Fischsterben in der Peene bei Anklam

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

TackleKing

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Grauenhaft! Ich hoffe, der Vorfall kann dem Schuldigen nachgewiesen werden. Wieder gut machen kann man so einen Schaden leider nicht. :(
 

monkeyman

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ich zitier an dieser Stelle mal meinen Beitrag aus einem anderen Forum:
Wirklich ein unschöne Sache.
Aber hier ist Panikmache nicht angebracht!
Betroffen ist ein vergleichsweise überschaubarer Abschnitt (im Vergleich zum gesamten unter dem Namen "Peene" bekannten Gebiet) im Bereich Anklam. Weder das Oderhaff, der Peenestrom, noch die Gebiete weiter flußaufwärts (Demmin, Loitz, Jarmen...) sind geschädigt.
Durch die Berichterstattung erhält man den Eindruck, dass der ganze Fluss tot ist, was so natürlich nicht stimmt!

Durch die Verbindung des Peeneabschnittes zu den nicht betroffenen Gebieten ist eine relativ schnelle Fischnachfolge gegeben, zudem ist dort sowieso ein sehr starkes Wanderverhalten der Fische normal. Einheimische kennen sicher die jährlichen Züge von Barschen und Weißfischen aus dem Haff in den Fluss. Glücklicherweise ist die Vergiftung nicht im Winter erfolgt, dann ist gerade im Anklamer Bereich viel Fisch im Fluß.
Man muss natürlich abwarten, wie hoch die Verluste tatsächlich sind.
Da die Vergiftung auf Ethanol (Alkohol) zurückzuführen ist, sollten keine Spätfolgen auftreten, da es sich um einen natürlichen Stoff handelt.
 

darkbearded

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Die Verantwortlichen für solche Katastrophen sollte man persönlich haftbar machen. Nur dann werden diese auch dafür sorgen, dass so etwas nicht ständig irgendwo passiert. Ob das Ökosystem nun 1, 10 oder 100 Jahre zur Erholung braucht, spielt für mich keine Rolle. Das kann eh keiner verlässlich voraussagen.
 

Barschbernd

Finesse-Fux
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Was mich auch sehr betroffen macht ist, das die zustandige öffentlichen Stellen ja wohl mehr als träge reagiert haben. Sowohl das Entdecken des Fischsterbens als auch die Ursachensuche/findung ist Privatpersonen zu verdanken, die dann auch noch Hand anlegen und die toten Tiere einsammeln. ...nichts mit Katastrophenschutz, THW usw.
 

Mike1989

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Die Verantwortlichen der Ethanol Fabrik werden sicher zur Rechenschaft gezogen. Das traurige ist daran leider nur das die großen Firmen derartig geschützt werden das sie vielleicht MAX. 20.000€ Strafe zahlen werden. Der Flussabschnitt ist zwar recht "klein" soll sich aber auch auf 10km beziehen und das ist schon einiges!

Man sollte solche Firmen auch einfach nicht ans Wasser setzen, gibt es so viele die Suchen alle die Wasserplätze um das Wasser kostenlos zum kühlen etc. nehmen zu können! Aber sowas gehört in ein IndustrieGebiet! Müssen sie das Wasser halt kaufen oder im Kreislauflaufen lassen und dabei immer wieder abkühlen. Es kann aber einfach nicht sein das die Firmen sich immer am Wasser ansiedeln und dadruch ihren Profit noch vervielfachen zum bedauern unsere Tierwelt!
 

Meridian

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LaNd Of SaNd
Naja, so einfach ist es nicht Mike.
Ich verstehe was Du sagen willst, aber überlege mal die andere Seite...

Würden große Firmen tatsächlich dazu verdonnert, ihr war eigenständig zu kühlen, dass heisst zusätzlich große Mengen an Energie “verschwenden“, anstatt bereits, sozusagen ökologisch verträglich gekühltes Wasser zu nutzen, ist erstmal auch was gekonnt.
Sinnvoller wäre eine Ausgleichsabgabe, welche vermutlich auch gezahlt wird, für die Nutzung des Flusswassers.

Einzig und allein ist eine Umsetzung zur 100%igen Sicherung von Schutzeinrichtungen für ebend solche Fälle versäumt worden. Egal wo ein Leck entsteht, muss jederzeit gewährleistet sein, dass keine Schadstoffe ins Ökosystem gelangen.
Ich glaube ganz ehrlich, dass das schwieriger klingt, als es ist.

Heute gibt es, durch fortschrittlicheste Technik, Möglichkeiten zur baulichen Umsetzung von unfassbaren Dingen. Da dürfte eine Worst-Case-Sicherung meiner Meinung nach kein Problem darstellen.

Ist auch weniger eine finanzielle Frage, weil solche Dinge vermutlich auch subventioniert werden, um die Wirtschaftlichkeit aufrecht zu erhalten, als das es einfach keine Behörde gibt, die akkurat prüft und bemängelt. Vermutlich existiert da nicht mal eine Kontrollbehörde.
 

Meridian

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Update:

Das lächerliche Urteil wurde gesprochen.

Verwarnung für einen Mitarbeiter des Werkes.

Herzlichen Glückwunsch..
 

Meridian

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LaNd Of SaNd
Vielleicht auch mal nach Norddeutschland oder Boddengewässer verschieben...
 

Wolf

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Dabei ging es aber nur um die strafrechtliche Relevanz der einzelnen Mitarbeiter. Auch wenn natürlich in einem Forum wie diesem die drakonischsten Strafen gefordert werden - entschieden wird nach Verantwortung unter Beachtung von Fahrlässigkeit, Vorsatz etc. und dem Schaden. Mich wundert das Urteil im konkreten Fall nicht (und empört mich auch nicht).

Das Problem im konkreten Fall wird zudem sein, dass der finanzielle Schaden im Grunde sehr gering ist (20 t Fisch, von dem der weitaus größte Anteil Weißfisch ist) und eine Ursache (Ethanol), die keine Langzeitwirkung hatte.

M.E. ist dieser Unfall eben nicht vergleichbar mit z.B. dem vorsätzlichen Abkippen von Gülle in kleine oder mittlere Fließgewässer.
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Dabei ging es aber nur um die strafrechtliche Relevanz der einzelnen Mitarbeiter. Auch wenn natürlich in einem Forum wie diesem die drakonischsten Strafen gefordert werden - entschieden wird nach Verantwortung unter Beachtung von Fahrlässigkeit, Vorsatz etc. und dem Schaden. Mich wundert das Urteil im konkreten Fall nicht (und empört mich auch nicht).

Das Problem im konkreten Fall wird zudem sein, dass der finanzielle Schaden im Grunde sehr gering ist (20 t Fisch, von dem der weitaus größte Anteil Weißfisch ist) und eine Ursache (Ethanol), die keine Langzeitwirkung hatte.

M.E. ist dieser Unfall eben nicht vergleichbar mit z.B. dem vorsätzlichen Abkippen von Gülle in kleine oder mittlere Fließgewässer.

Wichtiger als das strafrechtliche ist imo das Firmen die solche Schäden anrichten für die Korrektur dieser Schäden aufkommen sollten, egal ob jetzt jemand fahrlässig gehandelt hat oder nicht. Im zweifelsfrei könnte die firma den Schaden ja beim Mitarbeiter wieder einklagen, aber am wichtigsten ist imo das Firmen den Schaden den sie verursachen wieder begleichen.

Da hat sich ja schon einiges getan, bis in die 70er durften Firmen Abwässer noch ungeklärt in die Flüsse einleiten und konnten damit Milliarden sparen, die dann auf Kosten der umwelt gegangen sind. Das ist jetzt nicht mehr so, aber es gibt immer noch Katastrophen die als kollateralschäden in Kauf genommen werden (tanker...) und für diese Kosten sollten die Firmen aufkommen müssen.

Natürlich war hier kein Vorsatz dabei, aber es ist eben ein Risiko das passieren kann und wenn es passiert sollten die Firmen dafür aufkommen, bzw. Den Schaden beseitigen.
 

Wolf

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Vollkommen richtig, das sehe ich genauso. Aber das ist hier ja gerade der Knackpunkt. Das Ethanol hat sich sehr schnell verdünnt bzw. verflüchtigt. Das Gewässer ist offen, so dass die Wiederbesiedlung eine Sache von wenigen Tagen/Wochen war. Die toten Fische waren als finanzieller Schaden eben nur gering.

Die Firma versucht ja auch, ihren Ruf wieder zu verbessern. Haben z.B. Aalbesatz bezahlt. Dumm nur, dass der nicht angemeldet und genehmigt und damit illegal war :tearsofjoy:
 

pechi24

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Müsste es jetzt nicht sehr gut beißen da oben?

Alkohol senkt bekanntermaßen die Hemmschwelle, vielleicht auch bei Raubfischen. :)

Beim Thema Dorsch und Ostsee gibt es ja auch das Gerücht, dass es zum Teil auch an einem "Unfall" liegt, wo Schadstoffe in die Ostsee gelangt sind.

Wenn einer in MV mit dem Emotor auf dem falschen Gewässer unterwegs ist, dann ist der Ordnungssinn der Ämter halt deutlich größer als bei großen Fischsterben. Könnte aber auch daran liegen, dass man die Angler gern von den Gewässern runter haben will (O-Ton hinter vorgehaltener Hand). Auch, wenn es viele hier nicht für voll nehmen. Es gibt viele Kräfte, denen wir Angler ein Dorn im Auge sind. Wenn wir nicht aufpassen, wird unser Hobby mehr und mehr beschränkt.

Insofern wundert es auch nicht wirklich, dass einem derartigen Fischsterben nicht konsequent nachgegangen wird. Ist halt nicht so wichtig.

Meridian, nicht dass du noch für das Kohlekraftwerk an der Süderelbe werben willst, wo auch "natürlich" gekühlt wird.
 

Wolf

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Was verstehst Du unter "nicht konsequent nachgegangen"?

Man kann es sich in der Opferrolle ja ganz bequem machen. Aber m.E. werden dabei sehr gerne Dinge miteinander verknüpft, die nichts miteinander zu tun haben. Da gehört der Vergleich mit den E-Motoren dazu. Wenn Du wissentlich und damit vorsätzlich gegen ein Verbot verstößt, dann kannst Du Dich doch nicht ernsthaft beschweren, wenn Du belangt wirst. Auch wenn es unbestritten wesentlich tragischer ist, wenn bei einem Unfall Ethanol in ein Gewässer gelangt. Aber das ist eben strafrechtlich ein Unterschied. Zum Glück.

Und nach meinen Beobachtungen ist die Ahndungsquote bei illegaler E-Motornutzung verschwindend gering. Im Gegensatz zu Gewässerverunreinigungen. :wink:
 

pechi24

Gummipapst
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Es geht darum, das E-Motoren streng genommen schon seit zig Jahren auf den meisten Gewässern in MV nicht zulässig waren.
Trotzdem wurde es toleriert, denn es gibt ja auch keinen wirklichen Grund dagegen. Also hat sich eingebürgert, das zig Leute damit unterwegs sind. Dann entdeckt plötzlich jemand das Thema für sich und dann geht die große Hatz los. Die Leute machen das also nicht im Bewusstsein eines Verbots. Und selbst wenn, muss man nicht ja mal fragen, ob wir in D sonst keine Sorgen haben.
Machst du nie Sachen, die ggfs. so nicht zulässig sind? Fährst du immer die genaue Geschwindigkeit, setzt du keine Fische zurück, machst du nie Lärm während der Mittagsruhe usw.?

Vermutlich ist es eh wieder Angelerschikane durch die Hintertür, genau wie dieses Blitzen, wenn man minimal über der Höchstgeschwindigkeit ist.

An anderer Stelle interessiert sich dagegen fast niemand für Vergehen, insbesondere wenn damit Arbeit und Recherche verbunden ist oder es nicht so recht ins Weltbild passt.

Es wird halt oft mit zweierlei Maß gemessen, das wollte ich mit dem Beitrag oben sagen und das dürfte unstrittig sein.
 

Wolf

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Selbstverständlich verstoße ich gegen Regeln. Aber ich mache keine Verschwörung daraus, wenn ich erwischt werde und dafür zahlen muss.

Und keineswegs bin ich für E-Motor-Verbote! Dass diese im Regelfall Unsinn sind, da sind wir uns vermutlich einig. Ich bewerte nur die Ahndung von Verstößen anders.

Im vorliegenden Fall war es ein Unfall. Die Ursache war gefunden. Der Verantwortliche wurde gesucht, gefunden und - m.E. hinreichend -bestraft. Die Firma war nicht froh darüber, dass ihr Produkt, das kein Abfall war und verschwinden sollte, sondern mit dem sie ihr Geld verdienen, weg war und diesen Schaden verursacht hat. Für den Schaden hat sie Entschädigungen gezahlt. Ich sehe da einfach nichts Skandalöses.
 

Meridian

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Meridian, nicht dass du noch für das Kohlekraftwerk an der Süderelbe werben willst, wo auch "natürlich" gekühlt wird.
Guten Morgen Pechi.

Verstehe den kleinen Hieb nicht recht..? Ich bin übrigens kein Kohlegegner, sondern sogar großer Anhänger, obwohl ich mitten drin wohne. Lausitz halt.

Aber wieso, weshalb, warum ist ein anderes Thema. Brauchen nicht noch ein Feld aufmachen.

Wie gesagt...PRO KOHLE & TAGEBAUE!

Bastian
 

pechi24

Gummipapst
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Wolf, es ist keine Verschwörung, dass viele Leute die Angler weghaben wollen. Das ist Fakt. Und weil ein reines Vebot nicht geht, wird das über Umwege versucht. D.h. mit Beschränkungen, Teilverboten usw.

Nimm doch das teilweise Ostseeangelverbot.

Angeln verboten, aber Wassersport, kommerzielle Fischerei, Windparks, Schiffsverkehr und Co. sind erlaubt.

Das ist ganz offensichtlich Schikane gegen Angler.

In diese Richtung gibt es weitere Beispiele.

Selbst in den USA gibt es Angelverbotsbewegungen und da ist Angeln Volkssport.

Es gibt einfach zu viele verrückte Ideologen mit zu viel Zeit, aber leider auch viel Einfluss.

Das kann man natürlich als Verschwörungstheorie abtun, dann darf man sich in 10-20 Jahren aber auch nicht wundern, wenn man Schritt für Schritt immer weiter beschränkt wurde.

Ich habe das auch lange für übertrieben gehalten, aber leider musste ich meine Meinung ändern.

Bezüglich des eigentlichen Themas hatte ich oben gelesen, dass der Vorfall durch private Recherche hochkam und eben nicht durch die Fa. selbst oder eine zuständige Stelle. Daher meine Anmerkungen zu zweierlei Maß.
 

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