Dieses Mal nicht unaufgeregt und sachlich. Dieses Mal mit offener Flamme.
Aber ich denke dennoch konstruktiv!
Wann habt ihr euch eigentlich das letzte Mal Gedanken darübergemacht, was ihr da (am Wasser) eigentlich tut oder warum ihr so handelt, wie ihr handelt?
Wenn man angeln geht, dann hat man in der Regel ein Ziel. Vor jedem Ziel liegt aber eben auch ein Weg zu diesem Ziel. Und nicht selten, (oder vielleicht immer?) ist bekanntlich der Weg ja das eigentliche Ziel. Das Blickfeld auf die Dinge engt sich jedoch oft ein, ohne dass wir das bewusst wahrnehmen. Wenn ich also Frage, ob ihr euch Gedanken um euer Tun macht, würden die meisten wohl mit einem klaren „Ja!“ antworten. Schließlich wird bei der bevor stehenden Bodden-Tour doch nichts dem Zufall überlassen. Man informiert sich über dort herrschende Bedingungen, liest sich vielleicht schlau, welche „Waffen“ auf keinen Fall in der Box fehlen sollten und hat auch die sonstige Hardware und wahrscheinlich auch „Software“ in irgendeiner Weise auf den anstehenden Trip vorbereitet. Auch beim Angeln selbst kreisen die Gedanken dann viel um die nötigen Schritte zum Erfolg. Welche Köderfarbe? Hard- oder doch Softbait? Zackig oder ruhig geführt? Und so weiter. Erkennt ihr euch da irgendwo wieder? Das ist nämlich nicht die Art und Weise von „Gedanken machen“ auf die ich hinaus will.
Wenn Tackle-Fragen und der Gleichen, auf der Pyramide aus Dingen über die wir uns Gedanken gemacht haben, ganz oben stehen, dann sollten sie dies ehr im Sinne der Spitze eines Eisbergs. Also faktisch einen ehr unbedeutenden Teil, der an der Oberfläche sichtbar ist, ausmachen. Wie ist das nun wieder gemeint? Bleiben wir bei dem Bild der Pyramide. Es gibt keine Spitze ohne eine Art Fundament. Eine Ebene auf die alles andere überhaupt erst auf baut. Im Sinne der Gedankenpyramide also Dinge über die wir uns grundsätzlich erstmal Gedanken machen sollten bevor wir uns mit allem weiteren auseinandersetzen. Jeder Mensch hat ein Fundament auf dem sein Handeln fußt. Aber dieses ist eben allzu oft ein er unbewusstes Konstrukt. Mit anderen Worten wir Tun eben sehr viel ohne uns selber so richtig damit auseinander gesetzt zu haben. Vielleicht weil man es einfach von vorne herein so macht, wie alle anderen auch. Ob das dann zum „richtigen“ oder „falschen“ Handeln führt soll dabei erstmal gar keine Rolle spielen, sind ja ohnehin sehr subjektiv geprägte Begriffe. Es geht vorwiegend darum sich seines Handelns bewusster zu werden bzw. zu sein. Soweit noch verständlich hoffe ich. Aber Moment mal… sollte es hier nicht um irgendwas mit Angeln gehen?
Stimmt. Angeln… da fällt mir, Oh-Zufall, doch glatt ein Thema ein an dem wir das ganze Mal durchspielen können. Eins das ein bisschen weh tut und auch reichlich Platz für Diskussionen lässt. Die brauchen wir nämlich, damit wir nicht mehr einfach aus Faulheit das tun und denken, was alle tun und denken. Und wir uns endlich auch mal wieder eine eigene Meinung bilden müssen, die dann ihrerseits hoffentlich Einfluss auf unser weiteres Handeln hat.
Soweit so gut. Also ran ans „Beispiel“. Es geht, ihr könnt es euch sicher schon Denken, um Catch&Re… nicht ganz. Aber auch irgendwie schon. Lassen wir den dicken Stamm dieses großen Baumes mal stehen, wurde ja ohne hin schon oft genug dran rum gesägt. Und widmen uns seiner zahlreichen Äste und Triebe. Die sind nämlich etwas pervertiert, schon ziemlich weit und dicht gewachsen und verdecken damit nicht selten grundlegend Wichtiges.
Gut, der Stamm bleibt also stehen. Man fängt Fische und setzt manche Fische nach dem Fang zurück. Das ist in Teilen der (Angler-)Gesellschaft gängige Praxis. Die Frage nach dem richtig oder falsch dieses Handelns wurde schon oft diskutiert und soll hier nicht Thema sein. Also weg mit der Motorsäge, der Stamm bleibt stehen, her mit der Astschere.
Seid ihr euch bewusst, also wisst ihr was ihr tut, wenn ihr einen Fisch fangt, versorgt und gegebenenfalls zurücksetzt? Ich behaupte nein! Was nämlich ganz schnell auf der Strecke bleibt ist der Respekt und die Ehrfurcht vor der Kreatur selbst. Wir Angler tun dem Fisch keinen Gefallen, wenn wir ihn fangen, zu der Erkenntnis ist hoffentlich jeder schon gekommen. Dass man trotzdem Fische fängt und zurücksetzt ließe sich sicher auf unterschiedlichste Art und Weise begründen, vielleicht auch legitimieren. Entscheidend ist aber das der Umgang mit der Kreatur nach bestem Wissen und Gewissen geschehen sollte! Und dazu gehört definitiv, dass man sich ernsthaft mit der Kreatur und seinem Handeln auseinandersetzt. Wie steht es z.B. um die Schmerzwahrnehmung von Fischen? Hat die Fangtiefe Auswirkungen auf den Fisch? Was heißt es, wenn die Schleimhaut eines zurückgesetzten Fisches nach dem Messen zur Hälfte auf der Ruderbank zurückbleibt? Könnte eine Lufttemperatur unter 0°C problematisch für die Kiemen sein? Kann man den Fisch beim Hakenlösen nicht vielleicht im ausreichend großen Kescher lassen, anstatt ihn direkt ins Boot zu zerren? Macht es nicht vielleicht Sinn immer erst den Haken zu lösen, um dann erst abzuwägen ob ein schnelles Fangfoto vertretbar ist? Haben kleine Barsche evtl. auch das Recht vorsichtig zurückgesetzt zu werden, anstatt sie aus einem Meter und mehr zurück zu werfen? Muss man, nur damit Facebook oder Whatsapp davon erfahren, einen Hecht fotografieren, wie man ihn in dieser Größe schon hundertmal gefangen hat? Die Liste an Handlungen, die es zu überdenken, eben bewusster zu tun gilt, ist lang.
Fühlt ihr euch oder euer Handeln an dieser Stelle irgendwie angegriffen? Gut so! Jetzt ratterts nämlich mal im Oberstübchen. Nur weil euch euer Umfeld, eine eingeschliffene kaum noch hinterfragte Handlungsvorlage gibt, in der z.B. der von den Medien ernannte Angelprofi oder Teamangler minutenlang die Besonderheiten des Erfolgsköders erklärt, während der Fisch diesen noch im Maul hat und auf den Armen des Fängers posieren muss, ist diese noch lange nicht richtig. Bewusstes Handeln mit Respekt vor der Kreatur? Fehlanzeige! Kein Wunder, dass viele so ein schlechtes Bild von Anglern haben. Man kann Fische fangen und zurücksetzten, die Art und Weise, das sich bewusst sein, was man da tut, spielt dabei aber eine ganz entscheidende Rolle!
Natürlich haben wir Angst uns ernsthaft mit sowas auseinanderzusetzen, man könnte ja zu dem Schluss kommen, dass die eigene Vorgehensweise nicht den eigenen ethischen Maßstäben entspricht. Wir stehen aber in der Verantwortung uns ehrlich mit dem was wir tun zu beschäftigen! Ansonsten belügen wir uns selbst und zeigen keinen funken Ehrfurcht vor der Natur und ihren Geschöpfen.
Einmal tief Luft geholt… Zurück zur Pyramide: Bevor wir uns also den Kopf über Wurfgewichte von Baitcastrollen, Köderbezeichnungen oder den richtigen Verbindungsknoten zerbrechen, die nur die Spitze der Pyramide darstellen dürfen, sollten wir uns mal ganz grundlegend, eben fundamental, mit unserem Handeln, unser Vorstellung von dem Umgang mit einer Kreatur, im weiteren Sinne dann mit unserem Umgang mit der Natur und gerne auch anderen ganz grundlegenden Dingen auf denen all unser weiteres verhalten überhaupt erst aufbaut, beschäftigen.
Ist der leichte Schnippser ans Ohrläppchen angekommen? Jetzt nehmt mein brennendes Streichholz und werft es auf die Äste und Triebe, die der Baum bis hier hin lassen musste. Ich bin gespannt, ob eine Diskussion stattfinden kann, in der nicht immer wieder am Stamm gesägt wird.
Aber ich denke dennoch konstruktiv!
Wann habt ihr euch eigentlich das letzte Mal Gedanken darübergemacht, was ihr da (am Wasser) eigentlich tut oder warum ihr so handelt, wie ihr handelt?
Wenn man angeln geht, dann hat man in der Regel ein Ziel. Vor jedem Ziel liegt aber eben auch ein Weg zu diesem Ziel. Und nicht selten, (oder vielleicht immer?) ist bekanntlich der Weg ja das eigentliche Ziel. Das Blickfeld auf die Dinge engt sich jedoch oft ein, ohne dass wir das bewusst wahrnehmen. Wenn ich also Frage, ob ihr euch Gedanken um euer Tun macht, würden die meisten wohl mit einem klaren „Ja!“ antworten. Schließlich wird bei der bevor stehenden Bodden-Tour doch nichts dem Zufall überlassen. Man informiert sich über dort herrschende Bedingungen, liest sich vielleicht schlau, welche „Waffen“ auf keinen Fall in der Box fehlen sollten und hat auch die sonstige Hardware und wahrscheinlich auch „Software“ in irgendeiner Weise auf den anstehenden Trip vorbereitet. Auch beim Angeln selbst kreisen die Gedanken dann viel um die nötigen Schritte zum Erfolg. Welche Köderfarbe? Hard- oder doch Softbait? Zackig oder ruhig geführt? Und so weiter. Erkennt ihr euch da irgendwo wieder? Das ist nämlich nicht die Art und Weise von „Gedanken machen“ auf die ich hinaus will.
Wenn Tackle-Fragen und der Gleichen, auf der Pyramide aus Dingen über die wir uns Gedanken gemacht haben, ganz oben stehen, dann sollten sie dies ehr im Sinne der Spitze eines Eisbergs. Also faktisch einen ehr unbedeutenden Teil, der an der Oberfläche sichtbar ist, ausmachen. Wie ist das nun wieder gemeint? Bleiben wir bei dem Bild der Pyramide. Es gibt keine Spitze ohne eine Art Fundament. Eine Ebene auf die alles andere überhaupt erst auf baut. Im Sinne der Gedankenpyramide also Dinge über die wir uns grundsätzlich erstmal Gedanken machen sollten bevor wir uns mit allem weiteren auseinandersetzen. Jeder Mensch hat ein Fundament auf dem sein Handeln fußt. Aber dieses ist eben allzu oft ein er unbewusstes Konstrukt. Mit anderen Worten wir Tun eben sehr viel ohne uns selber so richtig damit auseinander gesetzt zu haben. Vielleicht weil man es einfach von vorne herein so macht, wie alle anderen auch. Ob das dann zum „richtigen“ oder „falschen“ Handeln führt soll dabei erstmal gar keine Rolle spielen, sind ja ohnehin sehr subjektiv geprägte Begriffe. Es geht vorwiegend darum sich seines Handelns bewusster zu werden bzw. zu sein. Soweit noch verständlich hoffe ich. Aber Moment mal… sollte es hier nicht um irgendwas mit Angeln gehen?
Stimmt. Angeln… da fällt mir, Oh-Zufall, doch glatt ein Thema ein an dem wir das ganze Mal durchspielen können. Eins das ein bisschen weh tut und auch reichlich Platz für Diskussionen lässt. Die brauchen wir nämlich, damit wir nicht mehr einfach aus Faulheit das tun und denken, was alle tun und denken. Und wir uns endlich auch mal wieder eine eigene Meinung bilden müssen, die dann ihrerseits hoffentlich Einfluss auf unser weiteres Handeln hat.
Soweit so gut. Also ran ans „Beispiel“. Es geht, ihr könnt es euch sicher schon Denken, um Catch&Re… nicht ganz. Aber auch irgendwie schon. Lassen wir den dicken Stamm dieses großen Baumes mal stehen, wurde ja ohne hin schon oft genug dran rum gesägt. Und widmen uns seiner zahlreichen Äste und Triebe. Die sind nämlich etwas pervertiert, schon ziemlich weit und dicht gewachsen und verdecken damit nicht selten grundlegend Wichtiges.
Gut, der Stamm bleibt also stehen. Man fängt Fische und setzt manche Fische nach dem Fang zurück. Das ist in Teilen der (Angler-)Gesellschaft gängige Praxis. Die Frage nach dem richtig oder falsch dieses Handelns wurde schon oft diskutiert und soll hier nicht Thema sein. Also weg mit der Motorsäge, der Stamm bleibt stehen, her mit der Astschere.
Seid ihr euch bewusst, also wisst ihr was ihr tut, wenn ihr einen Fisch fangt, versorgt und gegebenenfalls zurücksetzt? Ich behaupte nein! Was nämlich ganz schnell auf der Strecke bleibt ist der Respekt und die Ehrfurcht vor der Kreatur selbst. Wir Angler tun dem Fisch keinen Gefallen, wenn wir ihn fangen, zu der Erkenntnis ist hoffentlich jeder schon gekommen. Dass man trotzdem Fische fängt und zurücksetzt ließe sich sicher auf unterschiedlichste Art und Weise begründen, vielleicht auch legitimieren. Entscheidend ist aber das der Umgang mit der Kreatur nach bestem Wissen und Gewissen geschehen sollte! Und dazu gehört definitiv, dass man sich ernsthaft mit der Kreatur und seinem Handeln auseinandersetzt. Wie steht es z.B. um die Schmerzwahrnehmung von Fischen? Hat die Fangtiefe Auswirkungen auf den Fisch? Was heißt es, wenn die Schleimhaut eines zurückgesetzten Fisches nach dem Messen zur Hälfte auf der Ruderbank zurückbleibt? Könnte eine Lufttemperatur unter 0°C problematisch für die Kiemen sein? Kann man den Fisch beim Hakenlösen nicht vielleicht im ausreichend großen Kescher lassen, anstatt ihn direkt ins Boot zu zerren? Macht es nicht vielleicht Sinn immer erst den Haken zu lösen, um dann erst abzuwägen ob ein schnelles Fangfoto vertretbar ist? Haben kleine Barsche evtl. auch das Recht vorsichtig zurückgesetzt zu werden, anstatt sie aus einem Meter und mehr zurück zu werfen? Muss man, nur damit Facebook oder Whatsapp davon erfahren, einen Hecht fotografieren, wie man ihn in dieser Größe schon hundertmal gefangen hat? Die Liste an Handlungen, die es zu überdenken, eben bewusster zu tun gilt, ist lang.
Fühlt ihr euch oder euer Handeln an dieser Stelle irgendwie angegriffen? Gut so! Jetzt ratterts nämlich mal im Oberstübchen. Nur weil euch euer Umfeld, eine eingeschliffene kaum noch hinterfragte Handlungsvorlage gibt, in der z.B. der von den Medien ernannte Angelprofi oder Teamangler minutenlang die Besonderheiten des Erfolgsköders erklärt, während der Fisch diesen noch im Maul hat und auf den Armen des Fängers posieren muss, ist diese noch lange nicht richtig. Bewusstes Handeln mit Respekt vor der Kreatur? Fehlanzeige! Kein Wunder, dass viele so ein schlechtes Bild von Anglern haben. Man kann Fische fangen und zurücksetzten, die Art und Weise, das sich bewusst sein, was man da tut, spielt dabei aber eine ganz entscheidende Rolle!
Natürlich haben wir Angst uns ernsthaft mit sowas auseinanderzusetzen, man könnte ja zu dem Schluss kommen, dass die eigene Vorgehensweise nicht den eigenen ethischen Maßstäben entspricht. Wir stehen aber in der Verantwortung uns ehrlich mit dem was wir tun zu beschäftigen! Ansonsten belügen wir uns selbst und zeigen keinen funken Ehrfurcht vor der Natur und ihren Geschöpfen.
Einmal tief Luft geholt… Zurück zur Pyramide: Bevor wir uns also den Kopf über Wurfgewichte von Baitcastrollen, Köderbezeichnungen oder den richtigen Verbindungsknoten zerbrechen, die nur die Spitze der Pyramide darstellen dürfen, sollten wir uns mal ganz grundlegend, eben fundamental, mit unserem Handeln, unser Vorstellung von dem Umgang mit einer Kreatur, im weiteren Sinne dann mit unserem Umgang mit der Natur und gerne auch anderen ganz grundlegenden Dingen auf denen all unser weiteres verhalten überhaupt erst aufbaut, beschäftigen.
Ist der leichte Schnippser ans Ohrläppchen angekommen? Jetzt nehmt mein brennendes Streichholz und werft es auf die Äste und Triebe, die der Baum bis hier hin lassen musste. Ich bin gespannt, ob eine Diskussion stattfinden kann, in der nicht immer wieder am Stamm gesägt wird.