Fischbandwurm..was tun?

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BenK

Bibi Barschberg
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Hallo,

ich war heute beim barschangeln am starnberger see.
Hab ein paar kleinere barsche gefangen und jeder 2te von denen hatte einen wurm. weiss, unterschiedlich lang im darm. ich tippe auf fischbandwurm.
nun ist es so ich hab schon öfter barsch gegessen und nie ist was passiert. aber ich fand das irgendwie doch eklig wie die so rumkrochen.
da ich meine barsche in der pfanne brate denk ich mal das macht nix oder?
ich habe auch gelesen einfrieren bei unter 10 grad für ein paar tage tötet eventuell vorhandene larven ab.

hat jemand genauere infos?
 

CatchAndReleaseIt

Barsch Vader
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... woher weisst Du, daß nie etwas passiert ist .................... vielleicht hast Du Ihn ja schon (den Wurm)? ... die Barsche waren ja auch putzmunter ... :wink: ...

Tieffrieren und ordentlich durchbraten sollte eigentlich O.K. sein ... ich würde das Risiko trotzdem nicht eingehen ...
 

DozeydragoN

Finesse-Fux
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Proteine (=Eiweiße) denaturieren meist sehr schnell, wenn sie hohen oder sehr niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind. Vernünftiges Abkochen/ Braten (das Fischfleisch darf überhaupt nicht mehr glasig sein) und auch das längere Einfrieren in einem Drei *** Froster, sollten reichen, um die "Unerwünschten" zu plätten. Stellt sich dann nur die Frage, ob man es emotional schafft, das Filet auch zu essen ....
Wenn es insgesamt einfach überhand nimmt, mit den befallenen Fischen, ist es sicher auch ratsam, den zuständigen Gewässerobmann zu benachrichtigen.

Gruß, DD


:idea:
 

fishhunter

Echo-Orakel
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Hallo BenK

hier mal eine Antwort vom medicine-woldwide

Bandwürmer sind Parasiten, deren Entwicklungszyklus von Wirtswechseln geprägt ist. Der Fischbandwurm wird bis zu 12 Metern lang und hat eine Lebensdauer von bis zu 10 Jahren. Zwischenwirte sind Wasserkrebse und kleine Süßwasserfische, Endwirte sind neben Fischen auch Hunde, Katzen oder der Mensch. Die Verbreitung des Fischbandwurmes ist an das Vorhandensein von Süßwasser gebunden.

Eine Infektion mit dem Fischbandwurm verursacht im Allgemeinen selten Beschwerden. Gelegentlich wird ein Vitamin-B12-Mangel beobachtet, der zu einer Fischbandwurm-Anämie, also Blutarmut, führen kann. Die Diagnose wird durch den mikroskopischen Nachweis von Eiern oder Bandwurmgliedern im Stuhl gestellt. Die Therapie erfolgt mit Praziquantel oder Niclosamid. Bei erfolgreicher Therapie ist die Prognose der Erkrankung sehr gut. Um einer Infektion mit dem Fischbandwurm vorzubeugen, sollte auf den Verzehr von rohem und ungenügend gekochtem Fisch verzichtet oder der Fisch für mehrere Tage bei mindestens 10°C eingefroren werden.

Allgemeines
Bandwürmer sind Parasiten und gehören zur Gruppe der Plattwürmer. Sie leben im Darm ihrer Endwirte und können dort von wenigen Millimetern bis zu mehreren Metern lang werden. Der Entwicklungszyklus der Bandwürmer ist durch Wirtswechsel geprägt, wobei sich die Namensgebung der einzelnen Bandwürmer an den Wirten orientiert, wie z.B. Fisch-, Hunde-, Rinder- oder Schweinebandwurm. Der Mensch kann durch die Aufnahme von Eiern oder Larven sowohl zum Zwischen- als auch Endwirt im Entwicklungszyklus der Bandwürmer werden.

Bandwürmer heften sich mit ihrem Kopf, dem Scolex, an der Darmwand des Endwirtes fest. Dazu tragen sie am Kopf Sauggruben, Saugnäpfe oder einen Hakenkranz. An den Kopf schließen sich die Bandwurmglieder an, die als Proglottiden bezeichnet werden. Diese Bandwurmglieder enthalten sowohl männliche als auch weibliche Keimdrüsen. Bandwürmer sind also Zwitter.

Die Eier reifen nach der Befruchtung im Wurm heran. Bandwurmglieder, die reife Eier enthalten, lösen sich vom Wurm ab und werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Diese Eier werden dann von einem Zwischenwirt aufgenommen. Im Darm des Zwischenwirtes schlüpfen Larven, die sogenannten Onkosphären, aus den Eiern. Diese Larven durchbohren die Darmwand und werden mit dem Blutkreislauf im Körper verteilt. Im Zielorgan setzten sie sich fest und bilden dort eine Finne, also eine Zweitlarve, aus. Durch den Verzehr von finnenhaltigen Fleisch kommt es dann zur Infektion des Endwirtes mit dem Bandwurm. Im Darm des Endwirtes entwickelt sich aus der Finne der Wurm und der Entwicklungszyklus beginnt von vorn.

Erreger
Erreger der Erkrankung sind der Fischbandwurm bzw. der Grubenkopfbandwurm Diphyllobothrium latum , der bis zu 12 Metern lang und bis zu 10 Jahren alt werden kann.

Infektionswege
Bestimmte kleine Wasserkrebse, die Zyklopas, nehmen die Eier des Fischbandwurmes auf, aus denen sich eine Larve entwickelt. Diese Wasserkrebse werden nun ihrerseits von Süßwasserfischen aufgenommen, wo sich die Larve im nächsten Stadium zur Zweitlarve weiter entwickelt. Über die Nahrung gelangen die Zweitlarven in den Endwirt, im allgemeinen Fische, seltener Hunde, Katzen oder Menschen, und es entwickelt sich ein Fischbandwurm im Darm, der sich mit Sauggruben festheftet.

Inkubationszeit
Die Entwicklung des geschlechtsreifen Fischbandwurmes aus der Zweitlarve dauert ca. 3-5 Wochen.

Verbreitung
Europa, Asien, Amerika, Binnenseen

Symptome
Normalerweise treten keine Beschwerden auf. Gelegentlich kommen Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit und Appetitlosigkeit und ein Vitamin-B12-Mangel, der zu einer Fischbandwurm-Anämie, also Blutarmut, führen kann, vor. Die Diagnose unterliegt meist dem Zufall.

Diagnose
Mikroskopischer Nachweis von Eiern oder Proglottiden im Stuhl.

Therapie
Wahlweise können die Chemotherapeutika Praziquantel oder Niclosamid verwendet werden.

Prophylaxe
Die Infektion mit dem Fischbandwurm kann verhindert werden, wenn auf den Verzehr von rohem und ungenügend gekochtem Fisch verzichtet wird oder wenn der Fisch für mehrere Tage bei mindestens 10°C eingefroren wird.

Prognose
Die Prognose nach erfolgreicher Behandlung ist sehr gut.

Rechtliches
Die Erkrankung bzw. der Erregernachweis ist nach dem Infektionsschutzgesetz vom 1. Januar 2001 nicht meldepflichtig.

gutes Barschessen :wink:

fishhunter
 

DozeydragoN

Finesse-Fux
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Barschfilet zum Frühstück ... Auch nicht schlecht!

DD


:idea:
 

Esox2711

Echo-Orakel
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Ich würds einfach nur lassen...
is zwar schade um den Fisch aber besser als krank werden,oder?
 

Fishadelic

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ciao zusammen!
Also wir kämpfen im Kanton Zürich ja schon länger gegen den Hechtbandwurm. Die Jagd- und Fischereibehörde hat deshalb für die grösseren Seen im Kanton vernehmlasst, dass sämtliche Hecht- und Barschfänge sofort entnommen und getötet werden müssen. Eine drastische Reduktion des Fischbestandes sei die einzige Möglichkeit, den Hechtbandwurm zurückzudrängen.

Der Verzehr dieses spezifischen Hechtbandwurmes ist für den Menschen nicht gefährlich. Den könnte man auch roh verschlingen... Wäää!

Wenn jeder zweite Barsch so ein Wurm mit sich trägt, würde ich unbedingt das zuständige Amt benachrichtigen. Die sollen mal herausfinden, um welchen Erreger es sich handelt.

Die Fische würde ich ohne Probleme trotzdem essen. Der Bandwurm hält sich ja nicht im Fleisch auf, oder? Und eben: Abkochen ist ja easy.

Wäre einfach schade, wenn sich der Wurm unter sämtlichen Fischen ausbreiten täte. Bei uns ist momentan glaube ich jeder 5. Barsch befallen. Bei den allermeisten kriegt man das aber nicht mit. Ich habe erst vereinzelte übel gezeichnete Exemplare gesehen. Und die konnte ich dann allerdings auch nicht essen...
 

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