wer fängt mehr - angler oder berufsfischer???

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dietel

Barsch-Yoda
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Wenn man einer Studie von Robert Arlinghaus von der Berliner Humboldt-Universität Glauben schenken kann, dann ist diese Frage ganz eindeutig mit "JA" zu beantworten. Die Fisch & Fang meldet auf ihrer Homepage, dass Arlinghaus im Rahmen seiner Untersuchung des Verhältnisses der Entnahmemengen von kommerziellen Fischern und Anglern herausgefunden hat, dass die Angler mindestens 38.000, wenn nicht 41.000 Tonnen mehr Fische fangen als die kommerziellen Fischer! So heißt es wörtlich:

"Mehr als 3,3 Millionen Hobby-Angler holen jährlich 45.000 Tonnen Fisch aus deutschen Gewässern... Die kommerzielle Seen- und Flussfischerei erzielt nur eine Fangmenge von 4.000 bis 7.000 Tonnen."


Arlinghaus stellt auch die ökonomische Bedeutung unseres Hobbys dar. So wurde bisher geschätzt, dass 20.000 Arbeitsplätze von den Anglern abhängen. Doch sind es in Wahrheit 52.000! Einen besseren Anstoß als die Erkenntnis kann es für die Politik nicht geben. Die Fischereipolitik kümmert sich bislang viel zu sehr um die Berufsfischerei, wohingegen man die Angelfischerei als unbedeutend einstuft. Dabei müsste es genau umgekehrt sein...

was meint ihr?
 

pechi24

Gummipapst
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13kg pro Kopf mag sein, hatte jedenfalls viel mehr.

Bei mir schwimmen die meisten Kilos aber wieder im Wasser, was bei den Berufsfischern garantiert nicht der Fall ist
 

perchman

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hallo gemeinde,

ich habe dazu folgende interessante zahlen gefunden:

http://www.gujmedia.de/_content/20/09/200959/mt_0216.pdf

die binnenfischer gehören demnach zu einer bedrohten und daher schützenswerten spezies...
wenn sie nach und nach aussterben, müssten wir angler aber noch deren beitrag zur gewässerhege übernehmen ... ich denke noch daran rum.

petri
 

CatchAndReleaseIt

Barsch Vader
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Na deren Beitrag zur Gewässerhege ist ja nicht sooo dolle ... das können wir Angler schon übernehmen ....

Und wenn erst mal alle Berufsfischer ausgestorben sind, wird das Schonmass für Zander und Hecht auf 75cm raufgesetzt ... mit max. Entnahme 1 Fisch pro Tag ... und schon stehen uns blühende "Anglerzeiten" bevor ...$&(§%/&$)/$)4 .... träum ... ;-)))
 

Wasserfuchs

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kaum zu glauben, dass die berufsfischer so viel weniger fangen als wir angler.
werde mal darüber nachdenken, ob ich in zukunft den fischern von meinen fängen ein paar fische abgebe.

solche studien sind für uns angler eher von nachteil, könnte wetten, dass einige fischer das als vorwand nehmen um höhere preise für angelkarten zu rechtfertigen.

wasserfuchs
 

Lachsy

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pechi24 schrieb:
13kg pro Kopf mag sein, hatte jedenfalls viel mehr.

Bei mir schwimmen die meisten Kilos aber wieder im Wasser, was bei den Berufsfischern garantiert nicht der Fall ist

kann pechi24 nur recht geben, welcher beruffischer setzt was zurück? die nehmen doch alles mit was schwimmen kann

mfg Lachsy
 

lohmann

Master-Caster
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Also das kann ich mir aber nun gar nicht vorstellen! Ich erinnere nur an die massiven Stellnetze die wir bei unserer Praxisschulung SBF See in Köpenick gesehen haben, mitten in der Schonzeit!!!! Glaube kaum, das der Fischer die dort gefangen Zander etc. nur abstreift bzw. den Laich entnimmt und dann schonend zurücksetzt. Ich lach mich gleich kaputt……. :lol: .
Solche Studien werden doch von den Berufsfischer bzw. Fischereiamt in Auftrag gegeben und auch bezahlt, die Kosten werden dann in Form von Angelkarten- und Fischereiabgabeerhöhungen an uns weitergegeben.
Ich wäre übrigens gerne bereit ein paar Tage im Jahr für Gewässerhege zu opfern, wenn dieser Berufsstand aussterben sollte. :wink:
 

tfischer

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@CatchAndReleaseIt
Ich angle um Zeit in der Natur zu verbringen und um einwandfreien Fisch auf dem Teller zu haben. Daher sind mir Zander und Hechte zwischen 60 und 70cm am liebsten. Das ich nur Fische für den eigenen Verzehr abschlage ist dabei aber selbstverständlich.
Warum machen wir eigentlich kein Schonmaß für Fische über 70cm.
 

Raeuberschreck

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich bin auch der Meinung, dass man diese Zahlen mit Vorsicht genießen sollte.
Die Berufs- und Nebenerwerbsfischer befischen maximal 5% der Wasserfläche, die uns allen zur Verfügung steht. Und das ist meiner Meinung nach schon sehr hoch geschätzt!
Aus diesem relativ kleinen Gewässer-Anteil werden die 4.000.000 - 7.000.000 (Millionen!) kg Fisch entnommen. Da kann mir keiner erzählen, dass das keine negativen Auswirkungen auf die betroffenen Gewässer hat! Und was macht man, wenn das Gewässer nicht mehr genug hergibt? Man weicht auf andere aus, "verbessert" die Fangmethoden oder schreit lauthals nach Subventionen (wie es übrigens in der Küsten- und Hochseefischerei schon gang und gebe ist). Wobei auch Kombinationen möglich sind... Die Folgen solchen Verhaltens dürften hinlänglich bekannt sein: Extreme Überfischung der ehemals riesigen Fischbestände auf einer gewaltigen Wasserfläche!
Die Fangmengen der Angler verteilen sich also auf eine Wasserfläche die mindestens 20mal so groß ist! Wobei ein Großteil der Beute vorher von eben diesen Anglern besetzt wurde! Die kommerziellen Fischer hingegen "bedienen" sich an den natürlichen Beständen, die sie meist ohne eigene Vorleistung für ein paar Euro im Jahr "abernten" dürfen.

Als kleine Anmerkung:
Die Angaben bezüglich der Fischmengen sind wirklich recht grobe Schätzwerte, da Berufs- und Nebenerwerbsfischer eigentlich nur den Anteil Fisch angeben, den sie auch 'tatsächlich' (lt. Steuererklärung :wink: ) verkaufen. Es gibt in diesem Bereich keine richtigen Kontrollen (wenn überhaupt nur Stichproben), da die zuständigen Behörden nicht über entsprechendes Personal und Mittel verfügen. Die Behörden verlassen sich da tatsächlich auf die Richtigkeit der Angaben der Fischer!
Die Wirklichkeit sieht also doch ein bißchen anders aus...

Zumindest wird die ökonomische Bedeutung der Angelei in dieser Studie positiv beurteilt, so dass die alte Mär von der wirtschaftlich wichtigen Binnenfischerei widerlegt wird. Da kann man nur hoffen, dass es vernünftige Politiker gibt, die erkennen, dass Angeln insgesamt betrachtet mehr Nutzen für Wirtschaft und Umwelt bringt.
Wahrscheinlich wird sich aber die Fischerei-Lobby wieder besser in Szene setzen als wir Angler...

Gruß
RS
 

fishhunter

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Ich kann Raeuberschreck nur recht geben –

Als kleine Anmerkung:
Die Angaben bezüglich der Fischmengen sind wirklich recht grobe Schätzwerte, da Berufs- und Nebenerwerbsfischer eigentlich nur den Anteil Fisch angeben, den sie auch 'tatsächlich' (lt. Steuererklärung ) verkaufen. Es gibt in diesem Bereich keine richtigen Kontrollen (wenn überhaupt nur Stichproben), da die zuständigen Behörden nicht über entsprechendes Personal und Mittel verfügen. Die Behörden verlassen sich da tatsächlich auf die Richtigkeit der Angaben der Fischer!
Die Wirklichkeit sieht also doch ein bißchen anders aus...

und bin auch schon lange davon überzeugt von seiner These. Es zählen nur die Fische, die wirklich über die Bücher laufen, von denen, die gleich vom Boot aus verkauft werden, sieht der Fiskus bestimmt keinen Cent und die erscheinen dann auch nicht in den sogenannten Fangstatiken.

Bei uns im Haff wurden laut Angaben der Fischer im vorigen Jahr 50 Tonnen Zander und 60 Tonnen Barsch gefangen und das bei rund 50 Fischern. Wenn ich dann mal grob hoch rechne hätte ja jeder Fischer pro Tag nur rund 6,5kg Fisch dieser beiden Arten gefangen, nun rechnet man noch etwas Weißfisch, ein paar Lachse und einige Kilos Schnäpel dazu und schon kommt man darauf das unsere Fischer ein Sozialfall sind und wenn man sich mit ihnen unterhält, - lohnt es sich ja in Wirklichkeit nicht mehr zu fischen - .

Ich bin jetzt 40 Jahre und lebe die ganze Zeit schon am Haff, aber es hat noch KEIN Fischer aufgehört weil es sich nicht mehr lohnt, also wer an solche Studien glaubt, kann nicht mehr ganz bei Trost sein oder zu diesen Kormoranen auf zwei Beinen dazu gehören.

Wir können nur von Glück reden, dass einige Fischarten so sehr produktiv sind und die Fischer nicht überall fischen dürfen.

Was den Wirtschaftsfaktor - Angelsport – angeht, in Nordamerika und in vielen anderen Ländern, ist er einer der größten, man muss natürlich auch die Angelreisebrache mit einbeziehen und das verkennen einige Politiker hier in Deutschland, denn „Grüne Gesetze gehen vor Arbeitsplätze“

Jungs es ist Wochenende und arschkalt, - macht was draus

Petri für alle - fishhunter
 

Thomsen

Gummipapst
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Re: Promotion am IGB

Hallo Leute,

Euer Misstrauen gegenüber der Studie war angebracht, es scheint sich wirklich um eine Lobby-Arbeit von/für Berufs- und Nebenerwerbsfischer zu handeln.

Ich bin der Sache nachgegangen und habe recherchiert, wer der Verfasser überhaupt ist.

Robert Arlinghaus hat die Studie im Rahmen seiner Promotion am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (am Müggelsee) erstellt.

Dazu gebe ich noch folgende Informationen:
Ich habe dort meine Diplomarbeit geschrieben. Seit Beendigung der Arbeit weigert sich der Fachbereich Biologie der Freien Universität Berlin, weitere Arbeiten an diesem Institut anfertigen zu lassen. Das sagt eigentlich alles...

Einige Herren dort scheinen vorzügliche Fischer zu sein, von der Qualität wissenschaftlicher Arbeit habe ich aber grundlegend unterschiedliche Vorstellungen.

Der Gerechtigkeit halber möchte ich aber noch erwähnen, dass sich das nicht auf alle Personen erstreckt...Christian Wolter führt die Rote Liste der gefährdeten Fische und Rundmäuler für Berlin weiter, eine sehr wichtige Arbeit...
Im Rahmen von fischereibiologischen Gutachten für Elbe, Kaulsdorfer Seen und dem Zitadellengraben Spandau haben wir seinerzeit zusammengearbeitet, er gehört für mich also explizit ausgeklammert.
 

Thomsen

Gummipapst
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Das wurde für den Senat erstellt, ich weiss nicht einmal, ob es auch veröffentlicht wurde...da ging es, soweit ich das noch zusammenbekomme, um das Vorher- und Nachher zur Öffnung gegenüber der Havel.

Die Verfasser sind zum einen Christian Wolter, zum anderen Andreas Vilcinskas....schau doch mal über google, ich habe gesehen, dass zumindest die Titel vieler Gutachten auffindbar sind, vielleicht steht sogar der gesamte Inhalt online.

Wir haben da vor etlichen Jahren Elektrofischen gemacht und Bestandsdichten abgeschätzt, Grössen und Gewichte gemessen und auf Krankheiten überprüft.

Für mich war das Highlight eindeutig ein weiblicher, etwa 14-15 Pfd. schwerer Rapfen....sowas hatte ich bis dahin auch noch nicht mit eigenen Augen gesehen...
 

Thomsen

Gummipapst
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Ohne jeden Zweifel ein sehr prächtiger Fisch....

Wenn Du die E-Fisch-Rapfin gesehen hättest, würdest Du aber fast annehmen, dass der abgebildete von ihr geschluckt würde (ist natürlich leicht übertrieben, ich gebe es zu...).

Die Rapfin hatte einen derartig ausgestalteten Bauchsack...infektiöse Bauchwassersucht tippe ich. Der Anblick war zumindest echt unglaublich...ein Photo haben wir leider nicht gemacht seinerzeit...gab auch noch keine Digitalkameras.
 

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