Hallo Angelcommunity,
ich möchte kurz von meiner ersten Hollandreise berichten. Es war ein Geschenk für meinen älteren Bruder zu seinem 55. Geburtstag. Zuerst ist er zu mir nach Deutschland gekommen, und wir sind dann gemeinsam in die Nähe von Gouda gefahren. Drei Tage waren ausschließlich fürs Angeln an den Poldern vorgesehen.
Im Vorfeld habe ich mithilfe der Vispas-App und Google Maps nach geeigneten Poldern gesucht – und war von der Vielzahl an Möglichkeiten und Gewässern überwältigt. Am 11. Juni um 07:00 Uhr kamen wir an den ersten Polder, mussten jedoch gleich feststellen, dass es kaum Parkmöglichkeiten gab. Die Straßen waren sehr eng, und wir haben uns nicht getraut, am Rand zu parken. Die wenigen etwas breiteren Stellen waren meist Zufahrten zu Privatgrundstücken oder Ausweichstellen für den Gegenverkehr. Mit etwas Verzögerung fanden wir schließlich einen öffentlichen Parkplatz.
Der erste Eindruck war dann leider schon etwas ernüchternd – das Wasser war sehr trüb. Die benachbarten Polder sahen farblich deutlich besser aus, dort durfte man laut Vispas-App aber nicht angeln. Immerhin hatten wir innerhalb der ersten halben Stunde jeweils einen Fisch am Haken. Und dann… dann war bis zum Ende des dritten Tages absolute Funkstille. Keine Aktivität. Gar nichts. Wir vermuten, dass die Hitze schuld war – an diesen Tagen lag die Temperatur rund 14 °C über dem Durchschnitt der letzten Jahre für diesen Zeitraum.
Die meiste Zeit der drei Tage haben wir tagsüber mit der Suche nach Parkmöglichkeiten verbracht und sind morgens sowie spätnachmittags an den gefundenen Poldern fischen gegangen – leider ohne Erfolg.
Erst am dritten Tag – ironischerweise auch der heißeste – besuchten wir erneut dieselben Polder. Unsere Erwartungen waren gering, denn selbst um 19:00 Uhr war es noch so warm, dass wir uns kaum bewegen wollten. Doch dann, am trüben Polder, den wir bereits jeden Tag erfolglos befischt hatten, tat sich plötzlich etwas. Es gab Aktivität an der Oberfläche. Zum ersten Mal sahen wir Barsche unseren Ködern folgen, und auch Köderfische waren zu erkennen. Kurz darauf kamen die ersten Bisse. Innerhalb von 1–2 Stunden fingen wir etwa zehn Hechte. Wir entschieden uns, am nächsten Morgen doch noch einmal zu angeln – und wieder war Aktivität da, wieder fingen wir Fische. Diesmal an einem anderen Polder, an dem wir die Tage zuvor bestimmt schon Hunderte Würfe gemacht hatten… Leider mussten wir dann abreisen.
Wir hatten wirklich Pech. Besonders für meinen Bruder tut es mir leid – er ist 1800 km gereist, nur um in eine Phase zu geraten, in der die Hechte einfach keine Lust hatten (ob nun wegen der Hitze oder aus anderen Gründen).
Also ja, ein wirkliches Erfolgserlebnis war es nicht. Aber wir hatten trotzdem eine schöne Zeit, denn wir hatten uns fast ein Jahr lang nicht gesehen.
Tight lines!