Wie Kalikokrebse die Artenvielfalt bedrohen

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dietmar

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Den kannte ich noch nicht. Macht ja nicht viel Hoffnung.
 

alexiss

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Es ist einfach unglaublich , die Dummheit und das es uberthaupt erlaubt ist solche Arten einzufuehren .

Im gegensatz zu Grundel wird er Schwer-Steinpackung lose Zulauf-Fluesse bewandern und Wehre kann er ja einfach umgehen .

Bald ist er am Main angekommen und der fliesst ja bekanntlich nicht so schnell wie der gruene Rhein .
 
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AssAssasin

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Natürlich wieder vollkommen mies für unsere Ökosysteme, allerdings ist der auch schon seit 30 Jahren im Rhein...von daher erwarte ich da kein riesiges Katastrophenpotential. Den Edelkrebs vollständig ausrotten schaffen Kamber- und Signalkrebs auch allein.
 

AssAssasin

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Ja, ganz sicher. Und die größte Gefahr stellen sie in Kleinstgewässern ohne andere Krebse oder Fische dar. Da sie auch längere Strecken über Land gehen um Gewässer zu erreichen.
 

porbeagle

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Mit dehnen werden wir auch noch fertig :p

6 gr Stopper ,kleines gummi um die Rückenfurche und ab als Barschhappen.
 

Lorenz

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... allerdings ist der auch schon seit 30 Jahren im Rhein...von daher erwarte ich da kein riesiges Katastrophenpotential.
Es ist aber ein ~10cm Flusskrebs; kein Fisch der größere Strecken schwimmt und kein Insekt das fliegt; die Ausbreitung dauert also naturgemäß eine Weile.

... Den Edelkrebs vollständig ausrotten schaffen Kamber- und Signalkrebs auch allein.
Der Edelkrebs würde natürlicherweise zahlreiche Fließ- und Standgewässer in Deutschland besiedeln (können).
Bspw. der Kamberkrebs ist eher in den Flussunterläufen und nicht zu kalten Seen. Damit würden kältere Seen und Flussoberläufe als Rückzugsgebiete bleiben; aber der Signalkrebs ist da schon toleranter und geht weiter hoch; er verschärft die Situation also massiv. Wenn der Kalikokrebs ggfs z.B. besonders stark oder weit wandert, erreicht er vielleicht Seen, die bisher für andere Arten zu isoliert lagen und kann dort Restpopulationen des Edelkrebs ggfs verdrängen oder die Krebspest einschleppen. Die Verbreitung weiterer Flusskrebsarten ist also hochproblematisch und Folgen schwer vorhersehbar.
 

Lorenz

Echo-Orakel
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...über kurz oder lang wird man deutsche Edelkrebse nur noch in den Bachzuläufen von einigen Talsperren finden. Die Sperrmauern sind das letzte Bollwerk.
Ja, v.a. spielt den amerikanischen Arten auch der Klimawandel zu. Es gibt angesichts der eigentlich guten Entwicklung alle Gewässer durchgängig zu machen, tatsächlich Projekte in denen man gezielt Wanderhindernisse einbaut.

Hier mal ein Beispiel mit Bild.

Bei den heimischen Flusskrebsen haben wir nur drei Arten; den Dohlenkrebs, der nur ein paar Gewässern deutschlandweit vorkommt, den Edelkrebs und in kleinen Bächen den Steinkrebs. Es gibt dann die "älteren" eingeschleppten Arten, die schon länger da sind (Kamberkrebs, Signalkrebs, Roter Sumpfkrebs und Galizischer Sumpfkrebs), und die relativ "neuen" Arten (Kalikokrebs, Marmorkrebs,...). Es stehen im Prinzip auch schon weitere Arten in den Startlöchern, die in anderen Teilen der EU schon aufgetaucht sind und/oder im Aquarienhandel zirkulieren...
Oben das ist übrigens ein Galizischer Sumpfkrebs, der noch größer wird als der Edelkrebs, und darunter ein Marmorkrebs.
 

AssAssasin

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Es ist aber ein ~10cm Flusskrebs; kein Fisch der größere Strecken schwimmt.
Auch die Schwarzmeer-Grundelarten sind nicht direkt Langdistanzwanderfische. Trotzdem ging die Verbreitung explosiv von 2006 bis 2007 hier im Rhein.
Zum Glück ohne gravierende negative Folgen.

Ansonsten sehe ich den Kalikokrebs auch als starke Bedrohung an, dabei bin ich voll bei dir.
 

dietmar

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Auch die Schwarzmeer-Grundelarten sind nicht direkt Langdistanzwanderfische. Trotzdem ging die Verbreitung explosiv von 2006 bis 2007 hier im Rhein.
Zum Glück ohne gravierende negative Folgen.

Wie kommst du darauf? In den Great Lakes der USA haben die Grundeln rund 80% der natürlichen Barschreproduktion vernichtet. Man hat versucht den Verlust durch Zucht zu kompensieren. Dieser Versuch ist leider völlig gescheitert. Der Verlust ist so groß, daß er durch künstliche Zucht nicht kompensiert werden kann.
 

AssAssasin

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Wie kommst du darauf? In den Great Lakes der USA haben die Grundeln rund 80% der natürlichen Barschreproduktion vernichtet. Man hat versucht den Verlust durch Zucht zu kompensieren. Dieser Versuch ist leider völlig gescheitert. Der Verlust ist so groß, daß er durch künstliche Zucht nicht kompensiert werden kann.
Als ich " hier im Rhein" geschrieben habe, hatte ich die Great Lakes nicht im Sinn.
 

dietmar

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Hmmm,

meines Wissens nach gibt es keine wissenschaftliche Studie zur Auswirkung der Grundel auf die natürliche Reproduktion und den Fischbestand. Zu behaupten die Grundel würde nichts machen, ist schon ........
 

AssAssasin

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Hmmm,

meines Wissens nach gibt es keine wissenschaftliche Studie zur Auswirkung der Grundel auf die natürliche Reproduktion und den Fischbestand. Zu behaupten die Grundel würde nichts machen, ist schon ........
Dann sag mir doch mal welche negativen Auswirkungen durch die Grundeln belegt sind, gerne auch mit Quellenangabe.
So was zum Beispiel:
Mojmír Vašek / Lucie Všetičková / Kevin Roche / Pavel Jurajda: Diet of two invading gobiid species (Proterorhinus seminularis and Neogobius melanostomus) during the breeding and hatching season: No field evidence of extensive predation of fish eggs and fry. In: Limnologicus, Nr. 46, 2013, S. 31–36.
Dort heißt es: Die Bedrohung der Schwarzmund-Grundel für andere Fischarten durch direkte Fressfeindschaft wird somit entgegen ersten Befürchtungen als gering eingestuft.

Deshalb und durch eigene Erfahrungen sehe ich in den Grundeln hier bei uns im Rhein erstmal keine große Problematik.
 
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Walstipper

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Dann sag mir doch mal welche negativen Auswirkungen durch die Grundeln belegt sind, gerne auch mit Quellenangabe.
So was zum Beispiel:
Mojmír Vašek / Lucie Všetičková / Kevin Roche / Pavel Jurajda: Diet of two invading gobiid species (Proterorhinus seminularis and Neogobius melanostomus) during the breeding and hatching season: No field evidence of extensive predation of fish eggs and fry. In: Limnologicus, Nr. 46, 2013, S. 31–36.
Dort heißt es: Die Bedrohung der Schwarzmund-Grundel für andere Fischarten durch direkte Fressfeindschaft wird somit entgegen ersten Befürchtungen als gering eingestuft.

Deshalb und durch eigene Erfahrungen sehe ich in den Grundeln hier bei uns im Rhein erstmal keine große Problematik.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4815762/ Ne Zusammenfassung von 2015, 113 Untersuchungen über die Grundel, allerdings USA-studies included.

Ich glaube man hat heute immer mehr den Eindruck, dass sich die Fressfeinde drauf eingestellt haben.

PS: Hier eine Abbildung als Zusammenfassung, 46 der 113 Studien meinten es gäbe Impacts auf Invertebraten und 53 Studien, die einen Impact auf heimische Fischarten machten.

 
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AssAssasin

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https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4815762/ Ne Zusammenfassung von 2015, 113 Untersuchungen über die Grundel, allerdings USA-studies included.

Ich glaube man hat heute immer mehr den Eindruck, dass sich die Fressfeinde drauf eingestellt haben.

PS: Hier eine Abbildung als Zusammenfassung, 46 der 113 Studien meinten es gäbe Impacts auf Invertebraten und 53 Studien, die einen Impact auf heimische Fischarten machten.

Interessante Zusammenfassung, da scheint ja doch einiges an Untersuchungen stattgefunden zu haben, impact ist ja eigentlich logisch, das bedeutet doch in erster Linie dass die Grundeln Einfluss auf ihr Ökosystem haben, alles andere würde ja bei einem so massiven Aufkommen eher verwundern.
Im Fall der Quappen in Nordamerika ist ja ein extrem positiver Einfluss festgestellt worden. Ist natürlich immer die Frage welcher Stein da ins Rollen kommt wenn ein Einfluss erstmal besteht. Ich stehe natürlich jeglicher Verbreitung von Neozoen ablehnend gegenüber, ich habe nur keine Lust die allgemeine Hysterie einfach zu übernehmen, was wurde nicht alles über den angeblichen Bruträuber Grundel geschrieben als die Ausbreitung im Rhein so richtig Fahrt aufgenommen hat, leergefressene Zandernestern und ähnliche Wahnvorstellungen.
Bei den invasiven Flusskrebsarten ist der tatsächliche Schäden deutlich schlimmer meiner Meinung nach....
Und auch da finde ich es seltsam, dass 30 Jahre nach dem Erstnachweis im Rhein jetzt plötzlich die Invasion drohen soll, für mich ein Fall von Sommerloch, ohne die möglichen Gefahren durch Neozoen irgendwie kleinreden zu wollen.
 

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