Wie schon im Alphas CT SV 70 Thread angekündigt, möchte ich ein kurzes Review zu meiner NS Blackhole Rute zum Besten geben. Da es hierfür noch keinen Thread gibt, mache ich einfach einen neuen auf und hoffe, dass andere Besitzer von Ruten dieses Herstellers ebenfalls beitragen, um mehr Infos über diese Ruten zur Verfügung zu stellen.
Bei meinem Modell handelt es sich um die NS Blackhole Silk Rod Nano C692ML (ab jetzt einfach Silk Rod, dass ich nicht so viel tippen muss). Kurz zu den technischen Daten der Rute (Herstellerangaben):
Länge: 2.06m (zweiteilig)
Gewicht: 107g
WG: 5-21g
Die Silk Rod, gepaart mit einer Alphas CT SV 70 SHL, ist jetzt seit zwei Wochen in meinem Besitz, in dieser Zeit habe ich sie ca. 15h vom Ufer und etwa 5h vom Kajak gefischt. Das Review ist also keinesfalls abschliessend, aber vielleicht bekommt der eine oder andere dennoch eine Info die im weiterhilft, oder kann eine spezifische Frage stellen die ich vielleicht beantworten kann. Ich werde mein Review in verschiedene Unterkategorien einteilen, ich hoffe ich vergesse dabei nichts.
Verarbeitung, "look and feel": Der Blank der Rute die ich bekommen habe ist absolut gerade, die Zierwicklungen wirken auf mich absolut sauber und ich kann keine Lacknasen oder ähnliches feststellen. Die Hakenöse tut ihren Job, finde ich ausserdem ein cooles Detail das ja mittlerweile bei vielen Ruten fehlt. Mit der Alphas ist die Rute schön am Foregrip ausbalanciert, wobei man bei einer solch leichten Rute ja kaum von Kopflastigkeit sprechen kann. Optisch gefällt mit die Rute sehr gut - viel schwarz, Beschriftung und Zierwicklungen in Gold (nur Starterring) und Grün, ingsesamt ziemlich schlicht.
Einsatzgebiet: Gedacht war die Silk Rod von mir als mittlere Barschrute für den Einsatz von gewissen Rigs und "normalen" Jigs. Mittlerweile kann ich sagen, dass die Rute für meine Fischerei eher als schwere Barschrute einzustufen ist, die ich sicher auch mal als leichte Bootsrute für Zander missbrauchen werde. Die Rute hat für eine ML ein ziemlich hohes angegebenes WG und einen äusserst straffen Blank mit guter Rückstellgeschwindigkeit. Gefischt habe ich bisher hauptsächlich das Jika-Rig mit Krebsen und Creatures, T-Rig, und Skirted Jigs und Bleiköpfe zwischen 4 und 10g. Das C-Rig hing ebenfalls für ein Paar Würfe dran, hier bevorzuge ich aber für meinen Führungsstil eine andere Blankcharakteristik. Ich persönlich würde keine Hardbaits an der Rute fischen wollen. Für Twitchbaits mag sie der eine oder andere als passend erachten, ich bevorzuge dafür aber einen etwas nachgiebigeren Blank. Für Crankbaits ist sie meines Erachtens ungeignet.
Wurfeigenschaften und Wurfgewicht: Die untere Grenze der Rute habe ich bisher nicht wirklich ausgelotet. Ich denke aber, dass die 5g durchaus realistisch sind, wenn man kürzere präzise Würfe machen will oder die Bremsen seiner BC weiter aufmachen kann, als ich mir das zutraue Das leichteste was ich bisher geworfen habe waren kleine Cranks mit 3.7g (absolut nicht das Einsatzgebiet der Rute, hatte aber nur die eine dabei). Diese gingen auf ca. 12-15m, mit relativ guter Genauigkeit. Die meisten Würfe habe ich aber mit dem Jika-Rig (5g) und 3" Trailer gemacht. Hier lädt sich der Blank schon schön auf und bringt den Köder auf absolut fischbare Distanzen (35-40m gemessen mit Google Maps). Nach oben hin habe ich das Wurfgewicht mit 12g+3" (ca. 16g) noch nicht vollständig ausgereizt, viel mehr würde ich persönlich aber nicht voll durchziehen wollen.
Ködergefühl und Bisserkennung: Wohl der wichtigste Teil des Reviews - spürt man den Köder und bekommt man Bisse mit? Meines Erachtens ist die Übertragung der Silk Rod gut bis sehr gut. Am besten gefällt sie mir, wenn ich Köder mit Bodenkontakt fische (Jika- oder T-Rig geschliffen oder mit kleinen Sprüngen geführt). Dabei merke ich wirklich alles, was am Köder passiert, Steinkontakte sind überdeutlich und Bisse von Mini-Barschen kommen sehr direkt in der Hand an. Gejiggt habe ich bisher leider nur unter erschwerten Bedingungen - ca. 6-8m Wassertiefe, viel Wind und dichtes Kraut, d.h. sehr weicher Boden. Dabei habe ich den Bodenkontakt mit 8g schon ziemlich deutlich gemerkt, 5g geht aber bei besseren Bedingungen schon gut - leichter habe ich nicht gejiggt. Hier muss ich ehrlich zugeben dass ich andere Ruten zum jiggen vorziehe. Der Blank ist dafür gut geeignet, aber ich bekomme gefühlt nicht so viel Feedback wie bei meiner Tailwalk Egin oder 2017er Rocksweeper.
Drilleigenschaften: Leider hatte ich die meisten Drills letzten Freitag vom Kajak, wo die Barsche gefühlt so schlapp waren wie selten. Folglich haben es diverse Fische um die 25cm nicht geschafft, eine nennenswerte Biegung in den Blank zu bringen. Allerdings hat sich die Rute bei zwei Hechten um die 40cm schon annehmbar gebogen. Die Silk Rod ist aber sicher keine Spassrute für kleine Fische, da muss schon ein ordentlicher (oder ausserordentlich motivierter) Barsch rangehen, bevor man von einem nennenswerten Drill sprechen kann. Der Fischkontakt im Drill ist ausserdem sehr direkt - kenne ich so sonst nur von meiner Rocksweeper (2017er L-Modell). Man spürt jeden Kopf- und Flossenschlag, die Rute puffert nicht viel weg. Ein längeres Vorfach und Fingerspitzengefühl beim Drill sind sicher keine schlechte Idee, um die empfindlichen Barschmäuler nicht allzu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Ausgerissene Haken oder grosse Löcher im Barschmaul hatte ich aber bisher noch nicht.
Fazit: Aus meiner Sicht eine absolut gelungene Rute, die von Lurenatic zu einem guten Kurs angeboten wird. Von den wenigen Kommentaren, die ich zu den Darkhorse Ruten desselben Herstellers gesehen habe, scheinen diese günstigeren Ruten sehr allroundtauglich zu sein. Das ist die Silk Rod für mich nicht wirklich - sie hat eine sehr starke Tendenz zu Gummi, wobei ich das Haupteinsatzgebiet weiterhin bei Jika, Chebu und (Skirted) Jig sehe. Für stark arbeitende Köder wie Cranks oder Spinner/Chatterbaits ist die Rute zu direkt in ihrem Feedback. Die Rute werde ich in den kommenden Wochen sicher viel in der Hand haben, für meine Sommerfischerei mit Skirted Jig und Jika im Kraut sowie überbleiten kleinen Gummis in offenerem Wasser scheint sie mir perfekt. Man muss natürlich keine Evergreen erwarten, aber ich finde dass NS in der Preiskategorie durchaus mit den bekannten Herstellern mithalten kann.
Das wurde jetzt ein deutlich längeres Review, als ich ürsprünglich beabsichtigt hatte. Wie gesagt ist es auch nur ein erster Eindruck, der Langzeittest steht noch aus. Ich werde die Rute aber sicher längerfristig fischen, sie sagt mir sehr zu und wird ihre Einsatzzeit erhalten.
Fotos füge ich nachträglich noch ein, die sind leider bisher alle auf dem Handy. Falls Fragen bestehen oder jemand ein eigenes Review einfügen möchte, dann feuert einfach drauf los.
Bei meinem Modell handelt es sich um die NS Blackhole Silk Rod Nano C692ML (ab jetzt einfach Silk Rod, dass ich nicht so viel tippen muss). Kurz zu den technischen Daten der Rute (Herstellerangaben):
Länge: 2.06m (zweiteilig)
Gewicht: 107g
WG: 5-21g
Die Silk Rod, gepaart mit einer Alphas CT SV 70 SHL, ist jetzt seit zwei Wochen in meinem Besitz, in dieser Zeit habe ich sie ca. 15h vom Ufer und etwa 5h vom Kajak gefischt. Das Review ist also keinesfalls abschliessend, aber vielleicht bekommt der eine oder andere dennoch eine Info die im weiterhilft, oder kann eine spezifische Frage stellen die ich vielleicht beantworten kann. Ich werde mein Review in verschiedene Unterkategorien einteilen, ich hoffe ich vergesse dabei nichts.
Verarbeitung, "look and feel": Der Blank der Rute die ich bekommen habe ist absolut gerade, die Zierwicklungen wirken auf mich absolut sauber und ich kann keine Lacknasen oder ähnliches feststellen. Die Hakenöse tut ihren Job, finde ich ausserdem ein cooles Detail das ja mittlerweile bei vielen Ruten fehlt. Mit der Alphas ist die Rute schön am Foregrip ausbalanciert, wobei man bei einer solch leichten Rute ja kaum von Kopflastigkeit sprechen kann. Optisch gefällt mit die Rute sehr gut - viel schwarz, Beschriftung und Zierwicklungen in Gold (nur Starterring) und Grün, ingsesamt ziemlich schlicht.
Einsatzgebiet: Gedacht war die Silk Rod von mir als mittlere Barschrute für den Einsatz von gewissen Rigs und "normalen" Jigs. Mittlerweile kann ich sagen, dass die Rute für meine Fischerei eher als schwere Barschrute einzustufen ist, die ich sicher auch mal als leichte Bootsrute für Zander missbrauchen werde. Die Rute hat für eine ML ein ziemlich hohes angegebenes WG und einen äusserst straffen Blank mit guter Rückstellgeschwindigkeit. Gefischt habe ich bisher hauptsächlich das Jika-Rig mit Krebsen und Creatures, T-Rig, und Skirted Jigs und Bleiköpfe zwischen 4 und 10g. Das C-Rig hing ebenfalls für ein Paar Würfe dran, hier bevorzuge ich aber für meinen Führungsstil eine andere Blankcharakteristik. Ich persönlich würde keine Hardbaits an der Rute fischen wollen. Für Twitchbaits mag sie der eine oder andere als passend erachten, ich bevorzuge dafür aber einen etwas nachgiebigeren Blank. Für Crankbaits ist sie meines Erachtens ungeignet.
Wurfeigenschaften und Wurfgewicht: Die untere Grenze der Rute habe ich bisher nicht wirklich ausgelotet. Ich denke aber, dass die 5g durchaus realistisch sind, wenn man kürzere präzise Würfe machen will oder die Bremsen seiner BC weiter aufmachen kann, als ich mir das zutraue Das leichteste was ich bisher geworfen habe waren kleine Cranks mit 3.7g (absolut nicht das Einsatzgebiet der Rute, hatte aber nur die eine dabei). Diese gingen auf ca. 12-15m, mit relativ guter Genauigkeit. Die meisten Würfe habe ich aber mit dem Jika-Rig (5g) und 3" Trailer gemacht. Hier lädt sich der Blank schon schön auf und bringt den Köder auf absolut fischbare Distanzen (35-40m gemessen mit Google Maps). Nach oben hin habe ich das Wurfgewicht mit 12g+3" (ca. 16g) noch nicht vollständig ausgereizt, viel mehr würde ich persönlich aber nicht voll durchziehen wollen.
Ködergefühl und Bisserkennung: Wohl der wichtigste Teil des Reviews - spürt man den Köder und bekommt man Bisse mit? Meines Erachtens ist die Übertragung der Silk Rod gut bis sehr gut. Am besten gefällt sie mir, wenn ich Köder mit Bodenkontakt fische (Jika- oder T-Rig geschliffen oder mit kleinen Sprüngen geführt). Dabei merke ich wirklich alles, was am Köder passiert, Steinkontakte sind überdeutlich und Bisse von Mini-Barschen kommen sehr direkt in der Hand an. Gejiggt habe ich bisher leider nur unter erschwerten Bedingungen - ca. 6-8m Wassertiefe, viel Wind und dichtes Kraut, d.h. sehr weicher Boden. Dabei habe ich den Bodenkontakt mit 8g schon ziemlich deutlich gemerkt, 5g geht aber bei besseren Bedingungen schon gut - leichter habe ich nicht gejiggt. Hier muss ich ehrlich zugeben dass ich andere Ruten zum jiggen vorziehe. Der Blank ist dafür gut geeignet, aber ich bekomme gefühlt nicht so viel Feedback wie bei meiner Tailwalk Egin oder 2017er Rocksweeper.
Drilleigenschaften: Leider hatte ich die meisten Drills letzten Freitag vom Kajak, wo die Barsche gefühlt so schlapp waren wie selten. Folglich haben es diverse Fische um die 25cm nicht geschafft, eine nennenswerte Biegung in den Blank zu bringen. Allerdings hat sich die Rute bei zwei Hechten um die 40cm schon annehmbar gebogen. Die Silk Rod ist aber sicher keine Spassrute für kleine Fische, da muss schon ein ordentlicher (oder ausserordentlich motivierter) Barsch rangehen, bevor man von einem nennenswerten Drill sprechen kann. Der Fischkontakt im Drill ist ausserdem sehr direkt - kenne ich so sonst nur von meiner Rocksweeper (2017er L-Modell). Man spürt jeden Kopf- und Flossenschlag, die Rute puffert nicht viel weg. Ein längeres Vorfach und Fingerspitzengefühl beim Drill sind sicher keine schlechte Idee, um die empfindlichen Barschmäuler nicht allzu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen. Ausgerissene Haken oder grosse Löcher im Barschmaul hatte ich aber bisher noch nicht.
Fazit: Aus meiner Sicht eine absolut gelungene Rute, die von Lurenatic zu einem guten Kurs angeboten wird. Von den wenigen Kommentaren, die ich zu den Darkhorse Ruten desselben Herstellers gesehen habe, scheinen diese günstigeren Ruten sehr allroundtauglich zu sein. Das ist die Silk Rod für mich nicht wirklich - sie hat eine sehr starke Tendenz zu Gummi, wobei ich das Haupteinsatzgebiet weiterhin bei Jika, Chebu und (Skirted) Jig sehe. Für stark arbeitende Köder wie Cranks oder Spinner/Chatterbaits ist die Rute zu direkt in ihrem Feedback. Die Rute werde ich in den kommenden Wochen sicher viel in der Hand haben, für meine Sommerfischerei mit Skirted Jig und Jika im Kraut sowie überbleiten kleinen Gummis in offenerem Wasser scheint sie mir perfekt. Man muss natürlich keine Evergreen erwarten, aber ich finde dass NS in der Preiskategorie durchaus mit den bekannten Herstellern mithalten kann.
Das wurde jetzt ein deutlich längeres Review, als ich ürsprünglich beabsichtigt hatte. Wie gesagt ist es auch nur ein erster Eindruck, der Langzeittest steht noch aus. Ich werde die Rute aber sicher längerfristig fischen, sie sagt mir sehr zu und wird ihre Einsatzzeit erhalten.
Fotos füge ich nachträglich noch ein, die sind leider bisher alle auf dem Handy. Falls Fragen bestehen oder jemand ein eigenes Review einfügen möchte, dann feuert einfach drauf los.