Guten Morgen liebe Barschalarmer,
ich möchte heute ein Thema ansprechen, dass mich schon einige Zeit beschäftigt. Es geht um die Sanierung des Arendsees durch die Fällung von Nährstoffen.
Zum See, der liegt im Norden Sachsen-Anhalts, ist ca. 515 h groß und mit etwas über 50 m einer der tiefsten Seen Norddeutschlands. Der See verfügt über einen hervorragenden Weißfischbestand, aber auch Barsch und Hecht fühlen sich hier sauwohl. So wohl, dass selbst die ca. 300 Kormorane, die ab Spätsommer bis zum Winter von der Elbe täglich einfliegen, weder den Fischer noch die Freizeitangler stören. Bewirtschaftet wird der See, wie schon angedeutet, von einem Fischer, bei dem man zu moderaten Preisen Tages-, Wochen- und Jahreskarten erwerben kann. Der Fischer setzt im See zusätzlich jährlich mehrere tausend Aale und kleine Maränen aus, sein Haupterwerb neben der Gastwirtschaft. Alles zusammen Grund genug für mich, dort seit einigen Jahren öfter vorbeizuschauen.
Nun wird der See natürlich auch von Badewilligen, Tauchern und Seeglern genutzt. Gerade für die Ersten ist es nicht so toll, dass der See im Früh- und hin und wieder auch im Spätsommer blüht. Grund dafür sind vor allem Nährstoffeinträge aus der intensiven Landwirtschaft über das Grundwasser. Aber auch der stark blühende Kiefernwald rund um den See und tausende Zugvögel, die den See im Winter als Rastplatz nutzen, tragen ihren Teil dazu bei. Kein Problem für viele Ortsansässige, den spricht man mit alten Arendseern, war das schon immer so.
Nun ist es aber so, dass der See in diesem Zustand nicht der Europäischen Wasserahmenrichtlinie (EG-WRRL) entspricht. Das hat zur Folge, dass es seit einigen Jahren eine Sanierung des Sees mittels Phosphorfällung in Planung ist. Dazu wurde der See in den letzten Jahren vielfältig untersucht. Die Umsetzung der Fällung ist nun geplant und vom Landkreis genehmigt. Was aber bis heute nicht klar ist, woher genau (Quellen der Einträge) die Nährstoffe in den See kommen. Auch konnte ich noch nirgends eine verbindliche Aussage zur Auswirkung der Fällung auf den Fischbestand finden. Klar ist, weniger Nährstoff, weniger Fisch, aber in welchem Umfang und welche Arten sind besonders oder weniger betroffen? Auch Aussagen zu den Auswirkungen auf die Zugvögel gibt es keine Angaben.
Das einzige was immer klar in den Vordergrund gestellt wird, ist die verbesserte Qualität für die touristische Nutzung.
Nun noch ein paar Quellen mit detaillierten Infos zur Thematik:
Sanierung des Arendsees in Planung
Sanierung des Arendsees IGB
Arendseeforscher sind Algen auf der Spur
Start zur Seesanierung aufgeschoben
Was mir fehlt, ist eine gründliche Quellensuche und Maßnahmen zur Verhinderung der Einträge, insbesondere aus der Landwirtschaft. Was sollen den Chemiebomben, wenn man die Hauptursache nicht abstellt?
Meiner Meinung nach ist es auch unverantwortlich eine solche Sanierung anzugehen, ohne dass die Auswirkungen auf die Tierwelt klar beziffert werden.
Nun noch ein paar Fragen:
Was haltet Ihr von den geplanten Maßnahmen?
Gibt es anderswo schon Erfahrungen mit solchen Sanierungsmaßnahmen?
Was passiert, wenn diese Sanierung Schule macht? Es ist sicherlich nicht der einzige See, der den Richtlinien nicht entspricht .
VG René
ich möchte heute ein Thema ansprechen, dass mich schon einige Zeit beschäftigt. Es geht um die Sanierung des Arendsees durch die Fällung von Nährstoffen.
Zum See, der liegt im Norden Sachsen-Anhalts, ist ca. 515 h groß und mit etwas über 50 m einer der tiefsten Seen Norddeutschlands. Der See verfügt über einen hervorragenden Weißfischbestand, aber auch Barsch und Hecht fühlen sich hier sauwohl. So wohl, dass selbst die ca. 300 Kormorane, die ab Spätsommer bis zum Winter von der Elbe täglich einfliegen, weder den Fischer noch die Freizeitangler stören. Bewirtschaftet wird der See, wie schon angedeutet, von einem Fischer, bei dem man zu moderaten Preisen Tages-, Wochen- und Jahreskarten erwerben kann. Der Fischer setzt im See zusätzlich jährlich mehrere tausend Aale und kleine Maränen aus, sein Haupterwerb neben der Gastwirtschaft. Alles zusammen Grund genug für mich, dort seit einigen Jahren öfter vorbeizuschauen.
Nun wird der See natürlich auch von Badewilligen, Tauchern und Seeglern genutzt. Gerade für die Ersten ist es nicht so toll, dass der See im Früh- und hin und wieder auch im Spätsommer blüht. Grund dafür sind vor allem Nährstoffeinträge aus der intensiven Landwirtschaft über das Grundwasser. Aber auch der stark blühende Kiefernwald rund um den See und tausende Zugvögel, die den See im Winter als Rastplatz nutzen, tragen ihren Teil dazu bei. Kein Problem für viele Ortsansässige, den spricht man mit alten Arendseern, war das schon immer so.
Nun ist es aber so, dass der See in diesem Zustand nicht der Europäischen Wasserahmenrichtlinie (EG-WRRL) entspricht. Das hat zur Folge, dass es seit einigen Jahren eine Sanierung des Sees mittels Phosphorfällung in Planung ist. Dazu wurde der See in den letzten Jahren vielfältig untersucht. Die Umsetzung der Fällung ist nun geplant und vom Landkreis genehmigt. Was aber bis heute nicht klar ist, woher genau (Quellen der Einträge) die Nährstoffe in den See kommen. Auch konnte ich noch nirgends eine verbindliche Aussage zur Auswirkung der Fällung auf den Fischbestand finden. Klar ist, weniger Nährstoff, weniger Fisch, aber in welchem Umfang und welche Arten sind besonders oder weniger betroffen? Auch Aussagen zu den Auswirkungen auf die Zugvögel gibt es keine Angaben.
Das einzige was immer klar in den Vordergrund gestellt wird, ist die verbesserte Qualität für die touristische Nutzung.
Nun noch ein paar Quellen mit detaillierten Infos zur Thematik:
Sanierung des Arendsees in Planung
Sanierung des Arendsees IGB
Arendseeforscher sind Algen auf der Spur
Start zur Seesanierung aufgeschoben
Was mir fehlt, ist eine gründliche Quellensuche und Maßnahmen zur Verhinderung der Einträge, insbesondere aus der Landwirtschaft. Was sollen den Chemiebomben, wenn man die Hauptursache nicht abstellt?
Meiner Meinung nach ist es auch unverantwortlich eine solche Sanierung anzugehen, ohne dass die Auswirkungen auf die Tierwelt klar beziffert werden.
Nun noch ein paar Fragen:
Was haltet Ihr von den geplanten Maßnahmen?
Gibt es anderswo schon Erfahrungen mit solchen Sanierungsmaßnahmen?
Was passiert, wenn diese Sanierung Schule macht? Es ist sicherlich nicht der einzige See, der den Richtlinien nicht entspricht .
VG René