Bass Nachösterlicher Basstrip nach Bella Italia
Ostern 2018, oder zumindest fast Ostern. Neben unseren altbekannten Basswassern möchten wir heuer auch ein paar neue Abschnitte ausprobieren und starten, statt direkt in den Süden zu fahren, bei Padua. Der Bus wurde wir schon am Vorabend gepackt und nach frühem Start sind wir schon zu Mittag am Wasser. Da eine Kaltfront durchgezogen war, haben die Fische noch nicht so große Lust auf Kontakt, wie wir. Bis zum Abend können wir einen 3lb auf Chatterbait und einen kleinen auf Senko verbuchen. Ein paar Fehlbisse gibt‘s gratis dazu.
Am nächsten Morgen geht‘s hochmotiviert weiter. Nach zwei kleinen Fischen verabschieden wir uns zum nächsten Spot.
An einem kleinen klaren See können wir zwar einige dicke Brummer beobachten, aber nicht zum Landgang überreden. Also weiter zur Homebase… allerdings mit kleinem Zwischenstopp beim nächsten Streetspot. Die Pause lohnt sich. Ein Waller und ein Bass kommen auf Besuch ans Ufer. Wieder ist der Chatterbait erfolgreich. Beim Wallerdrill kommt dann noch eine fünfköpfige(!) Kontrolldelegation auf Besuch. Wir werden informiert über so ziemlich alle Bestimmungen von Veneto, was alles als Brücke gilt, usw. Und der Waller hat mitzukommen. Also gibt’s Fisch zum Essen.
Aber jetzt wirklich zur Homebase. Angekommen, Boot zusammengebaut und geslippt. Man möchte ja auch noch Fische fangen vor der Dunkelheit… Die Fische sind einverstanden. Bass auf Jig in Blk/blue, Bass auf TR mit Aircraw in schwarz. Dann der erste Biss auf einen custom-painted Whopperplopper. Statt des erhofften Monsterbass kommt ein Zander an die Oberfläche. Direkt released und weitergefischt. Aber Spaß hat der Biss trotzdem gemacht.
Neuer Tag neues Glück. In der Früh aufs Wasser. Die Bass Beißen auf Jig und TR. Hauptsache schwarzblau. Luke probiert einen Spinnerbait aus und bekommt direkt einen Hecht geliefert. Der erste Hecht, den wir fangen können.
Bei der Recherche vor dem Trip las ich schon von Hechtbesatz. Die heimischen Arten werden mehr forciert und der Waller gezielt entnommen.
Kurze Mittagspause mit BBQ und Fenchelsalat, dann geht’s weiter. Sechs Bass und ein Zander sagen noch hallo. Man kann zufrieden sein…
Der Vorteil am Jungvaterdasein: Man wacht automatisch vor Sonnenaufgang auf. Also gibt’s um halb sieben Kaffee und ab aufs Boot. Dadurch geht der erste Bass schon um halb acht nach kurzer Attacke auf den Whopperplopper direkt auf den nachgeworfenen Jig.
Allgemein sollte man beim Topwatern einen Followerbait dabei haben, den man direkt bei Fehlbissen nachwerfen kann. Kann Wunder wirken! Oft greift sich der Fisch direkt den Köder, wenn er den Toppi zuvor verfehlt hat.
Bei einem Baum kann das nächste Großmaul dem schwarzen Selfmade-Chatterbait nicht widerstehen. Ans Ufer geworfen, nach kurzem Absinken angekurbelt, BAM. Bass.
Luke holt sich gleich drauf den nächsten aufs Texasrig. An der Steinpackung steige ich auf den Jig um. Der sinkt etwas langsamer und ich kann ihn einfach schöner die Steine runter führen als das TR. Den Fischen gefällts und die Bass nageln sich den Krebs rein.
Luke wechselt auch auf den Jig und bis zum Abend gehen alle Fische auf das Jig-Konto. Die Fische sind gut im Futter und richtig stark.
Neuer Tag, neuer Kanal. Nachdem es am Vortag gefühlte zehn Minuten geregnet hat, begrüßt uns wieder die Sonne. Das frühe Aufstehen rentiert sich, die Bisse kommen direkt auf das schnell absinkende Texasrig. Bis acht stehen die ersten zwei Kilofische auf meinem Konto. Luke hat nicht ganz so viel Glück und wird mit Fehlbissen und Walleraussteigern belohnt. Teilweise knallen die Fische auf wenigen Metern hintereinander auf den Köder, dann folgen wieder Durststrecken ohne Biss. Obwohl wir Mitte April haben, ist’s zu Mittag fast zu heiß zum Fischen. Tramezzini und BBQ sind eine gute Alternative.
Nach dem Schmaus geht’s wieder zurück zur Homebase auf eine kleine Abendsession. Vielleicht kann ein Schneider am Heimatwasser noch befreit werden… ein kleiner knallt sich meinen Redeyeshad weg. Der nächste holt sich den Whopperplopper von der Oberfläche.
Luke wird nichts außer meinen Sprüchen gegönnt. Dafür koch ich auch das Abendessen und serviere das Bier.
Der Befreiungsschlag folgt am nächsten Morgen direkt. Der erste Fisch gibt Luke die Entschneiderung und die Schafe nebenan wundern sich über den erleichterten Schrei.
Die Fische sind motiviert, nur wir irgendwie zu blöde, denn der Großteil der Bisse wird heute versemmelt. Ein weiterer Fisch hängt, dann ist mal Flaute am Boot. Der leichte Rückenwind am einen Kanalufer wird bei der Rückfahrt zum bösen Gegenspieler. Vom Rücksitz ohne Kapitänspflichten lässt sichs allerdings gut aushalten. Ein Pitch hier – Bass,…
ein Pitch da – Bass.
Etwas weiter der nächste. Irgendwie läufts nicht so fair ab. Das Glück ist gerade nicht gerecht verteilt. Was solls, vielleicht läufts nach der Mittagspause besser für beide ab. Man macht sich ein Bierchen auf, verdaut das Essen, ich werfe vom Ufer aus mal den Spybait aus und ein Fisch versüßt mir die Mittagspause.
Ok, dann halt gleich wieder raus. Morgen geht’s ja wieder zurück in die Heimat. Nach kurzer Session wird das Boot aus dem Wasser geholt und die Flüssigkeitsvorräte verbraucht. Man muss ja schließlich auch die Landschaft mal genießen…
Der letzte Tag wird nochmal genützt, um vom Ufer aus diverse Wässerchen zu befischen, während wir uns näher in Richtung Heimat bringen. Gleich der erste Spot bringt Fisch. Ein kleiner Bass knallt sich den Spybait rein.
Ein zweiter attackiert am Ufer, aber verfehlt den Köder. Luke wirft Zara in den Ring. Erste Attacke, knapp verfehlt. Zweite Attacke, wieder nichts. Ich habe mittlerweile zu angeln aufgehört und genieße nur mehr die Attacken. Wieder spaziert der Spook im klassischen Stil über die Oberfläche. Alle guten Dinge sind drei und diesmal hängt der Fisch. Topwaterbisse sind einfach das Geilste.
Die nächsten Spots bringen zwar schöne Fische, allerdings nur in Form von Nachläufern. Am letzten See wollen wirs nochmal wissen. Da der See so flach ist, kann ich den Großteil der Köder getrost im Auto lassen. Frosch Whopperplopper und Senko dürfen mit.
Der Senko bringt nach einem Fehlbiss auch den ersten Fisch. Am anderen Ende treffen Luke und ich aufeinander. Bei ihm gabs noch nichts. Ich marschiere weiter, die Sonne brennt mittlerweile richtig schön vom Himmel und der Hunger setzt langsam auch ein. Im Schilf tut sich nichts und ich komme an einen kleinen Einlauf. Die Wasseroberfläche ist mit Blättern und Blüten bedeckt, so dass der Senko nicht so recht durchsinken möchte. Fast vor meinen Füßen möchte ihn ein Fisch von der Oberfläche einsaugen. Ich denke an die Karpfen, die unter den Bäumen stehen, werfe jedoch nochmals etwas schärfer hin, sodass der Köder durch den Unrat durchkommt. Die Schnur beginnt direkt zu wandern, ich zähle bis drei und setze einen sanften Anhieb. Der Fisch hängt und zeigt, dass er Power hat. Ich drille an der leichten Rute sanft und kann den Fisch ans Ufer leiten. Ein schneller Griff unter den Körper und aus dem Wasser. Erst jetzt realisiere ich die Größe des Bass. Luke kommt herbeigesprintet und wir vermessen den Fisch. 48,5cm. Neuer PB!
Ich bin happy und mach uns erstmal was zum Essen. Luke kommt grinsend mit einem Fisch daher. Senko natürlich. Es folgen noch eine Reihe guter Fische auf die Gummiwurst, bis wir schlussendlich zusammenpacken und heimwärts fahren. In Gedanken schon am planen für den nächsten Trip.