Leergefischte Gewässer in Mecklenburg-VP Teil 2

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barschheini

Gummipapst
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nachdem nun viele festgestellt haben, dass einige gewässer sich im teilweise recht krassen wandel befinden,
habe ich mal ein paar vorinfos zusammengetragen, um aufzuzeigen, womit man es überhaupt zu tun hat
und um das ganze mal ein klein wenig zu sortieren, dass man den kern der sache nicht wieder aus den augen verliert.

vorweg möchte ich auch nochmals betonen, dass wir hier in einem angelforum sind
und zunächst diese dinge aus sicht der angelei beleuchtet werden sollten.

als zweite anmerkung, dass dies nicht nur in mecklenburg-vp umgesetzt wird.

zur sache:
http://de.wikipedia.org/wiki/Richtlinie_2000/60/EG_(Wasserrahmenrichtlinie)

das immer klarer werdende wasser sei zur erinnerung genannt, was teilweise drastische, unübersehbare auswirkungen auf die gesamt-bioproduktion, biomasse und verschiebungen der arten hat.
ähnliche themen hatten wir ja schon:
http://www.barsch-alarm.de/showthread.php?18068-untere-Havel-wegen-Kraut-gesperrt



Quelle: http://www.maz-online.de/Lokales/Havelland/Ueberall-Kraut

oder die gesamte bodenseeregion sei hier auch nochmals als beispiel genannt.

http://www.suedkurier.de/region/bod...nsee-sorgen-sich-um-Zukunft;art372474,5934650

das sind jetzt nur 2 krasse beispiele.
man findet aber noch jede menge andere ecken und gewässer, die mehr oder weniger stark von allen möglichen sinnigen und unsinnigen dingen betroffen sind.

jetzt aber mal zu den praktischen umsetzungen und den vor ort recherchen, die oftmals abweichen von der vorstellungskraft daheim vorm rechner oder auch von so manchem zeitungsbericht.
als beispiel bleibe ich wieder in der im anderen thread beschriebenen region.
die wesenberger seenkette.
hier gab es eine nette bekanntmachung in der presse:

http://www.nordkurier.de/cmlink/nordkurier/lokales/neustrelitz/bauen-fur-barben-und-brassen-1.560658

barben, so so, ist ja hochinteressant, dass es in der mecklenburger seenplatte jetzt barben gibt.
die artenvielfalt schreitet mit großen schritten voran, aber das nur am rande..:lol:
also, das tolle EU bauwerk ist nun fertig und sieht so aus.


mqo4.jpg


lxpw.jpg


u1p7.jpg


saxq.jpg




und schliesslich mündet dieses hübsche bauwerk in den fleether mühlengraben.....

5mr5.jpg



....und dieses kleine fleether-mühlenbächlein mündet ein stück weiter unten in den rätzsee.
nun können wieder bleie, plötzen, barsche, stinte, aale und quappen ungehindert von einen schön klaren see in den anderen schwimmen.
gut zu wissen, dass die auf der infotafel beschriebene brachsenregion nun ganzjährig klares wasser führt,
wobei diese doch eigentlich eher als trübe bezeichnet wird?!

das ungewöhnliche dabei ist, dass an gewässern wie dem rätzsee, wo eu-baumaßnahmen durchgeführt wurden, die extremsten veränderungen festzustellen waren und das innerhalb kürzester zeit.
obwohl hier weder punktuelle einleiter (klärwerke,meliorationsgräben, ect..) vorhanden sind, ist hier ein see von einem jahr aufs andere von stark eutroph und fischreich, nach ganzjährig klar und mittlerweile sehr fischarm mutiert.
ein wasseraustausch vom oberhalb liegenden vilzsee und dessen anschlussseen, über dieses kleine fleether mühlenbächlein eingebrachte wasser, kann ja mal getrost als ursache ausgeschlossen werden.
auch die langjährigen anlieger haben so etwas nie zuvor erlebt.

bis zum bereich in berlin, wo die havel auch extrem klar geworden ist, zieht sich das ganze hin, obwohl auf dem weg vom einzugsgebiet in mecklenburg bis berlin genug einleitungen sind, die normalerweise für eintrübung sorgen müssten, tun sie aber nicht!.

wie sind solch krasse veränderungen so schnell möglich, wenn da nicht vielleicht mit anderen (Fäll-?) mitteln nachgeholfen wird,
evt. um die eine oder andere vorgabe zu schaffen?
aber ist ja letztenendes auch egal. das klare wasser ist jetzt da.

in dem EU papierchen da unten steht, dass keinerlei auswirkungen auf die freizeitliche nutzung ect. zu erwarten sind.
was ist hier mit der fischerei und was ist mit der angelei, tauchen die da gar nicht auf?
wenn man sich den bodensee anschaut, wohl eher nicht.

wenn nun die gewässer in ihren erträgen über drastische nährstoffreduzierungen (oder was dort auch immer gemacht wird!) wieder fischarm werden, denn wird sicherlich die berufsfischerei noch ihren teil abbekommen, aber die angelfischerei wird wohl in vielen gegenden auf der strecke bleiben und sich für viele kaum mehr lohnen.
tendenzen in diese richtung sind ja überall erkennbar.
nicht ohne grund pilgern immer mehr angler an die letzten noch halbwegs fischreichen großgewässer wie bodden ect.
und durch den dadurch entstandenen übermäßigen angeldruck sind auch dort nicht mehr die üppigen fänge drin, wie man es aus früheren tagen kennt.

so ich mach jetzt mal pause..

_________________________________________________________________________________________


hier zum nachlesen ein kleiner auszug aus dem bereich M-VP


5.3 Auswirkungen auf die private Wirtschaft




Für Planungs- und Genehmigungsvorhaben an Gewässern sind die gesetzlich vorgeschriebenen

Wasserrechtsverfahren einschlägig.
Zusätzliche Genehmigungsverfahren sind nicht erforderlich.

Bei den Verfahren sind die rechtlich vorgeschriebenen Ziele der Wasserwirtschaft (§ 1a WHG, § 3 LWaG M-V) sowie die Fristen zur Erreichung der Bewirtschaftungsziele (§§ 25c, 25d und 33a Abs. 4 WHG; 130c LWaG M-V) zu beachten. Die Vorhabensplanungen müssen diesbezüglich bewertbar sein.
Aus den Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen ergeben sich keine konkreten Anforderungen, die unmittelbare sozio-ökonomische Auswirkungen auf den Einzelnen haben. Somit sind diesbezüglich keine negativen Auswirkungen zu erwarten.

Zu touristischen Nutzungen, wie Baden, Wasserwandern und Bootsverkehr treffen die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme keine konkreten Vorgaben, so dass auch keine negativen Auswirkungen auf den Tourismus zu erwarten sind.

Auch hinsichtlich der erforderlichen Senkung der diffusen Nährstoffeinträge in die Gewässer ist mit
unmittelbaren Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt nicht zu rechnen.
Die Umsetzung der Düngeverordnung ist als grundlegende Maßnahme anzusehen, deren Umsetzung bereits verbindlich geregelt ist.
Darüber hinaus werden vorrangig freiwillige Maßnahmen (Vereinbarungen, Förderung usw.) gegenüber ordnungsrechtlichen Maßnahmen zum Einsatz kommen, um negative Auswirkungen auf die private Wirtschaft zu vermeiden.
Regional soll auch gezieltes Flächenmanagements dazu beitragen, dass notwendige Nutzungsbesch
ränkungen keine arbeitsmarktrelevanten Auswirkungen haben.
Es ist allenfalls eine langfristige Anpassung des Arbeitsmarktes an eine sich
ändernde Landbewirtschaftung zu erwarten, etwa durch das Erfordernis und die Vermittlung entsprechenden Fachwissens zur Senkung der diffusen Nährstoffbelastungen bei den Landwirten.

Neben den wasserwirtschaftlichen Erfordernissen der EG-WRRL sind auch die Ziele und Managementplanungen zur Umsetzung der FFH-RL (Erhalt und Entwicklung gefährdeter Arten und Lebensraumtypen) zu berücksichtigen.
Aus der FFH-Managementplanung können sich zusätzliche Anforderungen ergeben; denn die konkreten Inhalte der FFH-Managementplanung sind nicht Bestandteil der WRRL-Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme.


Qelle: http://www.wrrl-mv.de/doku/hintergrund/WRRL-Rahmenpapier.pdf
Rahmenpapier für die landesspezifische

Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie

in Mecklenburg-Vorpommern
– November 2009 –

 
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andreas83

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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michaZ

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Lieber Nobo,

du solltest dich über die Vergangenheit deiner Gewässer etwas besser informieren:

der Rätzsee wurde bis zur Wende als Intensivgeäwsser bewirtschaftet, inklusive Zufütterung vn Mais und Pellet. ausserdem wurde auf dem See während der DDR Zeit Entenmast betrieben. Das hat aus dem natürlicheweise klaren See eine Dreckbrühe gemacht, welche aber schon Mitte der Neunziger deutlich besser wurde. Nur das Gedächtnis des Sees- das Sediment und seine Phasenträgheit (Wasseraufenthaltzeit+ Hintergrundbelastung aus EZG und Sediment) haben lange für weiter trübes Wasser gesorgt. Warum ist er nun plötzlich so klar: Ökosysteme verändern sich oft nicht langsam sondern sprunghaft, Ursache sind sogenannte critical loads. Das bedeutet, dass ab einer bestimmen Nährstoffkonzentration kippt das System urplötzlich von trüb auf klar. An der Havel hatte ich das schon früher erwartet, aber offensichtlich bedurfte es hier eines zusätzlichen Effekts. Die Jahre seit 2007 waren jetzt überdurchschnittlich nass, d.h. es hat mehr geregent als normal, vor allem im Sommer. Das hat zu erheblichen Verdünnungseffekten aber auch zu hohen Abflüssen geführt. In der Havel kann man kurz sagen- die ganze alte Nährstofffracht ist jetz wohl in der Nordsee. Ich freu mich auf Großhechtangeln in der Havel, denn die Fischer können auch keine Netten mehr stellen bei so viel Kraut.

Leider gibt es, wie Andreas schon sagt, auch die gegenteilige Entwicklung- einige meiner Hausgewässer haben sich in den letzten Jahren angetrübt- Seen ohne jeglichen oberirdischen Zufluss- mit Wasseraufentahltzeiten von 40 und mehr Jahren. da kommt das erst jetzt an, was einige Seen in den 70er, 80, 90er Jahren als Problem hatten (extreme Eutrophierung) hatten und die sich mittlerweile in die andere Richtung entwickeln.



grüßle

M.
 
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NorbertF

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Wieso Paranoia? Es ist unbeschritten, dass Massnahmen getroffen werden, um die Vorgaben der Richtlinie einzuhalten.
Oder zweifelst Du daran?
 

michaZ

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Nein Norbert, ich setz sie um!! Sowohl WRRL als auch FFH. Und es tut mir nicht leid, dass dadurch weniger Nährstoffe aus diffusen Einträgen in die Gewässer kommen, das wir Staue in Sohlgleiten umbauen, das wir begradigte Gräben wieder in Fließe verwandeln, Moore wieder vernässen, Seespiegel wieder auf den alten Stand anheben und Auen mit Altarmen wieder an den Fluß anschließen, Flüsse wieder durchgängig machen. Zudem auch noch darauf achten, dass Landwirte ökologisch und nachhhaltig wirtschaften , ihnen dazu auch noch Geld zur Verfügung stellen bzw. für Flächen auf denen Hecken oder anderes geplanzt wird, entschädigen, darauf achten das Fischer ein Entnahmefenster einrichten und den Maränenbestand fördern.


entschudlige Nobo, dass du jetzt weniger Zander fängst, weil einige unserer Seen und Flüsse sauberer werden.... geht mir auch so ;-)

M.

PS: um die Kormorankolonien in BRB und MV kümmert sich ehrenamtlich übrigends Kollege Waschbär- sechs Kolonien mit bis zu 600 Paaren hat er schon platt gemacht
 
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barschheini

Gummipapst
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kein problem, hechte machen auch spaß;-)

nebenbei bemerkt, eine geschmackliche sensation waren die zander aus dem rätzsee auch nicht wirklich.
wohl eine folge der damaligen nutzung würde ich meinen, denn so wie von da haben die zander in der berliner havel vor 25jahren geschmeckt. aus keinem anderen der umliegenden gewässer dieser gegend habe ich bisher diesen muffigen geschmack festgestellt.
 
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pike_on_the_fly

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Sehr interessant, Micha, danke für die Hintergrund-Infos!

@Nobo: Wir waren in Deiner Ecke früher (naja, in den 90ern) öfter unterwegs, mit Fahrrad (manchmal auch Paddelboot, später Kanu) und Zelt ... haben am Rätzsee immer schöne Karpfen, große Rotfedern und mal 'n Aal gefangen.

Wie reagiert eigentlich der Welsbestand auf die Veränderung? Wir hatten damals schon kleine Welse als Beifang (nicht oft, aber kam vor).

Und wie ist das grundsätzlich mit den Zandern und dem klaren Wasser? Da muß es doch noch andere Einflußfaktoren geben, oder?! In Schweden sind die Seen ja i.d.R. auch eher nährstoffarm und haben teilweise gute Zanderbestände ... oder sind das dort auch Ausnahmen oder an andere Bedingungen gekoppelt?

Gruß, Matthias
 

michaZ

Gummipapst
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Und wie ist das grundsätzlich mit den Zandern und dem klaren Wasser? Da muß es doch noch andere Einflußfaktoren geben, oder?! In Schweden sind die Seen ja i.d.R. auch eher nährstoffarm und haben teilweise gute Zanderbestände ... oder sind das dort auch Ausnahmen oder an andere Bedingungen gekoppelt?

Gruß, Matthias

Die Zanderseen Schwedens sind meines wissens nach auch eher nährstoffreich(Südschweden), die haben ja auch nicht wenig Landwirtschaft bzw. andere haben diese naturbraune Eintrübung, was durch hohe Huminstofffrachten aus den umgebenen Landschaften kommt (Nadelwälder, keine kalkgepufferten Böden, teilweise direkt Humusauflage auf Fels, tendenziell eher leicht saure Seen)
 

monkeyman

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Zander und klares Wasser schließen sich nicht grundlegend aus. Allerdings ist das nur bei regelmäßigem Besatz sinnvoll, da eine Vermehrung kaum stattfinden kann. Es gab Versuche, den Zander in klaren Talsperren anzusiedeln, dort jagen die Zander dann im Freiwasser Maränen und wachsen gut ab. Es muss nur ausreichend tief sein, damit die Burschen bei sehr hellem Licht ausweichen können.
 

Fr33

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Servus,

in der Tat ein super Thema. Danke schonmal an Micha für die Background Infos.

Wir Rhein-Angler haben ja seit Jahren den Wechsel einer ehemals dreckigen Brühe bis hin zum Teil kristallklarem Wasser mitbekommen.Das klare Wasser spielt seit einiger Zeit deutlich den Arten in die Karten, welche mit solchen Verhältnissen am besten klar kommen.
 

pike_on_the_fly

Finesse-Fux
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Ok, danke für die Info, Micha!

Zander und klares Wasser schließen sich nicht grundlegend aus. Allerdings ist das nur bei regelmäßigem Besatz sinnvoll, da eine Vermehrung kaum stattfinden kann.

Ist es wirklich so, daß die Zanderbrut an der zu starken Sonneneinstrahlung/Helligkeit zugrunde geht?

Gruß, Matthias
 

monkeyman

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Sie gehen nicht direkt durch Sonnenlicht kaputt, vielmehr benötigen sie spezielle Kleinstkrebse. Und die sind in klarem Wasser nicht in ausreichender Menge vorhanden.
 

MorrisL

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Ich knüpf direkt daran mal eine Frage : Einige Areale zu schaffen , wo Sonnenlicht eben nicht hingelangen kann , Seerosenfelder oder überhängende Bäume z.B , die würden auch nicht hinreichend Schatten spenden ? Denn es sollte doch partiell möglich sein , gute Bedingungen zu schaffen ,wenn man denn Zander möchte - is klar;) .

Grüße Morris
 

michaZ

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Das Problem ist meist nicht, dass die Zander wegen zu viel Licht nicht in klaren Seen überleben können. Sie können einfach nicht genug Jungfische über die ersten Lebenswochen nach dem Schlupf bringen, da die Dichte an bestimmten Kleinkrebsen einfach zu gering ist und die frisch geschlüpften Zander schlicht verhungern. Ganz kurz- zu wenig Algen- zu wenig Kleinkrebse- Zanderbrut verhungert im klaren Wasser- kein selbst reproduzierender Bestand. Die wenigen die es doch schaffen haben dann eigentlich kein Problem mehr- auch nicht mit dem Licht.
 

monkeyman

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Ist dann eine Rückzugsmöglichkeit für die größeren Zander, die auch Sonnenlicht nicht unbedingt schätzen. Die weichen aber einfach ein paar Meter tiefer aus, da braucht man meist keine "Sonnenschirme" fertig machen.
Für die Kleinkrebse ist Schatten nicht das Thema, die brauchen (man möge mich korrigieren, wenn ich da jetzt falsch liege) trübes Wasser. Unter dem Sonnenschutz ist es ja trotzdem noch klar.
 

hebeda

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kleiner denkanstoss : hohe sichtigkeit = viel wasserpflanzen, nährstoffe sind noch genug drinn ..

und zander kommen klar, sind einfach nur noch viel schwerer zu fangen ...

bestes beispiel : kulkwitzer see bei leipzig : eines der klarsten gewässer deutschlands (+15m sichttiefe, wasserpflanzen bis auf 20m tiefe) - trotzdem guter bis sehr guter sich selbst reproduzierender zanderbestand
 

barschheini

Gummipapst
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Sehr interessant, Micha, danke für die Hintergrund-Infos!

@Nobo: Wir waren in Deiner Ecke früher (naja, in den 90ern) öfter unterwegs, mit Fahrrad (manchmal auch Paddelboot, später Kanu) und Zelt ... haben am Rätzsee immer schöne Karpfen, große Rotfedern und mal 'n Aal gefangen.

Wie reagiert eigentlich der Welsbestand auf die Veränderung? Wir hatten damals schon kleine Welse als Beifang (nicht oft, aber kam vor).

Und wie ist das grundsätzlich mit den Zandern und dem klaren Wasser? Da muß es doch noch andere Einflußfaktoren geben, oder?! In Schweden sind die Seen ja i.d.R. auch eher nährstoffarm und haben teilweise gute Zanderbestände ... oder sind das dort auch Ausnahmen oder an andere Bedingungen gekoppelt?

Gruß, Matthias

moins,

was die welse jetzt speziell in dem see machen weis ich nicht. wir haben dort vor 10 jahren schon die welsangelei eingestellt und haben nur noch karpfen und zander geangelt bis dort nichts mehr zu finden war, ausser ein paar portionshechte. dafür brauch ich aber nicht extra dahinfahren, die sind bei mir im see auch drin.
es kommt ja noch dazu, dass diese seen dort alle miteinander verbunden sind. da waren auch massenhaft kleine plötzen, ukelei und stinte drin. zanderfutter ohne ende.
diese sonst unübersehbaren riesenschwärme sind kaum mehr zu finden gewesen in letzter zeit und teilweise in die trüberen nachbarseen abgewandert.
die kleinfische ziehen ja gern, wenn es kalt wird, in die verbindungskanäle rein und werden wohl nicht zurückgekehrt sein.
möglicherweise sind die räuber denen hinterher und was jetz noch drin ist vermag ich nicht einzuschätzen, weil wir dort auch nicht mehr angeln.
die fetten jahre sind da jedenfalls geschichte.

wie die fische auf das klare wasser reagieren hängt wohl auch vom gewässer selbst ab.
zanderangeln in klaren gewässern ist, zumindest für mich, wesentlich schwerer und es wird alles, wie die anderen ja auch sagen, mehr im tiefen oder eben nachts stattfinden.

wie sich die zanderbestände entwickeln werden kann ich auch noch nicht sagen.
aus früherer erfahrung heraus würde ich gerne als beispiel mal einen see in der türkei nennen, besser gesagt einen stausee des kizilirmak.
dieser recht große und glasklare stausee hatte wahnsinnige mengen an kleinzander. in 10m tiefe haste noch den grund gesehen und die netze der fischer waren voll mit 20cm langen zanderchens die man dort überall frittiert serviert bekam, wo auch der begriff der zanderfritte geprägt wurde.:lol:
trotz verständigungsschwierigkeiten haben uns die fischer erzählt, dass der zander dort der häufigste fisch sei und sich auch durch sich selbst ernährt, ähnlich wie beim kanibalismus der barsche.
dort gibt es auch welse, nach denen die einheimschen gerne mit harpunen oder seilschlingen getaucht sind..
das ist sicherlich nicht übertragbar aber ein stausee hat ja beides, einen sehr trüben einlaufbereich wo der fluss reinkommt und den restlichen glasklaren stausee voller zander.
da scheinen wohl genau die richtigen nährtierchen vorzukommen die eine solche entwicklung begünstigen.

man erlebt ja oft bei miteinander verbundenen seen, dass die fische dort wandern und zu bestimmten zeiten auch die jeweils passenden bereiche aufsuchen die sie benötigen.
nicht in jeden see kommen die fische gleich stark hoch.
ein see, der für bestimmt fische gute bedingungen hat, wird so auch oftmals die umliegenden seen mit nachschub versorgen, wenn er zuviel hervorgebracht hat.
mir ist halt aufgefallen, dass selbst auch trübere seen dieser gegend nicht unbedingt sehr fischreich waren, 3 seen weiter aber gab es wieder das gewohnte bild aufm echo.
 
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