Fangberichte 8. Barsch-Alarm-Treffen am Peenestrom: Wieder voll am Barsch!
Ich habe ja schon viele Anglertreffen geplant. Bei der Terminansetzung habe ich auf die Mondphase geachtet (Vollmond ist ja oft gut) und manchmal auch auf die ersten Nachtfröste gezockt, die ja auch immer ein Startsignal sein können. Diesmal habe ich gehofft, dass wir noch ein bisschen Herbstsonne abgreifen und dann doch alles falsch gemacht. Zuerst habe ich die Herbstferien ignoriert, die für die Väter aus der Community kein guter Zeitraum sind, weil sie während der schulfreien Zeit natürlich mit der Familie urlauben. Und dann habe ich mir auch noch ein Sturmwochenende ausgesucht. Eines mit Windstärke 5 bis 7. Und die großen Barschschwärme hatten sich bis dato auch nicht schießen lassen im Strom.
Schön, dass trotzdem 33 Mann zusammengekommen sind und niemand gekniffen hat. Und das – eine der Lehren, die wir aus diesem Event ziehen können – wäre auch nicht nötig gewesen. Denn vorm Wind muss man sich am Peenestrom nicht in die Hosen machen. Wenn’s ein gutes Windgewässer gibt, dann ist es die Verbindung von Achterwasser und Greifswalder Bodden, weil man hier immer ein paar gute Plätze für viele Boote findet. Die zweite Erkenntnis ist die, dass der Barsch-Alarm den Hauptbarsch in den Strom magnetisiert. So war‘s beim letzten Treffen, als bis zu unserem Erscheinen nix los war an der Barschfront und auch direkt danach erstmal Pumpe war. Und so war‘s auch diesmal. Nachdem der Strom tagelang in Richtung Greifswalder auslief, kam am Freitag (unserem ersten Angeltag) ein ordentlicher Schwung Bodden-Barsch angespült und hat uns unvergessliche Angelstunden beschert.
Das war natürlich noch nicht vorhersehbar, als sich die Truppe am Freitagmorgen zur Begrüßung versammelte.
Veit und ich waren schon am Mittwoch angereist, um die letzten organisatorischen Dinge zu regeln und auch um schonmal ein wenig anzuangeln. An besagtem Mittwoch fingen wir in 2 ½ Stunden lediglich ein paar halbstarke Zander und hatten auch den einen oder anderen Barschfehlbiss. Aber so richtig doll war das nicht. Am Donnerstag hatten wir dann immerhin so ca. 20 Barsche – darunter auch ein paar ganz gute – und 15 kleine Zander.
Aber keinen Hecht und auch keine Ausnahmefische. Das Wasser pfiff immer weiter aus dem Strom heraus. Die Hoffnung war, dass mit dem Windwechsel der Einstrom kommen würde und mit dem sauerstoffreichen Wasser aus dem Greifswalder auch der Barsch und der Hecht. Und so kam’s dann auch. Der Freitag war für viele Teilnehmer ein denkwürdiger Angeltag. Manche hielten den ganzen Tag lang eine Stelle und fingen einen Fisch nach dem nächsten.
Hier mal ein Schwung Barsch, von dem die meisten am ersten Tag kamen.
Veit und ich hatten mal eine Stunde lang einen Schwarm mit starken Barschen am Wickel, die wir auf verhältnismäßig große Köder fingen, in die wir unter anderem deshalb so großes Vertrauen hatten, weil wir am Tag zuvor schon gesehen hatten, was die Barsche fraßen. Nämlich ca. 10 cm lange Stinte.
Der Größte Barsch aus dieser Session maß immerhin 47 Zentimeter. Das ist auch für da oben ein Ausnahmefisch.
Beim gemeinsamen Abendessen im Wolgaster Speicher wurden dann die Fangergebnisse ausgewertet. Dass da trotz Starkwind alle zufrieden waren, freut den Initiator dann natürlich sehr. Der warnte aber auch: Am Strom kann sich alles über Nacht ändern. Hier geht’s darum, die guten Tage abzugreifen. Da braucht man auch ein bisschen Glück.
Und prompt floss das Wasser wieder ab. Gute Barschfänge gab’s nur am Morgen.
Dann verschob sich das Ganze in Richtung Zander. Von denen konnten wir am Samstag ziemlich viele verhaften. Allerdings gab’s keine Ausnahmefische. Die größten Zander maßen glatte 60 Zentimeter.
Hatte ich die Jungs am Freitag noch davor bewahren wollen, sich den Raum im Boot durch leichtes Barschzeug zu verengen, stand der Samstag bei mir im Zeichen der UL-Angelei. Bei heftigem Ausstrom kam ich dank der feinen Schnur und einer ganz flachen T-Rig-Führung mit 8 Gramm-Bullets klar und hatte großen Spaß mit meiner Super-Senso-Rute.
Mein Kollege fischte die selben Köder wie am Vortag, fing aber auch keine deutlich größeren Fische als ich mit meinen Würmern.
Am Sonntag war der Zander-Run dann praktisch vorbei. Man musste sich die Fische zusammensuchen. Dafür kamen in den Morgenstunden ein paar dicke Barsche. Die Hechte haben sich ein bisschen geziert. Ein paar gute Fische bis 97 cm lassen sich sehr zur Freude der Fänger in den Boddengewässern auch in schlechten Hechtzeiten nicht vermeiden.
Ein paar Klodeckel gab’s natürlich auch:
Ich möchte mich nochmal bei allen Teilnehmern bedanken und ich hab’s ja schon bei der Abschlussrede gesagt: Ich find‘s super, was für eine Mannschaft da immer anrückt. Angel- und fischorientiert, aber auch relaxed.
So macht die Orga auch vor Ort Spaß! Ich freue mich schon sehr aufs nächste Mal, wenn der Barsch-Alarm den Hauptbarsch in den Strom zieht.
Bedanken möchte ich mich auch bei Shimano für die Ruten, die wir Wolf und Barza für die schönsten Zanderbilder übereichen durften.
Und für die Schnur, die Köder und Jigs für die Barsch- und Hecht-Fotos von Oskar, Micro und David. Und natürlich für die vielen Slop Hopper, die ich vor dem Treffen verteilen durfte und die nicht nur dem Veit und mir dicke Barsche gebracht haben, sondern auch insgesamt viel Fisch brachten. Vom Kleinzander-Duo bis zum großen Hecht (das Foto von Horny’s Kumpel Frank kommt sicher noch).
Danke auch an den Hoffi vom Koederwahnsinn.de, der auch nochmal zwei Taschen für die erfolgreichsten Fotografen spendiert hat. Super war natürlich auch die Unterstützung von Rico und Lars von Baltic Fishing. Grandiose Location! Tolle Leute! Alles bestens. Besser kann’s nicht sein.
Hat echt Laune gemacht, Leute! Bis zum nächsten Mal!
Johannes
PS: Das sind natürlich noch lange nicht alle Bilder von allen Beteiligten. Ich aktualisiere das ab jetzt, sobald neue Fotos reinkommen.