Salmoniden Mefo im Peenestrom: Der 6er im Angel-Lotto!
Beitrag enthält WerbungGestern am Peenestrom: Bestes Wetter. Aber hammerharter Ausstrom. Nachdem das Barschangeln in den Rinnen und vor der Brücke megaschlecht lief, habe ich Lars und Rico gefragt, ob wir‘s mal an der Entenfarm versuchen wollen. Da waren die beiden gleich dabei. Schließlich ist da auch die Hechtchance groß und auf Barscheln hatten sie keinen Bock mehr. „Barschangeln macht nur Spaß, wenn die richtig da sind.“ So eine Denke schleicht sich wahrscheinlich zwangsläufig ein, wenn man phasenweise den ganzen Tag einen Biss nach dem anderen abfeiern kann. Mir ging’s an der Entenfarm aber weiter um die Barsche. Hier hatte ich im Februar vor 2 Jahren mal einen genialen Barschtag.
Das Hechtangeln hat richtig gut geklappt. Innerhalb einer Stunde war bei Rico und Lars die Rute 6 mal krumm. Dazu gab’s noch ein paar Fehlbisse.
Lars war als erster dran. Er hatte auch die meisten Hechte (4).
Hechtschnabel im Anflug.
Dann war Rico an der Reihe. Er fing den größten Fisch. Der könnte einen Meter lang gewesen sein.
Und an der Barsch-Front? Da war gar nix los. Weil Lars und Rico viel auf Perlmutt-Silverflake-Pepper mit grünem Schwanz fingen, montierte ich mir einen kleinen Gummifisch in einem ähnlichen Dekor an einen extrem leichten Jig.
Vielleicht würde ich ja einen Hecht fangen oder vielleicht stehen die Barsche ja auch auf ganz langsame Köder. Auswurf an die Kante zum Fahrwasser. Erste Absinkphase. Biss. Anhieb. Widerstand. Und plötzlich nix mehr. Weg? Mist. Hoppla. Dringend mal nachkurbeln. Die Schnur wurde immer schlaffer. Da – Widerstand! Und was für einer. Schnell die Bremse öffnen. Und ab ging die Luzi. „Den haste quergehakt, Hannes!“ „Meinste? War echt ein doller Biss.“ Es folgten wilde Fluchten. „Also ich würd ja fast sagen, dass das kämpft wie ne Mefo. Aber Du hast bestimmt recht. Am Ende ist es noch ein tollwütige Brasse.“
Und dann kam der Fisch näher und mit ihm der magische Moment, in dem man seinem Kontrahent das erste Mal in die Augen schaut. Tatsache! Mefo! 68 cm lang. Der Gewinner der diesjährigen Silberlottoziehung heißt: Johannes Dietel.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht lieber einen 6er im echten Lotto gehabt hätte. Aber eine Mefo im Angel-Lotto ist auch nicht zu verachten. Die Freude war jedenfalls genauso groß wie die Überraschung.
Statistischen Berechnungen des in Zecherin auf Usedom beheimateten Team Baltic Fishing fängt maximal ein Angler pro Jahr eine Meerforelle im Peenestrom. Nicht dass da niemals Silberblitze durchziehen. Das passiert gelegentlich. Aber der Strom ist trüb. Die Sichtweite beträgt selten mehr als 50 cm. Aktuell sind es z.B. ungefähr 30 cm. Und zur entsprechenden Jahreszeit zieht eigentlich niemand einen Köder durchs Wasser, den eine Mefo interessieren würde. Ausgenommen die Barschangler mit ihren kleinen Gummis. Aber da muss schon viel zusammenkommen, um so einen Fisch zu fangen. Wenn man ihm den Köder nicht exakt vor die Nase wirft, hat man keine Chance. Und die Chance, dass man das tut, ist in Anbetracht der seltenen Besuche und der großen Wasserfläche verschwindend gering. Umso glücklicher bin ich, dass es in diesem Jahr ausgerechnet mich erwischt hat.