Kühne Worte
Erkläre bitte plausibel den Zusammenhang zwischen Sendewinkel und Schalldruckpegel. Ich greife aber schon mal vor: es gibt keinen. Der Schalldruckpegel ist ein Maß für die "Lautstärke", also die Stärke des Signals. Dies ist letztendlich die Sendeleistung.
Wozu sollte der Geber den Schalldruckpegel modulieren? Schalldruckpegel, Frequenz und Sendewinkel sind konstant. Es entsteht dadurch ein Kegel! Das ist nicht meine Meinung, das ist Tatsache. Je nach Härte des reflektierenden Gegenstandes wird ein Echo unterschiedlichen Schallpegels zurück geworfen. Ensprechend dieses Schallpegels findet auf dem Echolot eine Darstellung in unterschiedlichen Grau- oder eben Farbtönen statt. So bekommst Du auch die Darstellung des Grundes.
Eine weitere Grundlinie müsste in doppelter Tiefe angezeigt werden. Der tatsächliche Boden würde also auf halber Höhe Deines Displays angezeigt werden müssen, um Dein zweites Bodenecho überhaupt sehen zu können. Ist das bei Dir so? Wohl kaum. Warum: eine Aussage über die Härte des Bodens ist bereits durch das oben beschriebens Prinzip der Stärke des Echos möglich. Was im Übrigen nicht so ohne weiteres ginge, würde der Schalldruckpegel moduliert - aber zum Glück machen das unsere Lote auch nicht, sofern sie nicht kaputt sind.
Um das mal deutlich hervor zu heben: es werden nur Signale verwertet, die die selbe Frequenz haben wie das ausgesendete Signal. Diese Frequenz ist wie gesagt natürlich auch konstant. Und ja, man würde auch tatsächlich nur einen Krieg der Ameisen auf dem Schirm haben, wenn jedes noch so schwache (zur Erinnerung: bedeutet niedriger Schallpegel) Signal dargestellt würde. Wird es aber nicht, wobei genau das über die Einstellung der Empfindlichkeit auch noch eingestellt werden kann. Wie praktisch!
Was mich allerdings sehr betrübt, ist der Umstand, dass Du die Zeichnung nicht verstehst. Die Buchstaben, die hier und da Worte ergeben, gehören zu den Zeichnungen. Es sind zwei Fälle beispielhaft dargestellt. In beiden Fällen bewegen sich die Fische nicht. Im ersten Fall fährt das Boot, es gibt also eine Relativgeschwindigkeit >0 zwischen Geber und Fisch. Im zweiten Fall ist die Relativgeschwindigkeit =0. In letzterem Fall entsteht auf dem Lot daher eine Linie. Aber wie Du sehr schön bemerkt hast: auch in dem seltenen Fall, dass sich beides bewegt, die Relativgeschwindigkeit aber weiterhin =0 ist weil bei beiden der Geschwindigkeitsvektor identisch ist, entsteht eine durchgehende Linie.
Noch schlimmer hingegen ist, dass Dir tatsächlich nicht klar zu sein scheint, dass die x-Achse der klassischen (!) Darstellung eine Darstellung über die Zeit ist. Wenn Du die Bildlaufgeschwindigkeit änderst, änderst Du die Skala, nicht aber die Dimension. In der Darstellung der 35°-Geber beim QB ist die Vertikale die Zeitachse, um diese Frage zu beantworten.
Die Erklärung zu dieser Thematik steht übrigens im oben verlinkten Post.
Und was für einen Zeitfaktor brauchst Du bitte? Dein Geber sendet x Signale pro Minute. Jedes Singal erhält Echos, mindestens das des Bodens. Diese Echos aus einem einzigen gesendeten Signal (nennen wir es Ping) werden in genau einer (in Zahlen: 1) vertikalen Pixelreihe am rechten Rand aufgebaut. Beim nächsten Echo rückt das ganze bisherige Bild eine Pixelreihe nach links, wobei am linken eine alte Information verlustig geht und rechts...? Genau, rechts wird die Information des letzten Signals angefügt. Was also ist das? Eine Information über die Zeit. Entsprechend beim 35° QB: oben anfügen, unten raus fallen.
Wozu schreibe ich eigentlich, dass ich mich bei meinen Ausführungen zur Auflösung auf normale Binnengewässer beziehe, wenn Du es nicht liest? Hier ging es darum, ob bei den bei uns herrschenden Bedingungen ein merklicher Unterschied in der Sicheldarstellung bei unterschiedlichen Auflösungen existiert. Dein Argument beleuchtet einen anderen Fall. Und zwar, ob ein Signal dargestellt wird, das rechnerisch kleiner ist als ein Pixel. Die Antwort ist ja. War aber eben nicht die Frage.
Zum Abschluss noch zwei Dinge: Humminbirds 3D-Technik enstpricht der Ultraschalltechnik beim Arzt. Das Gel ist lediglich zur Vermeidung von Trennflächen da, hat aber nichts mit der prinzipiellen Funktionsweise zu tun. Beide haben nebeneinander Sender mit kleinen Sendewinkeln, wodurch in einer Ebene innerhalb des Gesamtkegels ein relativ genaues Bild entsteht. Beim Arzt ändert sich das 2D-Bild durch verschieben des Kopfes. Bei Humminbird wird durch anfügen der 2D-Bilder hintereinander...na, na, na...wer kommt drauf? Jap, stimmt genau. Ein 3D-bild, wobei die dritte Dimension mal wieder die Zeit ist. Und:
NEIN, DIE SICHELDARSTELLUNG HAT NICHT AUTOMATISCH MIT DEM FAHRENDEN BOOT ZU TUN, SONDERN MIT DER RELATIVGESCHWINDIGKEIT ZWISCHEN BOOT UND OBJEKT (HIER FISCH). ABER: IN DER PRAXIS IST DIE GESCHWINDIGKEIT DES FISCHES ~0, WOMIT ZUR ERZEUGUNG EINER SICHEL EIN FAHRENDES BOOT NOTWENDIG WIRD, UM EINE RELATIVGESCHWINDIGKEIT >0 ZU GENERIEREN!
Hatte ich aber bereits ausführlichst ausgeführt. Liegt übrigens daran, dass die Darstellung eine Darstellung über die Zeit ist...
Jetzt die unvermeidliche Frage: in welcher Form befasst Du Dich mit Ultraschall?
Wolf