Da ich zum Schleppen die Köder nicht werfe sollte das mit der Rute eigentlich kein Problem darstellen und den 193g sollte die zum Werfen schon ab können. Denkst du die Rute Rute wäre zu schwach?
Dauerhaft werfe ich den 193g Köder bestimmt nicht, aber bestimmt die 90-160g
. Darum habe ich mir die 300er Rollen ins Auge gefasst, wobei ich mir mittlerweile denke ob nicht doch ne 400er besser ist. Jedoch bin ich mir im unterem WG-Spektrum nicht sicher ob ne 400er da so gut wäre, was denkt ihr?
So, versuchen wir mal etwas Ordnung zu schaffen. Das Schleppen lassen wir mal außen vor, dass sollte die Rute können, so oder so.
Zur Rute: bei den großen Wurfgewichten ist es mMn wichtiger im optimalen Bereich zu werfen (als zum Beispiel bei Barsch-oder Zanderruten). Das schont dich und das schont das Material, so dass man stunden-/tagelang damit "arbeiten" kann. Der optimale Bereich ist bei jeder Rute verschieden und muss erprobt werden, wenn keine Erfahrungswerte vorliegen. Was die Hersteller draufdrucken, kann passen, muss aber nicht. Als Anhaltspunkt kann man sich den Mittelwert aus Max und Min errechnen. Für deine Rute wären wir dann bei ca. 150 Gramm WG (falls die Herstellerangaben passen). Mit einer Karenz nach unten und oben würde ich die Rute (rein nach den Daten) also im Bereich von 120 bis 180 Gramm fischen. Klar, kann man auch mehr oder weniger dran hängen. Aber wenn es zu leicht ist, lädt sich die Rute nicht auf, Wurfweite geht verloren. Ist es zu schwer, musst du den fehlenden Flex der Rute (denn die ist ja irgendwann überladen, optimaler Breich, s. o.) kompensieren. Das ist anstrengend und geht auf den Körper. Im dümmsten Fall kommt der Tennisarm o. Ä. Diese Aufladung der Rute ist wesentlich wichtiger als bei Spinnings! Deshalb werfen Cast-Ruten oft die aufgedruckte Spanne der Hersteller nicht (optimal), macht sich aber besser in der Werbung und am Kunden.
Was bedeutet das für dich und deine gewählte Rute? Ich würde schätzen, dass du mit allen genannten Ködern zurechtkommen solltest, mit Ausnahme der 4D LT mit 193 g. Da musst du testen, wie sich das für dich anfühlt. Wirft sich das Gewicht noch mühelos? Schmerzt der Arm am Ende des Tages, krampfen die Finger usw? Außerdem: deine gewählte Rute hat einen ACS als Rollenhalter verbaut. Wäre nicht meine erste Wahl in dem WG-Bereich. Im leichten Bereich bis 30 g fische ich ihn selber, aber darüber hinaus finde ich andere komfortabler. Insbesondere ab 120/150 Gramm bevorzuge ich den Fuji Palm Support (Fuji PLS). Aber: jeder Jeck ist anders und möglicherweise passt er für dich wie Ar*** auf Eimer!
Zur Rolle: wie bei den Ruten ist auch bei den BC-Rollen. Da wird auch draufgedruckt, was beim Kunden gut ankommt. Es gibt herstellerübergreifend keinen Konsens, was eine 200er/300er/400er BC ist. Da helfen Erfahrunsgwerte (von Freunden, aus dem Forum, aus dem Netz) und ein Blick auf die Schnurfassungen (... und dann sieht man, dass eine 300er Komodo einer 400er Tranx entspricht). Denn letztendlich musst du deine gewählte Schnur - und zwar genug davon - unterbringen. Ich habe gern 150 m oder etwas mehr davon auf meinen BCs. Ich will nach einem gutem Wurf keine halbleere Rolle haben! Hier mal meine Erfahrunsgwerte:
WG bis 80 Gramm - Stroft GTP-R 5/6 mit 11/14 kg und 0,25/0,28 mm
WG bis 120 Gramm - 40 lbs Cast Away oder Stroft GTP-R 7 - das sind dann 18 kg bei einem ungefähren Durchmesser von 0,3-0,33 mm
WG bis 150 Gramm - 50 lbs Cast Away oder Stroft GTP-R 8 - das sind dann 23 kg bei ca. 0,35 mm
WG bis 200/220 Gramm - 60 lbs Cast Away oder Stroft GTP-R 9 - also etwa 30 kg und ca. 0,4/0,45 mm
(Für den Bereich von 80 bis 220 Gramm fische ich also 3 Kombos.)
Diese Schnurstärken sind notwendig, um bei einem Klemmer den Köder zu behalten und um dauerhaft diese Gewichte problemlos zu werfen. Gerade bei der Schockresistenz sind die feinen Geflechte (wie die E8/S7) unterlegen, weswegen ich auf die gröberen Geflechte zurückgreife und deren Nachteile (mehr Wasseraufnahme, lauter) in kauf nehme.
Außerdem achte ich bei den hohen WG ab 150 Gramm auf Vollmetallrollen. Also der Rahmen und die Seitenteile (beide!) sollten aus Alu sein. Da bleibt dann auf dem Markt nicht mehr viel übrig. Ein Klassiker bis 150 Gramm wäre zum Beispiel noch die 41er Revo Beast von ABU. Beim Driften gern in der hochübersetzten Ausführung. Ansonsten haben sich die Tranxen 301/401, die CC 301/401, die Komodo 364LX und ihre Klone (z. B.
Tailwalk Elan Wide Power Plus) sowie die Revo Toro Beast bewährt. (kein Anspruch auf Vollständigkeit
)
Was bedeutet das für dich und deine Rollen- und Schnurwahl? Aus meiner Sicht kannst du mit der Lews oder der 300er Tatula und der S7 starten, würde dann aber nicht über die 150 Gramm hinausgehen. Das Risiko einen Köder "wegzuhängen", wäre mir einfach zu groß. Ich bin ebenfalls in die BC-Geschichte mit 180g-Rute/Komodo und E8 eingestiegen und habe zu Beginn ein paar 40er Eels am See gelassen. Rute zu leicht gewählt, Schnur zu dünn ... hab ich draus gelernt und mein Material angepasst. Die Komodo hab ich noch, der Rest musste weichen.
Grüße, Stefan
P.S.: Keine Bange wegen der empfohlenen Schnurdurchmesser ... die Hechte interessiert das eher nicht. Such mal im Forum, es gibt reichlich Lesestoff!