Langzeitprojekt - Restaurierung GFK-Boot

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FishingMax

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Hallo zusammen!

Ich habe mir vor rund einem Jahr für ein Appel und ein Ei ein altes GFK-Boot gekauft. Mit Trailer inkl. neu TÜV und 10PS-Motor für 1500€ dachte ich an ein Schnäppchen. Der Zustand des Bootes war für jemanden, der sich davor nicht großartig mit Booten befasst hat gut. Der Motor funktionierte beim Test in einer Wassertonne hervorragend und sprang direkt an. Auch der Trailer weiste kein bisschen Rost auf und war für 300€ gerade für den TÜV frisch mit neuen Teilen versehen worden. Auch ein kleines Radio und eine Autobatterie waren mit dabei, welche noch funktionierten. Auch eine makellose Persenning war dabei + weitere Züberhöre, wie Ruder, verschiedenste Beleuchtungen etc.

All diese Argumente + die sportliche Form durch die drei Kiele bewegten mich also dazu das gute Teil also nun mitzunehmen! Mit dem Traum vom eigenem Boot, mit dem man zusammen mit den Angelkumpels ganz neue möglichkeiten entdeckt, ging es also im strömenden Regen mit dem Trailer hinten dran ab nach Haus. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich jedoch nicht, wie viel Arbeit noch auf mich zukommen würde und dachte mir noch, dass Anfang der Saison (Juni) die erste Jungfernfahrt starten könnte.
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Überspringen wir kurzer Hand den Schritt, dass ich jedem in meinem Bekanntenkreis stolz mein Boot präsentiert habe und dachte, dass ich in Zukunft als König der Meere umherschipper und kommen wir zu den ersten Arbeiten am Boot selber.

Zunächst war nur geplant die alte Farbe (Schwarz/Blau/Weiß) überzupinseln und los geht's. Da begann jedoch schon das erste Problem. Kurz eingelesen in die Thematik Angelboot lackieren stand es für mich fest, dass ich einen hochwertigeren 2K-Bootslack anstatt eines 1K-Lackes verwenden wollte. Ein kurzer Test an der alten Farbe mit Verdünner zeigte, dass es sich bei dem vorhandenem Lack um 1K-Lack handelte, die sich nach dem Test mit einem Tuch abwischen ließ. Diesen kann man nicht einfach mit 2K-Lack überpinseln, weshalb ich mich dazu entschied das ganze Boot komplett abzuschleifen und von der Farbe zu befreien. Was übrigens schneller gesagt als getan ist. Ganze 3 Schichten Farbe befanden sich auf der dicksten Stelle am Unterschiff. Blau -> Weiß ->Schwarz (von unten nach oben)
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Nach ein etlichen Stunden Schleifen war die ganze Schose also endlich so weit, dass das Unterschiff zum Anstrich bereit war. Schwarz für das Unterschiff, rot für das Oberschiff, dem Farben des Mercury Motors entsprechend. Also habe ich alle Kanten und Kleinteile sorgfältig abgeklebt und das ganze mit dem 2K-Bootslack aufgerollt, auch wenn ich die Lackierung mit einer Pistole bevorzugt hätte. Jedoch ist dies mit 2K-Lack etwas schwieriger + mir fehlten die Geräte. Dennoch kann sich das Ergebnis für ein "Angelboot" doch sehen lassen. Die leichten Unwuchten am Unterschiff sind wahrscheinlich bei vorherigen Schleifarbeiten entstanden, stören mich jedoch nicht großartig.
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An dieser Stelle gibt es einen kleinen Cut. Weiter mit der Dokumentation geht es in circa einer Woche. Bis dahin können gerne Tipps, Anmerkungen und Kommentare hier einfließen. Das genaue Typenschild werde ich dann auch nochmals abfotografieren.

Bis dahin euch allen ein schönes Restwochenende!
 

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FishingMax

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Part 2:

Nachdem nun das ganze Unterschiff nun ordentlich lackiert und getrocknet war wurde das gute Stück einmal umgedreht, sodass an der Oberseite weitergearbeitet werden kann. Auch das Oberschiff war zum größten Teil bereits abgeschliffen, sodass ich mich eigentlich jetzt auf Streichen des Oberschiffs gefreut habe.

Als jedoch den Boden genauer betrachtet habe sprang mir ein Problem direkt ins Gesicht, welches ich zuvor als "nicht so schlimm" abgestempelt habe. Dass der Boden etwas wabbelig war ist mir bereits beim Kauf aufgefallen, jedoch dachte ich mir (ohne jemals auf einem Boot gewesen zu sein) dass das so schon passen wird. Da ich jedoch zwischen dem Kauf und dem Start der Arbeiten auf einem GFK-Boot an der Ostsee war, wurde mir irgendwie klar, dass das nicht so ganz das wahre sein kann.

Ich recherchierte also etwas zu dem Problem und entschied mich dazu eine kleine Bodenprobe zu entnehmen. Bereits beim ersten Bohren und rumwühlen im Loch merkte ich, dass sich Feuchtigkeit im Boden gesammelt haben muss. Da Bohrer und Stäbchen nach dem Hineinstecken und rumrühren bereits leicht feucht waren. Leicht frustriert habe ich mich also dazu entschieden den Boden rauszunehmen... und was sich darunter befand bestärkte mich zwar in meiner Entscheidung das richtige gemacht zu haben, jedoch habe ich mit diesem Ausmaß nicht gerechnet.
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Der Boden bestand zu 40% aus Feuchtigkeit, 40% vergammeltem Holz, 20% lose reingelegten Styrodurplatten - macht gesamt 100% Verzweiflung und Arbeit die also auf mich zukam. Kurz hatte ich mit dem Gedanken gespielt nur den Rumpf bei zu verscherbeln und mir eine andere Basis für das Projekt zu suchen. Die Bodenplatte Bestand aus einer 8mm Sperrholzplatte, welche überlaminiert wurde. Diese lag auf drei Längsstreben, welche sich über die Tiefpunkte der drei Kiele erstreckten. Diese Längsstreben bestanden aus 2cm starken Holzlattungen, welche ebenfalls mit Harz und Glasfasermatten überlaminiert wurden. Aber auch die Laminierungen waren komplett feucht, verrottet und das Holz darunter konnte man zwischen den Fingern zerbröseln, was natürlich die "Wabbeligkeit" des Bodens erklärte.

Kurzer Hand die Flex geschnappt und ran an die Arbeit - Frei nach dem Motto: Was muss das muss! Da das Laminat der Bodenplatte an sich noch gut in Schuss war brauchte ich satte 6 Stunden zur Demontage sämtlicher Kabel/Bänke/Innenleben und mit der Flex um die Bodenplatte und die Längsstreben einigermaßen herauszutrennen. Das Ergebnis stellte mich jedoch relativ zufrieden und gab mir Wieder etwas Hoffnung, dass ich als kompletter Newbie das Projekt überhaupt bewältigt bekomme.
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Wie man sehen kann ist einiges an Holz, Styro und altem GFK bei rausgekommen. In den Bildern erkennt man die Längsverstrebung der Bodenunterkonstruktion sehr gut. Jedoch mussten die Restkanten an den Wänden zur Erneuerung des Bodens auch weichen. Zum Glück hatten wir in unserem Betrieb noch einen alten Oszillierer, der einen unglaublichen Job geleistet hat. Trotz teilweiser hardcore Penetration der Maschine und mehrstündiger Benutzung hat der gute nie seinen Geist aufgegeben. Auch wurde das Sägeblatt nicht stumpf oder ähnliches. Nach weiteren 6 Stunden Arbeit waren nun also auch alle Kanten der Bodenplatten, etc. relativ glatt abgeschnitten.
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Zwar blieben nach dem Abtrennen der Bodenkanten noch teilweise Unebenheiten an den Kanten, diese bestanden jedoch aus altem Harz, welche so hart geworden ist, dass nicht einmal die gute alte Säge durch dieses Teufelzeug kam, also musste es bleiben. Ebenfalls war im Bugbereich, dort wo der Bug sich nach oben zieht, sehr viel Harz verwendet worden, sodass ich das ganze in einem weiteren Arbeitsgang nochmals abschleifen musste. Im letzten Arbeitsgang habe ich also mit einer groben Schleifscheibe für die Flex diese Stellen so gut es geht nochmals begradigt und in anderen bereichen Unebenheiten so gut es ging ausgeglichen.

Nun war es also an der Zeit sich zu Überlegen, wie man das ganze wieder aufpeppelt und in einen annehmbaren Zustand bekommt.
 

FishingMax

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Part 3: (Wieder eine Woche und wieder einen Schritt weiter am Boot)

Ich habe leider noch nichts genaueres zu den Details des Bootes (Hersteller, Länge, etc...) was ich euch mitteilen kann, jedoch steht im Kaufvertrag etwas von "Matricola Euro Craft". Meine google-Suche hat da leider noch keine genauen Erkenntnisse hervorgebracht. Ich werde allerdings nächstes mal das Typenschild freimachen und abfotografieren. Vielleicht kennt sich hier ja jemand mit solch alten Booten mehr aus.

Wie bereits im Post zuvor beschrieben, standen die Kanten nach der Bearbeitung mit dem Oszillierer noch recht scharf heraus. Da diese Kanten später beim Verstärken des Bodens stören würden wurden diese entfernt. Im gleichen Zuge habe ich versucht den Übergang zwischen altem GFK Boden und der noch guten, dicken Stelle am Bug des Schiffes etwas glatter zu bekommen. Also schleifen, saugen, nachschleifen, saugen, staubputzen... muss ja auch mal sein im eigenem Boot! :D
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Jetzt war das Boot endlich ready für die erste Schicht Epoxi + Glasfasermatte. Da ich noch immer im Bereich der alten Unterkonstruktion in den drei Kielen eine Unwucht hatte, habe ich diese zunächst ausgegossen mit einem 2k-Epoxidharz.

Leute die sich mit Bootsbau und Restauration auskennen jetzt bitte weghören:
Danach habe ich den gesamten Boden zunächst mit dem Harz einmal angestrichen, sodass überall auf der Unterseite der Glasfasermatten zumindest schonmal Harz ist. Das war mein Gedanke. Harz, Gewebe, Harz....Fertig. Dass die Glasfasermatten sich dann natürlich überhaupt nicht ausrichten lassen und dadurch Lufteinschlüsse des Grauens entstehen... Die für Bootsbauer beim Laminieren noch schlimmer sind als ein Schneidermonat nach der Schonzeit...wusste ich zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht. Also raus mit der Glasfasermatte und mit aller Kraft und Geschick versuchen diese möglichst passig auszurichten.

Was soll ich an dieser Stelle noch sagen... Das Ergebnis war Epoxidharz an Hose, Pullover und selbst in den Haaren. Fragt einfach nicht...
AAAABER am Ende des Tages habe ich immerhin mein erstes mal ein GFK Boot laminiert und viele Erfahrungen gesammelt.
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3 Tage sind vergangen, bis ich nun das nächste mal mein Werk betrachtete. Wie gesagt... natürlich gab es sehr viele Lufteinschlüsse, bei denen mir klar war, die müssen vor der zweiten Schicht Laminat weg. Weil was bringen mir zig kleine Lufteinschlüsse im Boden? Die gewünschte Stabilität wohl kaum. Trotzdem muss ich sagen, dass der gesamte Boden schon deutlich an Stabilität gewonnen hat. Also kurz im Strahl gekotzt :mask: und wieder ran an das gute... alte... Schleifzeug. Leider hatte ich keinen Exzenterschleifer zur Verfügung, also mussten Flex und Schleifaufsatz für den Akkuschrauber herhalten um die betroffenen Stellen abzutragen. Nachdem alle Lufteinschlüsse entfernt waren gab ich dem gesamten Boden mit einer feinkörnigeren Schleifscheibe noch einen kurzen Anschliff, sodass nun die 2. Schicht Laminat kommen konnte.
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Da nun alles vorbereitet und gesäubert war war es nun Zeit für die 2. Runde. Mein Ziel war: deutlich weniger Lufteinschlüsse und kein Epoxi in den Haaren.

Also überlegte ich mir anstatt einer großen Glasfasermatte mehrere, kleinere Teilstücke zu verwenden. Erst ein Versuch mit vorherigem Epoxianstrich, gefolgt von einem Veruch in dem ich die Glasfasermatte zunächst auf den trockenen Boden legte und dann das Harz drüberrollte (von Mattenmitte nach außen in alle Richtungen). Die Variante 2 scheint also die professionelle und richtigere zu sein. Beim aufbringen auf den trockenen Boden kann man die Matte viel besser in die Rumpfform legen. Das Übergießen mit dem Epoxidharz reichte also in Kombination mit dem verrollen um die gesamte Matte durchzutränken. Das Ergebnis waren wenige bis garkeine Lufteinschlüsse und eine insgesamt sehr zufriedenstellende 2. Laminatschicht. (Auf dem Foto sehen Stellen teilweise sehr weiß und "luftig aus" diese sind nach kurzer Trockenzeit jedoch unsichtbar und luftdicht geworden.
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Nun sind wir auch tatsächlich am aktuellen Bootszustand angekommen. Das ist der Zustand heute 17:00 Uhr. Nun muss die Laminatschicht numero 2 trocknen bis zum Wochenende. Ziel ist es am Samstag mit der Unterkonstruktion sprich den Bodenwrangen zu beginnen. Aber mehr dazu in gut einer Woche.

Bis dahin euch allen eine schöne Woche!
 

FishingMax

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Achtung, welche Arbeit du dir machst. Finde ich gut.
Aber komme blos nicht auf die Idee, den Zwischenb
An sich ist das ne coole Idee. Schaum wollte ich wenn dann nur an den Seiten verwenden. Aber eigentlich wollte ich veruschen ohne auszukommen. Ich muss jetzt erstmal nach der Laminierung die wirkliche Dichte des Bootes testen. Weil wenn irgendwo Wasser reinkommt.... das wäre schlecht. Und ich musste 2 Stellen bereits flicken, was ich leider nicht dokumentiert habe.

Es stellen sich mir 2 Fragen bei den PET Flaschen:

1.) Füllen die die Flaschen mit Schaum und werden dann verschlossen, sodass der Schaum einfach garnicht feucht werden kann, oder befindet sich dann einfach nur Luft in den Flaschen?

2.) Wie werden die Flaschen wohl am besten fixiert. Weil wenn ich die lose in den Boden reinwerfe, dann hab ich nen lautes Klöterboot mit umherfliegenden Flaschen. :D
 

J777

Echo-Orakel
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Vielen Dank für deine ausführlichen Berichte!
Es ist wirklich spannend zu sehen wie du aus einem echten Pflegefall ein tolles Angelboot zauberst. :)
(Auch wenn mich der Arbeitsaufwand etwas vor dem Starten eines eigenen Restaurationsprojekts abgeschreckt hat ;) )
 

FishingMax

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Es befindet sich momentan kein Stückchen Holz oder ähnliches mehr im Rumpf, was später verschwinden wird. Alles an Holz ist bereits einlaminiert.

Die Sache mit den Plastikflaschen kann man sicherlich machen, jedoch stellt sich mir die Frage... Woher bekommt man diese? Hier in Deutschland schmeißt die doch jeder weg, wenn se keinen Pfand geben. Und die großen 5 Liter Kanister vom destilliert Wasser passen nicht in den kleinen Rumpf, da das Ding ja in drei Kiele unterteilt ist.

@Jakob777 ich würde einem nicht generell davon abraten ein Boot komplett zu überholen/restaurieren. Ich würde/werde beim nächsten jedoch viel genauer auf Details und Kleinigkeiten achten, die mir beim Kauf halt komplett nicht bewusst waren. Dabei beziehe ich mich auf alles bezüglich der Grund Substanz des Bootes. Durch die Arbeiten jetzt am Boot erkennt man die Unterschiede zwischen einer "dünnen" und einer stabilen Gfk Wandung relativ schnell. Durch Klopfen, leichtes Gegenschlagen und Drücken etc. an guten wie schlechten Stellen bekommt man schnell ein Gefühl für eine gute/schlechtere Grundlage für dein Projekt. Ich war halt blind beim Kauf, habe preislich jedoch eigentlich nur einen generalüberholten Trailer mit frisch TÜV und meinen 10PS Außenborder bezahlt. 1500€ hab ich dafür hingelegt. Plus halt etliche Zubehörteile, Persenning, etc. Also meine Empfehlung an dich: (wenn du die Zeit hast) Machen
 

J777

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Bei deinem Projekt bekomme ich auf jedenfall auch Lust mich an soetwas mal zu versuchen!
Sollte ich noch einen Standplatz finden, kommt vielleicht dann doch auch mal ein Bootsprojekt von mir :)
 

dietmar

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Hi,

wer hat dir zu Epoxy geraten? Ich bin immer noch der Meinung, man sollte Gleiches mit Gleichem reparieren, also GFK Polyesterrumpf mit Polyester und einen Epoxyrumpf mit Epoxy. Frisches Polyester geht mit altem ausgehärtetem Polyester eine chemische Verbindung ein. Epoxy geht mit ausgehärtetem Polyester oder ausgehärtetem Epoxy keine chemische Verbindung ein. Die Haftung beruht bei Epoxy lediglich auf der Rauhigkeit der alten Oberfläche.

Du kannst deinem Rumpf wahrscheinlich auch noch drei oder vier Matten spendieren, völlig egal welchen Gewichtes, die Stabilität/Steifigkeit des Bodens wird wahrscheinlich nicht zufriedenstellend sein. Bei dem alten Boden wurde die Steifigkeit durch die Holzrippen erreicht. Die fehlen nun. Wahrscheinlich musst du dem Boden ein neues Gerippe spendieren, also Längs- und Querrippen. Da nimmt man Holzlatten oder Hartschaumleisten. Die werden der Länge nach und quer auf den Boden geklebt. Anschließend werden diese Rippen mit mehreren Lagen Glasgelege/Glasgewebe luft- ujnd wasserdicht verstärkt. Das ist wegen der vielen Kanten und Ecken eine Sauarbeit. Glasgelege kann man vorher "zusammenknüllen". Es ist dann etwas weniger widerspenstig. Das ergibt dann einen steifen und verwindungsfreien Boden. Die Rippen müssen unten an den Rumpf angepasst werden. Viel schwieriger ist die "obere Kante". Die muß überall ein gleiches Niveau haben, so das sich eine "ebene Fläche" ergibt. Darauf kann man dann den neuen Holzboden oder was auch immer verlegen.

p.s.: Ich hoffe sehr das ich mich irre.......
 

FishingMax

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Hi,

wer hat dir zu Epoxy geraten? Ich bin immer noch der Meinung, man sollte Gleiches mit Gleichem reparieren, also GFK Polyesterrumpf mit Polyester und einen Epoxyrumpf mit Epoxy. Frisches Polyester geht mit altem ausgehärtetem Polyester eine chemische Verbindung ein. Epoxy geht mit ausgehärtetem Polyester oder ausgehärtetem Epoxy keine chemische Verbindung ein. Die Haftung beruht bei Epoxy lediglich auf der Rauhigkeit der alten Oberfläche.

Du kannst deinem Rumpf wahrscheinlich auch noch drei oder vier Matten spendieren, völlig egal welchen Gewichtes, die Stabilität/Steifigkeit des Bodens wird wahrscheinlich nicht zufriedenstellend sein. Bei dem alten Boden wurde die Steifigkeit durch die Holzrippen erreicht. Die fehlen nun. Wahrscheinlich musst du dem Boden ein neues Gerippe spendieren, also Längs- und Querrippen. Da nimmt man Holzlatten oder Hartschaumleisten. Die werden der Länge nach und quer auf den Boden geklebt. Anschließend werden diese Rippen mit mehreren Lagen Glasgelege/Glasgewebe luft- ujnd wasserdicht verstärkt. Das ist wegen der vielen Kanten und Ecken eine Sauarbeit. Glasgelege kann man vorher "zusammenknüllen". Es ist dann etwas weniger widerspenstig. Das ergibt dann einen steifen und verwindungsfreien Boden. Die Rippen müssen unten an den Rumpf angepasst werden. Viel schwieriger ist die "obere Kante". Die muß überall ein gleiches Niveau haben, so das sich eine "ebene Fläche" ergibt. Darauf kann man dann den neuen Holzboden oder was auch immer verlegen.

p.s.: Ich hoffe sehr das ich mich irre.......

Danke zunächst für den Beitrag. Also ich hatte mich damals eigentlich nur kurz eingelesen und hab hier die Info gezogen, dass ich auch Epoxi benutzen kann. Machte auch nach der 1. Schicht den Eindruck, dass das ganze schon eine gute Verbindung eingegangen ist.

Unterkonstruktion kommt ja noch wie beschrieben
 

Freezy

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Frisches Polyester geht mit altem ausgehärtetem Polyester eine chemische Verbindung ein. Epoxy geht mit ausgehärtetem Polyester oder ausgehärtetem Epoxy keine chemische Verbindung ein.
Richtig ausgehärtetes, altes Polyester ist chemisch nahezu inert. Das geht keine chemische Verbindung mit frischem Polyesterharz mehr ein. Epoxidharz auch nicht, wie du auch richtig sagst. Aber dafür sind die Klebeeigenschaften um einiges besser. Polyester schrumpft ausserdem nach, Epoxidharz nicht, was unter Umständen auch Probleme machen kann.
Polyester/Epoxidharz ist allerdings auch ein wenig eine Glaubensfrage und wird immer kontrovers diskuriert. Aber falsch ist hier die Anwendung von Epoxidharz sicher nicht. Siehe auch zum Beispiel hier.
 

WoDenn

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Moin @FishingMax, ich lese gern deinen Bericht, erinnert mich an mein altes Projekt Spiegel Sanierung bei meinem Kahn.
Da kommt mir aber auch gleich eine Frage auf, wenn dein Holzboden so marode war, wie sieht der Motorspiegel aus?
Rein äußerlich hat man bei mir nichts gesehen, beim Anschrauben des Motors und dem zusammenklemmen der Ober- und Unterschale durch die Motorzwingen hat man gemerkt, dass dort etwas nachgibt.
Also mal etwas mit dem Schraubendreher zwischen die Hälften (Übergang rot-zu weiß) gepopelt und siehe da, wo Holz war ist jetzt Torf.
Also hieß es entkernen und neu aufbauen.
Noch nie gemacht und am Projekt gewachsen, genauso wie du und jetzt habe ich wieder einen stabilen Spiegel, der auch den Motor sicher trägt.
Ich hoffe sehr, dass dein Spiegel noch intakt ist, aber ich würde auf jeden Fall einmal rein schauen/ von innen eine Probebohrung machen.

Gruß Dennis
Motorspiegel 1.jpgMotorspiegel 2.jpgMotorspiegel 3.jpg
 

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