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Het Zippelmoes

Barsch Simpson
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Da uns alles dort letztes Jahr gut gefallen hat und eine Woche nur zum Eindrücke gewinnen war, haben meine Holde und ich uns dies Jahr, wieder Anfang Juni, direkt 2 Wochen Normandieurlaub gegönnt.
Bei 2 Wochen und all dem, was ich so zu Wolfsbarschen in der Normandie gesehen hab und letztes Jahr so an "Wasser gelesen" hab, hab ich mir diesmal auch 2 Angeltage ausgebeten und schon überlegt, wann ich wie ich Richtung Norden nach Saint-Vast-La-Hougue an die felsige Küste neben dem Fort fahre oder unter Point du Hoc komme, wo wir letztes Jahr Angler unten auf den Felsen gesehen haben.
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Nun kam alles etwas anders, weil ich mir kurz vor dem Urlaub ne Sommergrippe gezogen hab, meine Frau hinter her umd wir den Urlaub erst gut 4 Tage später angehen konnten und auch dann die ersten Tage maximal rentnermäßig, n paar Strandspaziergänge direkt bei uns gemacht haben.
Bei eben einem dieser Spaziergänge, bei eher mäßigem Wetter sah ich dann unmittelbar bei uns hinter den Dünen, am Strand einen, vom Gerät mit Eimer und Mistgabel, vermeintlichen Brandungsangler.
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Da ich alleine spazieren war, hatte ich auch Zeit mich weit hinter ihm in die Dünen zu setzten nicht zu stören und das zweitspannenste neben selber angeln zu machen, nämlich, nem anderen Angler beim Angeln zuzugucken ..... relativ kleines Krallenblei, 2er Seitenarmmontage, und Wurmstücke hatte ich vorher im Vorbeigehen schon gesehen. Die Tide war kurz vor Fluthöchststand und er warf, wenn überhaupt nur ca. 20m weit aus. Zwischendurch kam wer vorbei, quatschte mit ihm und irgendwann zappelte auch was Silbernes heringsgroßes an einem Haken, konnte aber nicht erkennen was und durfte auch wieder schwimmen. Man fängt also Fische direkt hier am Ufer noch weit vor den Austerbänken und Muschelpfählen. Hm?!
Bei halbwegs Ebbe betrachtet sieht s hier so aus und was ich so gelesen hab und auf Youtube gesehen hab, sind da vor allem die Wolfsbarsche Draussen vor den Austerbänken und wegen des Nahrungsangebots besonders auch dazwischen.
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Ich also am nächsten Nachmittag mit der festen Absicht zu angeln und überhaupt was zu fangen, beim Kaffee im Garten Köder für andere Optionen vorbereitet.
Den Fiiish BlackMinnow in 90 und 120- angeblich n Muss für Wolfsbarsch - und einige SexySwimmer und EasyShiner hatte ich eh schon in der Tasche. Und dann auf die Flut warten.....
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Erst mit m kleinen SwingImpact am leichten 5g Chebu, um überhaupt irgend n Fisch zu fangen über n Grund geschliffen, wenn man bei der Brandung überhaupt von Schleifen reden kann. Dann hab ich mir gedacht - nee, Du willst doch Wolfsbarsch.....Also erst mal den extra hierfür zugelegten 9cm Black Minnow in Khaki von Fiiish mit 8g dran und ab, so weit in den "Pril" raus, wie es geht. Hatte auch nach wenigen Würfen tatsächlich ganz sicher n Biss und kein Seegras/Algen, was das Angeln nämlich die ganze Zeit interessant hält, aber der Köder ist schon speziell und dieses verzögerte Anschlagen von dem ich gehört hab, muss ich erst rein kriegen. Offsethaken fische ich auch bei uns am Rhein oder Kanal eher wenig.
Hab mir dann gedacht, dass, egal wie gut der Köder angeblich ist, die Fische hier meine neuen Lieblingsköder, die SexySwimmer in UnderPerch von Zeck/Dietl bestimmt nicht kennen.
Meine Frau war gerade mit der Feststellung, dass ich Spaß habe, losspaziert und der erste, wenn auch viel zu kleine Wolfsbarsch mit ca. 30cm hing am Haken. Im knietiefen Wasser abgehakt und Riesenspaß über den schnellen Erfolg.
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So Teil in maßig läßt einiges erwarten. Wie der Rob von Wolfsbarsch.com und der Dietl auch schon meinten, hauen die echt rein und nibbeln nicht irgendwie und sind mindestens genau so verrückt und gierig wie meine geliebten Barsche. Anhauen und dann machen die echt Alarm.
Geangelt habe ich mit meiner SeaKnight Falcon Rute mit dem 7-21g Blank und das war für mich, von dem was ich hatte, genau die richtige Wahl. Ich hatte zwar noch eine Shimano Beastmaster mit 14-42g mit in den Ulaub genommen, wollte aber lieber was leichter anfangen. Die Beastmaster hat mit zwar für Zander am Rhein gute Dienste geleistet hat, war mir für meine Angelei aber eigentlich in letzter Zeit zu hart (geworden) .Mit genau dem Setup konnte ich an dem Abend noch einen weiteren Wolfsbarsch vom gleichen Kaliber fangen, dann lief die Flut aber ab und ich hatte mit meinen ersten, wenn auch kleinen Wolfsbarschen, genug schönen Angelabend.
Am nächsten Tag endlich wieder halbwegs fit, haben wir die erste längere Fahrradtour gemacht und abends danach die Hosen hochgekrempelt und ohne Schuhe wieder direkt bei uns an den Strand und quasi ins Wasser. Das Wasser und der Sand sowieso, waren gefühlt wärmer als die Luft und das tat richtig gut. Dabei quasi Feierabendangeln, wie auf Barsche und Zander. Ist sowieso eher mein Ding als frühes Aufstehen. Nach wenigen Würfen an genau der Stelle wieder so ein 30er Wolfsbarsch und da hier nun scheinbar Fische sind, jetzt auch mal n Fiiish BlackMinnow dran - muss ich ja ausprobieren. Sind wohl wirklich so gut (für Wolfsbarsche) wie ihr Ruf, denn der nächste, nur etwas größere hing kurze Zeit später.
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Da ich nicht weiter die Kinderstube belästigen wollte und hier auch bis zu 2 Haken erlaubt sind, hab ich mich an die Sache mit dem Beifänger voraus erinnert und n kleinen SexySwimmer in BlueflakeCookie direkt hinter den Snap und den größten SexySwimmer,den ich mit hatte, gut 60cm dahinter gehangen. Mittlerweile hatte ich, wie am Vortag, als es zum Tidenwechsel deutlich rauher wurde auf PurpleChatreuse gewechselt. Sollte mit dem Beifänger nochmal für mehr Aufmerksamkeit sorgen.

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Auf meine Anmerkung, dass hier noch mehr Fische sind, meinte meine Frau im Vorbeigehen nur "....jaja, dann hol auch mal n Richtigen raus!...." War einfach zu schön kurz vor Vollmond, um schon aufzuhören und bis eine Stunde nach Sonnenuntergang geht hier ja. Und tatsächlich genau in diesem relativ kleinen Becken stieg mir dann, wie immer kurz bevor man aufhören will, ein 50er auf den SexySwimmer ein. Machte Gas, wie ein Ü60 Zander am Anfang, aber nicht nur kurz, sondern bis zum Schluss. Da Schatzi den, wenn einer, für die Küche erbeten hatte und der den 10cm SexySwimmer auf Zangentiefe weggehauen hatte, auch nur n Bild am Strand neben der Rute....
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Feierabend, ab in den Garten und den Fisch für s Abendessen am nächsten Tag vorbereiten....
Am nächsten Mittag hab ich mir die Stelle "im Watt" noch mal im Detail angeschaut und fand es selbst schon erstaunlich, dass ich in diesem kleinen Becken eigentlich alle Fische gefangen habe und neben reichlich Tang und Algen auch noch ein paar mehr Bisse hatte.

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Tidenwechsel soll ja angeblich am Besten zum Angeln am Meer sein und laut Gezeitenfisch war Fluthöchststand mittlerweile sehr spät und da wir unheimlich gerne direkt vor und zwischen den Austernbänken die ganze Kleinfauna beobachten, hab ich dann auch mal die Angel bei auflaufender Flut mit zum Strandspaziergang genommen. Das Wetter war nun so, dass man Oben rum endlich den Fleece weg lassen konnte und bei voll laufenden Prilen sind Surfshorts auch viel praktischer als ne Jeans. Irgendwie allerdings schon komisch, wenn da, wo man gleich vielleicht angeln will, Traktoren fahren.
Bisse hatte ich bei den Versuchen bei Ebbe auch und Fische waren reichlich im knietiefen trüben Wasser - hab einige und die mich n paar mal erschreckt, aber leider keinen mehr gefangen. Am Besten waren die Bereiche, quasi Abzweigungen unmittelbar vor einem voll laufenden Pril. Es ist allerdings deutlich nerviger und unentspannter zu angeln, weil man immer richtig tief im Wasser steht und immer hinter sich gucken muss, ob und welchen Rückweg man noch hat, was man bei nem Tidenhub von um die 4m nicht vernachlässigen sollte. Handy und Portemonnaie lässt man da besser gleich zu Hause und geht mit ganz leichtem Gepäck, das auch nass werden darf. Naja, oder mit Wathose, klar. Aber wer geht damit schon mit seiner Holden am Strand spazieren und umgekehrt.
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Schön erholte Grüße vom Utah Beach
 
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yUkOn

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Moin und Petri zu den Wölfen. Erinnert mich ein wenig an meine ersten Versuche in diesem Bereich der Normandie. An den ehem. Landungsstränden sind wir allerdings nur sehr kurz gewesen, die wirklich schöne Ecke fängt dann für mich immer ab Saint-Vaast-la-Hougue an. Zum angeln würde ich dir beim nächsten mal dann unbedingt mal die dortigen Felsenriffe empfehlen. Beim BM brauchst du mMn. nicht mit dem Anschlagen zu warten. Du hast ja oft nur sehr kurze und knackige Kontakte, da sollte man auch entsprechend drauf reagieren. Der BM sieht top aus und bewegt sich hervorragend aber ich denke nicht, dass ein Fisch ihn unbedingt lange im Maul hält, wie z.B. einen stark gesalzenen und mit Flavour versehenen Köder. Den BM kannst du absolut so fischen, wie einen ganz normalen Gummifisch. Wenn es tiefer wird gerne knackiger und mehrfach anjiggen, bevor er wieder runter darf. In starker Gezeitenströmung und bei flacherem Wasser kann auch ein stetiges Halten und in der Strömung driften lassen richtig harte Bisse bringen.
 

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