Welches Fett fürs Getriebe einer Baitcaster

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alexp

Bigfish-Magnet
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Hallo zusammen,

gestern bei einer weiteren 20 Metanium das HG Getriebe verbaut. Beim Getriebe kam RedLub WS zum Einsatz. Schien mir von vorhandenen Fetten am geeignetsten zu sein, bin aber inzwischen der Meinung, es müsste von der Konsistenz noch fester und klebriger sein. Bin mit Schmierstoffen eigentlich gut ausgestattet, von verschiedenen DGs bis IOS Gear Grease ist einiges vorhanden. Mit welchem Fett habt ihr bei nicht zu großen Multirollen die besten Erfahrungen gemacht ?
 
J

joker

Gast
Verwende seit Längerem das ReelX Rollenfett in Medium. Das "Soft" hab ich auch, bilde mir aber ein dass es im Gegensatz zum Medium nicht lange im Getriebe haftet und insbesonders im Sommer überall in der Rolle verteilt ist und nicht dort wo es hingehört
 

alexp

Bigfish-Magnet
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Scandex Fette hatte ich noch nicht gehabt, merkwürdigerweise bestand bei den Soft und Medium nie so richtig Interesse. Muss ich mir aber auch mal besorgen. Für Großzahnrad und Ritzel ist soft nicht geeignet, das tropft ja schon oder fast. Medium könnte wie das Redlub WS auch nicht die von mir gewünschte Konsistenz haben, sind aber Spekulationen und einen Versuch wert.
 
J

joker

Gast
Kenne das Redlub leider nicht sonst könnte ich Dir sagen ob es fester ist oder nicht. Haptisch ist es etwas weicher als das Cals
 

Gilberto

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Ich hab schon den Fehler gemacht Reelx medium aufs Getriebe einer kleinen Bc zu schmieren.
Läuft hundsmiserabel, wenn nicht grad Vollast drauf ist. Zu klebrig und fest. Irgendwann is es zuviel.
 

alexp

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Ich hab schon den Fehler gemacht Reelx medium aufs Getriebe einer kleinen Bc zu schmieren.
Läuft hundsmiserabel, wenn nicht grad Vollast drauf ist. Zu klebrig und fest. Irgendwann is es zuviel.
Das stimmt natürlich, irgendwann kann es zu viel sein. Nach meiner bisherigen Erfahrung kann in BCs ein festeres und klebrigeres Fett, als in Statios verwendet werden.
 

alexp

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Mir fällt gerade noch das ZPI Medium ein. Wenn ich mir das Video anschaue, könnte man auch noch probieren.

 

Gilberto

Finesse-Fux
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Ist da nich Diamantstaub oder so'n Scheiß drin?
Wie is eigtl. deine Meinung zu Teflonpartikeln?
Hab mich nie getraut, weil ich mal gelesen hatte man müsse dann dabei bleiben.
Ballistol hat so'n Teflonspray, da is bloß Teflonstaub und 'n leichtes Lösungsmittel drin. Wenn man das trocknen lässt, hat man Teflonpulver und kann es mit dem Wunschfett vermischen.
 

alexp

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Der Preis ist mir eigentlich fast egal, wenn das Fett wirklich gut ist, war ja auch so doll und hatte IOS gekauft.
Bei der Metanium hatte ich auch das RedLub PTFE verwendet, konnte am Anfang die Geräusche super verhindern, später wurde es aber genauso laut wie mit paar davor verwendeten. Wurde recht schnell dunkel, war sehr überrascht, als ich die Rolle dann zwecks Getriebetausch wieder offen hatte. Ob der eventuell erhöhte Verschleiß (muss nicht unbedingt gewesen sein) am Fett lag, weiß ich nicht, weil nicht weiter nachgeforscht.
 

Dr.Hook

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Was mich mal interessieren würde,hat jemand vielleicht mal andere Fette als die für Rollen vorgesehenen probiert ?
Ich werde irgendwann vielleicht aus Fun bei ner alten Stationärrolle das Castrol LMX Li-Komexfett aus dem Automobil Bereich testen.
Ich hab die Datenblätter nie verglichen oder so,hab aber irgendwie das Feeling das könnte vielleicht gut kommen in diversen Rollenkonstruktionen :emoji_grin:

Zugegeben,ins Wasser sollte sowas nicht kommen.Aber ich denke sofern im Body der Konstruktion verwendet kein Problem.Das Zeug ist brutal gut bei diversen Sachen,und selbst Salzwasser sollte kein so großes Problem sein.
Bei Lagern die mit Schmutz und Nässe in Berührung kommen funktioniert es zumindest super :emoji_ok_hand:
Wäre lustig falls jemand vielleicht sowas schonmal versucht hat und was dazu schreiben kann :)

PS: Günstig ist das Zeug auch noch,unter 10€ ne 300g Tube

PPS: Hab einfach mal das Datenblatt von Castrol reinkopiert,leider aus ner Tabelle,daher die Anordnung:
Verdicker Type Prüfmethoden Einheit Castrol LMX Li-Komplexfett-- Lithium-Komplex NLGI Klasse ASTM D 2172 Farbe Visualgrün Basisöl Viskosität bei 40 °C ASTM D 445 mm²/s 200 Basisöl Viskosität bei 1000 °C ASTM D 445 mm²/s 14 Walkpenetration (60) ASTM D217 1/10mm SKF Emcor (Salzwasser) ISO 11007 SKF Emcor (Destilliertes Wasser) ISO 11007 Wasserauswaschung 4-Ball Weld Load ASTM D 1264 DIN 51350-5 Tropfpunkt ASTM D 566 Fließdruck bei -30°C DIN 51805 Vorbehaltlich der üblichen Fertigungstoleranzen. 265 - 295-- % wt. N °C mbar 2 - 2 0 - 0 < 10 > 2600 > 260 < 1400
 
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alexp

Bigfish-Magnet
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Bin der Meinung, dass wir mit den für Rollen vorgesehenen Fetten gute Produkte haben. Sind zwar durchgehend überteuert, aber die Hersteller haben uns einige Arbeit abgenommen und wir brauchen normalerweise keine großen Mengen. Wollte man wie @dietmar die gesamte Rolle mit Fett füllen, wären die üblichen 10-30g je Döschen natürlich ziemlich wenig (nicht böse gemeint, hatte er mal geäußert).
 

Dr.Hook

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Hab mal geschaut,das Problem ist, dass ich z.B. zu den ReelX Fetten keine Datenblätter finde ,sonst wüsste man besser wie die zu vergleichen sind.
Das einzige was ich finden konnte,das ReelX Medium hat die gleiche NLGI Klasse wie das Castrol Li-Komplex,also beide NLGI 2,müsste also von der Konsitenz fast identisch sein.
Wobei das Castrol sich nach meiner Erfahrung auch nach ner Weile etwas "einläuft",wenn es etwas in Bewegung ist.Könnte mit dem jeweiligen Abrieb der Teile zusammen hängen vermute ich.
Ich verstehe schon was Du meinst @alexp ,aber mich interessiert das schon länger.
Irgendwann wenn ne alte Rolle mal platt ist,teste ich es und berichte dann :)
Das Problem bei mir,ich hab mit so Angelrollen nicht so die Erfahrung,das ist ne sehr filigrane Geschichte vom Aufbau.
Also alles unter der Voraussetzung,dass ich das dann auch hinbekomme,bzw alles wieder zusammen :emoji_grin:
 
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Saturday

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Also alles unter der Voraussetzung,dass ich das dann auch hinbekomme,bzw alles wieder zusammen :emoji_grin:

Ich bekomme das auch hin und habe echt null Talent für Technik! Die Herangehensweise ist entscheidend: Eierpappe zurechtlegen, um separate Fächer für die verschiedenen Bauteile zu haben und evtl. die Schritte des Auseinandernehmens filmen/fotografieren. Dann klappt auch der Wiederzusammenbau am Schluss ;)
 

Dr.Hook

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Dank Dir für den Zuspruch @Sir Saturday ich denke auch ich bekomme das schon hin.Hab auch schonmal an ner Rolle geschraubt, weil mir an mehreren Stellen Sand rein gekommen ist ,und mich das damals derbe genervt hat.Dabei hab ich so ne kleine Feder verloren,und die damals nur mit Glück wieder gefunden.Also das verlieren von so Kleinteilen halte ich unter anderem für die größte Gefahr :emoji_smile: Dein Tipp mit den Eierpappe ist daher super !
Habe aber abseits von Angelkram eh Spaß am rumschrauben,von daher werde ich mich mit der Thematik hundert Pro demnächst mal auseinandersetzen :emoji_thumbsup::)
 

dietmar

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Hi,

bei Angelrollen treffen leider zwei sich schlecht zu vereinbarende Dinge zusammen. Zum einen ist es der Wunsch des Anglers nach einem leichten verschleissarmen Lauf und zum anderen ist da die Schmiertheorie aus dem Maschinenbau. Angelrollen sind "Getriebe" mit viel zu hohem Übersetzungen in einer Stufe, recht geringen Relativbewegungen und daher viel zu hohen Flächenpressungen auf den Zahnflanken der Zahnräder. Je niedriger die Relativgeschwindigkeiten sind, desto "fester" muß ein Öl sein. Das Öl wird durch die Oberflächenhaftung in den Spalt (Lager/Achse oder Zahnflanke/Zahnflanke) gezogen. Dort soll der Druck im Schmiermittel die beiden Oberflächen voneinander trennen und eigentlich eine direkte Berührung der beiden Oberflächen verhindern. Daraus ergeben sich für niedrige Relativgeschwindigkeiten/niedrige Drehzahlen dickflüssige Öle, für sehr hohe Drehzahlen recht dünnflüssige Öle. Bei sehr hohen Belastungen nimmt man dickflüssige Öle, bei niedrigen Belastungen können die Öle dünnflüssiger sein. Fette sind gehärtete Öle. Fette kommen also zum Einsatz bei sehr niedrigen Relativbewegungen und besonders hohen Flächenpressungen. Aus technologischer Sicht sind die in Angelrollen verwendeten Fette durch die Bank zu weich und die Mengen zu gering. Alles andere ist ein "schlechter Kompromiss". Das ist die technische Realität. Man kann versuchen, daraus das Beste zu machen, wie immer das aussieht.

Es gibt beispielsweise mineralölbasierte Fette und synthetische Fette. Die kann man problemlos untereinander mischen. Bei anderen Grundölen sieht das anders aus. Beim "Härter/Eindicker" sieht es leider auch anders aus. Es gibt beispielsweise lithiumverseifte Fette, polyharnstoffverseifte Fette, calciumverseifte Fette..........u.s.w. Leider ist ein Mischen dieser Fette manchmal problematisch. Deshalb sollte man eigentlich immer nur "gleiche" Fette miteinander mischen. Meistens findet man in Angelrollen lithiumverseifte Fette vor (sind die günstigsten). Weiss man nicht um welches Fett es sich handelt, sollte das Getriebe vorher mit z.B. Waschbenzin gereingt werden. Es gibt Listen/Tabellen für die Mischbarkeit/Verträglichkeit verschiedener Fette. Leider sind sich da die Hersteller nicht immer einig.

https://www.google.com/url?sa=t&rct...tat_rz03.pdf&usg=AOvVaw29n90EA3f8Kili4BCLfUG0

https://www.google.com/url?sa=t&rct...rstoffen.pdf&usg=AOvVaw1SxfYwogNiU8F0Wc4Ym2cU

https://www.google.com/url?sa=t&rct...-0002_DE.pdf&usg=AOvVaw3OMp0YB8HAsDAVT-5K7dN8

http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/Schmierfette

........
Die Additive bei Fetten sind wieder eine andere Baustelle.
 

wollebre

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Ich hab schon den Fehler gemacht Reelx medium aufs Getriebe einer kleinen Bc zu schmieren.
Läuft hundsmiserabel, wenn nicht grad Vollast drauf ist. Zu klebrig und fest. Irgendwann is es zuviel.

Wenn man das nimmt, dann nur einen hauchdünnen Film auftragen. Mit dem Medium fette ich sonst nur große Stationärrollen und alle Big Game Rollen.
Die Fette Medium und Soft können aber untereinander zur gewünschten/benötigten Konsistenz gemischt werden. Selbst nach Monate kommt es nicht zur Separation
der Bestandteile!

Seit einige Monate setze ich für kleine bis mittlelgroße Rollen das LIQUI MOLY Marinefett ein. Echt tolles Fett und kann das bedenkenlos empfehlen. Erspare mir damit auch das Mischen der Scandex Fette. Packe damit auch 2RS und offene Kugellager.


Liqui Moly_2.JPG
 
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alexp

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ReelX Medium hört sich von der Konsistenz her interessant an, muss ich mir die beiden auf jeden Fall auch noch besorgen.
 

Drakestar

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Ich benutze heutzutage zu 100% ZPI Grease und Oil. Bekomme damit die reibungslosesten und größten Wurfweiten hin. Das Kurbeln fühlt sich etwas “trocken” an, aber es flutscht. Einzige Ausnahme ist natürlich das Worm Gear; da benutze ich normalerweise einfaches Shimano Grease.
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