Was fürs Köpfchen...

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

NorbertF

Master of Desaster
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Wenn beim Sich Hinterfragen z.B. der Schnappschuss des gefangenen Fisches als DAS Ziel der Angelei herauskommt, kann der Sich-Hinterfragende meines Erachtens ruhig mit dem Angeln aufhören.

Ist mir lieber als wenn eine volle Gefriertruhe das einzige Ziel ist.
Gottseidank bewegen sich wohl fast alle zwischen diesen beiden Extremen, weswegen wir alle ganz entspannt sein können.
 

Dennis Knoll

Bigfish-Magnet
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Die Frage ist auch immer, was einen besonderen Fisch ausmacht...besonders klein, groß, dick, dünn, häßlich, schön, stinkig; gebissen auf Gummi, Spinner, Chatter, Wobbler A, B, C,D ...usw usw.. Für jeden ist etwas anderes "besonders".
Eben das ist der Knackpunkt, weshalb ich da nicht erst darüber urteilen möchte.

Noch vor 4 Jahren hätte ich mich über einen ersten Hecht von 10cm gefreut, heute ist ein 80/90+ in der Regel nichts besonderes mehr, weshalb ich diese oft nicht einmal fotografiere. Aber für jemanden, der vielleicht gerade mit dem Angeln angefangen hat, ein schweres Gewässer hat oder aber diesen Fisch nur selten fängt, kann ein für uns stinknormaler Fisch etwas ganz besonderes sein. Wenn ich dann aus der Fangmeldung entnehmen kann, wie besonders dieser Fang für den Fänger ist, dann freue ich mich über das Teilen seiner Erfahrung. Ich finde es erfrischend lesen, wie sehr sich jemand über seinen (auch noch so kleinen) Fang freut. Ganz gleich wie unbedeutend und redundant dieser für einen selbst wäre.
 

Wolf

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Die kommerziell gefangenen Fische sterben alle so, warum sollte ich mich dann bei Angler darüber aufregen.
(ich persönlich mache es anders, aber dennoch).

Durch die Verwendung des Wortes "Aufregen" bekommt es natürlich schnell den Anschein, dass man sich über den anderen erhebt und ihm Böses will. Die Frage in Deinem Beispiel ist doch aber: wenn es so leicht ist, die Situation (hier langwieriger Tod durch ersticken) durch zwei kurze Handgriffe (auf den Kopp und dann ins Jenseits) erheblich zu verkürzen - warum darf man dann die (aus Gewohnheit resultierende) Handlung (oder hier Unterlassung) nicht auch kritisieren? Weil es anderswo genauso oder "schlimmer" läuft? Das ist doch nicht schlüssig und legitimiert alles - denn es gibt immer eine Handlung / einen Ort / einen Menschen, die/der schlimmer ist.

Allerdings vertrete ich auch die Ansicht, dass diese ganze Hinterfragerei auch zu absurden Auswüchsen führt und man Pareto lange hinter sich gelassen hat. Und da gehört dann auch die Foto-Frage dazu: wir fangen also mit oft drillingsbewehrten - in der Mehrzahl auch noch mit Widerhaken versehenen - Ködern Fische. Wir "passen das Gerät den Fischen an" (Thema UL), was zu längeren Drills führt. Nicht wenige fischen mit geradezu lächerlich kleinen Ködern auf ebenso lächerlich kleine Fische. Und dann diskutieren wir ernsthaft darüber, ob 10 sek. mehr oder weniger an der Luft für ein Foto noch vertretbar sind? Das fände ich eigentlich schräg - wenn es eben nicht diese massenhaft auf YouTube zu sehenden Videos gäbe, wo alle Fische mehrfach vor der Kamera hin- und hergeschwenkt werden, eben nicht 10 sek., sondern mitunter Minuten vergehen und mir nur die Frage bleibt - was soll das? Und darum hat diese Frage dann am Ende doch ihre Berechtigung.
 

NorbertF

Master of Desaster
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wenn es so leicht ist, die Situation (hier langwieriger Tod durch ersticken) durch zwei kurze Handgriffe (auf den Kopp und dann ins Jenseits) erheblich zu verkürzen - warum darf man dann die (aus Gewohnheit resultierende) Handlung (oder hier Unterlassung) nicht auch kritisieren? Weil es anderswo genauso oder "schlimmer" läuft? Das ist doch nicht schlüssig und legitimiert alles - denn es gibt immer eine Handlung / einen Ort / einen Menschen, die/der schlimmer ist.

Absolut richtig, deswegen mache ich ja selbst auch die Kopfnuss und den Kiemenschnitt.
Weil ich es nicht gut finde die Fische elend ersticken zu lassen. Ich meinte aufregen tatsächlich wortwörtlich.
Mir ist bekannt dass wohl 99% der von Menschen gefangenen Fische einfach ersticken. Wenn ich mich jedesmal aufregen würde hätte ich wohl schon einen Schlaganfall oder mehrere.
Es ist einfach übertrieben wie man Angler mit Vorschriften und Regeln überzieht, während es als sonstige Praxis einfach geduldet wird, ja nichtmal jemand darüber redet. Ich habe noch nie irgendwo eine Beschwerde darüber gesehen oder gelesen wie die Fische auf den Netzkuttern und Fabrikschiffen sterben.
Wenn das dann aber ein Angler macht (weil er vielleicht aus einem Land kommt wo ein Fisch einfach ein Fisch ist), dann kriegen alle gleich Weinkrämpfe. Deswegen: mich regt es nicht auf, ich sag da auch nichts dazu wenn ich es sehe.
 

simon van barsch

Echo-Orakel
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Hab jetzt nicht alles gelesen, da ich auf der Arbeit bin. Habe die Tage aber auf einem Youtube Karpfenkanal ein Video von dem Prof. Ahrlinghaus gesehen wo es auch um ähnliche Stresssituationen geht. Hälften, Drillzeit und ähnliches. Dies bezieht sich allerdings alles auf Karpfen. Vielleicht wäre es ja auch möglich ein solches Video in Bezug auf Raubfische zu drehen wo wissenschaftlich dargelegt wird, was eigentlich genau passiert und was dem Fisch wirklich schadet.
 

ranseier

Gummipapst
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Hab jetzt nicht alles gelesen, da ich auf der Arbeit bin. Habe die Tage aber auf einem Youtube Karpfenkanal ein Video von dem Prof. Ahrlinghaus gesehen wo es auch um ähnliche Stresssituationen geht. Hälften, Drillzeit und ähnliches. Dies bezieht sich allerdings alles auf Karpfen. Vielleicht wäre es ja auch möglich ein solches Video in Bezug auf Raubfische zu drehen wo wissenschaftlich dargelegt wird, was eigentlich genau passiert und was dem Fisch wirklich schadet.

Ich habe Arlinghaus Vortrag auch gesehen und er sagt, dass Karpfen extrem unempfindlich reagieren. Es gibt andere Studien, meist auf Englisch zu diesem Thema, und die legen alle dar, dass Zander und Salmoniden wesentlich empfindlicher auf Stress reagieren, d.h. die Mortalität nach C&R steigt. Du kannst also davon ausgehen, dass die meisten Raubfische empfindlich auf Stress sind.

http://www.ifishman.de/fileadmin/us...ublikationen_Scans_aus_Bibliothek/36_hühn.pdf


ranseier
 

- Boris -

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Es gibt andere Studien, meist auf Englisch zu diesem Thema, und die legen alle dar, dass Zander und Salmoniden wesentlich empfindlicher auf Stress reagieren, d.h. die Mortalität nach C&R steigt.

Vielleicht hängt dieses ja mit einem erhöhten Sauerstoffbedarf zusammen (ich weiß gar nicht, ob dieser tatsächlich erhöht ist - aber zumindest kommen Cypriniden ja mit einer geringeren Konzentration deutlich besser zurecht).
 

Meridian

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@ranseier ..haste paar Studien parat? Gerne die englischen auch. Ich mag nämlich Studien & Untersuchungen. ;)

Im Ernst..interessiert mich. Danke falls Du was raussuchen kannst. :wink:
 

yUkOn

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ja, ich mache mir Gedanken darüber was ich da eigentlich mache. Desöfteren.
Und immer komme ich zu der Schlussfolgerung dass es in Ordnung ist.
Absolute Zustimmung meinerseits.

Ich habe früher viele Fotos gemacht und machen lassen, das gehörte immer irgendwie dazu. Hab ich ehrlich gesagt wenig drüber nachgedacht. Egal ob Karpfen, Zander, Hecht und was nicht noch so alles schwerpunktmäßig beangelt wurde. Sicherlich ne Form von Profilierung.
Hab auch in Spanien und Frankreich auf dicke Waller geangelt, wie man das da dann so macht (Köfi). Und da gab es dann schon die ein oder andere Fotosession, auf die ich im Nachhinein sicher nicht stolz bin. Alles andere als fischgerecht. Eigentlich auch alles noch gar nicht soo lange her...

Auch unsere Fische im diesjährigen Panama-Urlaub haben wir i. d. R. fotografiert. Wobei mir ein Foto von einem mittelgroßen Jack dann auch gereicht hat. Und 25 Fotos von übergroßen Hornhechten brauchte ich auch nicht. Ebenso wenig, wie ich Bock hatte, mit Livebaits auf Roosterfisch zu angeln, weil die sonst nur unseren Poppern hinterhergeschwommen sind. Von der anschließenden Fotosession mal abgesehen. Die haben nämlich zwei der wirklich schönen Fische nicht überlebt (kamen aber auch halbtot aus dem Wasser, einfach viel zu tief geschluckt...). Habe dann dankend abgelehnt, als wieder ein Biss auf die Livebait-Rute kam und ich den hätte drillen können. Hätte ich noch vor ein paar Jahren vmtl. nicht getan.

Heute mache ich selbst hin und wieder Fotos, bzw. lasse Bekannte welche machen. Bedeutet mir aber längst nicht mehr so viel wie früher. Besonders schöne Fische haben hin und wieder aber trotzdem mal ein Foto verdient! Einfach mal als Erinnerung, für später oder so.. Die wenigsten schaut man sich ja wirklich regelmäßig an.
Viel bedeutender ist es für mich, wenn ich mir alleine etwas neues vorgenommen habe und das dann auch klappt. Wenn Gewässer, Köder und Technik stimmen und es knallt, das gibt mir den richtigen Schub. Da sind Fotos dann total egal.

Mein Umgang mit den Fischen hat sich in den letzten Jahren denke ich noch weiter positiv geändert. Finger nass und Fisch im Wasser gehört dazu, keine langen Luftaufenthalte, usw. Den Versuch, den Stress für die Fische zu minimieren, finde ich also schon erstrebenswert.

Was das Fische mitnehmen betrifft habe ich wohl inzwischen alle Phasen durch. Vom Angeln mit Opa, wo alles mitgenommen und verwertet wurde, was als Fisch zu identifizieren war (super genial, gab viel eingelegte und zuvor gebratene kleine Rotaugen und die Brassen wurden einfach zu absolut leckeren Frikadellen gemacht) über die absolut strikten C&R Karpfenanglerjahre und die Phasen, wo ich auch einfach keinen "Bock" auf das Ausnehmen und zubereiten von Zander und Co. hatte.
Heute gibt's immer mal wieder Fisch, gerne mal nen Zander oder seit letztem Jahr auf Wolfsbarsch und wenn ein guter Flußbarsch zu tief geschluckt hat, dann gehen eben dieser und seine nachfolgenden 2-3 Kameraden auch mit für die Pfanne. Und die nächsten drei Angeltagen geht dann eben alles wieder zurück. Natürlich nur im Ausland ;-).

Und um das ganze von meiner Seite mal abzuschließen - ich denke, ein bewusst vorsichtiger Umgang mit Fischen, die man zurücksetzen will, ist absolut erstrebenswert. Das sieht aber mit Sicherheit nicht jeder so wie ich. Und nicht jeder kann oder will meine eigenen Standards annehmen. Das kann ich auch nicht verlangen.
Ich kann mir aber sehr wohl die Mühe geben, einen ggf. stressreduzierenden Umgang mit gefangenen Fischen vorzuleben und auf diese Weise auch ein wenig an Mitangler zu appellieren.

Und wenn ich das dann alles so gut mache, dann darf ich auch die dem Menschen ureigenste Freude beim Fang eines schönen Tieres empfinden und muss da nicht ständig meine Motivation oder meinen Umgang mit den Fischen hinterfragen. Betonung liegt auf ständig.
Ich gehe also aus Freude am Angeln Fische fangen und nicht weil ich Fotos machen möchte, um mich ggf. damit zu profilieren oder weil ich Berufsangler werden möchte oder weil ich so gerne Fisch esse. Ich tue es, weil es mir riesig Spaß macht! Und das ist auch gut so.

Ach so, den Spaß beim Angeln empfinde ich natürlich nur im Ausland, bei uns ist Spaß ja i. d. R. verboten. Da geht man besser "hegefischen" ;-).
 

yUkOn

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Dieses Forum beherbergt ja wirklich viele vorbildliche Angler.
Die "bösen" Angler sind sicher alle in anderen Foren unterwegs.
Hier scheint es überdurchschnittlich viele Gutmenschen zu geben.
Für mich sind viele Dinge selbstverständlich die hier so hervorgehoben werden.
Für viele von uns sind viele dieser hier hervorgehobenen Dinge tatsächlich gängige Praxis. Jedenfalls bin ich davon fest überzeugt.
Viele lesen hier aber auch einfach nur still mit, wie ich das z. B. jahrelang getan habe. Und ggf. geben wir hier ja genau für diese Angler Denkanstöße (Credits gehen natürlich in erster Linie an den TE) , damit der ein oder andere ggf. sein eigenes Verhalten beim Angeln und mit den gefangenen Fische hier und da mal überdenkt. Finde ich ne gute Sache!
 

yUkOn

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Da stimme ich total zu. Mir ist das auch egal wie die Fische sterben wenn sie danach gegessen werden.
Die kommerziell gefangenen Fische sterben alle so, warum sollte ich mich dann bei Angler darüber aufregen.
(ich persönlich mache es anders, aber dennoch)..

Die Einstellung kann ich nun wieder überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn Du persönlich einen Fisch entnehmen willst, dies nach hiesigem Recht fachgerecht anstellst und das dann auch für Dich selbst als richtig empfindest, dann muss es Dich doch aufregen, wenn z. B. die direkten Mitmenschen auf alles sch..... und die gefangenen Fische in Plastiktüten ersticken lassen. Ist doch absolut widerlich, die Fische verrecken elendig.

Wenn ich persönlich so etwas sehe, dann rege ich mich innerlich darüber auf. In Frankreich habe ich einem Angler dabei zugesehen, wie er in Amiens einen richtig dicken Aland nach dem nächsten gefangen hat und diese dann alle bei praller Sonne in der Plastiktüte im eigenen Saft hat garen lassen. Absolut miese Nummer. Wollte dem Typen am liebsten in den Arsch treten aber die Vernunft und meine Freundin haben mich davon abgehalten...
 

NorbertF

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Die Einstellung kann ich nun wieder überhaupt nicht nachvollziehen.

Naja, das macht ja nichts :)

dann muss es Dich doch aufregen

Ne ehrlich, muss es nicht und tut es auch nicht.

In Frankreich habe ich einem Angler dabei zugesehen, wie er in Amiens einen richtig dicken Aland nach dem nächsten gefangen hat und diese dann alle bei praller Sonne in der Plastiktüte im eigenen Saft hat garen lassen. Absolut miese Nummer. Wollte dem Typen am liebsten in den Arsch treten aber die Vernunft und meine Freundin haben mich davon abgehalten...

Am deutschen Wesen muss die ganze Welt genesen. Wenigstens Deine Frau ist vernünftig.
Klar ists scheisse, keine Ahnung wie man auf so eine Idee kommt, aber das ist haltnunmal weltweiter Standard. Ausser bei uns. Und wenn man wo zu Gast ist, dann sollte man eben seine Befindlichkeiten dem Gastland anpassen...finde ich halt so.
 

ranseier

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