Schlauchboot - Passt das so oder Hirngespinst?

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#barschig

Echo-Orakel
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Moin Leute,

ich war die letzten Wochen einige Male mit einem geliehenen Belly und zu zweit auf einem 3,30 Meter Schlauchboot unterwegs. Wie das dann ja so ist, wird man schneller angefixt, als es einem lieb ist. Nun muss ich sagen, dass mir das Angeln vom Belly nicht besonders viel Spaß macht. Mein Rücken und meine Knie fühlen sich auf einem Schlauchboot deutlich wohler. Also habe ich mir Gedanken über ein eigenes Schlauchboot gemacht. Da mein Kombi keine Anhängerkupplung hat und ich allgemein die Kosten etc. von einem fest aufgebautem Boot aber scheue, fällt das Thema direkt raus.

Das Boot soll zu 70% auf Vereinsgewässern genutzt welchen, auf welchen keine (E-)Motoren erlaubt sind. Es heißt also Rudern. Die anderen 30% auf Seen oder kleineren Flüssen in den Niederlanden, da ich relativ grenznah wohne.
Da ich das Boot ausschließlich alleine nutze, habe ich mir ein Schlauchboot mit 2,30 Meter länge und durchgehendem Aluboden rausgesucht. Das Boot hat ebenfalls einen aufblasbaren Kiel. Ich habe nun die Hoffnung, dass das ein guter Kompromiss ist. Ist relativ schnell auf- und abgebaut, alleine gut steuerbar und mit wenig Tackle an Board ist ausreichend Platz zum Stehen vorhanden (habe diverse Youtube Videos gesehen, auf denen ein ähnliches Vorhaben auf dem 2 Meter Zeck Hopper umgesetzt wurde).
Um z.B. in den Niederlanden schneller die Spots zu wechseln oder auch mal ne Runde ohne Muskelkraft zu schleppen, soll noch ein Heck E-Motor dran. Das hat aber keine Priorität.

Meint ihr, dass mit so einem Boot umsetzbar ist und anschließend auch Spaß macht oder ist das eher ein fauler Apfel?
 

blankmaster

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Wie lange warst Du auf dem Schlauchboot ?
Meine Schlauchbootkarriere war zuende, nachdem ich ich nach spätestens einer Stunde Rücken- und Knieprobleme gespürt habe.
2,30 m Schlauchbootlänge und stehen (Wellengang ?) - naja. Du solltest das Vorhaben vor einem Kauf unbedingt einmal probieren/testen.

Weil Du fragst : Ich halte es eher für den "faulen Apfel".
 

#barschig

Echo-Orakel
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Die Runden zu zweit auf dem 3,30 Meter Schlauchboot gingen immer 8-12 Stunden. Das war vollkommen in Ordnung. Wellengang gibt es auf unseren kleinen Seen und Teichen eher nicht und ich bin häufiger im Jahr mit meinem 4er Kanadier unterwegs. Das steht allerdings in der Heimat und ist nicht primär fürs Angeln gedacht. Da kann ich auch locker drauf stehen. Alles eine Frage des Gleichgewichts.
 

Frank Herbertsson

Gummipapst
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Ich hatte in der Vergangenheit schon einige Schlauchboote. 2,30 m empfinde ich persönlich schon als sehr klein da geht quasi nicht mehr rein als das was du auf ein Belly packen kannst. Als ideale Länge habe ich wenn ich alleine unterwegs war 270 cm bis 280 cm, am idealsten gefunden. Kann man noch gut rudern und ist auch noch gut händelbar. Vor allen Dingen hast du Platz um dich auch mal auszustrecken.
 

Thomasovic

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Schau dir mal das E-Rider Kayak von Savage Gear an. Das hat einen Hochdruckboden (ähnlich wie bei nem SUP) auf dem man easy stehen kann.
Ich habe die Variante ohne Motorspiegel und fische fast ausschließlich im Stehen.
Es stimmt aber schon was @Frank Herbertsson sagt. Mehr als auf ein Belly kriegt man da nicht drauf. Dafür ist es schnell aufgebaut und leicht zu transportieren.
 

benwob

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Wie lange warst Du auf dem Schlauchboot ?
Meine Schlauchbootkarriere war zuende, nachdem ich ich nach spätestens einer Stunde Rücken- und Knieprobleme gespürt habe.
2,30 m Schlauchbootlänge und stehen (Wellengang ?) - naja. Du solltest das Vorhaben vor einem Kauf unbedingt einmal probieren/testen.

Weil Du fragst : Ich halte es eher für den "faulen Apfel".

Seit ich dieses Video gesehen habe


geht mir der Gedanke auch nicht ganz aus dem Kopf.

Könnte eine schöne einfache schnelle Lösung für unsere immer mehr zuwachsenden Ufer am Fluss sein.
Belly pur ist da wegen der Strömung raus. An vielen Stellen unmöglich sich mit Flossen auf der Stelle zu halten. Das klappt selbst mit Paddeln nicht.
Kajak ist wegen dem Transport auf jeden Fall auch raus. Außerdem hat ein Angelkollegen schon mehrfach angemerkt, dass es damit bei der Strömung auch oftmals nicht sehr angenehm ist.
Belly mit Motor wäre möglich, aber ich finde da geht der eigentliche Vorteil eines Belly verloren (leicht, einfach, unauffällig). Wenn also Motor, warum dann eben nicht dabei im Trockenen sitzen.
In dem Video sieht das recht stabil aus. Angeln im Sitzen kein Problem, macht man im Belly ja auch, aber selbst im Stehen sah das nicht besonders wacklig aus.
Klar, nicht vergleichbar mit 'nem großen Boot und sicher nicht auf 'nem Großgewässer mit Welle, aber dafür ist ja auch nicht gedacht.

da geht quasi nicht mehr rein als das was du auf ein Belly packen kannst.

mehr als auf ein Belly kriegt man da nicht drauf.

Muss man den unbedingt mehr drauf kriegen?


Ganz klar, ein 5m+ Bassboot oder auch "nur" ein schönes Anka ist geil, aber mir geht's dabei nur um den 3 Stunden Trip am heimischen Fluss mit wenigen Slippen.
So ein kleines Schlauchboot bekomme ich wahrscheinlich fast komplett aufgebaut in den Anhänger und an vielen Stellen ohne Probleme ins und aus dem Wasser.
 
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#barschig

Echo-Orakel
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Danke für eure Antworten.
Ich bin selber nur 1,78 kurz und wiege kaum über 70 Kilo. Ich brauche da schon weniger Platz als die Kollegen mit XL Konfektionsgröße. Dazu zwei Ruten und passendes Tackle und entsprechend Verpflegung. Auf den Vereinsgewässern darf ich auch nur eine Spinnrute angelbereit mit am Wasser führen. Daher würde die ungenutzte Rute seitlich am Boot montiert werden. Da gibt es ja ausreichend Möglichkeiten von den üblichen Herstellern.
Die Kayak Modelle von Savage Gear habe ich auch noch in der Auswahl, konnte dazu aber deutlich weniger Informationen von Anwendern finden. Vor allem Langzeiterfahrung fehlte mir da bisher.

Das von benwob erwähnte Video hatte ich auch bereits gesehen. Im Video wird das Zeck Hopper in 2 Meter gezeigt. Das Boot wurde durch einen Boden aus Siebdruckplatte verstärkt und hat keinen V-Kiel und trotzdem lässt sich darauf bequem stehen und das sogar auf der Ostsee in diesem Fall. Natürlich ist bequem eine Frage der Definition, aber das Boot soll ja bewusst ein Kompromiss sein. Etwas mehr Aufwand und Gewicht, als bei einem Belly, ich kann aber auch mal die Beine ausstrecken und vor allem Dingen und das ist mir eben wichtig, ich kann darauf stehen. Für alles andere, sprich größere Sessions oder mal auf ein größeres Gewässer, kann ich beim Kumpel mit aufs größere Schlauchboot. Alles was darüber angesiedelt ist, steht mir im direkten Umfeld sowieso nicht zur Verfügung und sprengt definitiv auch den Preisrahmen.
 

til

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Schlauchboot zum Rudern würde ich höchstens auf einem Teich machen. Sonst lieber ein kleines festes Boot, was aufs Autodach passt.
 

MirkoX

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Hallo barschig, ich kann Deinen Gedanken nachvollziehen. Hab es ähnlich gemacht. Ein kleines Schlauchboot mit Aluboden für den Transport im Kofferraum. Du solltest aber auf 2,50m Länge gehen. Stehen im Boot ist ein Muss und ist kein Problem. Kajak und Belly sind auch für mich nichts .
Habe für mein Boot zwecks Ablage der Ruten, iPad/Echolot und Arbeitstisch noch eine Konsole gebaut. Wird einfach an den Motorspiegel gesteckt. Ich will Ordnung im Boot.

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Thomasovic

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Die Kayak Modelle von Savage Gear habe ich auch noch in der Auswahl, konnte dazu aber deutlich weniger Informationen von Anwendern finden. Vor allem Langzeiterfahrung fehlte mir da bisher.
Mit Langzeiterfahrung kann ich dir leider nicht dienen. Trotzdem bin ich mit dem High Rider Kayak sehr zufrieden. Es ist easy zu transportieren, hat keinen schweren Aluboden und ist super kippstabil. Das Modell mit Motorspiegel wird nicht großartig anders sein. Nur stark befahrene Flüsse oder starken Wellengang würde ich damit meiden. Für deine Einsatzgebiet sollte es aber ausreichen.
 

D.ner

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Ich hatte ein Jahr lang das Erider Kayak von SG, könnte sehr gut für dich passen. Die Frage ist nur ob du mit dem Paddeln per Doppelpaddel bei dem breiten Teil zurechtkommst..mit Emotor ist’s aber flott und wendig. Kann ich wirklich empfehlen, top als kleines Kofferraumboot.
 

Tactical_Fishing

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Wellengang und Schlauchboot ist überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil. Die Teile liegen fantastisch im Wasser und schaukelt nicht. Besser wie jedes "normale" Ruderboot. Das ist auch der Grund, weshalb die Küstenwache weltweit Zodiacs einsetzt. Die können quasi nicht kippen.
 

Johnnyw

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Hab 4 Meter Schlauchboot und auch 4 Meter gfk Boot schon gehabt, die größten Nachteile am Schlauchboot sehe ich darin, dass es extrem anfällig ist was Wind und Strömung angeht, und der Schlauch nimmt doch einiges an Platz weg, die Maße waren fast identisch zum gfk Boot aber im gfk Boot hatte man einfach viel mehr Platz und das ganze lag auch viel stabiler im Wasser, auf nem windstillen kleinen See funktioniert ein Schlauchboot super man kann mit Alu oder Lattenboden durchaus auch drin stehen
 

Einstein

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Ich fische seit über 10 Jahren von 2,70er Schlauchbooten mit Aluboden. Jährlich 20-50 Angeltage, für meine Angelei ideal.
-alleine händelbar, Transport aufgebaut auf dem Autodach
-zu 90% rudern, die restlichen 10% mit 8PS Verbrenner
-Spinnfischen nur alleine, zu zweit ist es zu klein
-Ansitztackle für eine Woche problemlos zu transportieren. Falls doch mal jemand mitkommt, wird ein 1,60m Schlauchboot hinterher gezogen

Ich hatte (leihweise) auch schon andere Boote im Einsatz. Auf einem Lattenboden stehe ich nicht gut (nicht zu verwechseln mit einem Holzboden). Luftboden ist ok, aber für mich zum Spinnfischen nicht ideal. 3m Schlauchboot mit Überbreite und Aluboden (Zeepter Ultra) alleine kaum händelbar an Land. Wiegt aufgebaut ca. 70kg, die Gewichtsangabe auf der Homepage ist falsch.
Hartschalenboote in gleicher Größe sind nicht so kippstabil wie Schlauchboote. Wer schonmal einen Waller von 2m ins Boot gezogen hat, weiß was ich meine. Das Platzangebot bei gleicher Größe ist bei einer Hartschale aber besser. Windanfällig ist ein Schlauchboot auch, dafür aber nahezu kein Tiefgang. Mit den Haken muss man natürlich etwas aufpassen, ich habe bisher immer Glück gehabt.
Wenn ich mir aktuell ein Schlauchboot kaufen müsste, wäre es das Tusker in 2,65m mit Aluboden.
 

eastside

Finesse-Fux
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hab mein 230er Lodestar Schlauchi seit 2011 und damals schon gebraucht erworben. Reicht für mich alleine völlig aus, durch den Holzboden kann man gut im Stehen fischen.
Eine Bakkan findet Platz, ansonsten habe ich immer Echo, Rebelcell Akku und E Motor am Start. Mit E Pumpe ist der komplette Aufbau in unter 10min erledigt. Auch bei Wellengang liegt das Boot sicher im Wasser - besser als ne Anka. Das einzige was mich immer nervt: alles einladen, aufbauen und Rolle rückwärts nach dem Angeltag.0B0201D3-A945-4A49-90F3-7599754F035E.jpeg
 

#barschig

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Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Da war ich wohl nicht der einzige mit ähnlichen Gedankengängen.
Ich werde mir die Tage mal ein paar Boote anschauen, um den Größenunterschied besser beurteilen zu können. Ein Angelladen in der Nähe hat sogar das E-Rider von SG auf Lager, da ich mir das auch gerne live anschauen wollte.
 

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