Dass ist ein guter Austausch... benwobs Aussagen sind in Ansätzen auch auf das Fliegenfischen übertragbar. Sie gehen in die Richtung von dem, was ich gerne ausführen will.
Am Wochenende war ich intensiv an meiner Hausstrecke an der Sieg unterwegs. Es handelt sich um einen Bereich mit limitierten Jahreskarten. Meine Buddies sind überwiegend ältere Semester, die mit der Fliege fischen und diese dort schon seit Jahrzehnten. Zwei von denen haben im letzten Jahr absolute Granaten gefangen, dies mehr oder weniger zufällig. Wirkliche Granaten... Natürlich interessierte mich wie es dazu kam. In beiden Fällen war absoluter Hochsommer. Maifliegenzeit lange vorbei. Beide Fänge waren an einem Standplatz mit überhängenden Bäumen und wurden mit einer für meinen Geschmack eigentlich zu großen Nymphe #10 oder #8 mit Messingkopf gefangen. Hierbei wurde eine Schwimmleine verwendet.
Wenn ich nymphe verwende ich eigentlich kleine Fliegen und serviere mit Czech Nymphing. Hierbei wird "dreggen" vermieden in dem man die Leine aus dem Wasser hält, somit eine natürliche Drift imitiert und das Muster durch den fehlenden Drag tiefer sinken lässt. Außerdem nehme ich Tungstenkopf, der wiederum das absinken begünstigt.
Bei der Technik meiner Freunde handelt es sich um "Old-School" nymphen stromab. Durch diese Umstände sinkt das Muster nicht bis zum Gewässergrund, sondern saust durch Strömung und Flugschnur begünstigt durchs Mittelwasser und lässt sich aufgrund der Geschwindigkeit nicht lange in Augenschein nehmen. Eigentlich wie ein kleiner Streamer und imitiert meiner Meinung nach eher Fischbrut als ein Gewässerinsekt. Da sich Döbel ab einer gewissen Größe auf Fischbrut einschießen, ist der Erfolg grundsätzlich nachvollziehbar.
Am Wochenende konnte ich insgesamt 8 Döbel verhaften, wovon keiner die 30 deutlich überschritt. Trotz Insektenschlupf war zu beobachten, dass sich lediglich Döbel vom Grundschulalter bis zum Berufskolleg auf Oberflächennahrung konzentrierten. Da ich aber in das fischen mit der Trockenen verliebt bin, habe ich mich am Wochenende darauf begrenzt. Dicke Döbel steigen bei uns eigentlich vornehmlich zur Maifliegenzeit, wenn wahre Proteinbomben an der Oberfläche schwimmen.
Dieses Jahr werde ich die ein paar Muster binden, die zwischen Streamer und Nymphe angelegt sind und es einfach mal so wie die alten Hasen machen. Forellen gehen bei der Nummer auch immer wieder dran. Äschen hingehen verschmähen jeden Köder, der nicht natürlich driftet.