Vinicius101
Belly Burner
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Hallo Leute,
ich habe diese Woche einen sehr schönen Angelabend erlebt und darüber einen kleinen Bericht mit Fotos geschrieben.
Könnt Ihr euch ja mal durchlesen und eure Meinungen dazu Kundtun!
Liebe Grüße
A Magic Moment – Sternstunde am See
Ja es gibt sie, diese berühmten Sternstunden die man beim Angeln
erleben kann. Viele erzählen davon, oft hört man die tollsten Geschichten
und wünscht sich nicht selten auch einmal der Glückliche zu sein der so einen Magic Moment erleben darf.
25. Mai 2011 17:35 Uhr, 17:36 Uhr, 17:37 Uhr… immer wieder schweift
mein Blick auf die Uhr in meinem Büro,
ich rieche in Gedanken schon die abendliche Seeluft und höre das
Zwitschern der Vögel während ich die letzten Arbeiten erledige.
Geschafft! Jetzt nichts wie los zum See! Um nicht noch mehr Angelzeit zu verlieren
wird der grummelnde Magen einfach ignoriert und während der Autofahrt von Bob Dylan übertönt.
Als ich aus dem Auto steige fällt mein Blick zu erst auf eine kleine Ringelnatter, die
schon länger Feierabend hat als ich und sich genüsslich an einem Hang sonnt.
Leider war sie von meiner Anwesenheit nicht so begeistert wie ich von
ihrer und so verschwand sie blitzschnell im Gebüsch ohne dass ich ein Foto machen konnte.
Jetzt aber wirklich los, nicht noch mehr kostbare Zeit vertrödeln,
es liegen noch 10 Minuten Fußmarsch vor mir.
Schnell packe ich meine Sachen, Matchrute, feine Waggler, Vorfächer,
Bleischrote, Kescher, kleine Dose Mais und etwas zu trinken, dass wär´s.
Während ich um die letzte Kurve zum See biege, begrüßt mich wieder
einmal das kleine Reh, dass ich fast immer an diesem See treffe.
Ich schlängle mich durch das Gebüsch zu der Stelle an der ich das letzte
Mal ein paar Schleien beim Sonnenbaden beobachten konnte.
Schnell ist alles hergerichtet und während ich den feinen Haken mit
2 saftigen Maiskörnern beködere, stellt sich mir schon die Frage
„In welcher Tiefe soll ich fischen?“. Ich fange mit ca. 2m an,
d.h. der Köder befindet sich im Freiwasser ca. 1m über dem Grund.
Meine Aufregung legt sich und ich mache es mir nach dem
Auswerfen im Schatten der Büsche gemütlich.
Nach ca. 30 Minuten bemerke ich einen Schatten der sich langsam
durch das klare Wasser Richtung Schwimmer schiebt.
Ein Karpfen! Und gar kein schlechter!
Doch als mein Puls schon in die Höhe geht, biegt der Fisch sanft und
gemächlich kurz vor meiner Pose ab. Sofort schießen mir Gedanken
durch den Kopf „Hat er den Schwimmer bemerkt? Ist dieser zu auffällig?
Fische ich zu tief, denn er war ja an der Oberfläche? Sollte ich flacher
angeln?“.
Eins war klar, ich muss etwas ändern. Also wechselte ich den Waggler und
verwendete nun einen kleinen unauffälligeren „Kristall“-Schwimmer.
Außerdem verstellte ich die Tiefe und fischte nun flacher, ca. 1m unter der Oberfläche.
Fast eine Stunde später: Nichts hat sich getan, „Was könnte ich noch
ändern?“ überlege ich mir während ich eine kleine handvoll Maiskörner
zu meiner Pose werfe.
Ich beobachte den Haubentaucher wie er eifrig herumtaucht und wünschte
mir er könnte mir sagen wo die Fische sind.
Eine Veränderung muss her! Tu etwas! Die Zeit läuft! Brüllt mich meine
innere Stimme an. Ich kann sie trotz des tiefen Überfluges eines
Flugzeugs klar und deutlich hören… Also hole ich meine Montage ein und
stelle das ganze System sehr tief, so dass der Köder und das letzte
Bleischrot auf dem Grund liegen, eine Art „Liftmontage“ so wie es die
englischen „Profiangler“ machen.
Außerdem werfe ich die Pose direkt vor einen überhängenden Busch,
nicht einmal 2m vom Ufer entfernt. Ich verstecke mich wieder hinter
den Büschen und beobachte gespannt den nun schief stehenden
Schwimmer.
Links! Rechts! Hoch! Runter! Da bewegt sich was! Ja, nun kann ich es
deutlich zwischen den Blättern sehen, die Pose „fährt“.
Ich bewege langsam meine Hand zur Rute, der Schwimmer taucht sanft
ab und zieht nach links! Anhieb! Der Fisch hängt und kämpft tapfer am
anderen Ende der Schnur, will unter den Busch, taucht wieder ab und will
ins Kraut. Ich halte dagegen und hoffe dass das feine 0,18 mm Vorfach
durchhält. Während der heiße Tanz in der Abendsonne weiter geht,
wünsche ich mir innerlich dass dies was dort am anderen Ende so eisern
kämpft kein Karpfen sondern eine Schleie ist. Und da kommt der Fisch
an die Oberfläche! Eine Schleie, deutlich kann ich ihren gelblichen Bauch
und ihre grün schimmernden Flanken erkennen. Sie ist müde und ich
kann sie problemlos keschern.
Da sitze ich nun, vollgepumpt mit Adrenalin und mit einer wunderschönen
„Tinca“ in Händen. Ich mache den Fotoapparat klar und schieße oder
besser versuche ein paar brauchbare Selbstauslöser Bilder zu schießen.
33cm sagt dass Maßband, nicht riesig aber dafür um so schöner.
Ich setze sie vorsichtig in ihr Element zurück und während
sie wieder gemütlich in den tiefen des Sees verschwindet bin ich einfach
nur glücklich. Ich habe es tatsächlich geschafft eine dieser scheuen und
wunderschönen Tiere zu überlisten.
Ich werfe die Angel frisch beködert wieder vor den Busch,
erwarte aber nach dem Fang keine weiteren Fische an dem Platz.
Die Sonne steht schon sehr tief, es herrscht eine wunderbare
Stimmung und ich genieße einfach nur die Ruhe.
Während ich mich ca. 10 Minuten später über die nicht so tollen Fotos
ärgere, bemerke ich im Augenwinkel wie mein Waggler wieder das
Tanzen anfängt.
„Das kann doch nicht sein!“ Denke ich mir, als der Schwimmer auch schon abtaucht.
Schneller Anhieb und auch dieser Fisch hängt! Fühlt sich schwerer an als
der vorherige und ich denke schon an einen Karpfen als eine große
herrlich gefärbte Schleie die Wasseroberfläche durchbricht. Nach einem
schönen Drill in der Abenddämmerung kann ich mein Glück kaum fassen,
als ich den Fisch im Kescher habe. Eine große wunderschöne Schleie!
Ich messe nach, sagenhafte 45cm sagt das Band!
„Ein traumhaftes Tier!“ denke ich, während ich den Fisch in die Kamera
halte (und hoffe, dass die Bilder besser werden als vorhin).
Ich setze den Fisch in das flache Wasser, halte ihn stabil und warte bis er
sich von seinem kleinen Landausflug erholt hat. Nach kurzer Zeit bewegt
er langsam seine Flossen und zieht majestätisch davon.
Das Adrenalin und die Endorphine in meinem Blut feiern eine Party und
ich bin herzlich eingeladen! Wahnsinn, was für tolle Fische, was für ein
Abend! Ich blättere durch die Bilder auf meiner Digitalkamera und kann
mich an den (nicht ganz so schlechten) Fotos kaum satt sehen.
„Was ist denn jetzt los?“ ich blicke erstaunt auf meine Schnur wie sie sich
langsam spannt. Krampfhaft suche ich im Abendlicht das Wasser nach
meiner wieder frisch ausgeworfenen Pose ab, doch ich kann sie nicht
finden.
Ich fasse zur Rute, nehme langsam Fühlung auf und setzte den Anhieb.
Hängt! Unglaublich, wieder hat ein Fisch meinen leicht auf Grund liegenden
Köder eingesaugt. Als ich die Bremse meiner Rolle höre und sehe wie der
Fisch ein paar Meter Schnur von der Spule nimmt, ist mir klar das dies ein
Karpfen sein muss.
Nach kurzem aber heftigem Drill kann ich auch diesen Fisch landen. Ich
bin überwältigt, ein schöner 41cm langer Spiegelkarpfen wollte auch noch
ein Fotoshooting bekommen. Er bekommt es und ich bin stolz wie Oskar
als ich ihn wieder seinem Element übergebe.
Puuh, tief durchatmen, was für ein Abend! Ich packe meine Sachen im
letzten Licht zusammen und mache mich auf dem Weg zum Auto.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und mehr oder weniger guten Fotos
im Gepäck laufe ich los und verabschiede mich noch vom einsamen Reh.
Ich bin erschöpft, glücklich und stolz zugleich als ich mich ins Auto setze.
„Wow, so fühlen sich diese Sternstunden, diese „Magic Moments“ also in
Wirklichkeit an!“
26.05.2011 © M. Huss
ich habe diese Woche einen sehr schönen Angelabend erlebt und darüber einen kleinen Bericht mit Fotos geschrieben.
Könnt Ihr euch ja mal durchlesen und eure Meinungen dazu Kundtun!
Liebe Grüße
A Magic Moment – Sternstunde am See
Ja es gibt sie, diese berühmten Sternstunden die man beim Angeln
erleben kann. Viele erzählen davon, oft hört man die tollsten Geschichten
und wünscht sich nicht selten auch einmal der Glückliche zu sein der so einen Magic Moment erleben darf.
25. Mai 2011 17:35 Uhr, 17:36 Uhr, 17:37 Uhr… immer wieder schweift
mein Blick auf die Uhr in meinem Büro,
ich rieche in Gedanken schon die abendliche Seeluft und höre das
Zwitschern der Vögel während ich die letzten Arbeiten erledige.
Geschafft! Jetzt nichts wie los zum See! Um nicht noch mehr Angelzeit zu verlieren
wird der grummelnde Magen einfach ignoriert und während der Autofahrt von Bob Dylan übertönt.
Als ich aus dem Auto steige fällt mein Blick zu erst auf eine kleine Ringelnatter, die
schon länger Feierabend hat als ich und sich genüsslich an einem Hang sonnt.
Leider war sie von meiner Anwesenheit nicht so begeistert wie ich von
ihrer und so verschwand sie blitzschnell im Gebüsch ohne dass ich ein Foto machen konnte.
Jetzt aber wirklich los, nicht noch mehr kostbare Zeit vertrödeln,
es liegen noch 10 Minuten Fußmarsch vor mir.
Schnell packe ich meine Sachen, Matchrute, feine Waggler, Vorfächer,
Bleischrote, Kescher, kleine Dose Mais und etwas zu trinken, dass wär´s.
Während ich um die letzte Kurve zum See biege, begrüßt mich wieder
einmal das kleine Reh, dass ich fast immer an diesem See treffe.
Ich schlängle mich durch das Gebüsch zu der Stelle an der ich das letzte
Mal ein paar Schleien beim Sonnenbaden beobachten konnte.
Schnell ist alles hergerichtet und während ich den feinen Haken mit
2 saftigen Maiskörnern beködere, stellt sich mir schon die Frage
„In welcher Tiefe soll ich fischen?“. Ich fange mit ca. 2m an,
d.h. der Köder befindet sich im Freiwasser ca. 1m über dem Grund.
Meine Aufregung legt sich und ich mache es mir nach dem
Auswerfen im Schatten der Büsche gemütlich.
Nach ca. 30 Minuten bemerke ich einen Schatten der sich langsam
durch das klare Wasser Richtung Schwimmer schiebt.
Ein Karpfen! Und gar kein schlechter!
Doch als mein Puls schon in die Höhe geht, biegt der Fisch sanft und
gemächlich kurz vor meiner Pose ab. Sofort schießen mir Gedanken
durch den Kopf „Hat er den Schwimmer bemerkt? Ist dieser zu auffällig?
Fische ich zu tief, denn er war ja an der Oberfläche? Sollte ich flacher
angeln?“.
Eins war klar, ich muss etwas ändern. Also wechselte ich den Waggler und
verwendete nun einen kleinen unauffälligeren „Kristall“-Schwimmer.
Außerdem verstellte ich die Tiefe und fischte nun flacher, ca. 1m unter der Oberfläche.
Fast eine Stunde später: Nichts hat sich getan, „Was könnte ich noch
ändern?“ überlege ich mir während ich eine kleine handvoll Maiskörner
zu meiner Pose werfe.
Ich beobachte den Haubentaucher wie er eifrig herumtaucht und wünschte
mir er könnte mir sagen wo die Fische sind.
Eine Veränderung muss her! Tu etwas! Die Zeit läuft! Brüllt mich meine
innere Stimme an. Ich kann sie trotz des tiefen Überfluges eines
Flugzeugs klar und deutlich hören… Also hole ich meine Montage ein und
stelle das ganze System sehr tief, so dass der Köder und das letzte
Bleischrot auf dem Grund liegen, eine Art „Liftmontage“ so wie es die
englischen „Profiangler“ machen.
Außerdem werfe ich die Pose direkt vor einen überhängenden Busch,
nicht einmal 2m vom Ufer entfernt. Ich verstecke mich wieder hinter
den Büschen und beobachte gespannt den nun schief stehenden
Schwimmer.
Links! Rechts! Hoch! Runter! Da bewegt sich was! Ja, nun kann ich es
deutlich zwischen den Blättern sehen, die Pose „fährt“.
Ich bewege langsam meine Hand zur Rute, der Schwimmer taucht sanft
ab und zieht nach links! Anhieb! Der Fisch hängt und kämpft tapfer am
anderen Ende der Schnur, will unter den Busch, taucht wieder ab und will
ins Kraut. Ich halte dagegen und hoffe dass das feine 0,18 mm Vorfach
durchhält. Während der heiße Tanz in der Abendsonne weiter geht,
wünsche ich mir innerlich dass dies was dort am anderen Ende so eisern
kämpft kein Karpfen sondern eine Schleie ist. Und da kommt der Fisch
an die Oberfläche! Eine Schleie, deutlich kann ich ihren gelblichen Bauch
und ihre grün schimmernden Flanken erkennen. Sie ist müde und ich
kann sie problemlos keschern.
Da sitze ich nun, vollgepumpt mit Adrenalin und mit einer wunderschönen
„Tinca“ in Händen. Ich mache den Fotoapparat klar und schieße oder
besser versuche ein paar brauchbare Selbstauslöser Bilder zu schießen.
33cm sagt dass Maßband, nicht riesig aber dafür um so schöner.
Ich setze sie vorsichtig in ihr Element zurück und während
sie wieder gemütlich in den tiefen des Sees verschwindet bin ich einfach
nur glücklich. Ich habe es tatsächlich geschafft eine dieser scheuen und
wunderschönen Tiere zu überlisten.
Ich werfe die Angel frisch beködert wieder vor den Busch,
erwarte aber nach dem Fang keine weiteren Fische an dem Platz.
Die Sonne steht schon sehr tief, es herrscht eine wunderbare
Stimmung und ich genieße einfach nur die Ruhe.
Während ich mich ca. 10 Minuten später über die nicht so tollen Fotos
ärgere, bemerke ich im Augenwinkel wie mein Waggler wieder das
Tanzen anfängt.
„Das kann doch nicht sein!“ Denke ich mir, als der Schwimmer auch schon abtaucht.
Schneller Anhieb und auch dieser Fisch hängt! Fühlt sich schwerer an als
der vorherige und ich denke schon an einen Karpfen als eine große
herrlich gefärbte Schleie die Wasseroberfläche durchbricht. Nach einem
schönen Drill in der Abenddämmerung kann ich mein Glück kaum fassen,
als ich den Fisch im Kescher habe. Eine große wunderschöne Schleie!
Ich messe nach, sagenhafte 45cm sagt das Band!
„Ein traumhaftes Tier!“ denke ich, während ich den Fisch in die Kamera
halte (und hoffe, dass die Bilder besser werden als vorhin).
Ich setze den Fisch in das flache Wasser, halte ihn stabil und warte bis er
sich von seinem kleinen Landausflug erholt hat. Nach kurzer Zeit bewegt
er langsam seine Flossen und zieht majestätisch davon.
Das Adrenalin und die Endorphine in meinem Blut feiern eine Party und
ich bin herzlich eingeladen! Wahnsinn, was für tolle Fische, was für ein
Abend! Ich blättere durch die Bilder auf meiner Digitalkamera und kann
mich an den (nicht ganz so schlechten) Fotos kaum satt sehen.
„Was ist denn jetzt los?“ ich blicke erstaunt auf meine Schnur wie sie sich
langsam spannt. Krampfhaft suche ich im Abendlicht das Wasser nach
meiner wieder frisch ausgeworfenen Pose ab, doch ich kann sie nicht
finden.
Ich fasse zur Rute, nehme langsam Fühlung auf und setzte den Anhieb.
Hängt! Unglaublich, wieder hat ein Fisch meinen leicht auf Grund liegenden
Köder eingesaugt. Als ich die Bremse meiner Rolle höre und sehe wie der
Fisch ein paar Meter Schnur von der Spule nimmt, ist mir klar das dies ein
Karpfen sein muss.
Nach kurzem aber heftigem Drill kann ich auch diesen Fisch landen. Ich
bin überwältigt, ein schöner 41cm langer Spiegelkarpfen wollte auch noch
ein Fotoshooting bekommen. Er bekommt es und ich bin stolz wie Oskar
als ich ihn wieder seinem Element übergebe.
Puuh, tief durchatmen, was für ein Abend! Ich packe meine Sachen im
letzten Licht zusammen und mache mich auf dem Weg zum Auto.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht und mehr oder weniger guten Fotos
im Gepäck laufe ich los und verabschiede mich noch vom einsamen Reh.
Ich bin erschöpft, glücklich und stolz zugleich als ich mich ins Auto setze.
„Wow, so fühlen sich diese Sternstunden, diese „Magic Moments“ also in
Wirklichkeit an!“
26.05.2011 © M. Huss