Ich bin neulich bei schönem Wetter an einem Saalewehr baden gegangen, weil ein tieflaufender 6er Salmo Hornet am Grund festhing. Das ist nun nicht gerade ein teurer Köder, aber sehr fängig und ich hatte nur noch einen weiteren in der Farbe, da ich in den Vorwochen schon zwei Stück versenkt hatte. Da ich die Stelle sehr gut kenne, wusste ich, dass der Köder in einem Steinhaufen hing, der sich unter einer stark strömenden Rausche befindet. Seitlich davon ist die Strömung nur schwach, so dass man sich der Hängerquelle gut nähren konnte. Also auf gings ins kühle Nass! Mein Kumpel stand am Ufer und hielt meine Rute. Es schien alles gut zu laufen. Ich paddelte an der gespannten Schnur in Richtung des Köders konnte am Rande des Steinhaufens mit meinen 1,90 m sogar geradeso stehen. Gleich schien ich den Wobbler wieder zu haben, denn den Wirbel des Stahlvorfachs hatte ich schon in der Hand. Noch 50 cm bis zum Wobbler. Doch dann passierte es! Die Strömung erfasste mich, ich verlor das Gleichgewicht und wurde weggerissen. Das war in dem Sinne für einen guten Schwimmer, welcher ich durchaus bin, ungefährlich, aber das Problem war, dass ich mich in der gespannten Schnur verheddert hatte und mein Kumpel am Ufer garnicht so schnell dazu kam, den Rollenbügel zu öffnen. Die Schnur ist dann natürlich gerissen, so dass ich ihrer entledigt war, aber nicht ohne sich zuvor mächtig in meine Haut eingeschnitten zu haben. Resultat: Eine blutige Schramme quer über den Rücken und der Köder war trotzdem Futsch. :roll: :evil:
Eine Woche später an einem anderen Saalewehr: 25 Grad, Sonnenschein und die Dickdöbel bissen recht gut auf grundnah geführte Wobbler in Schockfarben. Also wollte ich kein Hasenfuss sein und gab dem letzten in meiner Köderbox verbliebenen Salmo Hornet in "Hot Perch" die Chance, da dieser in solchen Situationen auch gerne noch einen schönen Hecht aus dem Wasser befördert. Zweiter Wurf damit, Rumms, knapp 50er Döbel. Prima! Dieser Stelle war mir als nahezu hängerfrei bekannt, so dass man den Wobbler schön über den kiesigen Grund rattern lassen kann. Um so mehr war ich erstaunt, als meine Rute dann doch aufgrund eines Hänger krumm wurde. Hmmmm.... Alles ziehen und Schnurschnipsen half da nix. Also war wieder Baden angesagt. Da ich diesmal allein war, hakte ich die Rute an einem grossen Ast, welcher am Ufer lag ein und straffte die Schnur. Da die Strömung an dieser Stelle nicht so extrem war, wie am Ort des erstgenannten Scharmützels, war das Risiko eines vergleichbaren Szenarios nur gering. Am Punkt des Hängers schwimmenderweise angekommen, bemerkte ich mit meinen Füssen, dass offenbar ein Ast angeschwemmt worden ist und sich am Grund festgesetzt hatte, an dem auch mein Köder hing. Also Luft anhalten und abtauchen. Mit etwas Kraftaufwand konnte ich den Ast vom Grund lösen und damit wieder ans Ufer schwimmen. Und da strahlten meine Augen, denn nicht nur mein Salmo Wobbler hing dran, sondern auch noch ein Illex Aragon, sowie 5 Spinner. Ich entfernte alle Köder aus dem Holz und legte sie ins hohe Ufergras ab. Danach fischte ich mit einem anderen Wobbler weiter, fing noch ein paar Döbel und begab mich gegen Abend nach einem herrlichen Frühsommerangeltag auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, wollte ich die Spinner aus meiner Köderbox rausnehmen um sie in meinem Angelschrank zu verstauen, da Blech bei mir so gut wie nie zum Einsatz kommt. Aber wo waren sie nur?! Und wo war der Illex Aragon und wo vorallem mein Salmo Hornet. :?: Allmählich wurde mir klar, dass ich alles am Ufer hatte liegen lassen.
Da die Angelstelle rund 50 km von meinem Wohnort entfernt liegt und ich ohnehin schon recht ausgepowert war, ersparte ich es mir dort nochmal hinzu fahren. Ich wills dort heute -eine Woche später- eventuell nochmal probieren, mache mir aber ehrlichgesagt wenig Hoffnungen, dass meine Köder noch dort liegen, da ja an der Stelle auch gelegentlich andere Angler ihr Glück versuchen.