Als Themenstarter danke ich natürlich auch, obwohl die erste Antwort leider an meinem Abreisetag eintraf.
So befischten wir auf Grund der teils starken Brandung (mit zeitweiliger und abschnittsweiser Strandsperrung) vornehmlich den kleinen Fluß, der günstiger Weise von einer Fußgängerbrücke überspannt ist. Unwissend, was sich darin verbirgt, warf ich Wobbler und Twister ins brackige algengrüne Naß. Raubfsiche, war festzustellen, waren nicht vorhanden - zu satt, zu klein, zu bequem, oder hatten ein taubes Seitenlinienorgan. Also änderten wir die Taktik und die Köder: Brötchen wurden aus dem Hotel mitgenommen und das innere in kleinen Portionen um den Stipphaken, dessen Vorfach in die Hauptschnur nur eingeschlauft war, geknetet. Auf einen Schwimmer haben wir verzichtet, da Massen von kleinen Meeräschen das Brot im Nu 1-2 Meter auf der Wasseroberfläche hin und her tanzen und gleiten ließen. War das Brotgebilde groß genug, überstand es die kleinen Raspelmäuler und sank schließlich irgendwie nach unten, wo die größeren Exemplare warteten und regelmäßig sichbar waren.
Wir hatten ca. 30 Zuschauer verschiedener Nationalitäten und alle jubelten und klatschten bei jedem Fisch. Grandios. Nach dem dritten Tag habe ich mich über verschiedene Umwege (die Einheimischen/Guardia Civil + Verwaltung hat von den eigenen Bestimmungen keinen blassen Schimmer!) erkundigt, wo ich eine Lizenz her bekomme. Ein "Fehler", denn nach Recherchen im Rathaus von Capdepera ergab sich ein Süsswasserangelverbot.
Im Meer darf dort(!) aber geangelt werden.
Schöne Anekdote:
Ich traf einen Leipziger Vater mit 11 jährigem Sohn + Spinnfischerausrüstung. Die platzierten sich bei heftiger Brandung auf einem Betonsteg an der Seite der Bucht, der von einigen Wellen starkt getroffen wurde. Es kam, wie es kommen musste: Vater u. Sohn warfen aus, die nächste richtig große Welle ballerte gegen und über den Steg und eine Sekunde später, nachdem beide wieder sichbar waren, standen sie ohne Ruten an das Steggeländer geklammert da. Traurig für die beiden, aber eine herrliche Szene. :lol:
Dringend zu erwähnen ist, dass ein Teil des Küstenstreifens des Verwaltungsbereiches Capdepera (um Cala Ratjada) seit 1 1/2 Jahren Naturschutzgebiet ist und somit Angeln von der Küste, wie vom Boot aus vorboten ist und anscheinend Verstöße mit empfindlichen Strafen geahndet werden. :!:
Hochauflösendere Bilder der unten abgebildeten Info sende ich gern auf Anfrage per E-Mail zu.(Anfrage per PN)
Gruß
Alex