BA-Treffen 3. Treffen der OWL-BAler am Mittellandkanal
Knapp zwei Wochen ist es her, dass wir im Forum für das 3. OWL-User Treffen getrommelt haben, den Tag der deutschen Einheit hatten wir dafür kurzfristig festgelegt. Die Zeit verging schnell und ein paar Anmeldungen kamen über den Thread, aber auch über die WhatsApp-Gruppe, die seit den letzten Treffen besteht und in der wir die finalen Infos ausgetauscht haben. Schwede2k, Blinker86 (+ sein Kollege Jörg), MaximN, Philipp05, O-Weser, Magrad, Carsten (Lurenatic) und Fischer Hans (Ich) hatten sich angemeldet. Mit Magrad hatten wir sogar ein neues Gesicht dabei. Neptun22 und Ralle1 hatten sich auch unter Vorbehalt angekündigt, haben es aber leider beide nicht geschafft. Als Gewässer hatten wir uns wieder den Mittellandkanal ausgesucht, dieses Mal aber eine andere Strecke, in der sich ein großes „dreieckiges“, weitläufiges Becken vor einer Schleuse befindet, an welchem wir es größtenteils versuchen wollten.
Unser Zusammentreffen hatten wir auf 8:00 Uhr festgelegt und es waren auch fast alle pünktlich da… :)
Carsten sponserte noch für jeden Teilnehmer ne Rolle Sunline FC, die wir fix verteilten und machten uns dann schnellstens daran ans Wasser zu kommen. Keine Zeit zu verlieren.
Sekunden später flogen die ersten Köder in das vom Wind aufgeraute Wasser. Die Wettervorhersage sagte zwar keinen bis wenig Regen an, dafür aber ordentlich Westwind voraus, was bedeutet dass der Wind genau längs den Kanal entlang peitscht. Nicht die besten Voraussetzungen, aber kommt man mit zurecht, wenn man sich im Gewicht etwas nach oben orientiert und versucht, verschiedene Bereiche zu befischen. Wir verteilten uns auf den ersten 300m Kanal, die uns unter die Füße kamen…erstmal einfischen, auf den Wind einstellen.
Philipp05, Magrad und der Schwede machten sich gleich auf zur nächsten ca. 800m entfernten Brücke, um dort ihr Glück zu versuchen und Localmatador MaximN steuerte direkt einen seiner nahegelegen Lieblingsspots an, wo er auch direkt nach ein paar Minuten Krebsgezuppel mit einem schönen Barsch vorgelegt hat, sauber! Sollten die Fische heute etwa beisswillig sein?
Naja, die erste Stunde verging, die Dreiegruppe war erfolglos von der Brücke zurück gekehrt und Maxim hatte den bisher einzigen Fisch gelandet. Ein paar Stupser waren hier und da zu verzeichnen, Grundeln vermutlich, aber nix, was richtig gebissen hätte oder gar hängen blieb.
Durch die Dreiecksform des Beckens ergibt es sich bei diesen Windverhältnissen, dass man drei unterschiedliche Bereiche hat: Wind längs zur Spundwand, „auflandiger“ Wind gerade auf die Spundwand zu oder kompletter Windschatten. Der erste Spot lag längs zum Wind. Wir entschieden uns, die Seite zu wechseln auf die auflandige Seite, vielleicht spült es da ja Nahrung an und somit Fische…
Am zweiten Spot angekommen, fischten wir uns kurz die Spundwand entlang, standen dort aber dermaßen im Wind, an Köderkontrolle war kaum zu denken, da viel uns auf, dass die uns nun gegenüber liegende Seite, die „Touri-Seite“, wo die Ausflugsdampfer anlegen und die komplett im Windschatten lag, fast menschenleer war, nur 2-3 Spaziergänger flanierten dort entlang.
Die Sonne kam nun auch endlich raus, wir sagten uns „wenn dann jetzt, bevor die Feiertagstouristen kommen…“ und machten uns auf den Weg (MaximN, Philipp05, Carsten, Fischer Hans).
Ein kurzer Fußmarsch von 10-12 Minuten um eine neu eröffnete Schleuse herum. Ein sehr imposantes Bauwerk, welches wir kurz bestaunten, das uns aber auch den Blick auf unser Ziel versperrte, brachte uns auf die andere Seite. Dort bogen wir noch um die letzte Ecke und kamen uns plötzlich vor, als ständen wir auf einem Gleis am Kölner Hauptbahnhof 5 Minuten bevor der Zug abfährt…“…was ist denn hier passiert?“…zwei Busse schienen sich in der Zeit geleert zu haben und ein bunter Mix aus Kegel-Clubs, Landfrauen und sonstigen Kaffeefahrten wartete darauf, den bereits anschippernden Ausflugsdampfer zu entern.
Naja, jetzt waren wir schonmal da und es war ja abzusehen das es sich wieder leert, wir fingen also an zu fischen. Zunächst noch unter den Blicken der Touristen, die jedoch mit Anlegen des Schiffes verschwunden waren, hatten wir sogar die ersten zaghaften Anfasser zu verzeichnen. Wir machten lange Würfe an die Spitze einer Mole und befischten die Spundwand vor den Füßen. Zwei Jungs samt Begleiter blieben bei uns stehen und löcherten uns interessiert mit ihren Fragen „…Was für Fische fangt ihr? Mit was angelt ihr da? Warum fressen die Fische das?…“, die wir natürlich gerne beantworteten und nach ein paar Minuten konnte sich Philipp05 einerseits schonmal entschneidern und gleichzeitig den Jungs zeigen, was ein Barsch ist und woran man das erkennt “…Stacheln hier und da, rote Flossen, schwarze Streifen…“
Kurze Zeit später standen die beiden neben mir und ich weiß nicht mehr genau, worüber wir gesprochen haben, nur das ich im Quatschen einen langen Wurf vor eine Mole platziert habe und meinen 10g Jig wie zuvor recht monoton mit Grundkontakt jiggte, eher so halbkonzentriert. Nach dem dritten mal anlupfen ein sattes „tock“ und reflexartig setze ich einen sportlichen Distanz-Anhieb, bei dem die beiden sich anständig erschrocken haben (sorry Jungs :) ), „Fisch!! Hängt…und bockt wie verrückt.“, die MH+ Lurkshooter steht im Backbone und am anderen Ende pumpt das Gewicht.
Carsten, Philipp und Maxim gleich zur Stelle „Kescher?!“…“Bitte, unbedingt!!“, Zunächst macht der Fisch sich auf Distanz ordentlich schwer, bockt und strebt zum Grund, lässt sich dann aber ziemlich leicht rankurbeln…“Zander vielleicht?“.
Unsicherheit, bis er an die Oberfläche kommt und in 15-20m Entfernung vor uns gerade auf uns zu schwimmt…“Okay, ist ein Zander“…“jap, Zander, alles klar…“…Also kurbel ich ganz entspannt weiter, bis ich den Fisch ein paar Meter vor uns seitlich ziehen kann, wir die Flanke sehen, der Fisch uns allerdings auch und nochmal schön runter geht… “Dickbarsch!!Aber richtiges Brett!“.
Erstaunlich, was mit 4 Anglern passiert, die sich grad noch einstimmig sicher waren, da kommt ein „netter“ Zander auf sie zu…Anspannung steigt, Bremse auf, Kescher runter, Cam klar machen…kurz nochmal gehen lassen, dabei die Aufladung halten und den Druck langsam wieder erhöhen…läuft, der Fisch kommt hoch, Carsten (oder Philipp?) hält direkt die Kelle drunter…und eingesackt „baam!“
Mittlerweile hatten wir noch ein paar mehr Zaungäste bekommen, die erstaunt zusahen und beglückwünschten. Schnell paar Bilder machen und ab auf die Scale. Die zeigt 47cm. Ebenfalls entschneidert. Und wie. Neuer PB :)
Einen 3“ Wobble Shad in Lime-Chartreuse hatte ich vorher montiert, um den Jungs besser zu zeigen, wie so ein Gummifisch mit dem Schwanz wackelt. Mit diesem feuerte ich natürlich direkt weiter.
Die Kollegen O_Weser und Magrad hatten sich in der Zwischenzeit auf den Weg zu uns gemacht, hatten sie doch Maxims Ausruf nach dem Keschern „Alter!Was machst du denn?!“ lautstark quer über das Becken vernommen, da wollten sie mal schauen was los ist. Kurzer Austausch „Es gibt hier Fisch.“ Und weiter machen. Jetzt waren wir dort zu sechst und eine Gruppe ältere Damen, die offensichtlich auf Kaffeefahrt waren, sprach uns an und ließ uns eine Flasche mit…sagen wir mal ‚Kaffee-Würze’…da, die sie nicht mit auf das Schiff nehmen durften „Wir müssen alle noch fahren, aber lassen sie die mal ruhig hier stehen…“, um knapp 11 Uhr wollten wir noch nicht wirklich mit sowas anfangen. Also erstmal weiter angeln. Das selbe Programm wie vorher, lange Würfe jiggen oder zuppeln vor der Spundwand.
10-15 Minuten und einige Würfe später hatte ich nochmal das Glück auf Distanz einen ordentlichen Biss zu vernehmen, der Anhieb saß und nach kurzem knackigem Drill landete tatsächlich ein weiterer schöner Barsch im bereitliegenden Kescher. Nochmal ü40.42, um genau zu sein. Hammer!
Nachdem wir den mittlerweile neuen Beobachtern erklärt haben „Nee, das ist jetzt kein Karpfen.“,
war uns das dann irgendwie doch Grund genug, erstmal einen Kleinen einzuschenken…
Maxim, der den kleinen Umtrunk dankend abgelehnt hat, konnte noch einen kleinen Streifling ausfindig machen, mehr sollte hier aber erstmal nicht passieren.
So setzten wir uns auch langsam in Bewegung, um die Runde um das Becken zu komplettieren. Außerdem wollten wir mal schauen, was der Schwede und Blinker86-Basti samt Kollege so trieben. Die hatten sich in der Nähe vom Treffpunkt festgebissen, also zuppelten wir uns die Spundwand entlang…
… und überquerten eine Brücke, um wieder in Richtung Treffpunkt zu kommen, natürlich nicht ohne zwischendurch immer ein paar Würfe zu machen…
An den Autos angekommen, war erstmal kurz Pause angesagt sowie Lagebesprechung. Spotwechsel, erstmal woanders hin. Basti und sein Kollege Jörg blieben noch, der Spot ist bekannt und beliebt, mit der Zeit kommen hier immer wieder Fische vorbei, da kann man auch mal bleiben. Der Rest der Truppe hat die Pferde gesattelt und ist weiter zum nächsten Spot.
Abwechslung ist nett, mal etwas Wiese unter den Füßen anstatt Spundwand und Pflastersteinen. Allerdings war hier außer ein paar Hängern nicht viel zu holen, der Wind hatte zudem zugelegt und drückte volles Pfund längs über den Kanal, was es nicht unbedingt leichter machte. Trotzdem einfach mal ein paar Bilder.
Wir sind dann recht zügig in ein Wendebecken vor einer kleinen Schleuse umgezogen, welches sich gleich um die Ecke befand und breiteten uns dort aus.
Aber auch hier waren die Fische nicht aufzufinden, ich hatte lediglich einen vermeintlichen Rapfenbiss beim schnellen Hochkurbeln des Jigs – donk, kurz Gewicht und ab – und Philipp hat einen mittleren Zander verloren, schade.
Mittlerweile hatten wir 14 Uhr durch, das Wendebecken hatte keinen Fisch gebracht, Carsten und schwede2k verabschiedeten sich und wir machten uns wieder auf den Weg zurück zum Treffpunkt.
Basti und Jörg hatten in der Zwischenzeit an der Stelle festgehalten und wurden zumindest mit einem schönen 35er Barsch belohnt.
Dennoch läuteten auch die beiden den Feierabend ein. Maxim hatte sich ebenfalls schon auf dem Heimweg gemacht, blieb also noch eine 4er Truppe über.
O_Weser, Magrad, Philipp05, Fischer Hans. Wir wollten durchziehen, also nochmal kurz hoch an den Spot, der von Basti gerade noch durchgepflügt wurde. Allerdings saß dort auch ein Feeder-Angler, der anscheinend einen ordentlichen Schwarm Brassen in den Bereich gelockt hatte. Gefangen hat er zwar keine, aber die etlichen Schnurschwimmer und Schleimspuren am Vorfach sprachen für sich. Brassen und Hänger, das machte auch keinen Spaß.
Dazu kam noch, dass das ohnehin schon sehr herbstliche Wetter kurzfristig noch einen drauflegte mit heftigen Windböen und dunklen Wolken, die in unsere Richtung unterwegs waren. Kurz noch überlegt was wir machen, nach dem Blick aufs Regenradar war aber klar – ab ins Auto, auf dem Weg zum nächsten Spot eine kurze Pause machen und nen Burger schnappen.
Der Plan ging schonmal auf. Essen lag auf dem Weg und es regnete sich größtenteils aus. Am angepeilten Spot angekommen, bekamen wir zwar noch ein paar Tropfen ab, netterweise hatte sich der Wind aber komplett gelegt. Letzteres änderte aber auch nix daran, dass dort nur ein paar Grundelzupfer und ein fieser Hänger unter ner Brücke ausfindig zu machen waren.
Die Sonne näherte sich auch so langsam dem Horizont und unser Plan für den Abend war, uns nochmal an den Ausflugs-Anleger zu begeben, welcher abends von Straßenlaternen erleuchtet wird. Vielleicht wäre da ja noch ein Zander zu holen. Wir waren noch gar nicht lange dort, da legte Philipp auch gleich vor.
Fisch war wohl da und wir feuerten was das Zeug hergab, je dunkler es wurde, desto öfter platschte es vor uns an der Oberfläche. Wir zogen Wobbler durch, T-Rigs, Dropshot, aber irgendwie hatte an diesem Tag nur Philipp mit seiner 8g Jig/3“ Shad Kombi den Zander-Groove.
Ich glaube es wurde um den Dreh 20:30 Uhr, als wir uns entschieden den Tag abzuschließen. Philipp kündigte noch den letzten Wurf an, den er auch prompt verwandeln konnte, sauber Petri!
Letzter Wurf, letzter Fisch des Tages. Toller Abschluss.
Männer, das war wieder ein sehr gelungenes Treffen (ich mein, ich hab mich sowieso nicht zu beschweren :) ), Mittlerweile sind wir es ja quasi gewohnt, dass es zäh ist und gerade deshalb finde ich es klasse, dass wir es zum 3. Mal geschafft haben, zusammen los zu ziehen. Ich denke, alle hatten ihren Spaß, wir haben tolle Fische gesehen und wir hatten ein neues Gesicht dabei. Total klasse, mir hat’s absolut gefallen und ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Alex ( Fischer Hans )