Daiwa-Testbericht: T3 vs. Tatula vs. SS SV (Part I: Intro, Voraussetzungen, Methodik)

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

MSH

Master-Caster
Registriert
23. Mai 2005
Beiträge
650
Punkte Reaktionen
3
Hi,

wie die meisten Alt-User bin auch ich kaum noch im Forum unterwegs. Dieser Test aber dürfte auch vielen anderen BA-Usern bei der Rollenwahl unterstützen und gibt mir das gute Gefühl, mal wieder was bei der Seite beizutragen, wo vieles begann :)

Einleitung

The Search For One” ist zwar der Titel eines TackleTour-Themas, das sich auf Ruten bezieht, passt aber sehr gut zu meinem großen Ziel der letzten Jahre: the search for a Barsch-Baitcaster for crankbaits.

Voraussetzungen

Die Rolle sollte von einer einzigen Marke (Daiwa) stammen, um die gerade Linie meines Ruten-, Rollen- und Schnur-Programmes fortzuführen, die ich mir vor einigen Jahren aufbaute. Wenn man mit mehreren Combos loszieht, fischt man effektiver, wenn man sich auf je eine Marke beschränkt. So muss man sich beim Rutenwechsel nicht umgewöhnen. Es würde zwar nur einige Würfe dauern, bis man drin ist, ist mir aber schon zuviel Ablenkung. Ich möchte so flüssig wie möglich fischen.
Weiterhin sollte die Rolle folgende Kriterien erfüllen:
- in verschiedenen Übersetzungen verfügbar (5:1, 6:1, 7:1)
- in allen Übersetzungen möglichst als Linkshandmodell verfügbar
- ausreichend Schnurkapazität (min. 100 yds 12lb)
- gute Verfügbarkeit (keine limited edition)
Folgende Modelle erfüllen diese Kriterien:

T3 1016HL-TW​
Tatula 100HL​
Zillion 100HL-TW​
Zillion J Dream​
SS SV 103HL​
verfügbare Übersetzungen6.3:1, 7.1:15.4:1 (nur RH), 6.3:1, 7.3:1, 8.1:15.5:1 (nur RH), 6.3:1, 7.3:1, 9.1:15.3:1, 6.3:1, 7.9:15.3:1, 6.3:1, 7.1:1
Schnureinzug/
Kurbelumdrehung
26.3“ (67 cm), 29.5“ (75 cm)22.9“ (58 cm), 26.3“ (67 cm), 32.2“ (82 cm), 33.9” (86 cm)24.2“ (62 cm), 28.1” (72 cm), 32.2” (82 cm), 40.3” (102 cm)23.6” (60 cm), 28” (71 cm), 35” (89 cm)22.1” (56 cm), 26.3” (67 cm), 29.5” (75 cm)
Schnurfassung (Testmodell)150 yds/12 lb (135 m/0.32 mm)150 yds/12 lb (135 m/0.32 mm)150 yds/12 lb (135 m/0.32 mm)100 yds/12 lb (90 m/0.33 mm)125 yds/12 lb
Gewicht (Testmodell)6.5 oz (182 g)8 oz (225 g)7.5 oz (210 g)7.7 oz (215 g)5.4 oz (150 g)
BremssystemMagforce 3DMagforce ZMagforce ZMagforce ZAir Brake (magnetic)
Kurbellänge80 mm90 mm90 mm90 mm, 100 mm (7.9:1)80 mm
ball/roller bearing8/17/19/110/17/1
Max Drag13.2 lb13.2 lb13.2 lb11 lb8 lb
bezahlter Preis (ohne Versand + Zoll)$250$150--$285
Herkunft (Kauf)USDMUSDM--JDM
(In meinem Review bleibe ich weitgehend bei nicht-metrischen Werten, da ich fast ausschließlich mit diesen arbeite. Bitte bezieht euch ggf. auf die Tabelle oder berechnet euch die im weiteren Text erwähnten Werte selbst:
1 oz = 28 g, 1“ = 2.54 cm, 1 yd = 0.9 m)

Die T3 erfüllt zwar DAS Kriterium mehrerer verfügbarer Übersetzungen nicht, aber mit der fing alles an. Als ich damals das TT-Review (siehe Ergebnisse) sah, war ich total neugierig und scharf auf das T-Wing-System sowie den „Klappdeckel“ und kaufte sie mir im Winter 2013 als sie das erste Mal deutlich reduziert war ($250 statt $400 bei Tacklewarehouse). Als sich seitdem herauskristallisierte, welche Anforderungen ich an meine Wobblerrolle habe, trennte ich mich bereits innerlich von ihr ohne sie je gefischt zu haben. Natürlich testete ich sie trotzdem, weil ich einfach zu neugierig auf ihre außergewöhnlichen Features war und auch mit der in der Zwischenzeit herausgebrachten Tatula vergleichen wollte.
Dass neben der T3 und Tatula nun auch die Zillion mit dem TWS herauskam, war natürlich sehr reizvoll. Ich mag den Rahmen der Zillion sehr – es ist nämlich derselbe der TD-Z, die ich abgrundtief liebe. Ich verkaufte meine beiden Zillions (Coastal 100HSLA, 100HLA) nur, weil ich mich einfach nicht mit Magforce Z anfreunden konnte. Groß war meine Hoffnung, mit der neuen Zillion einen Kandidaten gefunden zu haben, der all die guten Features aber ein zu mir passenderes Bremssystem bietet. Ich wartete trotzdem mit dem Kauf. Und das war goldrichtig, wie sich viele Monate später herausstellen sollte: die „neue“ Zillion ist nichts anderes als eine modifizierte Tatula. Voll die Mogelpackung, ey – und das für den doppelten Preis… selbstredend, dass ich mir diese Erfahrung ersparte. Danke, TackleTour!
Eine Weile überlegte ich auch, trotz der geringen Verfügbarkeit die Zillion J Dream hinzuzuholen. Das geliebte Profil der Zillion/TD-Z, sogar etwas leichter, und optisch scheint sie perfekt mit dem Stahlgrau meiner Rute zu harmonieren. Dass sie in allen drei Übersetzungen sogar als Linkshandmodell verfügbar ist, ist natürlich ein großes Plus und auch DER Grund für meine Überlegung. Dass sie eine Sonderedition ist, misfiel mir jedoch zusehends, so dass ich in diesem Fall meiner Vernunft folgte.

Damit reduziert sich die Wahl meiner Kandidaten auf letztlich nur noch drei Modelle, von denen eigentlich nur die letzten beiden als reine Wobblerrollen in Frage kommen:
- T3 1016HL-TW
- Tatula 100HL-TW
- SS SV 103HL
1_Rollen.jpg

Methodik

Natürlich spielte ich zuerst mit den „nackten“ Rollen herum. Was sonst. Anschließend wurden diese mit 12 lb (0.33 mm) Stren 100% Fluoro „Clear Blue“ bespult, die ich bei T3 und Tatula mit 12 lb Cabela’s Pro Line unterfütterte (ist ne 800 yds-Billig-Mono, die ich mir genau dafür kaufte), damit sich auf jeder Rolle ca. 100 yds 12 lb befinden. Bespult wurde von Hand bis knapp unter den Spulenrand, wobei ich die Schnur zwischen den Leitring fädelte, die Rute am Foregrip festhielt und möglichst mittig durch Daumen und Zeigefinger laufen ließ.
2_Rollen+Schnur.jpg

Die Rute, an der ich die Auserwählte fischen will, ist eine St. Croix AVC70MHM, also eine crankbait-Rute aus der Avid-Serie:
7‘
3.9 oz
MH Power (3/8-1 oz)
Moderate (regular) Action
SCIII graphite, proudly made in the US of A
3_Rute.jpg

Da ich die Rute schon einmal fischte, wusste ich, welches Köderspektrum sie gut bedient. Beziehungsweise, DASS sie genau den Bereich abdeckt, den ich fischen will – ich war sofort in :love: Die Kandidaten, die ich zum Barschfischen benutze, wiegen meist zwischen 1/2 oz (mittlere Spalte) und 3/4 oz (rechte Spalte). Die Kumpels ganz links wiegen um 3/8 oz und wünschen sich wahrscheinlich lieber eine andere Rute (AVC66MM), aber ich wollte bei der Gelegenheit auch mal schauen, was die AVC70MHM im unteren Bereich wirft, zumal die Deep Diver auch ordentlich Druck ausüben.
4_Koeder.jpg

Der Test fand Mitte Juli 2015 von einem Mietboot (Ruderboot „Anka“) aus statt, das ich an einer Kante parkte, von der aus ich das bebaute Ufer, den daran befindlichen Flachwasserbereich sowie das tiefere Wasser erreichen und damit alle Ködertypen und Präsentationstechniken bedienen konnte. Ich fischte eine Rolle nach der anderen, wobei ich auch meinem Gefühl freien Lauf ließ, ich bin ja kein Hardcore-Forschernerd sondern Heartcore-Mensch. Wenn mir eine Rolle gefiel oder ich einige Köder bzw. die Rute testen wollte, spielte ich etwas länger damit rum und wich von meinem standardisierten Programm ab. Die Einstellungen wurden bei allen drei Rollen zu Beginn jedoch immer gleich gewählt:
- die Spulenbremse wurde so eingestellt, dass sich die Spule gerade so nicht mehr bewegt
- alle anderen Bremsen komplett geschlossen (Magforce 3D der T3 auf „MAXBREAK“ + 20, Tatula auf 20, SS SV auf 10)
- von dort aus ging ich schrittweise herunter (bei der T3 wechselte ich erstmal die verschiedenen Modi, während ich auf „20“ blieb)
Um eine möglichst gute Vergleichsbasis für die verschiedenen Bremssysteme und Rollengefühle zu bekomme, testete ich die Rollen in folgender Reihenfolge:
1. T3
2. Tatula
3. SS SV

Teil 2
 
Zuletzt bearbeitet:
S

scorpion1

Gast
Schöner Bericht bisher auch wenn das eigentliche Ergebniss noch fehlt :)
Die SS SV passt nicht so wirklich in den Vergleich, dann eher noch die alte Zillion, die SS SV passt eher in Richtung Alphas bzw Steez vom Aufbau her.

Ich hatte sowohl die FX68 ,Tatula Type R sowie jetzt wieder die Zillion Type R und IP79
am meisten für das Geld bekommt man nach wie vor für die Tatula Type R ! der Aufpreis zur Zilli TWS lohnt absolut 0 ! wer wirklich noch alte Zilli Qualität will sollte sich günstig die Type R Zilli schießen oder evtl warten denn es kommt mit der TD Z SV eine Neuauflage der alten Type R Zilli... ob hier der Kunststoffwahn auch Einzug gehalten hat bleibt abzuwarten.

Der Aufpreis J Dream bzw IP79 lohnt nur wenn man viel unter 10gr fischt denn die Type R Zilli ist schon eine Hausnummer.
Wer eine Rolle fürs Leben sucht die er wirklich hart rann nehmen kann dann ist man bei den alten Zillis, IPs und Jdreams gut aufgehoben.
Wer viel Leistung für wenig Geld sucht greift zur Tatula Type R.
Die T3 Modelle inkl FX können meiner persöhnlichen Meinung nicht mehr wirklich mithalten, die sind einfach extreme Kunststoffbomber und die Klappe auf lange Zeit sicher ein Schwachpunkt....

Die SS SV muss sich in Sachen Preis Leistung definitiv der Alphas SV geschlagen geben
 

Oben