefertigten Kanal für die
Stinger, hier hängt der Zusatzdrilling dann frei beweglich.
In Sachen Köderführung gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Durch die
schlanke Form kommt man auch mit relativ leichten Köpfen gut zum Grund und man
kann die Köder dann entweder mit kleinen Sprüngen oder in langsamen Bahnen
führen. Am besten ihr kombiniert beide Techniken, dann merkt ihr schnell was die
Räuber in euren Gewässern lieber mögen. Ganz wichtig ist, dass ihr auch beim
Absinken Kontakt zum Köder haltet. Viele Bisse kamen auch beim „Ausgleiten“
direkt unter dem Boot, hier schwebt der Köder dann förmlich im Wasser und durch
den kurzen Abstand knallt es regelrecht in der Schnur. An manchen Tagen wiederum
werden die Köder nur vorsichtig festgehalten, wer jetzt nicht beim kleinsten
Zupfer bzw. Widerstand anschlägt, hat schlechte Karten. Ich haue dann lieber 5
Luftlöcher und hake einen Zander als das ich lange überlege und einen Fisch
verpasse. Erfreulich ist bei den Ködern und der beschriebenen Montage die extrem
geringe Fehlbissquote. Durch die Form können sie von den Räubern leicht
inhaliert werden und der Zusatzdrilling fasst auch bei vorsichtigeren Bissen
zuverlässig.
Der Einsatz beim Vertikalangeln wurde von Johannes ja schon umfassend
erklärt, so dass an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen werden soll.
Rechtzeitig vor Weihnachten verlosen Raeuberschreck und ich 5 passende
Ködersets aus unseren Sortiment von www.AS-Tackle.de . Um teilzunehmen müsst ihr
uns einfach eine Mail mit dem Betreff „BA-Verlosung“ und eurem BA-Namen an info@AS-Tackle.de senden. Die Gewinner
werden dann in ca. einer Woche bei BA bekannt gegeben. Ihr habt dann Köder in
eurer Box, welche heimische Raubfische garantiert noch nicht kennen.
Alle Daten werden nach der Verlosung selbstverständlich gelöscht.
PS: Ohne die Produktempfehlung hätte ich nie im Leben solche Köder
getestet und so manchen Fisch weniger gefangen. Also ab zum Angeln an die
frische Luft und die letzten, unschönen Sachen bei BA endlich
abhaken.