Fangberichte Neues Gewässer – neue Techniken
Nachdem wir ja jetzt recht erfolgreich an unserem Stammgewässer die
kleinen Barsche gejagt haben und die größeren nicht so recht wollten,
haben wir uns diesmal für ein anderes Gewässer entschieden. Nach langer
Studie der Niederländischen Flüsse suchten wir uns dann einen aus, der
nicht zu stark strömen sollte. Nur noch schnell ne Slipstelle finden
und dann konnte es auch schon am darauf folgenden Tag losgehen.
Diesmal hieß es 1,5 Stunden fahren also schon um 5:00 morgens los.
Zügig voran gekommen, standen wir also schon vollkommen fertig zum
Kammschupperärgern an der Slippe, leider aber noch in völliger
Dunkelheit. "Jetzt erstmal Frühstücken." Gesagt, getan. Die Slippe war
nicht unbedingt der Brüller aber dennoch brauchbar.
Zum Sonnenaufgang auf dem Wasser was will man mehr?? Na ja, sind schließlich zum Angeln hier, also hieß die Antwort: FISCHE
Die aber ließen erst ziemlich lange auf sich warten. Wir fuhren einen vermeintlichen "Hot Spot" nach dem anderen an und feuerten unsere Spinner und Gummifische ins Wasser. Egal ob 2 m oder 7 m, Buhne oder volle Strömung, Hafenbecken oder Schüttkante. Es war nichts zu machen. Wir ackerten uns Buhne um Buhne vor. Die „leichte Strömung“ war zu unserer Überraschung recht stark und der Wind war auch nicht ohne. An einer Buhne mit Kühlwassereinlauf einer Industrieanlage montierte ich dann einen Wobbler von Balzer. Die Barsche waren am Jagen. Das konnte man an der Oberfläche sehen. Die
Spinner und Gummis liefen also unter ihnen durch. Der Wobbler übertraf dann meine Erwartungen: 5 Würfe, 5 Bisse, 3 Barsche.
Diese waren allesamt größer, als die in unseren Standardfluss. Und so verwirrt kann man dann aussehen, wenn die ersten Barsche dieses Jahr auf Wobbler gefangen werden.
Da war die Rätsels Lösung. Wir waren total auf Gummi und Spinner eingeschossen, da diese an unserem "Hausgewässer" super Ergebnisse brachten. Dieser Fluss war damit aber nicht zu vergleichen. Und somit musste eine andere Methode her.
Die Buhne hatte 2 Zonen. Eine die sehr flache bis 1,6 m und dann kam eine Kante bis 5,5 m. Das Flachwassergebiet wurde von einer Horde Barsche mächtig aufgewirbelt und genau dahin flogen jetzt unsere Wobbler. Jetzt lief es auch bei Andreas und er konnte seine ersten Barsche an die Oberfläche zerren.
Das Echolot zeigte immer wieder Sicheln, und das spornt dann wieder weiter an. Also gaben wir nicht auf, und es kamen immer wieder Barsche zum Ablichten an Bord.
Nachdem wir dann wohl den ganzen Schwarm verschreckt hatten, war es auch mit der Fresslust der Barsche vorbei. Jetzt machten wir uns auf zu einem angrenzenden Baggersee, der Tiefen bis zu 20 m haben soll. Ist zwar nicht die richtige Jahreszeit, aber der See war uns dennoch ein Versuch wert.
Auf dem Baggersee hieß es erst einmal, sich zurecht zu finden und dem Wind zu trotzen. Das Wasser hatte eine ganz andere Färbung und auch eine ganz andere Struktur. Also erstmal wieder die Spinner montieren. Mepps in Größen 4 & 5 in Kupfer und Bronze – wie immer. Nun noch rüber fahren zu der Seite, wo der Wind draufdrückt, die richtige Tiefe finden und dann sollte es schon klappen. Nach nicht ganz 2 min. kündigte ich den ersten Hecht dieses Tages mit einen "ooh Andreas hier habe ich ein gutes Gefühl" an. 10 Sekunden später gab es einen schweren Ruck in der Rute. Und es ging los. Der Fisch gab Vollgas… HAMMER. Der Drill war wie immer zu kurz aber die Fluchten, die der Hecht hinlegte, waren wunderbar anzusehen und anzuhören. Die Rolle kreischte. Nach der Handlandung schnell den Spinner raus, Fotos machen und zurück mit den Esox.
Das Video dazu ist hier zu sehen:
Leider war an dieser Stelle nichts mehr zu holen. Wir schleppten noch eine Runde auf dem See, danach ging es wieder zur Barschbuhne. Jetzt legte Andreas richtig los, er holte MISTER 100 % aus der Kiste. Ein kleiner RAPALA, der seinen Preis mehr als gerecht wurde. 6 Barsche bei 10 Würfen. Was geht aaaaaab? Das Glänzen in seinen Augen hält wahrscheinlich bis kommendes Wochenende an. Ich war zum Boot fahren und Fotografieren degradiert worden. Zur Krönung stieg noch ein kleiner Hecht ein. Man muss sich das mal vorstellen, dass ca. 25 Barsche und ein Hecht in nur einer Buhne überlistet werden konnten…
Mittlerweile war es auch schon Mittag und wir machten uns auf den Rückweg. Der Tag verlief ohne Probleme. Wir lernten ein neues Revier kennen, fanden 2 neue Slipstellen, eine heiße Adresse für Zander im Winter, fingen einige Barsche, einen schönen Hecht, wissen jetzt, dass wir Wobbler bisher extrem unterschätzt haben und fahren nach Hause mit der Erkenntnis, dass man echt auf alles vorbereitet sein muss…
mfg
Heiko