Salmoniden Trout Area: Ultralight Blinkern auf Forellen
Beitrag enthält WerbungSchonzeit. Winterdepression. Bastelstunden. Flucht ins Fotoarchiv, ins Ausland, an den Bodden oder? Zum Ultralight Blinkern in den Forellen-Zirkus. Letzteres stellt eine der progressiveren Methoden im Umgang mit der tristen Phase von Januar bis Mai dar. Und so ein Ausflug ins Forellen-Paradies ist erschwinglicher als ein Trip nach Holland, Rügen oder Spanien (wobei ich die Option „Angeltrip ins Top-Revier“ auf keinen Fall schlechtreden will – ich hau im März ja selber ab nach Mequinenza). Davor bzw. dazwischen aber habe ich auch Bock auf Angeln. Und solange ich im Forellen-Etablissement das Gefühl habe, an einem naturnahen oder gar naturbelassenen Gewässer zu fischen, macht mir das Angeln auf Satzforellen auch richtig Spaß. Im Prinzip ist das ja auch nix andere als die Angelei an DAV Salmoniden-Gewässern in Brandenburg, die ja auch jedes Jahr besetzt werden, damit wir da Fische fangen können.
Genug gerechtfertigt? Für den einen „ja“, für den anderen sicher nicht. Dabei stellt diese Angelei vor allem in größeren Forellenseen eine Herausforderung dar. Auch die Satzforelle hat ihre Launen. Sie steht unter Dauerbeschuss und wo man sie mit Kunstködern befischen darf, muss man erstmal Plätze, Köder und Führungstechniken zurechtfummeln, um sie zu überlisten.
Ein relativ neuer Trend ist das Angeln mit kleinen Blinkern am Ultralight-Besteck. Erfunden haben das gemeinschaftliche Ultralight Blinkern auf Satzforellen die Japaner, die dann auch gleich eine Wettkampfszene etabliert haben. Stichwort „Trout Area“.
Über Italien – die Italiener sind traditionell ein wettangelbegeistertes und forellenaffines Volk – kamen die feinen Bleche dann zu uns. Die Highend-Löffel wiegen zwischen 1,5 und 6 Gramm, kommen in den verschiedensten Farben daher und sind – und das mag ich sehr gern – mit einem Einzelhaken ausgestattet. Warum Einzelhaken? In Japan und Italien darf man die Fische freilassen und Catch&Release wird auch konsequent umgesetzt. In dem Video oben sieht man, dass der Fisch nur kurz angekeschert wird (dann gilt er als gefangen) und dann ohne Handkontakt vom Haken geschüttelt wird. Das geht nur mit widerhakenfreien Schonhaken. Original-japanische Wettkampf Spoons sind deshalb mit einem Einzelhaken ohne Widerhaken ausgestattet. (Für die Einhaltung des Widerhakenverbots sorgen spezielle Wettkampfrichter, die das strengstens kontrollieren.)
An Einzelhaken ohne Widerhaken bleibt nicht jede Forelle kleben – eine schöne Sache, finde ich. Da an den meisten Forellenseen Drillinge verboten sind, ist die Einzelhakenausstattung auch praktisch. Muss man schon nicht umrüsten. Man kann aber natürlich auch „normale“ kleine Blinker fischen. Und es soll auch schon mal jemand Forellen mit Spinnern gefangen haben. Original ist das Ul Spoon Spinning aber – wie der Name ja sagt – mit kleinen Blinkern.
Da das ultraleichte Spoon Spinning, wie man das Ultralight Blinkern in der Wettkampfszene nennt, japanischen Ursprungs ist, wundert es nicht, dass Shimano da ein eigenes Ruten- und Rollen-Programm anbietet. Sogenannte Trout Area-Ruten und kleine Stationärrollen mit ganz flachen Spulen werden dieser Angelart gerecht. Die Shimano-Spoon-Ruten zeichnen sich durch eine parabolische Aktion aus, so dass man mit sehr feinen Schnüren fischen kann. Man bekommt sie in den verschiedensten Preiskategorien.
Cardiff AX
Trout One Area Spezial
ForceMaster Trout Area
Dazu passen kleine Stationärrollen (1000er Größe), die man für die größere Wurfweite mit dünnem Geflecht bespult.
Und dann geht da richtig was. Ich habe nicht nachgemessen, denke aber, dass man so einen 5 Gramm-Blinker locker 40 m rausschleudert.
Hier habe ich mal eine Wurfstudie:
Die Drills an den Ruten machen super Spaß, wie überhaupt die ganze Fischerei Laune macht.
Mit den Blinkern kann man voll viel anstellen. Youtube ist voll davon. Kollege Dieckmann fischt die Cardiff mit großer Freude auch auf Barsch.
Ultra-leicht Granate Cardiff-AX
In den nächsten Tagen und Wochen kommt immer mal wieder ein kleines Feature zum Thema „Ultralight Blinkern“. Ihr könnt gern mal in die Kommentare schreiben, was ihr von dieser Art der Schonzeitüberbrückung haltet.