Hi,
es gibt viele Dinge die eine gute Regenjacke ausmachen. Alles zusammen an einer Jacke findet man aber selbst bei teuersten Jacken im Outdoorbereich nur selten.
Das Material. Nach vielen "Experimenten", ich habe früher mal Jacken gekauft wie andere ihre Gummifische, halte ich nur noch etwas von Gore-Tex oder Dermizax. Alle anderen möglichen "Hausmarken" bei den Membranen haben sich eher als nicht langlebig herausgestellt. Ich habe aber zwei Ausnahmen in den Schränken. Das eine sind ein paar ältere MPC Jacken von Helly Hansen und eine Billig-Ski-Jacke von Killtec. Die Jacken sind selbst nach über 10 Jahren und unzähligen Rucksack-Tragestunden noch immer dicht. Das sind aber in meinen Augen absolute Ausnahmen und nicht die Regel.
Die Reissverschlüsse. An vielen Jacken findet man sogenannte "wasserdichte Reissverschlüsse". Das sind allerdings nur Behauptungen der Vertriebe, denn die Reissverschlußhersteller wie z.B. YKK bezeichnen ihre Produkte selber nur als wasserabweisend. Die Gummilippen bzw. die Gummierung leidet bei jeder Betätigung des Zippers. Der Verschleiss und die Undichtigkeit sind vorprogrammiert. Wirklich wasserdichte Reissverschlüsse wie an Trockentauchanzügen sind sauteuer und schwergängig. Eine gute "Regenjacke" hat also auch großzügige Abdeckungen aller Reissverschlüsse. Findet man solch eine Abdeckung heute noch, ist sie oft nur 1-2 cm breit. Das ist etwas kurz. Ein "wasserdichter Reissverschluß" ohne Abdeckung ist viel leichter und deutlich billiger in der Produktion.
Das Design. Für eine maximale Regentauglichkeit sollten so wenig Nähte wie möglich vorhanden sein. Jede Naht ist eine Problemzone. Eingriffe für Taschen sollten waagerecht liegen und großzügige Abdeckungen besitzen. Bei senkrecht verlaufenden Reissverschlüssen läuft nur das Wasser rein.
Die Isolierung. Einfache Polyesterwatte taugt nicht viel aber ist spottbillig. Da hilft es auch nicht bei den Isolations- und Wärmeiegenschaften wenn das Material aus recycelten PET-Flaschen besteht. Es wird dadurch leider nicht besser und bleibt billig. Markenprodukte wie Thinsulate von 3M (ist etwas aus der Mode gekommen weil teuer und nicht superleicht) oder Primaloft (wurde angeblich für die US-Army entwickelt) bieten deutlich bessere Eigenschaften. Polyester ist also billig, Polypropylen ist besser. Eine hohle Faser ist leichter und isoliert besser. Allerdings sollte man auch von den einfachen Primaloft-Varianten eher die Finger lassen. Da lohnt sich der Mehrpreis gegenüber der Polyester-Variante in meinen Augen nicht wirklich. Das hochwertige und sehr gute Polartec ist kaum noch zu finden. Findet man mal eine Jacke, dann ist der Preis meistens übel. Eine hochwertige Membrane (Gore-Tex oder Dermizax) in Kombination mit einer hochwertigen Isolation (Primaloft Silver oder Gold, Thinsulate, Polartec) besitzt also schon Seltenheitswert und ist kaum bezahlbar. Ich habe z.B. eine Windjacke / Isolationsjacke, die nicht mal wasserdicht ist aus Pertex Quantum und Polartec Alpha. Da liegt der normale Ladenpreis bei 300 € (würde ich nie bezahlen). Was kann sie für den Preis? Sie ist sehr leicht, sehr warm und extrem komprimierbar. Es empfiehlt sich eher die Kombination aus einer stabilen Regenjacke (3-Lagen-Material) mit einer Thermo-Isolations-Jacke. Beides kann man dann auch einzeln tragen.
So etwas kauft man besser am Ende der Saison beim Ausverkauf in einem der großen Online-Shops für den Outdoor-Bereich (z.B. Bergzeit, Bergfreunde, Campz, ...Preisvergleich mittels Idealo oder Heise nicht vergessen). Jetzt ist eigentlich die falsche Zeit. Zur jetzigen Zeit kann man eher mal Glück haben wenn man zwischen zwei und fünf Uhr morgens mal bei Amazon stöbert. Dies sollte man jedoch nicht mit einem Apple-Gerät, Tablet oder Handy tun und angepeilte Produkte nicht im Warenkorb gespeichert haben (dynamische Preisgestaltung). Da kann man schon mal eine 500 € Jacke für 100 € schnappen.