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Saturday

BA Guru
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Finde ich richtig toll! Habe allein durch die Arbeit an Roving und Solid Tip mit eurer Hilfe schon jetzt so viel gelernt, dass ich alle defekten Ruten in meinem Besitz reparieren werde. Obwohl es sich bei keiner davon "lohnt". Wenn man aber bereits alles Wesentliche für ein Projekt angeschafft hat, sind die Kosten für weitere Arbeiten nicht der Rede wert. Die Ruten sollen einfach wieder fischbar werden und wenn ich sie nicht selbst nutzen mag, verkaufe ich sie günstig oder verschenke sie über den entsprechenden Thread hier an Jungangler oder andere Interessierte.

Jetzt heißt es für mich leider erstmal warten, bis hoffentlich bald der Ringsatz da ist. Dann geht es weiter und ich werde euch wieder berichten.
 

Benny-Q

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Kapere kurz das Thema für eigene Zwecke:
Meine gebrochene Destroyer geht demnächst zum Theo zwecks Solid Tip Umbau.
Wie würdet ihr die Ringe wickeln lassen?
Alles in Schwarz? (Hab auch schon über die Wicklung des Spitzenrings in dunklem Grün nachgedacht)...
PSX_20210804_151034.jpg
 

Saturday

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Ist gestattet ;)

Ich sehe mindestens zwei Optionen:
  1. Entweder so ähnlich wie die Originalen, die ja unterhalb der Einspleißstelle vermutlich am Blank verbleiben. Also müsste Matschewsky rot-grü-rot wickeln. Ich denke den goldenen Streifen in der Mitte kann man vernachlässigen.
  2. Oder in bewusster Abgrenzung der Solid Tip (als "was besonderes") zum restlichen Hohlblank. Da geht natürlich schwarz oder dunkles grün klar, wenn dir das gefällt, aber wenn du z. B. leuchtendes / helles rot oder schwarz-gold (natürlich mehr schwarz als gold) nehmen lässt, sieht es aus wie bewusst als Spitzenaktion deklariert.
Ein Beispiel:
iu
 

Saturday

BA Guru
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EDIT: Ich habe versucht, diesen Post zur konkreten Positionierung der Rutenringe so verständlich und logisch wie möglich aufzubauen. Ich hoffe, das ist mir wenigstens halbwegs gelungen! Falls nicht, scheut euch bitte nicht vor Nachfragen, wie trivial sie euch auch erscheinen mögen.
Unsere Reise geht weiter, denn die die Ringe sind angekommen. Konkret handelt es sich um K-Style-Guides der Firma SeaGuide.
KL20H (Startring)
KL10H (2. Reduction Guide)
KL6M (3. Reduction Guide)
KB6 (Choke Guide)
KT5-KT5-KT5-KT5-KT5 (Running Guides)
KG5-1,8mm (Tip Guide)
Es soll nach KR Concept inkl. Rapid Choke beringt werden. Hier ist der anhand von Rutenlänge, Rollenposition am Blank, Rollengröße sowie Schnurstärke per Software ermittelte Beringungsvorschlag:
KR Guide Placement Software _ Anglers Resource.png
209cm (Rutenlänge)
41,5cm (Spulenachsenspitze der Rolle -> Buttend der Rute)
50,8 cm (Startring -> Spulenachsenspitze der Rolle)
19,9cm (2. Reduction Guide -> Startring)
15,1cm (3. Reduction Guide -> 2. Reduction Guide)
14,1cm (Choke Guide -> 3. Reduction Guide)

Wer bis hierhin noch nicht ausgestiegen ist wird feststellen, dass mir statt meines vorhandenen KL6M ein KL5.5M als 3. Reduction Guide empfohlen wird und dass insgesamt ein Running Guide weniger empfohlen wird als ich angedacht habe. Daher interessiert mich sehr, wie ihr den Beringungsvorschlag meinen Gegebenheiten anpassen würdet.

Trotzdem habe ich den Vorschlag erstmal provisorisch umgesetzt. Startring und 1. Reduction Guide sind an den empfohlenen Positionen, die anderen Ringe habe ich inzwischen wieder abgenommen. Bitte ignoriert auch die Maßangaben auf dem Lineal. Es dient uns lediglich als gerade Kante zum Anlegen der Ringe:
20210805_134219_ZUSCHNITT.jpg

20210805_134246_FILTER.jpgStartring sowie 1. Reduction Guide würde ich an die empfohlenen Positionen wickeln, weil meine vorhandenen Ringgrößen den berechneten Ringgrößen entsprechen. 20" (ca. 50,8cm) Abstand des Startrings zur Spulenachsenspitze ist ein Wert, der ziemlich gut im häufig pauschal empfohlenen Bereich liegt (wenn man z. B. Beringungstabellen konsultiert). Ab dem 3. Reduction Guide komme ich jedoch ins Schwitzen. Mein KB6 ist mehrere Millimeter höher als der empfohlene 5.5er und müsste demzufolge eigentlich deutlich näher an den 2. Reduction Guide heranrücken als angegeben. Dann käme ich aber im vorderen Rutendrittel mit meinen 5 Running Guides + Tip Guide nicht mehr hin. Die Abstände der Running Guides zueinander und zum Spitzenring wären schlichtweg zu groß. Wenn ich jedoch einfach mehr als die geplanten 5 Running Guides anbringe, mache ich mir Sorgen bezüglich des Gewichts im Spitzenbereich, wovor @Waterfall schon gewarnt hatte. Andererseits habe ich von ihm auch mal eine kurze Rute mit Spitzenaktion und sehr sehr vielen Ringen gesehen ...

#HELP! I need somebody :sweatsmile:
 
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Saturday

BA Guru
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Okay, machen wir es optisch und lassen die Berechnungen außen vor:
20210809_162813_ZUSCHNITT.jpg

Vom Handteil aus gesehen macht mich der vierte Ring (erster Running Guide) ein wenig nervös, weil er weiter vom dritten Ring (dem letzten Reduction Guide) weg ist als dieser vom zweiten (mittlerer Reduction Guide). Ich hätte die ersten vier Ringe auch so zueinander anordnen können, dass sie wie eine perfekte Arenbergscheibe aussehen, wenn man in einer Linie hindurchschaut. Aber Anglers Resource schreibt dazu: "For an additional performance tweak, from the bullseye position, move the bottom of the choke guide ring to the top edge of the last reduction guide. We have found that this can “help” the line make the directional change required at the end of the reduction train."
Choke-relative-to-reduction-for-KR.jpg


Es sieht bei mir also ziemlich genau so aus wie in der nebenstehenden Grafik dargestellt. Angeblich hilft das der Schnur, besser "die Kurve zu kriegen", denn ab dem vierten Ring (Choke Guide) soll sie in möglichst gleichbleibendem Abstand dem Blankverlauf folgen und zudem absolut kerzengerade verlaufen. Die ersten drei Ringe haben die Aufgabe, die spiralförmig von der Spule kommenden Schnurklänge zur Linie zu zähmen.
 

Großfischhaker

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@Großfischhaker | Ich habe bezüglich der Qualität deiner Reparatur absolut keine Bedenken. Würde mich sehr freuen, wenn du die Videoclips zu deiner Rute mit uns teilst

Auf deinen Wunsch hin hier ein kleiner Einblick in meine Rutenreparatur beim Theo.
Ich habe eine ISM 63ML+ST in Japan bestellt, welche gebrochen ankam. Der Bruch befand sich ca. 35cm hinterm Spitzenring. 20cm originaler Soli und 15cm tubular Blank waren also abgebrochen.
Der Kontakt und Versand mit und zum Theo war hervorragend. Nach einer kleinen Beratung in Einbeziehung meiner Wünsche, machte sich Theo gleich ran meine Rute zu reparieren. Von dem Anspleißen der originalen Spitze sahen wir ab. Also musste ein neuer Soli ran. Um die Länge der Rute beizubehalten - eben ein längerer.
Der originale ist recht straff und geht in eine sehr straffe ML über. Da ich gerne einen weicheren Soli haben wollte, welcher dennoch sauber in den straffen Blank übergeht, hatte Theo direkt einen passenden parat und fing mit seiner Arbeit an.
Ringe hat er von der originalen Spitze angebunden. Die Verarbeitung hierbei ist makellos.
Den Übergang zum Soli hat er zwischen zwei Ringen gewählt, wodurch man die Verbindungsstelle und das dort gelegte Carbongewickel gut sehen kann.
Der neue Soli ist vorne rum schön weich und geht sehr gut in den Blank über. Genau so habe ich mir das vorgestellt.
Der Soli ist allerdings nicht hundert Prozent gerade eingesetzt. Soll heißen, dass er nicht in gleicher Flucht mit dem Blank steht. Das stört mich jetzt nicht wirklich, sei aber mal erwähnt.

Entjungfert habe ich die zerbrochene und nun reparierte Japanrute beim Dropshotten eines 3" Scissor Comb mit einer 35cm Rotfeder. Auch fein.

Gekostet hat es jetzt:
Kaufpreis durch Asian Fishing Portal rückerstattet
160€ ca. Theo
110€ Steuern und Zoll.

Original wäre die Rute so bei 550€ inkl. Steuern und Zoll gelandet.#
Ich bin zufrieden.
 

Anhänge

IMG_20210728_221847.jpg IMG_20210728_221903.jpg IMG_20210728_221931.jpg IMG_20210801_170804.jpg
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Mr_CG

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Der optische Makel (ich meine die Flucht…so eine Einspleisstelle ist für mich das Zeichen einer „echten Handarbeit“ und würde mich nicht stören, im Gegenteil) ist natürlich nicht so schön, aber in Anbetracht des Gesamtpreises und vor allem: der technischen Verbesserung (dem pers. Geschmack entsprechend) zur Originalrute denke ich durchaus hinnehmbar. Teo mal gefragt wieso das leicht schief steht? Passiert das beim Backen oder einkleben? Bin selber kein Rutenbauer, aber sowas finde ich schon echt spannend….
 

Mr_CG

Gummipapst
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PS: Die Solitip scheint auf den Bildern hinter der Einspleisstelle einen weißen Striemen/Flecken zu haben, ist das dem Original nachempfunden oder eine optische Täuschung?
 

Großfischhaker

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PS: Die Solitip scheint auf den Bildern hinter der Einspleisstelle einen weißen Striemen/Flecken zu haben, ist das dem Original nachempfunden oder eine optische Täuschung?
Das ist nur durchs grelle Licht auf meinem Schreibtisch entstanden.


Bin auch super zufrieden mit der Reparatur. Wichtig ist mir viel eher die Feinfühligkeit und die Haltbarkeit, als ein absolut gerader Blank.
Man bekommt beim Werfen und Drillen nicht ansatzweise das Gefühl, eine Rute mit Schwachstelle im Blank in der Hand zu haben.

Ne hab beim Theo nicht weiter nachgefragt, wieso der Blank "krumm" ist - und krumm ist hierbei wirklich übertrieben
 

Mr_CG

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OK, alles Klaro. Sieht auf den Bildern vielleicht auch heftiger aus als es ist und n Mensch ist halt auch keine CNC-Fräse….Handarbeit eben.
Viel Spaß mit der Solitip!
 

Mr_CG

Gummipapst
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@Sir Saturday : Ich kenn mich da echt nicht aus, sieht aber vom Schnurverlauf harmonisch aus. Der Ringabstand ist allerdings rein optisch ungewöhnlich würde ich sagen …technisch habe ich null Plan
 

Saturday

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Danke für den Bericht zur Reparatur! Für mich sind die Beschreibungen und Bilder sehr wertvoll, weil ich ähnliche Ergebnisse anstrebe und so auch sehe, was gerechtfertigter Aufwand ist und wo ich zu viel Perfektionismus an den Tag lege.

Zu der "schiefen" Spitze kann ich nunmehr aus eigener Erfahrung sagen, dass diese mindestens drei Ursachen haben kann: Erstens kann der konische Schliff eines der Verbindungsteile ein wenig ungleichmäßig werden, was automatisch zu einer Schieflage der Spitze führt, wenn beide Teile vollflächig ineinander stecken. Zweitens kann der Blank versehentlich zu viel Hitze abbekommen und sich verziehen, wenn man den in das Hohlteil gedrückten Epoxy-Kleber gen Spitze zurück laufen lassen will. Dabei hängt man die verbundenen Teile mit der Spitze Richtung Boden auf und erhitzt die Blankstelle etwas über der maximalen Einschubtiefe des Zapfens. Hier im Thread wurde das Vorgehen erläutert und ich habe es direkt umgesetzt. Matschewskys Tipp zum Erhitzen generell ist immer einen Finger am Blank zu haben. Das beherzige ich zwar, aber manchmal ziehe ich wenn es zu heiß wird aus Gewohnheit versehentlich den Finger weg, statt die Hitzequelle :sweatsmile:

Drittens kann die Spitze selbst einfach ein wenig schief sein. Ist auch bei manchen Blankrohlingen so. Aus optischen Gründen könnte man dann die Neigungsrichtung nach unten zeigen lassen (in Biegerichtung des Blanks unter Last).

@Sir Saturday : Ich kenn mich da echt nicht aus, sieht aber vom Schnurverlauf harmonisch aus. Der Ringabstand ist allerdings rein optisch ungewöhnlich würde ich sagen …technisch habe ich null Plan

Genau so empfinde ich das bisher auch. Ich könnte den dritten Ring weiter in Richtung Spitze verschieben und die kleineren Ringe jeweils entsprechend nachziehen, um das Ergebnis gefälliger und gewohnter zu machen. Allerdings glaube ich, dass genau dieser Anspruch der konsequenten Umsetzung "moderner" Beringungskonzepte im Weg steht. Es fällt schwer, sich von bestimmten Konventionen zu lösen, wie dem altgewohnten zur Spitze hin sukzessive abnehmenden Ringabstand.
 
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Cobe

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Vielen Dank, dass du dein Projekt so umfangreich vorstellst.
Hier mal meine Meinung dazu in Kurzfassung: Der dritte Reduction Guide ist zu hoch. Ich würde einen kaufen, der nicht so hoch baut, also zB eine Nummer kleiner. Dann rückt er auch automatisch weiter Richtung Spitze, der Abstand zum zweiten Reduction Guide vergrößert sich und du hast einen harmonischen Verlauf. Meiner Meinung nach darf der Abstand zwischen den Ringen zur Spitze hin niemals größer werden, da die Kraft des Blanks zur Spitze hin abnimmt und die Belastung anständig verteilt werden muss.
 

Saturday

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@Cobe | Ich stelle es sehr gern so ausführlich vor, weil ich dabei selbst viel lerne und ständig Rückmeldungen bekomme. Es ist fast so als würde ich nicht allein sondern im fachkundigen Team an der Rute arbeiten. Daher danke ich dir für deinen Beitrag zum Gesamtergebnis :)

Deine Analyse trifft den Nagel auf den Kopf. Ich habe die Ringe als Set von SeaGuide gekauft, aber per Fuji KR GPS (Guide Placement Software) hatte ich mir schon vorab errechnet, dass der dritte Reduction Guide ein anderer mit wenigen Millimetern abweichender Ringhöhe sein sollte. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, außer, dass SeaGuide sicherlich ihre Gründe für die Setzusammenstellung haben werden und ich bestimmt trotzdem klarkommen würde. Dass wenige Millimeter solch eine Auswirkung haben, hätte ich vorher nicht erwartet und bin aus der Sache für das nächste Mal schlauer geworden.

Da mein Projekt aber "on limited Budget" läuft, habe ich mir eine Alternative zur Nachbestellung des idealsten dritten Reducers überlegt, mit der ich nicht unzufrieden bin. Die Rute rotiert gerade schon im Trockenmotor und ich werde zeitnah Bilder einstellen. Jedenfalls habe ich noch einen weiteren Running Guide positioniert, sodass es letztlich 10+1 geworden ist. Ganz schön viele Ringe für ca. 2,10m Rutenlänge, aber sie sind ja klein und leicht, weswegen ich mir im Vergleich zu früheren Beringungskonzepten wie COF (Cone Of Flight) keine Sorgen um das Gewicht mache.

Immerhin sind die Running Guides im flexibelsten vordersten Drittel der Rute jetzt um die 10cm voneinander entfernt, was wohl ein ganz guter Wert sein soll. Im RodMaker Magazine wird eine Äquidistanz von 4 bis 4.5 inch empfohlen. Interssant wird vor allem in der Praxis, ob die Rapid Reduction / Rapid Choke bei mir aufgeht. Nicht weil der Starter so nah an der Rolle wäre (mit ca. 50cm Abstand zur Spulenachsenspitze ist er in einem ziemlich gewöhnlichen Bereich), sondern weil die sog. Reduction Guide Train durch die Bauhöhe des dritten Ringes so kurz ist. Den genauen Wert habe ich gerade nicht parat, kann ihn aber bei Interesse nachliefern.

Auf die Idee bin ich in Anlehnung an die Microwave-Guides gekommen. Ich dachte mir, wenn Schnurklänge so schnell reduziert werden können wie bei diesem System, ist meine kurze Reduction Guide Train doch noch verhältnismäßig lang und damit hoffentlich völlig im Rahmen des Sinnvollen. Einen klitzekleinen Widerspruch möchte ich mir in diesem Zusammenhang übrigens leisten: Stell dir statt dem Microwave-Starter mal zwei separate Guides vor, die einfach ganz nah aneinander platziert werden und deren Ringeinlagen zueinander genau die Arenbergscheibenoptik des Microwave-Startrings haben. Dann stellst du fest, dass der Abstand vom zweiten Reduction Guide zum dritten viel größer ist als der vom zweiten zum ersten. Also wird der Ringabstand zur Spitze hin an dieser Stelle im Microwave-System ausnahmsweise größer. Ich nehme an das ist deswegen kein Problem, weil die meisten Blanks an dieser Stelle noch kaum mitarbeiten und Ringstege sowie Blankstärken dort noch verhältnismäßig kräftig sind, sodass keine punktuelle Überbelastung entsteht.
 
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Waterfall

Barsch Vader
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EDIT: Ich habe versucht, diesen Post zur konkreten Positionierung der Rutenringe so verständlich und logisch wie möglich aufzubauen. Ich hoffe, das ist mir wenigstens halbwegs gelungen! Falls nicht, scheut euch bitte nicht vor Nachfragen, wie trivial sie euch auch erscheinen mögen.
Unsere Reise geht weiter, denn die die Ringe sind angekommen. Konkret handelt es sich um K-Style-Guides der Firma SeaGuide.
KL20H (Startring)
KL10H (2. Reduction Guide)
KL6M (3. Reduction Guide)
KB6 (Choke Guide)
KT5-KT5-KT5-KT5-KT5 (Running Guides)
KG5-1,8mm (Tip Guide)
Es soll nach KR Concept inkl. Rapid Choke beringt werden. Hier ist der anhand von Rutenlänge, Rollenposition am Blank, Rollengröße sowie Schnurstärke per Software ermittelte Beringungsvorschlag:
Anhang anzeigen 180766
209cm (Rutenlänge)
41,5cm (Spulenachsenspitze der Rolle -> Buttend der Rute)
50,8 cm (Startring -> Spulenachsenspitze der Rolle)
19,9cm (2. Reduction Guide -> Startring)
15,1cm (3. Reduction Guide -> 2. Reduction Guide)
14,1cm (Choke Guide -> 3. Reduction Guide)

Wer bis hierhin noch nicht ausgestiegen ist wird feststellen, dass mir statt meines vorhandenen KL6M ein KL5.5M als 3. Reduction Guide empfohlen wird und dass insgesamt ein Running Guide weniger empfohlen wird als ich angedacht habe. Daher interessiert mich sehr, wie ihr den Beringungsvorschlag meinen Gegebenheiten anpassen würdet.

Trotzdem habe ich den Vorschlag erstmal provisorisch umgesetzt. Startring und 1. Reduction Guide sind an den empfohlenen Positionen, die anderen Ringe habe ich inzwischen wieder abgenommen. Bitte ignoriert auch die Maßangaben auf dem Lineal. Es dient uns lediglich als gerade Kante zum Anlegen der Ringe:
Anhang anzeigen 180777

Anhang anzeigen 180778Startring sowie 1. Reduction Guide würde ich an die empfohlenen Positionen wickeln, weil meine vorhandenen Ringgrößen den berechneten Ringgrößen entsprechen. 20" (ca. 50,8cm) Abstand des Startrings zur Spulenachsenspitze ist ein Wert, der ziemlich gut im häufig pauschal empfohlenen Bereich liegt (wenn man z. B. Beringungstabellen konsultiert). Ab dem 3. Reduction Guide komme ich jedoch ins Schwitzen. Mein KB6 ist mehrere Millimeter höher als der empfohlene 5.5er und müsste demzufolge eigentlich deutlich näher an den 2. Reduction Guide heranrücken als angegeben. Dann käme ich aber im vorderen Rutendrittel mit meinen 5 Running Guides + Tip Guide nicht mehr hin. Die Abstände der Running Guides zueinander und zum Spitzenring wären schlichtweg zu groß. Wenn ich jedoch einfach mehr als die geplanten 5 Running Guides anbringe, mache ich mir Sorgen bezüglich des Gewichts im Spitzenbereich, wovor @Waterfall schon gewarnt hatte. Andererseits habe ich von ihm auch mal eine kurze Rute mit Spitzenaktion und sehr sehr vielen Ringen gesehen ...

#HELP! I need somebody :sweatsmile:

Prinzipiell funktioniert eine möglichst leichte Beringung der Rute nur durch a) wenig Ringe, oder b) leichte Ringe (Titan). Ich bin der Meinung, dass eine enge Beringung mit vielen Kontaktpunkten (=Ringen) zu einer besseren Lastverteilung im Blank führt, was wahrscheinlich in besserer Rückmeldung (mehr Kontaktpunkte zw. Schnur und Blank) und auch mehr Stabilität (Lastverteilung großflächig über gesamten Blank) resultieren KÖNNTE. Man könnte noch philosophieren ob sich ein so beringter Blank auch besser auflädt und dadurch weiter wirft, oder ob die Schnurreibung dann wieder größer wäre und diesen Umstand hinfällig macht. Für mich ist die Rückmeldung und Wurfweite in der Praxis so aber kaum ohne sehr großen Aufwand vergleichbar und daher nur Spekulation - das lass ich einfach so im Raum stehen, vielleicht hat ja jemand anderes eine Meinung dazu :D Was man aber bereits während der Beringung toll testen kann ist die Lastverteilung durch die Ringplatzierung, und da haben UNTER LAST viele Ringe immer ein optisch besseres und harmonischeres Ergebnis gebracht. In der Praxis ist der Blank aber (leider) nur selten über längere Zeit solchen Kräften ausgesetzt, so dass es bei vielen Ringen wirklich enorm wichtig ist, mit entsprechend leichten (klein / Titan) zu beringen. Wirklich Sinn macht das m.M. nach besonders bei sehr leichten Ruten (bruchanfälliger bei Überlastung, durch viele Ringe bessere Lastverteilung -> besonders bei Solidtips!) und parabolischen Blanks (gleichmäßige Biegung über ganzen Blank). Bei Blanks mit viel Backbone brauche ich auf dem kaum arbeitenden Teil nicht so viele Kontaktpunkte um eine harmonische Aktion zu erlangen. Die Polen machen das schon ewig so und ich wundere mich eigentlich dass das in Dtl. bisher kaum angekommen ist.

Ich versuche mal zusammenzufassen wie ich meine Ruten (Spinnings) beringe, vielleicht hilft dir das:

1. Griff montieren/ verkleben + Rolle montieren
2. Spulenachse an Tischkante anlegen (Verlängerung der Spulenachse)
3. Schnittpunkt Tischkante/ Spulenachse ergibt Chokepoint (da kommt der KB hin)
4. Reductionguides am Blank mit Schrumpfschlauch befestigen
5. Ringe so verschieben, dass die Ringe auf einer Linie mit der Tischkante stehen (wie mit deinem Lineal)
6. ggf. Choke verschieben
7. restliche Ringe in abnehmenden Abständen verteilen

Fertig!

Sollte dabei irgend etwas nicht passen entscheide ich meist zu gunsten einer optisch ansprechenden Lösung. Das würde ich dir bei dem Problem mit dem Abstand zw. Choke und 3. Ring auch empfehlen. Im „schlimmsten“ Fall macht die Schnur am nächsten Ring einen Knick von 3° mehr.. Meistens beringe ich nicht strikt nach dem KR-System sondern entscheide spontan über die Platzierung der Ringe und probiere auch mal eine neue Ringaufteilung angelehnt an das KR aus. Suche dir eine optisch ansprechende Lösung, denke nicht zu viel darüber nach und befestige die Ringe. Ich kann mir kaum vorstellen, dass solch geringfügige Abweichungen der Ringplatzierung in der Praxis relevant sind. Keine meiner Ruten ist genau wie die anderen beringt, und ich habe keine die sich merklich schlechter/ besser wirft. Das einzige was für mich wirklich merkbar positiv ist, ist die bessere Lastverteilung durch mehr Ringe.

Übrigens haben Daiwa Rollen einen steileren Spulenwinkel, weshalb der Chokepunkt deutlich näher am Griff steht als bei anderen Rollen. Ich fische deshalb gern Daiwas, weil ich so mehr Runningguides am Blank habe, wenn ich die Rute nach der Rolle entsprechend beringe. Die Polen sorgen mit dem Dolphin Reelseat z.B. dafür, dass der Spulenwinkel künstlich steiler gemacht wird und man so noch früher mit kleinen Runningguides beringen kann (die nutzen sogar nur 2 Reductionguides).

Im Endeffekt gibts viele richtige Wege und das KR System hat sich auch nur irgendjemand ausgedacht. Probiere ein bisschen aus, verschiebe die Ringe, biege etwas am Blank rum und wenn dir das gefällt dann baue es so. So wie du es angehst wirst du es nicht falsch machen, und wenn du dadurch später doch 30cm Wurfweite einbüßt wirst du es auch nicht merken ;) Viel Spaß beim basteln!
 

Saturday

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Danke für deine ausführliche Reaktion, lieber Waterfall. Auch du bist durch deine Tipps und Tricks (schon vor diesem Post hier) für's Zustandekommen des Projekts "mitverantwortlich" :)

Bei Blanks mit viel Backbone brauche ich auf dem kaum arbeitenden Teil nicht so viele Kontaktpunkte um eine harmonische Aktion zu erlangen. Die Polen machen das schon ewig so und ich wundere mich eigentlich dass das in Dtl. bisher kaum angekommen ist.

Meinst du die Leute von Fishing Art, oder an wessen Ruten sind dir da konkret bekannt? Ich suche schon länger nach einer guten Bilderquelle als Dokumentation von Beringungen und wie sie entstanden sind, um sich davon inspirieren zu lassen.

Ich versuche mal zusammenzufassen wie ich meine Ruten (Spinnings) beringe, vielleicht hilft dir das:

[...]
2. Spulenachse an Tischkante anlegen (Verlängerung der Spulenachse)
3. Schnittpunkt Tischkante/ Spulenachse ergibt Chokepoint (da kommt der KB hin)
[...]

Im Grunde bin ich so vorgegangen, aber irgendwie wurde ich mit der Tischkantenmethode nicht so richtig warm. Spulenachsen sind kurz und verändert man den Winkel um nur Millimeter, kommen total andere Ergebnisse bezüglich des Choke Points heraus, obwohl die Achse meinem optischen Eindruck nach immer noch genau auf Kante liegt. Entweder ich finde beim nächsten Projekt eine sinnvolle Verlängerungsmöglichkeit der Spulenachse, oder werde mich erneut mehr auf andere Parameter konzentrieren. ... Dazu kommt, dass ich meine Ruten nicht mit Rollen "verheirate" wie es hier im Forum immer so schön heißt. Ich will sie also gar nicht für ein konkretes Rollenmodell beringen, sondern eher für eine konkrete Spulengröße.

Die Autoren des RodMaker Magazine schreiben dazu in der Ausgabe V10 #4:
Earlier New Guide System instructions relied upon the reel spool upsweep in order to determine the location of what we’re calling the 'choker' guide. Trouble is, different reels possess different upsweep amounts and some reels with very little upsweep, when used on shorter rods, would result in the choker guide location being somewhere far off and beyond the tip of the rod blank! Reel upsweep angle isn’t really an issue in casting, however, as reels don’t “shoot” line like a rifle shoots a bullet. The line is simply pulled off the reel spool and gravity begins pulling the line downward as soon as the line leaves the spool. Thus, a better method for locating the choker guide is needed.


Was mein "akutes" Problem mit dem 3. Reduction Guide des aktuellen Projekts betrifft, bin ich quasi deiner Empfehlung gefolgt und habe die Optik meinen Gegebenheiten angepasst. Die Reduction Guide Train habe ich wie von der Software errechnet belassen, was auch beim Blick durch die Ringflucht die gewünschten konzentrischen Kreise ergeben hat. Durch einen weiteren Laufring (nunmehr 10+1) habe ich den Choke Guide etwas weiter zurück versetzen können. Der optische Eindruck ist jetzt also wie in der linken Grafik (statt wie in der rechten mit nach vorn versetztem Choke Guide). Immerhin konnte ich strikt bei KR bleiben, so wie ich es wollte, habe jetzt aber wirklich einen ziemlich rapiden Choke.
concircles_42653_lg.gif
Choke-relative-to-reduction-for-KR.jpg
 
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Barsch Vader
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Danke für deine ausführliche Reaktion, lieber Waterfall. Auch du bist durch deine Tipps und Tricks (schon vor diesem Post hier) für's Zustandekommen des Projekts "mitverantwortlich" :)



Meinst du die Leute von Fishing Art, oder an wessen Ruten sind dir da konkret bekannt? Ich suche schon länger nach einer guten Bilderquelle als Dokumentation von Beringungen und wie sie entstanden sind, um sich davon inspirieren zu lassen.

Schau mal auf Jerkbait.pl nach den Begriffen „delfin“ und „delta system“. Delfin bezeichnet den entsprechenden Rollenhalter, das delta System ist das angepasste Beringungskonzept. Wenn du dich mit Google Übersetzer etwas durchklickst findest du dort unendlich viel Wissen zum modernen Rutenbau. Die Osteuropäer sind da echt deutlich weiter. Wenn du nach der Blankmarke „Qualia“ suchst findest du auch viele Beiträge zu dem Thema. Der Hersteller der Blanks - ein bekannter polnischer Rutenbauer - hat den Delfin Rollenhalter und das Delta System erfunden.
 

Saturday

BA Guru
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Wo hast du denn von diesen Leuten und dem System erfahren? Man surft doch nicht gänzlich zufällig per Übersetzungssoftware in polnischen Forenseiten herum, oder? Hat das Forum irgendwie ne boardeigene Suche? Übers Durchklicken in der Rutenbau-Sektion bin ich nicht weit gekommen.

Allein schon der Rollenhalter ist extrem spannend, trägt aber auch ziemlich dick auf:

PS: Im RBF wurde ja "echt toll" auf deine Fragen zu dem Thema eingegangen :p Hast du evtl. hier mal einen entsprechenden Thread eröffnet? Gibt ja auch ein paar verrückte Experten im BA.
 
Zuletzt bearbeitet:

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Barsch Vader
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Wo hast du denn von diesen Leuten und dem System erfahren? Man surft doch nicht gänzlich zufällig per Übersetzungssoftware in polnischen Forenseiten herum, oder? Hat das Forum irgendwie ne boardeigene Suche? Übers Durchklicken in der Rutenbau-Sektion bin ich nicht weit gekommen.

Allein schon der Rollenhalter ist extrem spannend, trägt aber auch ziemlich dick auf:

PS: Im RBF wurde ja "echt toll" auf deine Fragen zu dem Thema eingegangen :p Hast du evtl. hier mal einen entsprechenden Thread eröffnet? Gibt ja auch ein paar verrückte Experten im BA.

Naja, spätestens wenn man Infos zu speziellen Blanks (gerade UL-L) sucht, kommt man im RBF auch schnell an seine Grenzen. Meist sind dort 2-3 Leute dabei, die einem Rückmeldung zu Barschblanks geben können, an sonsten ist der Fundus an Informationen dazu dort auch recht schnell ausgeschöpft.. Und wenn man selbst dort mit solchen Detailfragen eher exotisch wirkt, muss man sich anderweitig informieren :D Nein im Ernst, gerade die Osteuropäer und auch Franzosen (rodhouse forum) haben da extreeeem viel GUTEN Content zum Rutenbau von leichten Spinnruten, das ist gar nicht vergleichbar zu den Informationen aus deutscher Hand. Mittlerweile schaue ich eher dort als hier im RBF wenn ich Informationen zu bestimmten Blanks suche.

Jerkbait.pl hat eine Suche für registrierte Mitglieder - lohnt sich aber. Die Rollenhalter sehen ungewöhnlich aus, sind aber bei weitem das leichteste was man verbauen kann.. Dort sind Ruten unter 50g mit vollwertigen Griffaufbauten echt keine Seltenheit, während hier die meisten Customruten bei ca. 80-100g liegen (UL-L Range). Wenn du genau nachlesen willst, schau dir mal den Artikel an:

 

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