Gewässer-Tipps Die Wannseeanleger
Ich habe diesen Sommer viele Stunden an den Fähranlegern des großen Wannsees verbracht. Angefangen hat alles, als ich mich mit Ink (auch ein Barsch-Alarmer) treffen wollte. Da wir uns auf der Kladower Seite des Wannsees treffen wollten, musste ich die Fähre benutzen. Leider (oder soll ich sagen zum Glück) hab ich die Fähre verpasst, so dass ich eine dreiviertel Stunde warten musste. Also schnell die Rute fertig gemacht und den Kopyto ausgeworfen.
In dieser dreiviertel Stunde fing ich so um die 30 Barsche. Und so eine Sternstunde macht süchtig. Von dem Tag an bin ich so 3-4 mal die Woche erneut losgezogen. Es waren zwar nie die Riesen, aber das Beißen hat gar nicht mehr aufgehört! Im Folgenden möchte ich Euch über meine Erfolgsköder, meine Vorgehensweise, die besten Beißzeiten und das Zielfischspektrum informieren. Vielleicht habt ihr ja Lust, auch mal in ein Barschgewitter zu geraten. Könnte sein, dass man sich dann über den Weg läuft…
Zu den Ködern
Am besten liefen diesen Sommer die kleinsten Kopytos (3,5cm) oder kleine Attractors. Je nach Trübheitsgrad kamen entweder Schockfarben oder Naturdekors zum Einsatz. Bei trübem Wasser hat sich bei mir die Farbe Rot-Orange durchgesetzt und bei klarerem Wasser kamen oft grüne, mit Glitter getunte Köder zum Einsatz. Da der Bereich um die Fähranleger sehr flach ist, kommen nur Bleiköpfe bis maximal 5g zum Einsatz. Das passende Angelgerät findet ihr in diesem Artikel. Kescher nicht vergessen!
Wann lohnt es sich
Da ich ein Spätaufsteher bin, bin ich selbst in den Ferien nicht vor 14 Uhr am Wasser gewesen. Das Beißen begann meist erst gegen 15 Uhr richtig und endete erst in der Abenddämmerung. Abends gab es dann meist die größeren Barsche zu erwischen. Das Wetter war relativ egal. Ob es geregnet hat oder die Sonne schien, die Barsche waren vor Ort und auch beißwillig. Wichtig war nur, dass das Wetter konstant blieb!!! Nach einem Wetterumschwung brauchten die gestreiften Gesellen 1-2 Tage, damit sie wieder wollten.
Die Taktik
Ich bin immer wie folgt vorgegangen. Ich hab mir einen Steg gesucht, an dem eine Fähre verankert war. Zwischen Boot und Steg standen dann oft schon die ersten Barsche. Wenn das Beißen dann nach einer Zeit nachließ, hab ich einfach den nächsten Steg befischt. An sonnigen Tagen gab es ausschließlich in den schattigen Bereichen der Stege Bisse. Auch immer einen Versuch wert ist direkt die Hafenwand. Abends sieht man die etwas größeren Barsche ihre Beutefische gegen die Bootswände pressen. Dann lohnt ein Versuch mit kleinen Wobblern.
Neben Barschen ist auch mit Rapfen,
oder Alanden,
sowie kleinen Zandern zu rechnen. Brassen gehen auch gerne mal an den Haken wie Johannes es mir bestätigen kann ;-)
Anfahrt
Die Wannseeanleger sind gut mit der S-Bahn (S-Bahnhof Wannsee) zu erreichen. Mit dem Auto fährt man am Besten über die A115 Richtung Hannover Leipzig Nürnberg bis zur Ausfahrt Zehlendorf auf die Potsdamer Chaussee. Allerdings ist es schwer am Wochenende Parkplätze zu finden. Am besten man Parkt direkt unter den S-Bahnbrücken.
Ach ja: Wenn ihr auch solche Stunden dort erlebt, solltet ihr darüber nachdenken, ob ihr nicht die Fische besser zurücksetzt, damit dort auch in Zukunft der Angelspaß nicht zu kurz kommt.
Eine Anmerkung muss ich laut Johannes noch machen. Man hat dort nie (!) seine Ruhe! 10 Smalltalks in der Stunde sind locker drin.
Gruß Leo